Laut den Zahlen des Marktforschers IDC (International Data Corporation) ist der x86-Prozessormarkt nach Stückzahlen im dritten Quartal 2011 um 6,7% im Vergleich zum selben Quartal des Vorjahres gewachsen. Gegenüber dem Vorjahr betrug das Wachstum 5,2%. Der durchschnittliche Verkaufspreis für Prozessoren stieg zum achten Mal in Folge um mehr als 5% an. Dadurch kletterten die Umsätze im dritten Quartal um 12,2% gegenüber dem Vorquartal auf jetzt 10,7 Mrd. US-Dollar. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies sogar einem Wachstum von 16,1%. Shane Rau, Director of Semiconductors: Personal Computing research at IDC, führt dies vor allem auf die Verkaufserfolge der CPUs mit integrierter Grafikeinheit und gleichzeitigem Rückgang im niedrigpreisigen Atom-Geschäft zurück:
Zitat:
"The average selling price (ASP) that OEMs pay for PC microprocessors rose more than 5% in 3Q11, and it was the eighth quarter in a row that ASPs rose. Clearly, Intel's Sandy Bridge and AMD's Fusion microprocessors with integrated graphic processors are rising in each company's product stack and driving the price increase. At the same time, low-end processors, notably Intel's Atom processors, are declining as a percentage of the unit mix."
Solche CPUs mit integrierter Grafikeinheit, zu denen Intels Sandy-Bridge- und AMDs Fusion-Prozessoren gehören, machten nach den Angaben von IDC im dritten Quartal 2011 bereits 73% aller ausgelieferten Prozessoren aus.
In den von IDC gemeldeten Zahlen spiegeln sich die aktuellen Probleme AMDs wieder. Wegen Produktverschiebungen ("Bulldozer") und einer unzureichenden Versorgung mit 32-nm- ("Llano") und 45-nm-Produkten (Athlon II & Phenom II) durch den Auftragsfertiger GlobalFoundries musste der kleinere x86-Riese im Desktop-Markt deutlich Federn lassen. Intel konnte dem Konkurrenten auch dank der Stärke der eigenen Produkte 4,8 Prozentpunkte abknöpfen. Dafür gelang es AMD bei den mobilen Prozessoren den Marktanteil um 2,4 Prozentpunkte auf jetzt 17,6% erneut auszubauen. Dabei stieg der Anteil an mobilen Prozessoren auf ca. 60% aller verkauften CPUs für den Endkunden-Markt.
Im Server-Segment setzte sich hingegen auch wegen der Verschiebung der AMD Opteron 6200 Serie ("Interlagos") auf Basis der neuen "Bulldozer"-Archtektur das Siechtum fort. Mit nur noch 4,9% Marktanteil im dritten Quartal 2011 erreichte AMDs Opteron-Prozessoren einen neuen Tiefpunkt. Dass es in den kommenden Quartalen aufwärts gehen könnte, zeigen die laut AMD zweistelligen Zuwächse beim Umsatz mit Server-Prozessoren, was in erster Linie auf einen deutlichen Anstieg beim durchschnittlichen Verkaufspreis zurück zu führen sei. Für den gesamten x86-Markt bedeuten die Verschiebungen in den Teilmärkten, dass Intel seine Vormachtstellung leicht um 0,9 Prozentpunkte auf jetzt 80,2% ausbauen konnte, während AMD auf 19,7% fiel. VIA spielt mit nur noch 0,1% praktisch keine Rolle mehr.
Wegen schlechterer Prognosen für die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung, der noch immer nicht gelösten Schuldenkrise in Europa und der dürftigen Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt hat IDC seine Vorhersage für den x86-Markt erneut leicht nach unten angepasst. Die Marktforscher senken ihre Erwartungen für das Wachstum im Jahresvergleich für den Mikroprozessormarkt 2011 von 9,3 auf 7,3%.
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