Microsoft hat die finale Version des neuen Webbrowsers Internet Explorer 9 zum Download zur Verfügung gestellt. Mit dem IE9 will der Software-Riese praktisch alles besser machen als bei den Vorgängern. Dazu zählt auch die stark verbesserte Einhaltung von Webstandards samt HTML5. Zudem sind CSS3-Erweiterungen sowie eine echte SVG-Unterstützung hinzugekommen. Der IE9 präsentiert sich dem Benutzer in optisch deutlich abgespeckter, auf das nötigste reduzierter Form und folgt damit dem Stil von Googles Chrome. Der User soll sich auf das Wesentliche - nämlich die Webinhalte - konzentrieren können. Zudem soll JavaScript dank der von Grund auf neu programmierten JavaScript-Implementierung namens "JScript" nun beinahe so schnell ausgeführt werden können wie bei Chrome und Opera.
Das Keyfeature des IE9 ist der Support für Direct2D, die neue mit Windows 7 eingeführte Programmierschnittstelle (API), welche GPU-beschleunigte Grafik auch außerhalb von 3D-Spielen ermöglichen soll. Der IE9 bürdet rechenintensive Grafiken und Texte also nicht mehr der CPU auf, sondern der (im Idealfall) wesentlich leistungsstärkeren GPU, also dem Grafik-Prozessor. Näheres zu Direct2D gibt es in unserem Artikel Die Causa RS780. Außerdem kann der IE9 per HTML5 eingebettete H.264-Videos wiedergeben. Die Unterstützung für den von Google und Mozilla bevorzugten WebM-Codec soll per Plugin nachrüstbar sein.
Für die Darstellung von Flash-Inhalten abseits der Wiedergabe von Videos sollen zukünftige Versionen des Adobe Flash Players ebenfalls die GPU nutzen können. Adobe bietet bereits eine 64-Bit-Version des Flash Players als Preview unter dem Codenamen Adobe Flash Player "Square" an, mit der dieses neue Feature unterstützt wird. Wann und ob Adobe einen stabilen Release für den IE9 nachschiebt, ist unbekannt.
Sowohl die Beschleunigung des Renderings von Webseiten durch Direct2D als auch die per UVD-Einheit beschleunigte Wiedergabe von Flash-Videos sind Anwendungsfälle, in denen die APUs (Accelerated Processing Unit) von AMD glänzen sollen. Daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Leslie Sobon, Marketing-Leiterin bei AMD, jubelt:
"Der neue Internet Explorer 9 bringt signifikante Veränderungen für das Web, die AMD durch die Fusion von Prozessor und Grafikchip unterstützt und beschleunigt. Anwender können nun aus einer Vielzahl graphisch und visuell aufbereiteter Inhalte und intuitiv zu nutzender Apps schöpfen, die das Online-Erlebnis am PC verbessern."
Anwender von Windows 7 oder Vista können den IE9 ab sofort nutzen, wobei zuvor die Installation eines aktuellen Grafiktreibers zu empfehlen ist. Windows XP User gehen komplett leer aus.
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