Wie die Nachrichtenagentur Reuters aus einer betriebsinternen Quelle erfahren haben will, musste Dirk Meyer wegen der von ihm durchgeführten Ausrichtung des Unternehmens am Markt gehen. So hatte sich AMD vor allem auf den Desktop- und Servermarkt konzentriert, wo man mit dem Phenom II zumindest den Marktanteil hatte halten können und mit Magny-Cours zumindest bei InfoWorld den Award der besten CPU des Jahres 2011 bekommen. Bedeutende Marktanteile konnte man sich aber vor allem im gewinnträchtigen Servermarkt nicht generieren.
Doch während der Desktopmarkt seit einigen Jahren eher stagniert als zu wachsen, boomt hingegen der mobile Sektor. Gerade hier findet man AMD-CPUs aber eher selten. Eine zu geringe Akkulaufzeit ist hier oft der Grund. Dass es auch Ausnahmen, wie etwa das Thinkpad Edge gibt, welches im Test mit dem Neo II K325 von AMD eine höhere Laufzeit als das gleiche Produkt mit Intels Core i3 380UM aufweist, kann daran wenig ändern, zumal hier die Leistung des AMD geringer ist. In Zukunft gehen Analysten davon aus, dass Apples Ipad und dessen Adaptionen die Verkäufe im Desktopmarkt drücken werden.
Für genau diesen Orientierungswechsel scheint man bei AMD Dirk Meyer als die falsche Person befunden zu haben. Er war der Richtige, um AMD durch die Krise zu führen, doch jetzt wo Fusion und Bulldozer vor der Tür stehen, braucht man scheinbar jemanden, der diese Produkte für den mobilen Sektor attraktiv gestaltet. So hat das ganze schon etwas ironisches, hat doch AMD gerade die neue Brazos-Plattform ins Rennen geschickt, die im Bereich der Tablets und Ultra-Mobile-Geräten mitmischen kann und Intels kommendem Oak-Trail das Wasser abgräbt.
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