Wie E*TRADE berichtet, gehen große PC-Hersteller wie Quanta Computer, Compal Electronics und Acer davon aus, die angestrebten Verkaufszahlen für Geräte mit Windows-8-Betriebssystem nicht erreichen zu können.
Als Grund hierfür werden zu hohe Preise sowie die Zusatzkosten für Touchscreens, auf die Windows 8 zum großen Teil ausgelegt ist, genannt. Acer-Chef JT Wang gab in der letzten Woche in einer Telefonkonferenz mit Investoren bekannt, dass Acer von seiner ursprünglichen Prognose von einem starken Nachfrageschub im zweiten Halbjahr Abstand nehmen muss. Schuld hierfür sei die Unsicherheit in Bezug auf das Ökosystem von Windows 8, welches viele Neuerungen für Programmierer mit sich bringt. Im Normalfall, so E*TRADE, werden etwa 55 bis 60 Prozent der Geräte im zweite Halbjahr nachgefragt. Diese höhere Nachfrage wird man aufgrund von mangelndem "consumer enthusiasm", also Verbraucherenthusiasmus, nicht erreichen. Diese Einschätzungen stehen im völligen Gegensatz zu den positiven Aussichten der Hersteller zur Computex. Noch zu dieser Messe, welche Anfang Juli dieses Jahres stattfand, war die durchaus positiv und es wurden viele neue Produkte vorgestellt.
Doch mittlerweile scheint auch bei den Herstellern der sehr verhaltene Tenor der Endverbraucher auf die Preview-Versionen von Windows 8 angekommen zu sein. Die Herangehensweise von Microsoft, ein einheitliches Bedienkonzept sowohl für PCs als auch für Laptops und jegliche Art von mobilen Endgeräten durchsetzen zu wollen, erzeugt in vielen Geräteklassen Unmut der Nutzer. Denn was auf dem PC gut funktioniert, läuft mitunter auf einem Tablet-PC nicht zufriedenstellend und umgekehrt. Diese "Zwangsbedienung" sorgt Web-weit für Unmut bei Redakteuren und Endverbrauchern. So ist es kein Wunder, dass sich dies in einer geringeren Nachfrage bemerkbar machen kann.
Microsoft scheint unterdessen alles zu versuchen, Windows 8 für Endverbraucher attraktiv zu gestalten. The Verge berichten, dass eine Professional-Lizenz von Windows 8 bis zum 31.01.2013 für 69 Dollar den Besitzer wechseln soll. Anschließend sollen 199 Dollar aufgerufen werden. Gleichzeitig wird berichtet, dass Microsoft die Installationsrichtlinien von OEM- und System-Builder-Versionen von Windows 8 dahingehend geändert hat, dass diese Versionen von jedem privaten PC-Schrauber installiert werden dürfen - was bisher in vielen Ländern rechtlich nicht erlaubt war.
Sind dies alles Vorzeichen dafür, dass Microsoft nach teils heftiger Kritik versucht, einen Flop abzuwenden? Oder sehen wir mit Windows 8 trotz aller bisherigen Kritik eine Erfolgsgeschichte? Wir werden es sehen. Windows 8 kommt am 26. Oktober 2012 in den Handel.
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