In Indien hat AMD gestern offiziell die AMD Fusion Family of Accelerated Processing Units gelauncht und somit den Startschuss für deren Vermarktung gegeben. Hinter dem sperrigen Namen verbergen sich die ersten Chips des Herstellers, die mehrere x86-Kerne und einen Grafikkern auf einem Die vereinen. Zu Beginn besteht die neue APU-Familie aus den beiden Varianten "Ontario" (C-Serie, 9 Watt TDP) und "Zacate" (E-Serie, 18 Watt TDP), die bereits auf der CES 2011 vom Unternehmen vorgestellt wurden. Beide Versionen basieren auf demselben "Ontario"-Die und werden im 40nm-Prozess bei TSMC hergestellt. Auf dem "Ontario"-Die hat AMD zwei von Grund auf neu entwickelte, sehr energieeffiziente "Bobcat"-Kerne mit einem Grafikkern (80 Stream-Prozessoren) vereint. Die sogenannten Stream-Prozessoren sollen für allgemeine Berechnungen nutzbar gemacht werden, und so den x86-Kernen unter die Arme greifen.
Auf der gleichen Veranstaltung soll AMD jetzt den Launch-Termin für die größere APU etwas konkretisiert haben. Während andere Seiten, die von dem gleichen Event berichtet haben, weiterhin lediglich das zweite Quartal oder den Sommer als Zeitraum für die Vorstellung nennen, will die indische Website CIOL genauere Informationen in Erfahrung gebracht haben. Angeblich plant AMD aktuell den "Llano" bereits im Mai auf den Markt zu bringen. Dieser Termin wäre früher als zuletzt gedacht, schließlich wollte man während der Telefon-Konferenz zu den Geschäftszahlen des vierten Quartals 2010 lediglich das derzeit erfolgende Hochfahren der 32nm-Produktion bei GlobalFoundries bestätigen. Die Partner hätten bereits einige tausend Testexemplare des "Llano" erhalten und würden sich für die Produktion entsprechender Endprodukte vorbereiten.
Der "Llano" vereint vier überarbeitete K10.5-Kerne (Codename "Husky") mit einem potenten Grafikkern. Zusammengenommen sollen 500 GFLOPS theoretische Rechenleistung dem Anwender bereitgestellt werden. Wie viel von dieser gewaltigen Rechenleistung in konkreten Anwendungsfällen übrig bleibt, wird maßgeblich vom Entwicklungsstand des AMD APP SDKs und der Unterstützung von Softwarepartnern bei der Entwicklung GPU-beschleunigter Anwendungen abhängen. Gerade die Software war aber in der Vergangenheit nicht unbedingt eine Stärke von AMD. Mit dem Start der APUs soll dies aber besser werden. Mit Manju Hegde konnte im letzten Jahr jedenfalls vielversprechendes Führungspersonal gewonnen werden.
Diesen Artikel bookmarken oder senden an ...