Bei AMD ist seit dem K8 mit dem Cool'n'Quiet-Feature auch bei Desktop-Rechnern Strom sparen angesagt. Wird der PC nicht ausgelastet, taktet sich die CPU runter mit einer niedrigen VCore, so dass hier entsprechend der Stromzähler nicht mehr ganz so schnell runter rattert. Auch angesagt deswegen, da solche Energiesparmodi bei den Notebooks als erstes Einzug hielten. Dies machte durchaus Sinn, da man hiermit die Akkulaufzeiten nicht unerheblich steigern konnte. Doch alleine der Hauptprozessor ist bei einem Notebook hierfür nicht zuständig. Ein weiterer großer Stromfresser ist der Grafikprozessor (GPU), so dass es bei Notebooks schon lange üblich ist, die Taktraten im mobilen Modus runterzufahren.
Wenn man einige Diskussionen in den Computerforen, wie dem unsrigen verfolgt, kam natürlich immer wieder die Frage auf, warum die Grafikprozessorhersteller nicht dem Beispiel AMDs folgen und ebenso in ihre GPUs ein "Cool'n'Quiet"-Derivat integrieren. Denn die modernen Grafikkarten schlucken immer mehr Strom, und das, wo bei den meisten Spielern die volle Leistung der Grafikkarte verhältnismäßig selten genutzt wird, sondern auch bei den High-End-PCs einfache Arbeiten wie Office, Internet & Co anstehen.
Doch offenbar scheint sich hier ein Happy End abzuzeichnen in dieser Geschichte. So haben die russischen Kollegen von X-bit labs bei einem Test der Radeon X1800 XT auch den Stromverbrauch gemessen - 114 Watt gönnte sich die Grafikkarte damals. Bei einer späteren Messung wurden bei derselben Grafikkarte und gleicher BIOS-Version nur noch 103 Watt gemessen. Lediglich ein neuer Treiber kam zum Einsatz. So pfeifen die Spatzen von den Dächern, dass ATI sowohl bei der X1800- wie auch bei der neuen X1900-Serie nun eine Taktreduzierung bei geringer Belastung integriert hat. Zudem werde wie bei der Mobility Radeon eine Technik der partiellen Abschaltung innerhalb des Grafikprozessors während des laufenden Betriebes eingesetzt, so dass diese Sektoren keinen Strom mehr verbrauchen. Nebenbei wird damit auch den Leckströmen entgegengewirkt, die bei der stetig wachsenden Transistorenanzahl ein immer größeres Problem darstellen.
Ähnlich positive Signale gehen übrigens auch von NVIDIA aus. Hier wird gemunkelt, dass bei dem G70-Grafikchip ähnliche Stromspartechniken eingesetzt werden, wie sie momentan nur den Notebook-Varianten vorbehalten sind. Derzeit takten die Chips nur im 2D-Modus, wie z.B. bei Office-Arbeiten, runter. Eine Reduktion der Spannungsaufnahme wäre jetzt also neu.
Insofern darf man gespannt die Entwicklung der nächsten Wochen abwarten, wo entsprechende BIOS- und Treiberversionen freigegeben werden könnten. In unseren Augen wäre dies auf jeden Fall ein begrüßenswerter Schritt.
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