Der ab Januar 2011 in Kraft tretende Jugendmedienschutzstaatsvertrag (JMStV) soll den Jugendschutz im freien Web stärken, doch schon jetzt herrscht mehr Verunsicherung denn Aufklärung. In Zukunft soll verstärkt ein System verwendet werden, wie man es von Filmen oder Spielen kennt. Die Einordnung nach den Altersstufen (ab 0, 6, 12, 16 oder 18 Jahren) soll es Eltern in Verbindung mit Jugendschutzprogrammen erleichtern, den Zugriff auf jugendgefährdende Inhalte zu regeln.
Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, veröffentlichte die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) heute ein FAQ, sodass sich jeder Seitenbetreiber schon einmal grob über die Verfahrensweise und die Einstufung informieren kann. Bei nicht geeigneten Inhalten, so zum Beispiel ab 18 Jahren eingestufte, müssten fortan mit einer zeitlichen Sperre oder einem vorgeschalteten Zugriffsschutz versehen werden. Weiterhin müssen Inhalte verschiedener Einstufungen klar voneinander getrennt werden. Das ist vor allem bei großen Seiten mit diversen Mitgliedern ein doch recht aufwendiges Unterfangen. Aufgrund dieser Welle von Verwirrungen und der Angst vor Strafen haben nun schon erste Betreiber Konsequenzen gezogen und nehmen ihre Seiten vom Netz. Namentlich handelt es sich hier zum Beispiel um www.vzlog.de/ als bekannteren Vertreter. Auf der Seite findet sich auch eine ausführliche Erklärung zur Schließung der Seite zum 31.12.2010.
Das Gesetz ist sehr umstritten und die Grünen engagieren sich nach den jüngsten Protesten um eine erneute Prüfung. Auf der Seite des FSM ist auch vermerkt, dass erste Einstufungen ab Anfang 2011 verfügbar sind. Solange lässt man die Betreiber mit ihren Sorgen und ihrem Unmut ohne ausreichende Sicherheiten zurück.
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