AMD hat heute sein neues Spitzenmodell offiziell vorgestellt. Anders als vielleicht zu erwarten war, setzt die neue AMD Radeon HD 6990 auf zwei Cayman-GPUs im Vollausbau mit jeweils 24 SIMDS. Laut AMD soll es sich dabei um speziell selektierte Versionen mit besonders niedrigeren Leckströmen handeln. Lediglich die Taktraten des Tandems wurden ein wenig auf 830 MHz (-50 MHz) für die GPU und 2500 MHz (-250 MHz) beim GDDR5-Speicher eingebremst. Damit erreicht die Karte eine Rechenleistung von 5,1 TFlops bei Berechnungen einfacher Genauigkeit und immer noch 675 GFlops bei doppelter Genauigkeit.
Das Ganze hat aber seinen Preis. AMD sprengt mit dieser Karte erstmals mit einem Referenz-Design die 300-Watt-Schallmauer. Das Grafikmonster wird über zwei 8-Pin-Stecker und das Mainboard mit 375 Watt versorgt. Dank der AMD PowerTune Technologie soll aber jederzeit gewährleistet bleiben, dass dieser Wert auch nicht überschritten wird. Ohne PowerTune wären die recht hohen Taktraten der Cayman-Chips nicht möglich gewesen. Wem die gebotene Leistung nicht reicht, dem bietet AMD zum einen eine breiten Verstellungsbereich im Overdrive-Menü und zum anderen die Übertaktung per BIOS-Schalter, wodurch die Grafikkarte in den OC-Modus (Schalter-Position 1) geschaltet wird. Im Idle beträgt die Leistungsaufnahme ca. 37 Watt.
Um die entstehende Wärme auch abführen zu können, hat AMD das Kühlkonzept gegenüber der Radeon HD 5970 überarbeitet. Die Spannungsversorgung und der Lüfter sind in die Mitte der Karte gerückt und die beiden GPUs nach außen. Durch diese Modifikationen sollen sowohl die Energieversorgung der einzelnen Komponenten optimiert als auch der Luftstrom über die beiden getrennten Kühlkörper mit integriertem Vapor Chamber verbessert (+20%) werden. Bei den Volterra-Spannungswandlern handelt es sich um eine Spezialanfertigung. Zudem kommt eine Wärmeleitpaste mit Phasenübergang zum Einsatz, was die Kühlungsleistung um 8% verbessern soll. Die gesamte Karte soll so designt sein, dass alle Komponenten eine maximale Verlustleistung von 450 Watt verkraften.
Anders als bei den anderen Modellen der 6900er Serie hat AMD das Slotblech so angepasst, dass die obere Hälfte vollständig für die Abfuhr erwärmter Luft genutzt werden kann. Auf der unteren Hälften befinden sich vier Mini-DisplayPort- sowie ein Dual-Link-DVI-Anschluss. Mit dieser Konfiguration will man den parallelen Betrieb von fünf Bildschirmen ermöglichen. Hardware die den gleichzeitigen Betrieb von bis zu drei Displays an einem DP-1.2-Anschluss erlaubt, ist bisher nicht verfügbar. Prinzipiell kann auch die Radeon HD 6990 maximal sechs Displays ansteuern. Da die Verbreitung von Displays mit DisplayPort-Anschluss noch immer eher gering ist, legt AMD bzw. die Board-Partner drei Adapter bei jeder Karte bei. Dazu zählen ein passiver mini DisplayPort zu Single-Link-DVI Adapter, ein aktiver mini DisplayPort zu Single-Link-DVI Adapter und ein passiver mini DisplayPort zu HDMI Adapter. Passender Weise wird für diese Karte auch erstmals der native 5x1-Portrait-Modus in AMDs Eyefinity Technologie freigeschaltet.
Der empfohlene Verkaufspreis für das Grafikkarten-Monster liegt bei 629 Euro.
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