Bei den K7-Prozessoren Athlon 4 und Athlon XP mobile bietet AMD bereits seit langem
ein spezielles Stromspar-Feature namens PowerNow! an. Der Trick dabei: die CPU
erkennt, ob sie derzeit gefordert ist oder nicht. Falls nicht, taktet sie auf 700
MHz zurück und spart so eine Menge Strom und damit Batterielaufzeit. Alle
Aufgaben, die lediglich einen Teil der CPU-Power benötigen, wie etwa MP3s hören
oder Textverarbeitung, können so mit 700 MHz bewältigt werden. Wird mehr
Power benötigt, schaltet die CPU blitzschnell wieder auf Standard-Takt um.
Der Anwender merkt davon in der Regel gar nichts - außer daß die Akkulaufzeit
länger wird.
Dieses PowerNow! Feature hat AMD nun endlich auch den Desktop-Anwendern zugänglich
gemacht. Unter der Bezeichnung "Cool'n Quiet" dürfen nun auch alle nicht
mobilen Systeme fleißig Strom sparen. Cool'n Quiet taktet die CPU im Falle
eines Athlon 64 3200+ von 2000 MHz auf 800 MHz
zurück, wenn keine oder nur wenig Leistung erforderlich ist. Allein durch
diese Maßnahme verringert sich die Verlustleistung um satte 60%, da diese
linear von der Taktfrequenz abhängt, sofern sich keine anderen Parameter ändern.
Obendrein dreht das System die Kernspannung noch ein wenig zurück (von 1,50 V
auf 1,35V). Auch das schlägt sich aufgrund der quadratischen Abhängigkeit von
der Kernspannung noch einmal in einer deutlich niedrigeren Verlustleistung nieder. Praktisch
wenn man hier noch ein Board mit variabler Lüftersteuerung zur Verfügung hat. So
kann das Mainboard auch noch die Lüfterdrehzahl zurückfahren und trägt damit
zu einem leisen Arbeitsplatz bei.
Allerdings hat Cool'n Quiet ein paar Stolperfallen: es muß vom Mainboard-BIOS unterstützt
werden und über das Betriebssystem aktiviert werden! Die entsprechenden Treiber
für die Aktivierung von Cool'n Quiet findet Ihr hier.
Ferner muß das Energie-Spar Schema von "Desktop" auf "Minimaler Energieverbrauch"
umgestellt werden.
Das Asus K8V Deluxe Mainboard unterstützt Cool'n Quiet. Es lässt sich über
einen Schalter im BIOS aktivieren.
Das Wirken von Cool'n Quiet ist hier deutlich sichtbar. Solange die CPU gefordert
wird (hier Prime95), liegt der normale Kerntakt von 2000 MHz an. Sobald die
CPU jedoch Däumchen dreht, schaltet das System auf 800 MHz zurück. Dieser
Zustand kann sich dabei bis zu 30x pro Sekunde ändern.
Auf diesem Diagramm sehen wir die Performance-Unterschiede zwischen aktiviertem
und deaktiviertem Cool'n Quiet. Minimale Performance-Einbußen sind zu messen, schließlich
muß die CPU erst einmal erkennen, daß jetzt hohe Leistung gefordert ist, ehe sie den Takt
wieder von 800 MHz auf 2000 MHz nach oben schrauben kann. Allerdings liegt der Einfluß
von Cool'n Quiet gerade mal bei 0,1% bis 0,6% und damit im Bereich der Meßgenauigkeit. Daher
können wir nur jedem Anwender empfehlen, dieses Feature im Alltag zu nutzen!
Hier der Registershot des K8V Deluxe im Standard-Modus mit aktiviertem Cool'n Quiet. Der
Vergleichsshot in deaktiviertem Zustand befindet sich auf der vorherigen Seite.
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