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Donnerstag, 3. April 2008

21:23 - Autor: mj

Gemischte Reaktionen auf Standardisierung von OOXML

Nur einen Tag nach der umstrittenen Entscheidung der ISO sind aus der Branche diverse Reaktionen zu vermelden. Anders als zu erwarten stand, bekommt Microsoft jedoch aus der Open Source Gemeinde nicht nur Gegenwind.

Die Electronic Frontier Finland hat das Wahlergebnis statistisch aufgearbeitet und kommt zum Schluss, dass diesmal, anders als in der letzten Abstimmung 2007, kein Zusammenhang zwischen Korruptionslevel des Staats und abgegebener Stimme besteht: "In the 2008 vote time there was no significant correlation between the Approval or Disapproval and the perceived corruption level of the voting country, unlike in 2007, when the corrupt countries were more likely to vote for approval. [...] The majority of disapproval votes came from countries with relatively high levels of perveived corruption."

Miguel de Icaza, seines Zeichens Gründer der Gnome und Mono Projekte, hat in seinem Blog vor allem die Fortschritte hervorgehoben, die seit der ersten gescheiterten Abstimmung gemacht wurden: Offenlegung der ehemals proprietären Dateiformate, sowie deren Sicherung seitens der British Library (für den Fall, dass sich Microsoft umentscheiden sollte), oder auch die Zusage Microsofts, in zukünftigen Versionen von Office den ISO-Standard vollständig einzuhalten. Patrick Durusau, einer der Mitentwickler des Open Document Formats, der sich bereits in der Vergangenheit offen für die Standardisierung von OOXML ausgesprochen hat (PDF), kritisiert hingegen den Abstimmungsprozess und verlangt nach einer Reform desselbigen. Die gleiche Forderung stellt Robert Sutor, Vizepräsident für Open Source und Standardisierung bei IBM, in seinem Blog.

Einen Schritt weiter geht Mark Shuttleworth, Gründer des Ubuntu-Projekts. In einem Interview äußerte er den Vertrauensverlust in die Unabhängigkeit und Kompetenz der ISO-Organisation, sowie das Versagen des Gremiums: “I think it de-values the confidence people have in the standards setting process. [...] It’s sad that the ISO was not willing to admit that its process was failing horribly. When you have a process built on trust and when that trust is abused, [ISO] should halt the process.”

Ähnlich hat sich auch die Rechtsabteilung von Red Hat geäußert und sprach von einer Enttäuschung, jedoch keiner Überraschung. Gleichzeitig trauen die Anwälte den Entscheidungsträgern jedoch die Kompetenz zu, bei der Wahl zwischen OOXML und ODF die richtige Entscheidung zu treffen: "But Red Hat thinks governments and enterprises are not so easily confused. The Open Document Format, which has long been a multiparty-supported ISO standard, will continue to be a force in procurement decisions to be reckoned with. Government and Enterprises are tired of the lack of choice, lack of innovation, and premium rents from vendor lock-in. We doubt anyone will be confused by this outcome."
Gleiche Töne vernimmt man aus Richtung der ODF Alliance, die in einer Pressemitteilung (PDF) die Offenheit von ODF betonte und hervorhob, dass ODF den Ansprüchen von Regierungen eher entsprechend würde als OOXML: "ODF will continue to be the document format of choice that best meets the needs of governments interested in ensuring access to their own information, now and in the future. The process itself brought to the fore OOXML's deficiencies that will prevent its use by public administrations, chief among them that OOXML remains a “community of one” -- undocumented features, IPR restrictions, and features and functionality linked to other Microsoft products that will prevent OOXML's use in other software products."

Die Europäische Kommision, oder genauer gesagt die Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommision, hat unterdessen eine Untersuchung der Korruptionsvorwürfe angekündigt, die bereits vor der offiziellen Bekanntgabe des Ergebnisses laut wurden. Ausgelöst wurde die Untersuchung durch eine Beschwerde der Anti-Microsoft Lobby ECIS (European Committee for Interoperable Systems). Neben den Ländern, in denen Unregelmäßigkeiten bei der Abstimmung festgestellt wurden, wird auch Microsoft in die Untersuchung mit einbezogen.

Unabhängig vom Ausgang dieser Untersuchung haben die zuständigen nationalen Gremien der wahlberechtigten Länder zwei Monate Zeit, die Entscheidung der ISO offiziell anzufechten, bevor die Spezifikation offiziell als DIS 29500 veröffentlicht wird. Sollte dies geschehen, könnte dies den gesamten Prozess zum Stillstand bringen, da vor einer endgültigen Standardisierung erst sämtliche Einsprüche und Anfechtungen geprüft werden müssen.

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