Die positiven Zahlen des 2. Quartals waren für AMD ein Grund zur Freude, bis auf einen wichtigen Geschäftsbereich, der ca. 40% des gesamten AMD-Umsatzes ausmacht: Das Geschäft mit Flash-Speichern läuft alles andere als zufriedenstellend, der Umsatz im 2. Quartal 2005 brach im Vergleich zum 2. Quartal 2004 um 31% ein, wuchs jedoch verglichen mit dem Vorquartal um 3%. Bald könnte es weiteren Gegenwind geben. Der Erzkonkurrent Intel kündigte heute an, mit harten Bandagen den Markt aufrollen zu wollen. Der Flash-Spartenleiter Intels, Darin Billerbeck, sagte gegenüber dem Handelsblatt, "aggressiv in diesen Markt gehen zu wollen", was AMD an einem wunden Punkt treffen könnte, da gerade hier sehr viel Geld verloren wird.
Des Weiteren habe Intel die besseren Produkte und könne günstiger produzieren. Die Tatsache, dass der Umsatz bei Intel im Gegensatz zu AMD sogar gesunken ist, lässt Billerbeck unbeachtet. Dem Vorwurf durch AMD, Intel würde die Preise auf dem Speichermarkt künstlich niedrig halten, setzt Intel entgegen, dass das nur durch teure Quersubventionierungen möglich wäre, Intel aber einen maximalen Gewinn anstrebe. Sicherlich sollen damit auch die Aktionäre milde gestimmt werden...
AMD betreibt sein Speichergeschäft in einem Joint Venture mit dem japanischen Fujitsu-Konzern unter dem Namen Spansion, auf Grund der schwierigen Marktbedingungen und düsteren Aussichten, wieder in die Gewinnzone zu kommen, soll Spansion schon bald als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden. Außerdem lässt Spansion ab dem 2. Quartal 2006 bei TSMC fertigen, um die hohe Nachfrage des wachsenden Marktes decken zu können. Inzwischen gibt es erste Gerüchte, nach denen der Sinkflug der Flashspeicherpreise gestoppt sein soll.
Flashspeicher werden in vielen Geräten der Unterhaltungselektronik eingesetzt, z. B. als Speicherkarten in Handys und Digitalkameras oder als Festspeicher in MP3-Playern und USB-Sticks. Der große Vorteil von Flash-Speichern ist, dass die gespeicherten Informationen auch nach dem Ausschalten nicht verloren gehen und die kleinen Karten sehr robust und stromsparend sind.
Von der Offensive Intels sind neben AMD auch der Marktführer Samsung sowie Toshiba und ST Micro betroffen.
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