Als Microsoft vor reichlich zwei Jahren das zweite Service Pack für Windows XP veröffentlichte (wir berichteten), waren die Meinungen gespalten. Da Microsoft zum ersten Mal bei einem Produkt die Sicherheit klar über die Abwärtskompatibilität zur Vorgängerversion stellte und längst nicht alle Softwarehersteller der Aufforderung nachkamen, ihre Produkte für das SP2 anzupassen, gab es kurz nach der Veröffentlichung zahlreiche Beschwerden der Anwender über nicht mehr funktionierende Programme. Microsoft sah ich sogar genötigt, eine Liste mit "Problemsoftware" zu veröffentlichen (auf welcher interessanterweise auch Produkte von Microsoft selbst zu finden waren). Dennoch ist das SP2 gegenüber dem SP1 eine klare Verbesserung. Die grundlegende Sicherheit von Windows wurde stark erhöht, die Firewall wurde verbessert und standardmäßig aktiviert und ein neues Feature namens Data Execution Prevention, kurz DEP, sorgt nun dafür, dass Pufferüberläufe sich nicht mehr so einfach zum Einschleusen von Schadcode nutzen lassen.
Inzwischen sind die Probleme mit dem SP2 weitestgehend beseitigt, sodass es eigentlich keinen vernünftigen Grund mehr gibt, es nicht zu installieren. Dem trägt nun auch Microsoft Rechnung und hat mit dem gestrigen Patchday den Support für Windows XP SP1 eingestellt. In Zukunft werden Updates für Windows XP ebenso wie neue Softwareprodukte aus dem Hause Microsoft also höchstwahrscheinlich ein installiertes Service Pack 2 voraussetzen. Um sich mit Windows XP weiterhin einigermaßen sicher im Internet bewegen zu können und nicht zu einem Zombierechner für Spammer und Wurmversender zu werden, sollten deshalb auch die letzten Hartgesottenen, die noch immer mit Windows XP SP1 oder gar der Ursprungsversion (ohne Service Pack) arbeiten, das Service Pack 2 installieren.
Diesen Artikel bookmarken oder senden an ...
