10:22 - Autor: OpteronNachdem in der uns wohl bekannten x86-Welt seit AMDs x86-64-Erweiterung von 2002 das 64-Bit-Zeitalter angebrochen ist, schickt sich nun auch der vielleicht größte x86-Konkurrent ARM an, ebenfalls gleichzuziehen. Auf der zur Zeit stattfindenden ARM TechCon gab der Hersteller nun Details seiner neuen, zu x86-inkompatiblen ARMv8-Architektur preis. Ähnlich wie im x86-Ökosytem wird es auch bei ARM zwei kompatible Betriebsmodi für 32 und 64 Bit geben, AArch64 and AArch32. Im Gegensatz zu AMD oder Intel stellt ARM keine Chips her, sondern definiert nur die Technologie, d.h. hauptsächlich den Befehlssatz, verkauft aber auch vorgefertigte Chipdesigns. Je nach gekaufter Lizenz werden die ready-to-use CPU-Designs einfach in einen kombinierten Handychip zusammen mit einem Grafik und I/O Teil des Lizenznehmers, z.B: Apple, integriert, oder auch komplett verändert. Hauptsache es wird der aktuelle ARM Befehlssatz verstanden und richtig verarbeitet, genauso wie auch im x86-Bereich der x86-Befehlssatz von allen x86-kompatiblen Prozessoren unterstützt werden muss.
In vielen Mobiltelefonen, wie z.B. in Apples iPhone oder auch den meisten Android-Handys verrichtet eine ARM-CPU den Dienst, d.h. in der Masse ist ARM bereits angekommen. Nun schickt man sich durch den 64-Bit-Mode aber an, neue Segmente, abseits des Mobilbereichs, zu erschließen. Bereits vor längerer Zeit wurden Rufe nach stromsparenden, kleinen Servern auf Intel-Atom- oder eben ARM-Basis laut. Dabei war ARMs fehlender 64-Bit-Modus allerdings ein Hemmschuh, da nur maximal 4 GB RAM adressiert werden können. Zwar gibt es im nun alten ARMv7 Standard auch einen 40-Bit-Adressmodus, dieser wurde von den Serverherstellern aber eher als Notlösung angesehen. Moderne Tablet-PCs haben auch bereits jetzt schon 1 GB Hauptspeicher, womit ein Reißen der 4 GB Hürde in nicht allzu langer Zeit abzusehen war. Der jetzt vollzogene Schritt ist damit nur logisch.
Man darf gespannt sein, wie sich das Marktgefüge in Zukunft verändert. Da ARM sowohl softwareseitig durch Microsofts Windows 8 ARM Unterstützung, als auch hardwareseitig durch NVIDIAs ARM-Kombichips mit CPU und GPU Teil (Tegra, ähnlich AMDs Fusion APU Konzepts) große Unterstützung durch Marktschwergewichte erfährt, stehen die Zeichen für ARMs Zukunft weiter auf Wachstumskurs. Sowohl AMD als auch Intel werden sich in Acht nehmen müssen, um keine Marktanteile zu verlieren.
Fertige Produkte wird man allerdings erst in ein paar Jahren sehen können. Produktankündigungen sind für 2012 geplant, Prototypen erst für 2014 vorgesehen.
Die Neuerungen und Features im Schnelldurchlauf:
- 31x 64-Bit-General-Purpose-Register für Skalar-INT
- 32x 128-Bit-Register für FPU, SIMD, Cryptography
- Double Precision Support
- Volle IEEE754-2008 Kompatibilität
- Konstante Instruktionslänge von 32 Bit
- Neue Instruktionen für Hardware Kryptographie (AES, SHA-1, SHA-256)
Graphisch und mit einem Rückblick auf die alten Standards, sieht das ganze dann so aus:
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