Mit der ersten Beta von Qubes ist eine Linux Distribution erschienen, die sich vor allem die Sicherheit auf die Fahnen geschrieben hat. Im Grunde basiert das Betriebssystem auf Fedora 14, tatsächlich verfolgt es aber einen vollkommen neuen Ansatz. So wird jedes Programm in einer eigenen virtuellen Maschine ausgeführt. Somit ist es nicht möglich, dass eine schädliche Software, die in der VM1 ausgeführt wird, den Login für das Onlinebanking im Browser, der gerade in VM4 läuft, mitschreibt. Das klingt nach einer Menge VMs, sind wir heute doch gewohnt den Browser, einen Mailclient, einen Messenger und ein Musikprogramm nebst Office und PDF-Reader laufen zu lassen. Das wären immerhin schon 6 virtuelle Maschinen. Um die Hardware etwas zu entlasten ist es deswegen möglich die Programme zu gruppieren, so dass diese dann in der gleichen VM ausgeführt werden können.
Mit der Hardwareunterstützung ist es hingegen noch nicht so weit her. So gibt es bis dato nur eine Version für 64bit-Prozessoren, was aber dem RAM-Bedarf der VMs geschuldet ist. So verwundert es nicht, dass ein Minimum von 4GB angegeben ist. Bei der Grafik wird bis jetzt nur die Intel GMA unterstützt, wer eine Nvidia-Karte verbaut hat, sollte sich hingegen auf einige Probleme einstellen und die GPUs aus dem Hause AMD wurde noch gar nicht getestet. Weiter benötigt das System 10 GB Festplattenkapazität oder einen USB-Stick, auf dem sich Qubes installieren lässt, ohne ein bestehendes Betriebssystem zu gefährden. Hier ist natürlich zu beachten, dass abgesehen von USB3, die Bandbreite den Betrieb merklich ausbremsen kann. Dennoch wird ein USB-Stick zum Probieren nahegelegt, da das Ausführen von Qubes in einer VM noch nicht unterstützt wird. Empfohlen wird außerdem Intels VT-d oder AMDs IOMMU. Mit den Technologien soll eine effektive Isolierung der VMs ermöglicht werden.
Mit der ersten Beta ist auch endlich ein Installer fertig, der den Einrichtungsprozess deutlich erleichtern soll. Dennoch empfielt es sich die Installationsanleitung und die umfassende Anleitung im Wiki der Entwickler anzusehen. Bereits in zwei Monaten soll die zweite Beta erscheinen und eine erste finale Version des Projekts sollen wir noch vor Ende des Sommers zu Gesicht bekommen.
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