Der Nachfolger von AMDs Llano soll gerüchtehalber bereits im ersten Quartal des nächsten Jahres erscheinen. Während Llano noch auf der alten K10-Architektur beruht, kommt bei Trinity die zweite Entwicklungsstufe der Bulldozer-Architektur, auch bekannt als Piledriver, zum Einsatz. Auch der GPU-Part wird überarbeitet, so wird die VLIW5-Architektur durch VLIW4 abgelöst. GCN (Graphics Core Next), AMDs nächste Grafikarchitektur, kommt noch nicht zum Einsatz. Das mag etwas verwirren, da Trinitys Grafikeinheit den Markennamen Radeon HD 7xxx bekommen wird und die High-End-Grafikkarten der Radeon HD 7000 Serie mit GCN aufgebaut sein sollen.
Aber zurück zu Trinity. Bezüglich des Sockels gab es hier im Forum bereits große Diskussionen, da auf ersten Folien FMx, später auch FM1x und FM2 auftauchten. Offensichtlich scheint nun eine Sockelkompatibilität nicht gegeben zu sein, was den teilweise sehr guten FM1-Mainboards eine kurze Lebensdauer beschert. Grund dafür sind einige Pins, die neu positioniert wurden. Dies bestätigen im Netz aufgetauchte Bilder. Hier ein Vergleich zwischen den Pins von Llano und Trinity. Gut zu erkennen ist, dass die "Löcher" unten rechts zwischen den Pins um ein Stück verschoben sind.
Neben diesem Foto sind auch einige Folien in Asien aufgetaucht. Diese zeigen, dass die Virgo-Plattform, zu der Trinity gehört, anders als Llano nur noch 904 statt 905 Pins besitzt. Außerdem hat AMD eine weitere TDP-Klasse für die APUs eingeführt. Neben den bekannten 65 und 100 W kommen nun auch Chips mit einer TDP (Thermal Design Power) von 125 W. Weitere Verbesserungen sind neben Turbo CORE 3 auch die Fähigkeit, bis zu drei Monitore anzusteuern - Stichwort Eyefinity. Im gleichen Zug wird auch der Hudson-D4-FCH (Fusion Controller Hub) vorgestellt, der den D2 und D3 (A55 bzw. A75) vermutlich um eine Crossfire-Fähigkeit erweitert. Dies suggeriert zumindest der Name A85X, der bereits indirekt bestätigt wurde. Das würde bedeuten, dass der A85X mehr als die vom A75 bekannten 4 PCIe-2.0-Lanes zur Verfügung stellt, denn Trinity wird wie schon sein Vorgänger über 16 PCIe-2.0-Lanes verfügen.
Auf der folgenden Folie werden bis zu 30% mehr Leistung als Llano versprochen. Diese Werte sollen bei, wie AMD es nennt, "digital media workload" erreicht werden. Ebenfalls um 30% steigen soll die Grafikleistung. Damit die APU ausreichend mit Daten versorgt werden kann, bietet man Support für DDR3-2133. Llano war im Vergleich mit nur DDR3-1866 spezifiziert.
Neben diesen groben Rahmenspezifikationen ist auch eine Liste der sich im Umlauf befindlichen Typen von Engineering Samples aufgetaucht. Dabei sieht man recht gut, wie die Mehrleistung erreicht wird. Takten aktuellen Llano-APUs noch mit maximal 2900 MHz, soll Trinity im besten Fall 3800 MHz, mit Turbo sogar 4100 MHz erreichen. Dabei soll der Grafiktakt von bisher geläufigen 600 MHz auf bis zu 711 MHz steigen. Natürlich darf man etwaige Verbesserungen an Grafikeinheit und CPU-Part nicht vernachlässigen. Die Taktsteigerung von über 30% spricht aber eine klare Sprache. Die Rechenleistung bei gleichem Takt steigt nicht um 30%, sondern wird eher stagnieren. Wie sich der tatsächliche Verbrauch bei diesen Takten verhält, wird sich aber erst noch zeigen müssen.
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