Bereits bei der Vorstellung des neuen ATI CATALYST 5.12 Referenztreibers haben wir auf die zahlreichen Optimierungen auf Dual-Core Prozessoren hingewiesen. Bis zu 20 Prozent Performancezuwachs wurde von ATI versprochen.
Auf Driverheaven hat man sich nun mit dem neuen CATALYST befasst und dazu auch gleich noch ATI Senior Software Architect Phil Rogers zu einem Interview geladen. Natürlich ist klar, dass eine Optimierung auf einen Prozessortyp (hier Dual-Core CPUs und damit SMP) nur dann Vorteile bringen kann, wenn auch die Rechenleistung der CPU der Flaschenhals im System ist. Bei 1600x1200 Auflösung mit FSAA ist jedoch ganz sicher nicht der Prozessor das bremsende Element, sondern die Grafikkarte. Wer in diesen Auflösungen spielt, dürfte von einer CPU-Optimierung nicht das geringste bemerken. Die Optimierungen können nur dann zum tragen kommen, wenn in relativ niedrigen Auflösungen (z.B. 1024x768) gespielt wird und die Grafikkarte noch Luft nach oben hat. In dieser Konfiguration hat Driverheaven auch getestet und dabei auf einen Pentium D 820, einen Pentium 4 3,67 und einen Athlon 64 X2 4800+ zurück gegriffen.
In der Tat ist je nach verwendetem Spiel und Prozessor eine deutliche Verbesserung zu sehen. Bis zu 13 Prozent Performance-Zuwachs konnte gemessen werden. Interessanterweise profitiert auch der Pentium 4 von den Verbesserungen, der zwar kein Dual-Core Prozessor ist (SMP), jedoch mit Hyper-Threading (SMT) ein verwandtes Feature besitzt (Details siehe dazu unser Artikel Doping für CPUs - Möglichkeiten der Leistungssteigerung). Leider wurde es versäumt einen Prozessor in den Test mit aufzunehmen, der weder SMP, noch SMT beherrscht (z.B. Athlon 64), um bestimmen zu können, ob der 5.12 nicht vielleicht generell schneller ist, als der 5.11, was diverse Dual-Core Optimierungen relativieren würde.
Interessant ist die Tatsache, dass diese Verbesserungen laut ATI erreicht wurden, obwohl die Anwendungen (sprich: Spiele) selbst keine Unterstützung für SMP/SMT bieten. Dafür wurde, so Phil Rogers, der Treiber-Thread in den jeweils anderen Core des Prozessors verlegt. So kann SMP/SMT genutzt werden, obwohl das Spiel selbst keinen Vorteil daraus zieht. Momentan sollen sich die Vorteile noch auf DirectX-Spiele beschränken. Wann die Optimierungen auch für OpenGL implementiert werden sollen, ließ der ATI-Entwickler offen.
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