Wie die Kollegen von Xbit labs berichten, hat sich AMDs CEO Rory P. Read im Rahmen der Credit Suisse Technology Conference über die Zukunft von x86 geäußert. Laut Meinung von Read wird der von Intel im Jahr 1978 eingeführte x86-Standard in den kommenden fünf bis zehn Jahren (und darüber hinaus) weiterhin eine sehr große Rolle spielen. Und selbst, wenn er sich im Ruhestand befinden wird, geht er nach eigenen Angaben davon aus, dass es noch x86-Maschinen geben wird. Grund für diese Einschätzung bildet der Vergleich mit Mainframes, wo es selbst nach 25 bis 30 Jahren noch Anwendungsgebiete samt Software gibt.
Gleichzeitig stellt eine derartige Äußerung natürlich auch einen Richtungshinweis für AMD dar. Denn seit der Ankündigung, ab 2014 Opteron-Prozessoren nicht nur auf x86-Basis sondern ebenfalls mit ARM-Kernen zu produzieren, wird mitunter wild über die Zukunft des x86-Standbeins von AMD spekuliert. Immerhin ist AMD einziger Intel-Konkurrent im x86-Markt, muss sich jedoch mit weniger als 17 Prozent Marktanteil zufrieden geben. Ein Verzicht auf den x86-Markt würde dennoch eines der beiden Haupt-Standbeine (neben den GPUs) wegbrechen lassen. Doch nach der Aussage von Rory P. Read sollte klar sein, dass AMD auch weiterhin für den x86-Bereich entwickeln wird.
Dennoch bedeutet das Bekenntnis zur Architektur nicht nur eitel Sonnenschein. Der gesamte x86-Markt ist in Bewegung und muss sich mehr denn je gegen die Low-Power-Fraktion der ARM-Prozessoren erwehren. War das Zugpferd für x86 vor Jahren noch die deutlich höhere Rechenleistung, so nähert sich die ARM-Architektur immer weiter der Situation, dass genügend Rechenleistung für die alltäglichen Arbeiten zur Verfügung steht – und das bei deutlich geringerer Leistungsaufnahme. Hinzu kommt bei einigen Anwendungsgebieten der generelle Trend weg vom PC hin zum Tablet, wo x86 ohnehin keine Rolle spielt. Insofern mag die Lippenbekenntnis zu x86 zwar kurzfristig ein Fingerzeig sein, die langfristigen Umbrüche im gesamten PC-Markt werden davon jedoch unberührt bleiben.
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