Bisher war Intel im Segment der Netbooks und Nettops praktisch Alleinunterhalter. Zwar wurde hier mit dem Intel Atom Prozessor ein maßgeschneiderter extrem sparsamer und günstig zu fertigender neuer Prozessor mit In-Order Architektur und SMT eingeführt, doch bei den übrigen Komponenten (Chipsatz, Grafik, etc.) war eher Hausmannskost angesagt, natürlich auch um die günstigen Preise zwischen 250 EUR und 350 EUR erreichen zu können.
Doch wie mehrfach auf Planet 3DNow! berichtet, könnte Intel nun Druck von verschiedenen Seiten bekommen. So hat AMD kürzlich seine Yukon-Plattform mit Neo-Prozessor eingeführt. Nach eigenen Aussagen möchte AMD zwar nicht im Marktsegment der Netbooks mitmischen, sondern in einer Nische zwischen Netbooks und ultramobilen Subnotebooks, aber aufgrund der absolut gesehen geringen Preisunterschiede zwischen gehobenen Netbooks und den geplanten Yukon-Geräten sind die Grenzen hier natürlich fließend. Zudem drückt noch NVIDIA mit seiner Ion-Plattform. Die ist zwar nicht x86-kompatibel, aber das dürfte die Zielgruppe nicht wirklich interessieren. Der iPod ist ebenfalls nicht x86-kompatibel und verkauft sich trotzdem wie geschnitten Brot, da in diesem Segment in der Regel nur zählt, DASS man gewisse Aufgaben erledigen kann, nicht WIE oder WOMIT.
Mit anderen Worten: Intel ist gezwungen dem Atom eine adäquate Plattform zu spendieren und diese soll der neue Intel GN40 Chipsatz sein. Der GN40 besitzt eine integrierte GPU mit Direct X10, Shader Model 4.0 Support und erhielt Support für die Intel Clear Video Technology H.264 und für VC-1 Video Decoding. Allesamt Features, die den den bisherigen 945-Verschnitten fehlte.
Eines der ersten Geräte mit diesem Chipsatz soll der ASUS Eee PC 1004DN sein. Das Gerät besitzt einen 10,2" WSVGA Monitor mit 1024x600 Auflösung. Um die Features MPEG4- und VC-1 Beschleunigung nutzen zu können, darf allerdings nicht mehr das bei Netbooks bisher sehr beliebte Windows XP zum Einsatz kommen. Der GN40 unterstützt DVXA2. Hier muss Vista oder Windows 7 ran.
Ferner kommt beim 1004DN erstmals der Intel Atom N280 Prozessor zum Einsatz. Dieser arbeitet nun mit 1,66 GHz Taktfrequenz und 667 MT/s Frontside-Bus, während der bisherige Atom N270 mit 1,6 GHz Takt und 533 MT/s FSB auskommen musste.
Auf der chinesischen Webseite HKEPC gibt es erste Benchmarks des 1004DN in der genannten Ausstattung. Wenig überraschend schneidet das Gerät gerade im grafiklastigen Bereich erheblich besser ab als bisher. Ob das für dieses Segment überhaupt relevant ist, wird die Kundenakzeptanz zeigen.
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