In den vergangenen Monaten konnte man beobachten, wie AMD abseits des Prozessoren- und Grafikkarten-Geschäfts aktiv wurde: Zuerst stellte man Speicherriegel mit dem AMD Radeon-Logo vor (Planet 3DNow!-Review) und etwas später präsentierte man die Software-Lösung "Radeon RAMDisk". Wie die Kollegen von SemiAccurate nun erfahren haben wollen, könnten sich demnächst Massenspeicher in Form von Radeon-SSDs zum Produktportfolio von AMD hinzugesellen.
Sollte sich dieses Gerücht bewahrheiten, so bleiben einige Fragen offen. Zu allererst ist fraglich, wer die SSDs überhaupt fertigen soll. Denn AMD hat auf diesem Gebiet keinerlei eigene Fertigungskapazitäten – vom technischen Know-How ganz zu schweigen. Ergo bleibt wie bei den bisherigen Produkten abseits des Kerngeschäftes nur eine Kooperation bzw. eine Auftragsfertigung übrig, welche dann als Radeon SSD vertrieben wird. Die Kollegen von SemiAccurate können hier trotz aller Spekulationen keinen konkreten Auftragsfertiger nennen.
Abseits der Frage, wer die Massenspeicher überhaupt fertigen soll, bleibt auch die Frage nach den Spezifikationen bisher völlig unbeantwortet. Welche Kapazitäten werden angeboten? Welche Leistungswerte sind zu erwarten? Welches Preissegment strebt man an? Da es hierzu noch keinerlei Informationen gibt, scheint ein Marktstart noch in einiger Ferne zu liegen.
Gleichzeitig darf man die Frage stellen, wozu eine derartige Produktstrategie gut sein kann bzw. soll. Einerseits kommt man damit dem "AMD-PC" immer näher. Neben der CPU, einem Mainboard mit AMD-Chipsatz und AMD-Radeon-Memory könnte nun auch eine Festplatte mit AMD-Label verfügbar sein. Nach und nach scheint AMD die wichtigsten PC-Komponenten unter dem eigenen Herstellernamen zur Verfügung stellen zu wollen, was letztendlich ein starkes Argument für OEM-Hersteller sein kann. Denn je mehr man "aus einer Hand" bekommt, desto weniger Probleme sind (theoretisch) zu erwarten. Doch andererseits darf man nicht vergessen, dass der Markt für klassische PCs in letzter Zeit in keinem ruhigen Fahrwasser unterwegs ist, sodass die Bemühungen AMDs möglicherweise zu spät kommen, um sinnvoll und ertragserzielend auszufallen.
Neben den ohnehin bereits drastischen Veränderungen bei AMD dürfen wir auch hier gespannt sein, was die nächsten Monate bringen.
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