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Donnerstag, 5. Juni 2008

13:48 - Autor: Nero24

Erste ernstzunehmende Intel Nehalem Tests: schwere Zeiten für AMD

Intel Nehalem
Auf der US Hardware-Seite AnandTech ist heute ein Preview des kommenden Intel Nehalem Prozessors erschienen. Obwohl die Aussagekraft eines solchen Vorserien-Tests meist limitiert ist, ist es genau dieser Status, der AMD Angst machen muss.

In mehreren Artikeln haben wir uns bereits mit dieser neuen Architektur befasst. Intels neue CPU-Architektur Nehalem wird zuerst als Server-Version Ende 2008 erscheinen. Angesichts des Erscheinungstermins darf man zum ersten Mal die Augenbrauen hochziehen. Samples ein halbes Jahr vor Markteinführung an die Mainboard-Hersteller zu versenden, ist so ungewöhnlich nicht. AMD hat dies mit dem kommenden Shanghai ebenfalls getan. Bemerkenswert ist lediglich, dass Intel bereits jetzt Samples mit 2,66 GHz und 2,93 GHz an die Hersteller verschickt, damit diese ihre Sockel LGA-1366 Mainboards praxisnah fertig entwickeln können. Normalerweise erhalten die Mainboard-Hersteller Samples, die gerade so eben lauffähig sind und mit einem Bruchteil der Taktfrequenz arbeiten, mit der sie später auf den Markt kommen sollen. Damals vor der Einführung des AMD Opteron (1,8 GHz Startfrequenz) wurden Samples mit gerade einmal 800 MHz Taktfrequenz herumgereicht.

Schwierigkeiten mit der neuen CPU an sich konnte AnandTech bei diesem Vorserien-Test nicht ausmachen, dafür jedoch noch jede Menge im Umfeld des Prozessors; sprich: beim Mainboard. Der Nehalem ist ja Intels Abkehr von der klassischen Frontside-Bus Bauweise hin zu integrierten Memory-Controllern und Punkt-zu-Punkt Verbindungen mit der restlichen Infrastruktur - so wie AMD es seit 2003 mit K8/K10 praktiziert. So funktionierte bei einem System der Triple-Channel Memory Controller nicht richtig. Es gab keinen Performance-Unterschied zwischen Single- und Triple-Channel. Ausgerechnet mit diesem Nehalem-System, das offensichtlich nur im Single-Channel Modus lief, mussten die Tester den Großteil ihrer Benchmarks durchführen. Später konnten wenigstens die synthetischen Speichertests noch mit einem anderen System nachgeholt werden, bei dem Triple-Channel funktionierte.

Gegenüber gestellt wurde dem 2,66 GHz Nehalem ein 2,66 GHz Penryn des Modells Q9450. Hier ein Auszug aus den Bemerkungen des Autors zu den einzelnen Tests:
    - Clock for clock, Nehalem is nearly 28% faster than Penryn in our DivX test.
    - at 2.66GHz Nehalem is faster than the fastest Penryn available today the Core 2 Extreme QX9770 running at 3.2GHz.
    - Encoding performance here [mit x264] went through the roof with Nehalem: a clock for clock boost of 44%.
    - Nehalem is just over 40% faster than Penryn, clock for clock, in 3dsmax.
    - Cinebench also shows healthy gains with Nehalem, performance went up 24% clock for clock over Penryn.
    - Finally POV-Ray echoes what we've seen elsewhere, with a 36% performance improvement over the 2.66GHz Core 2 Q9450. Note that Nehalem continues to be faster than even the fastest Penryns available today
24-44 Prozent schneller arbeitete also der Nehalem gegenüber dem Intel Core 2 Quad Q9450 der Penryn-Familie bei gleicher Taktfrequenz. Man bedenke, dass bei diesem Testsystem das Triple-Channel Speichersystem nicht funktioniert hat und alle Tests im Single-Channel Modus gelaufen sind. Ferner wies der Autor darauf hin, dass das Nehalem-System völlig unoptimiert war, sowohl was "Handtuning" des Users, als auch "Herstellertuning" per BIOS betrifft.

Die Tatsache, dass bei diesem Test der kleine Nehalem mit 2,66 GHz schneller arbeitete, als der derzeit schnellste Penryn mit 3,2 GHz, gleichzeitig AMDs schnellste CPU jedoch nur 2,5 GHz erreicht und dabei in der Regel langsamer ist, als ein Penryn mit 2,5 GHz, lässt für den Herbst nichts Gutes erahnen aus Sicht von AMD.

Allerdings darf man bei diesem Test einige Dinge nicht übersehen. AnandTech hat ausschließlich Benchmarks verwendet, die massiv von SMP oder SMT profitieren. DivX, x264 und Cinebench skalieren traditionell sehr gut mit der Anzahl der Prozessoren. Nun besitzt der Nehalem zwar ebenso wie der Penryn nur 4 CPU-Kerne, allerdings beherrscht der Nehalem wieder SMT alias HyperThreading Technology (HTT), gaukelt dem Betriebssystem also insgesamt 8 CPU-Kerne vor, um die Funktionseinheiten besser auszulasten. Aus der Pentium 4 Zeit wissen wir, dass HTT bis zu 30% Performance-Schub liefern kann gegenüber dem gleichen Prozessor ohne HTT. Da AnandTech keinen einzigen Single-Threaded Benchmark verwendet hat, bleibt die Frage nach der tatsächlichen Leistungssteigerung pro Takt pro Kern unbeantwortet.

Dennoch darf dies nicht davon ablenken, dass Intel mit dem Nehalem offenbar ganze Arbeit geleistet hat. AMD hat derzeit massive Probleme, mit seinem schnellsten Phenom X4 9850 an den langsamsten Penryn Quad-Core, den Intel Core 2 Quad Q9300 heran zu schnuppern. Im Herbst erscheint zwar die 45 nm Ausbaustufe namens Shanghai, der aber lediglich ein Die-Shrink auf 45 nm mit mehr L3-Cache (6 MB statt 2 MB) und minimalen Verbesserungen am Kern sein wird. Für die Server-Welt wird zwar noch der Istanbul erwartet - ein Shanghai in nativer Sechs-Kern-Bauweise - sowie ein Prozessor mit zwei Istanbul-Kernen auf einem Package, aber ob dies - insbesondere im Hinblick auf den zu erwartenden Stromverbrauch einer solchen "Hauruck"-Lösung - reichen wird, bleibt abzuwarten.

AMDs nächste wirklich neue CPU-Kern-Architektur seit dem K7 im Jahr 1999, der Bulldozer/K11, wurde jüngst erst von 2009 auf 2010 verschoben. In der Zwischenzeit müssen es die K10-Derivate Shanghai, Istanbul und Montreal (sowie deren Desktop-Pendants) richten. Ferner setzt AMD große Hoffnungen auf seinen ersten heterogenen Multi-Core Prozessor Swift alias Fusion, der neben mehreren CPU-Kernen auch einen Grafikkern on-Die tragen wird. Der Swift wird für 2009 erwartet. Angesichts der Entscheidung, den Bulldozer auf 2010 nach hinten zu verschieben und sich stattdessen auf bestehende Architekturen bzw. den Mainstream-Markt mit dem Swift zu konzentrieren, scheint es fast so, als habe sich AMD aus dem Image-Wettrennen um den schnellsten x86-Prozessor verabschiedet - zumindest für die nächsten 2 Jahre.

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