AMD hat knapp über ein Jahr nach den ersten DirectX-11-Grafiklösungen für den Mainstream auch für dieses Marktsegment seine zweite Generation für den Retail-Markt vorgestellt. Als Hauptzielgruppe für die neuen Produkte hat das Unternehmen dabei Aufrüster auserkoren, die noch keine DirectX-11-Grafikkarte ihr Eigen nennen. Zudem sollen die neuen Grafiklösungen auch gegenüber der erstarkten Konkurrenz integrierter Grafiklösungen punkten, wobei nicht nur die höhere Grafikleistung als Argument ins Feld geführt wird, sondern vor allem eine bessere Bildqualität in Computerspielen. Darüber hinaus sorgt die bereits aus den Radeon HD 6800, HD 6900 und den APUs bekannte UVD-Einheit der dritten Generation für eine Absenkung der Systemlast beim Abspielen von HD-Videos und Blu-ray-3D-Filmen, wobei sämtliche HD-Audioformate als Bitstream durchgeschleift werden können. Es wird die native Wiedergabe von Material mit einer Bildrate von 23,976 FPS unterstützt, wenn auch der Bildschirm diese Bildwiederholrate bietet. Über bestimmte Postprocessing-Effekte, die über die Shader realisiert werden, soll dabei die Bildqualität der Videos ebenfalls verbessert werden. Die einzelnen Effekte lassen sich dabei über das Catalyst Control Center zuschalten und steuern. Da der Erfolg dieser Aufhübschungen wie so oft im Auge des Betrachters liegt, kommt einmal mehr der HQV-Test zum Einsatz, um die höhere Bildqualität zu belegen.
Gegenüber der Vorgängergeneration hat sich bei den kleinen technisch bis auf die UVD3-Einheit wenig geändert. Auch bei den Einstiegsmodellen werden weiterhin die bekannten VLIW5-Recheneinheiten verbaut. Gegenüber der "Redwood-GPU" hat der "Turks", der in den Serien Radeon HD 6600 und Radeon HD 6500 zum Einsatz kommt, lediglich eine zusätzliche SIMD-Engine und die zugehörigen vier TMUs spendiert bekommen. Beim "Caicos" wurde durch die Verdoppelung der VLIW-Einheiten gegenüber dem "Cedar" zwar die reine Rechenleistung signifikant gesteigert, allerdings wurden die zusätzlichen Recheneinheiten durch die Verbreiterung der SIMD-Engines auf die ansonsten verwendete Größe von 16 VLIW-Einheiten pro SIMD-Engine erreicht. Dadurch ist es bei je vier TMUs und ROPs geblieben, sodass in realen Spieleanwendungen keine großen Sprünge zu erwarten sind. Die weiteren technischen Daten der unterschiedlichen Modelle sind in der unten stehenden Tabelle angegeben, wobei sich die Daten auf die Referenzdesigns beziehen. Es wird allerdings von den einzelnen Bordpartnern eine bunte Mischung an Taktraten und Speicherlösungen geben.
Links "Caicos" und rechts "Turks"
Während die Radeon HD 6450 und HD 6570 dank ihrer Multimediafähigkeiten vor allem für HTPCs interessant sind, bietet AMD mit der Radeon HD 6670 ein kostengünstiges Modell für Gelegenheitsspieler, welches ohne zusätzliche Stromversorgung auskommt. Zudem bieten alle Modelle Unterstützung für die Multidisplay-Technologie Eyefinity, wobei je nach Modell 3 bis 4 Displays parallel angesteuert werden können.
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