Bereits seit einigen Wochen gibt es Spekulationen um eine eventuelle Fremdfertigung von AMD Prozessoren bei TSMC oder Chartered in Singapur. Hintergrund ist eine - laut Gerüchteküche - angedachte Auslagerung der AMD-Produktionsstätten in Dresden als unabhängige Firma. Damit müsste sich Dresden bei der Fertigung der AMD-Prozessoren in Sachen Rentabilität mit den übrigen Unternehmen wie UMC, Chartered oder TSMC messen.
Allerdings ist eine Auslagerung der Produktion nicht so einfach möglich. Momentan lässt AMD Prozessoren nur bei Chartered fertigen und ist durch die x86-Lizenz auf eine Fremdfertigungsquote von maximal 20 Prozent beschränkt. Die kürzlich von Chartered bekannt gegebenen Q1-Zahlen weisen im Übrigen ein stagnierendes Geschäft mit AMD aus und Analysten spekulieren, dass Chartered sich zunehmend von der Abhängigkeit der AMD-Aufträge lösen will und dafür die Fertigung von Produkten anderer Bereiche ausweitet.
Heute nun erklärte AMD in Person von Senior Vice President und General Manager Rick Bergman, dass AMD plant den kommenden heterogenen Multi-Core Prozessor Fusion alias Swift in Dresden zu fertigen. Bei der APU (Accelerated Processing Unit) "Fusion" war die Frage nach der Produktionsstätte besonders spannend, da die beiden Fabs in Dresden im SOI-Verfahren (Silicon on insulator) fertigen und bisher ausschließlich mit der CPU-Herstellung betraut waren, die AMD- bzw. ATI-Grafikchips jedoch bei TSMC und UMC mit billigerem Bulk-Silicon hergestellt wurden. Da der Fusion ein Zwitter aus beiden Welten ist - CPU Kerne und GPU Kerne auf einem Die - war lange nicht klar, welchen Weg AMD hier beschreiten würde.
Seit heute jedoch ist es offiziell, dass AMD den Fusion in Dresden im SOI-Verfahren fertigen wird. Die derzeit noch im Umbau befindliche Fab38 (ehemals Fab30) soll die notwendigen Kapazitäten schaffen, um möglichst ohne Fremdfertigung auskommen zu können. Danke =NP=Igor für den Hinweis.
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