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Montag, 9. Juli 2012

00:27 - Autor: Opteron

Finnische Segeljolle nimmt Wettbewerb mit Android- und Iphone auf (Update)

Wie immer tut sich etwas im heiß umkämpften Mobiltelefonmarkt. Nachdem sich der ehemalige Marktführer Nokia mit Microsoft verbündete und fortan seine Telefone mit Windows ausstattet, um gegen die Smartphonekonkurrenz von Apple und Googles Android bestehen zu können, wurden die bestehenden Arbeitsverträge der Meego- bzw. Maemo-Entwickler nicht mehr verlängert.

Seit Anfang Juli wäre das Team rund um die Nokia-Telefone N9/N950 somit arbeitslos, wenn nicht neue Investoren gefunden worden wären. So wurde aber eine neue Firma Namens "Jolla" (Finnisch für (Segel)jolle)) gegründet. Die Mitarbeiter rekrutieren sich hauptsächlich aus dem ehemaligen Nokia-Meego-Team, vom Manager bis zum Qt-Entwickler scheint fast jeder mit an Bord zu sein:

Zitat:
Together with international investors and partners, Jolla Ltd. will design, develop and sell new MeeGo based smartphones. The Jolla team consists of a substantial number of MeeGo's core engineers and directors, and is aggressively hiring the top MeeGo talent to contribute to the next generation smartphone production.

Technik
Technisch hat Meego einen Vorteil, es benutzt C++ und kompilierte Programme:


(Quelle)

Jolla wird dabei auf die bereits fertigen Codebasis des Mer-Projekts aufbauen. Dieses umfasst im obigen Schema alles bis zur Middlewareschicht. Das User-Interface (im Schaubild "UX"), kommt direkt von Jolla selbst, ebenso wie die Hardware. Als Programmiersprachen für Apps stehen laut einer Twittermeldung Qt‬, C++, QML native und HTML5 bereit.

Android dagegen setzt auf eine JAVA-artige Virtuelle-Maschine namens "Dalvik" mit einem Just-in-time-Compiler, mit den bekannten Leistungsnachteilen gegenüber native-kompiliertem Programmcode:


(Quelle )


Support
Support für die aktuellen Meego-Telefone von Nokia, dem N9 und dem N950 kann leider nicht geboten werden, so heißt es auf Jollas Twitterseite:
Zitat:
On Nokia N950, we love it and use in development. Nokia N9 is in our heritage, but we cannot provide support since it's Nokia's product.

Vielmehr will man in Zukunft eigene Smartphones auf den Markt bringen:
Zitat:
We target our own products. We support community activities too, and you might want to take a look on those.
Damit wird mal also in direkte Konkurrenz zu Apple,Samsung, Nokia & Co. stehen.

Zur Frage der Offenheit der Plattform äußerte man sich im Jolla-Tweet vorsichtig optimistisch:
Zitat:
Naturally, some parts have to be closed in a consumer product but rest assured only what is absolutely needed.

Sicherheit
Beim Thema "offene Plattform" wird sicherlich auch das Thema Datenschutz interessant sein. So fielen erst kürzlich bei zwei unabhängigen Tests der Stiftung Warentest und des NDR mehrere Android- und Iphone-Apps durch haarsträubende Datenlecks auf. So wurden z.B. nicht nur Geräteidentifikationsnummern sondern auch Passwörter und Zugangscode der Benutzer durch Apps abgegriffen und heimlich an den App-Hersteller gesendet. Eine Zusammenfassung dazu gibt es u.a. hier.

Aussichten
Darüber, dass für das Meego-System höchstens eine Marktnische übrig bleibt, sind sich die Jolla-Mitarbeiter wohl bewusst. Der Name steht schließlich für ein kleines Ein-/ Zwei-Mann-Segelboot. Android oder das Iphone-Betriebsystem müsste man im Schiffs-Vergleich dagegen wohl eher als Supertanker bezeichnen, so groß ist deren Übermacht. Es scheint also durchaus eher nordische Nüchternheit und keine übertriebene Marktschreierei vorzuherrschen, wie es sie sonst oft bei Tech-Startups gibt. Sicherlich ein eher positiver Aspekt. Dennoch wird man abwarten müssen, ob die internationalen und lokalen Investoren ihr Geld gut angelegt haben. Auch ist nicht sicher, ob bzw. wie stark die Community die verschiedenen Apps überwachen kann oder überhaupt will und eventuell überprüft, ob der Datenschutz besser als bei den Konkurrenzprodukten eingehalten wird. Zu aller erst wird man aber auf kommende Produktankündigungen warten müssen. Die beste Software nützt schließlich nichts, wenn es sie nur auf klapprigen, billigen Plastikhandys geben sollte.

Quellen:
Links zum Thema:
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