Letzten Freitag vermeldete Phoronix in einem ausführlichen Artikel, dass AMD offenbar plant, für einige ältere Grafikkarten (pre DirectX 11) den Treiber-Support innerhalb des monatlichen Catalyst-Releases einzustellen. Diese Informationen wollen die Kollegen insbesondere bezüglich des proprietären Linux-Treiber aus mehreren Quellen erhalten haben. Da bei AMD die Windows-Treiber auf der gleichen Code-Basis wie die Linux-Treibers aufbauen, lag die Schlussfolgerung nahe, dass selbiges Schicksal auch den Windows-Treibern bevorsteht. Eine offizielle Erklärung von AMD stand aber bisher noch aus.
Rage3D liegt mittlerweile die offizielle Erklärung seitens AMD vor. Demnach will das Unternehmen für Grafikkarten aus den Serien Radeon HD 2000, Radeon HD 3000 und Radeon HD 4000 künftig nur noch vier Treiber im Jahr bereitstellen, in denen anwendungsspezifische Probleme und andere kritische Updates adressiert werden sollen. Als Hauptgrund für diesen geänderten Treiber-Support nennt AMD, dass der Grafiktreiber für diese älteren Serien bereits bis zu seinem maximalen Potential optimiert sei, was die Leistung und die gebotenen Features betrifft. Als Basis für diese quartalsweisen Releases wird der Treiber-Zweig 8.97 dienen, auf dem die kommende Mai-Ausgabe der Catalyst-Software-Suite basieren wird. Dieser Treiber-Zweig wird dann auch die laut AMD extrem stabile und robuste Basis für die künftigen Releases darstellen. Das Treiber-Paket für die älteren Grafikkartenserien wird also auf dem Feature-Level des Catalyst 12.5 verharren.
Bei der auch weiterhin im regulären, monatlichen Zyklus erscheinenden Catalyst-Software-Suite soll künftig (ab dem Catalyst 12.6) der Fokus bei der Entwicklung und Qualitätssicherung auf den DirectX-11-Grafikbeschleunigern liegen. Mit diesem Schritt will das Unternehmen sicherstellen, dass die eigenen Ressourcen optimal genutzt werden, da in diesen und künftigen Produkten das größte Entwicklungspotential gesehen wird. Diese Argumention scheint schlüssig, da DirectX 11 die aktuellste Programmierschnittstelle für Multimediaanwendungen ist und erst diese Hardwaregenerationen alle Anforderungen für OpenCL erfüllen. Offenbar fällt dieser Schnitt beim Grafiktreiber mit einer weiteren anstehenden Änderung zusammen. Denn mit dem AMD Accelerated Parallel Processing (APP) SDK 2.7 steht der Wechsel von CAL auf dessen Nachfolger als Basis für OpenCL an, was zugleich das Fundament für AMDs HSA-Initiative sein dürfte. Mit der Heterogeneous Systems Architecture (HSA, ehemals FSA) will der Konzern eine optimierte Architektur erschaffen, die die Programmierung heterogener Systeme erleichtert. Dazu zählen neben Softwarebestandteilen auch Neuerungen auf Seiten der Hardware.
Abschließend bestätigt AMD noch, dass mit Windows 8 auch ein passender Treiber für die Grafikkartenserien Radeon HD 2000, 3000 und 4000 ausgeliefert werden wird, der allerdings nicht das neue Windows Display Driver Model (WDDM) 1.2 unterstützen wird, sondern lediglich die Version 1.1. Der reguläre Catalyst-Treiber für Windows 8 wird hingegen ausschließlich Unterstützung für WDDM 1.2 und sämtliche Produkte ab der Radeon-HD-5000-Serie bieten.
Die vollständige Erklärung von AMD im Wortlaut:
AMD will be moving the AMD Radeon™ HD 2000, AMD Radeon HD 3000, and AMD Radeon HD 4000 Series of products to a new driver support model. We will continue to support the mentioned products in our Catalyst releases, but we’re moving their updates to a quarterly basis, whereas our AMD Radeon HD 5000 and later products will continue to see monthly updates. The Quarterly Catalyst releases will focus on resolving application specific issues and critical updates.
The reason for the shift in support policy is largely due to the fact that the AMD Radeon HD 2000, AMD Radeon HD 3000, and AMD Radeon HD 4000 Series have been optimized to their maximum potential from a performance and feature perspective.
The 8.97 based driver, released in May 2012 will be the first driver for the AMD Radeon HD 2000, AMD Radeon HD 3000, and AMD Radeon HD 4000 Series under the new support model; it is an extremely stable and robust driver branch for these products and will be the baseline for our quarterly updates.
Our main development and testing efforts will now be focused on the AMD Radeon™ HD 5000 and later products. This is the best use of our resources, as the AMD Radeon HD 5000, AMD Radeon HD 6000, AMD Radeon HD 7000, and future products have the greatest potential for further performance and feature enhancements.
Also with regards to Windows 8 support for the AMD Radeon™ HD 2000, 3000, 4000 Series of products; the In-the-box AMD Graphics driver that ships with Windows 8 will include support for the AMD Radeon HD 2000, 3000, and 4000 Series, and it will support the WDDM 1.1 driver level features. The AMD Catalyst driver for Windows 8 will only include support for WDDM 1.2 support products (AMD Radeon HD 5000 and later).
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