Bei einem Distributed Computing Projekt wie SETI@Home ist natürlich neben der Hingabe für "die Sache" auch immer eine gehörige Portion Ehrgeiz mit dabei, den schnellsten Rechner zu haben, dem besten Team anzugehören und und und. So liegt es nahe - seit dank BOINC der Quellcode für die Clients offen liegt - hier Hand anzulegen und dem völlig unoptimierten offiziellen Client, der für alle x86-PCs seit dem 386er gleichermaßen funktionieren muss, mit gezielten CPU-Optimierungen Beine zu machen.
Bereits Mitte des Jahres haben wir des öfteren über diverse SETI-Clients berichtet, die von verschiedenen Programmierern optimiert wurde. So wurden - teils durch Compiler-Optimierungen, teils durch Optimierung der Algorithmen - schier erstaunliche Fortschritte in der Rechenzeit realisiert. Während der Original-Client aus Berkeley auf einem Athlon 64 3800+ ca. 2:15 Stunden für eine WU benötigt, hatten sich die Optimierer bei den letzten angebotenen Windows-Versionen schon bis auf 1:05 Stunden herunter gehangelt. Das entspricht immerhin schon einer Halbierung der Rechenzeit bei gleicher Hardware.
Was nun jedoch der Programmierer Crunch3r bewerkstelligt hat, grenzt schon beinahe an Hexerei. Eine neue Version hat die Rechenzeit noch einmal beinahe halbiert. Wir haben die Version hier selbst über eine Woche lang in Betrieb gehabt, um zu testen, ob sie auch stabil arbeitet und fehlerfreie Lösungen liefert. Dies ist aber offenbar der Fall. Bei 0:42 Stunden je WU steht nun die Uhr.
Um die optimierten Versionen einzubauen, muss wie folgt vorgegangen werden:
1. Stop the running Boinc Manager 2. make a backup of your Boinc folder !!! 3. The Download provides only the binary, the debug database and an app_info.xml. Make sure you know how to handle it (or simply rename the new binary to the name of setiathome executable in your projects folder. 4. extract the files in the archive into your boinc folder to "../projects/setiathome.berkeley.edu". 5. If you get a message containing something like "overwrite exiting files" select YES. 6. Restart the Boinc Manager
Neben dem CPU-optimierten SETI-Client, der die eigentliche Arbeit erledigt, ist es auch ratsam einen auf die gleiche Weise optimierten BOINC-Client einzusetzen. Warum? Weil auf Basis des BOINC-Benchmarks die vorläufigen Credits errechnet werden, die der User für seine gerechneten WUs bekommt (Credits = Rechenzeit x Benchmark). Aufgrund der stark verkürzten Rechendauer bekäme der User für eine WU aber deutlich zu wenig Punkte als von den Entwicklern vorgesehen. Daher ist es ratsam, auch den BOINC-Client zu optimieren, damit unter dem Strich die Credits wieder stimmen.
Weitere Informationen zu der neuen Client-Version findet Ihr in unserem Forum.
Für andere CPU-Konfigurationen empfiehlt es sich, auch mal einen Blick auf unsere älteren Meldungen zu werden. Dort findet sich mit Sicherheit auch ein passender Client für die CPU:
Diesen Artikel bookmarken oder senden an ...
