AMD und Indien - diese Kombination hatten wir in den letzten Monaten immer wieder in den News. Bereits in diesem Jahr hat AMD Indien ein Engineering Centre in Bangalore eröffnet, das sich mit dem Design und der Entwicklung neuer Prozessoren beschäftigt. Dessen aktuelle Mitarbeiterzahl von 65 soll bis Ende 2007 auf 200 ausgeweitet werden (wir berichteten). Bereits im August haben wir ebenfalls berichtet, dass AMD in absehbarer Zeit ein Werk in Indien zu errichten plant, dessen jährliche Kapazität mindestens 5 Millionen Prozessoren betragen wird.
Heute nun wurde aus den unbestätigten Gerüchten Fakten, wenngleich in etwas anderer Form als erwartet. SemIndia, ein indisches Konsortium, plant in die Chipherstellung einzusteigen. Die Technologie dafür soll AMD liefern, bei der Finanzierung des drei Milliarden Dollar Projekts soll die indische Regierung unter die Arme greifen. AMD-CEO Hector Ruiz und SemIndia-Chairman Vinod K. Agarwal haben bereits eine Absichtserklärung unterschrieben. Mit dem Bau der Wafer-Fab soll noch 2006 begonnen werden, erste Chips sollen in spätestens drei Jahren vom Band laufen.
Wieso engagiert sich AMD an diesem Projekt und liefert eigenes KnowHow nach Indien? AMD verspricht sich von diesem Engagement einen ordentlichen Kuchen vom indischen Prozessor-Markt, dem in den nächsten Jahren auf dem IT-Sektor ein ähnliches Wachstum vorhergesagt wird, wie es die Automobil-Industrie derzeit in China erlebt. Auch hier will jeder ein möglichst großes Stück vom Kuchen abhaben. Bleibt für AMD zu hoffen, dass es ihnen als Pionier auf dem indischen Chipmarkt nicht ähnlich ergeht, wie Volkswagen als Pionier auf dem chineischen Automobil-Markt. Nach anfänglichem Quasi-Monopol sitzt der deutsche Automobile-Riese heute aufgrund verfehlter Modellpolitik heute nur noch in der zweiten Reihe...
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