In seinem eigenen Blog berichtet unser Forenmitglied Dresdenboy über seinen Fund bei der Boincstats-Recherche. Dabei lief ihm ein nagelneues AMD-Sample einer APU mit Steamroller-Kernen über den Weg, die künftig in den Kaveri- und Berlin-APUs zum Einsatz kommen werden.
Wie wir bereits bei der Vorstellung der Server-Version Berlin berichteten, wird der Chip über vier Steamroller-Kerne sowie 2 x 2 MB L2-Cache verfügen:
Kaveri/Berlin-APU-Architektur
Durch die BOINC-Informationen sind nun weitere Details des Modells bekannt:
Systeminformationen von Boinc
Dabei muss man die L2-Größe ignorieren, da diese nicht genau erkannt wird. Die restlichen Daten, insbesondere die CPU-Typ-Informationen, weisen den Chip als zur Familie 15h (dezimal 21) gehörig aus. Dies ist typisch für alle Chips, die auf der Bulldozer-Architektur basieren. Bei der Modellbezeichnung wird der Chip als Modell 30h (dezimal 48) identifiziert, bisher die höchste Einordnung nach den Richland-APUs, die die Modellnummer 13h aufweisen. Der große Sprung auf die Modellnummer 30h ist durch den Umstand zu erklären, dass AMD die Chips der Baureihe 20h schon vor längerem gestrichen hat (wir berichteten).
Die Taktraten der APU lassen sich laut Dresdenboy dann aus den CPU-Typ-Informationen, die mit "2M186092H4467_23/18/12/05_1304" angegeben sind, extrahieren. Demnach betrüge der maximale Turbotakt 2,3 GHz, der Basistakt 1,8 GHz und der niedrigste Takt mit 1,2 GHz bezöge sich auf den Takt der Northbridge. Da bisherige APUs über keinen L3-Cache verfügen, der mit dem gleichen Takt betrieben werden würde, arbeiten deren Northbridges ebenfalls mit relativ niedrigen Taktfrequenzen, typisch sind 1,6 - 1,8 GHz. 1,2 GHz ist nun noch eine Stufe niedriger, allerdings lässt sich mit der Typenbezeichnung "1304" und dem im Internet durchgesickerten Kaveri-Typenschlüssel (siehe Links) dieser Umstand aufklären: Es handelt sich um eine 35-W-APU mit entsprechend niedrigen Taktraten. Die GPU würde laut Dresdenboys Untersuchung mit 500 MHz betrieben werden.
Als kleinen Bonus zum Schluß gibt es noch die üblichen BOINC-Mikrobenchmarks. Dabei werden im Integertest 2.544 Millionen Ops/Sekunde erzielt, die FPU-Leistung wird mit 504 Millionen Ops/Sekunde gemessen. Somit erreicht der Chip lediglich ein Viertel der Leistung, die wir für den FX-8350 bei 4 GHz in unserem Vishera-Test vermessen haben. Dies ist in Anbetracht der doppelten Thread-Anzahl und des beinahe doppelt so hohen Taktes realistisch. IPC-Verbesserungen würden bei dieser Betrachtung somit keine anfallen, jedoch verbieten sich genaue Leistungs-Spekulationen von vornherein, denn das Sample ist nur ein A0-Stepping, d.h. erstes Silizium, bei dem mit vielen, schwerwiegenden Fehlern gerechnet werden muss.
Zur weiteren Diskussion steht unser Kaveri-Forenthread oder der Kommentarthread (s.u.) zur Verfügung.
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