Im Gegensatz zu Konkurrent Intel ist vom kleinen x86-Riesen eher wenig auf der CeBIT 2012 zu sehen. Im Planet Reseller bietet die api Computerhandels GmbH eine kleine Ecke mit AMD-Produkten, der Rest wird in einem abgesperrten Bereich realisiert. AMD demonstrierte uns lauffähige Modelle der APUs mit dem Codenamen Trinity. Details wie ein fester Veröffentlichungstermin oder aber definitive Aussagen zum Bezeichnungsschema sowie die Modelle dahinter stehen weiterhin aus.
Wir konnten ein Foto machen von drei Trinity-Varianten, zu dem sich zu Vergleichszwecken ein Llano in Schlüsselanhängerform gesellte. Die unterste Variante zeigt ein Modell, welches laut AMD eine TDP von lediglich 17 W aufweist. Exakt diesen Wert haben auch die Intel-Prozessoren, welche in den sogenannten Ultrabooks zum Einsatz kommen. Zur Leistungsfähigkeit dieses Modells bekamen wir von AMD lediglich die Aussage zu hören, man bewege sich auf dem Niveau der aktuellen A-Serie. In der Mitte sehen wir ein 35-W-Modell für Notebooks. Ganz oben folgt das Desktop-Modell mit dem bekannten Heatspreader. Auch wenn uns AMD diesen schönen Schlüsselanhänger mit einem APU-Die zeigte, müssen wir leider alle enttäuschen. Es gab leider nur dieses eine Exemplar und mehr davon ist nicht in Sicht. Einige Nutzer dürften sich noch an die Quadcore-Opteron-Anhänger erinnern, die wir im Rahmen eines Gewinnspiels im Jahre 2009 verlost hatten.
Bei einem 35-Watt-Trinity-Notebook durften wir selbst Hand anlegen. Fast schon üblich für AMD-Präsentationen lief auf dem Notebook DiRT 3 mit 1366x768 Bildpunkten, 4x MSAA und hohen Details. Das Spiel performt generell gut auf AMD-Hardware und dennoch konnte die gezeigte Leistung in Anbetracht der angegebenen TDP überraschen. Trotz der relativ hohen Qualitätseinstellungen lief das Spiel in unseren Augen vollkommen ruckelfrei und damit vermutlich jenseits der magischen 30 Bilder / Sekunde. Der Handcheck bestätigt einen warmen, aber bei weitem nicht unangenehm heißen Luftstrom aus dem Gerät. Zum Thema Lautstärke können wir leider keine Aussage machen, einfach weil die Umgebung selbst einen zu hohen Lärmpegel hatte.
Laut einem kleinen Schild unterhalb des Notebooks befindet sich in dem ausgestellten Notebook eine APU mit der Bezeichnung A10-4600M. Auf die Frage, ob diese Bezeichnung schon marktreif sei, bekamen wir die Antwort, dass bis jetzt noch kein endgültiges Schema feststeht, bis zum Marktstart könne sich noch einiges ändern. Bedenkt man die Ankündigung AMDs zur Einführung der APUs, jedes Jahr eine (neue) APU zu präsentieren, könnten wir im Juni mit den Notebook-Modellen rechnen. Im Juni 2011 erschien die Plattform Sabine für die erste Generation der A-Serie (Llano).
Sicher ist, dass die Trinity-APU nicht auf die brandneue Graphics-Core-Next- sondern auf die VLIW-4-Architektur (2nd generation Radeon cores) setzen wird. Trotzdem sollen Features der neuen Serien einfließen. Steady Video zur Echtzeit-Stabilisierung verwackelter Aufnahmen wird demnach in der Version 2.0 implementiert sein. Der Unified Video Decoder (UVD) erfährt eine Umbenennung, stattdessen spricht AMD während der Präsentation vom HD Media Accelerator. Neben der Hardware-Beschleunigung von H.264-, MPEG-2-, VC-1- und DivX-Inhalten stellt AMD auch eine weitere Technik vor, die AMD Quick Stream Technologie. Durch diese soll Web-Inhalten wie zum Beispiel einem YouTube-Video eine höhere Priorität zukommen, sodass es schneller gepuffert wird. VCE wird in der Präsentation nicht explizit erwähnt, könnte aber auch mit an Bord sein.
Die zweite Live-Demo von AMD war ein Desktop-System, das mittels Eyefinity drei Monitore ansprach. Wieder kam DiRT3 zum Zuge. Die genaue Auflösung ist uns nicht bekannt, die native wurde aber verwendet. Die Leistung der APU reicht in diesem Fall aber nicht mehr für hohe Details und Kantenglättung aus. Mit reduzierten Details konnten wir auch hier selbst Hand anlegen. Auf der einen Seite kann man begeistert sein, dass die integrierte Grafikeinheit die Auflösung schafft, auf der anderen Seite dürften echte Rennspiel-Fans in diesem Fall eher frustriert sein. Das Spiel bewegt sich in unseren Augen am unteren Limit, also gerade noch spielbar. Eine Bildrate war auch hier nicht zu sehen. In diesem Fall ging es auch aber wohl eher darum, zu zeigen, dass es möglich ist.
Es folgen noch einige Folien aus der AMD-Präsentation, die wir euch nicht vorenthalten möchten:
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