Auf der Webseite des Herstellers MSI ist ein neues Mainboard namens 890FXA-GD65 aufgetaucht. Dabei scheint es sich um eines der ersten Mainboards zu handeln, die auch mit den kommenden Bulldozer-Prozessoren von AMD kompatibel sein werden.
Laut offiziellen Informationen von AMD wird der Bulldozer nicht auf aktuellen AM3-Mainboards lauffähig sein, sondern einen weiterentwickelten Sockel AM3+ benötigen. So werden aktuelle AM3-Prozessoren (Phenom II, Athlon II) sowohl auf AM2+, als auch auf AM3, als auch auf AM3+ Mainboards laufen, der Bulldozer umgekehrt jedoch ausschließlich auf AM3+ Platinen.
Ein solches "Universal-Mainboard" scheint das MSI 890FXA-GD65 zu sein, denn auf der Platine befindet sich die eindeutige Aufschrift "AM3+ CPU Support".
Das Mainboard basiert auf dem AMD 890FX Chip in Kombination mit der SB850 Southbridge. Für den Kunden wäre es natürlich ein Segen, dass die Mainboard-Hersteller offenbar jetzt schon anfangen, Bulldozer-kompatible Mainboards zu bauen und zu vertreiben, versetzt es die Kunden, die jetzt ein neues System benötigen, damit doch in die Lage eine Upgrade-fähige Platine zu erwerben und nicht in der K10-Sackgasse stecken zu bleiben. Es könnte auch jene Kunden wieder in die Läden treiben, die sich laut zurückliegender Umfrage zu einem Investitionsstopp genötigt sahen.
Bei uns im Forum dagegen wird der AM3+ Support dieses Mainboards angezweifelt, da die Aussparungen im Sockel nicht zu einem AM3+ Mainboard passen sollen.
Grundsätzlich sollte man das Supportversprechen für künftige CPUs nicht überbewerten. Gerade MSI hatte vor der Markteinführung des ersten Phenom im Jahr 2007 großspurig per offizieller Pressemitteilung verkündet, dass zum Beispiel das damals weit verbreitete K9N Neo V2 Phenom kompatibel sein würde. Letztendlich wurden für das Board jedoch lediglich halbgare Beta-BIOS Versionen nachgeschoben, die den Betrieb des Phenom zwar ermöglichten, die Kunden jedoch noch ein Jahr nach Einführung des Phenoms mit ärgerlichen Einschränkungen nervte. Mal wurde die Temperatur des K10 zu hoch ausgelesen, weshalb das Mainboard die CPU schon im Teillastbereich throttelte und die Lüftersteuerung unbrauchbar machte, mal wurden die Speicher-Timings anders umgesetzt als im BIOS eingestellt, der TLB-Patch konnte bis zum Schluss nicht abgeschaltet werden und bei den Black Editions des Phenoms konnte zu keiner Zeit der eigentlich freie Multiplikator verändert werden. Von Feinanpassungen wie L3-Takt oder -Spannung gar nicht zu reden. Kunden, die sich damals für dieses Mainboard entschieden hatten im Hinblick auf den Support kommender K10-Prozessoren, durfen sich zurecht veralbert fühlen. Wie man sieht: unter "CPU Support" verstehen die Mainboard-Hersteller nicht immer das, was der Kunde damit meint...
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