Welcher Radeon-Nutzer kennt es nicht, das Catalyst Control Center (CCC)? Allein dieses Jahr wurde es zusammen mit dem AMD Catalyst Treiberpaket über 50 Millionen mal von den AMD-Servern heruntergeladen. Ob man es nun liebt oder hasst, jeder Besitzer einer Radeon-Grafikkarte wird früher oder später mit AMDs graphischer Schnittstelle zum Grafiktreiber in Kontakt kommen, um Treiberoptionen an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Dabei soll das CCC, das 2004 von dem damals noch eigenständigen Hersteller von Grafikprozessoren ATI vorgestellt wurde, sowohl für Anfänger als auch Enthusiasten die relevanten Einstellungen schnell und einfach zur Verfügung stellen.
Mittlerweile wurde bekanntermaßen ATI von AMD aufgekauft und die Fusion von GPU- und CPU-Technologie ausgerufen. Bereits im Juli hatten wir berichtet, dass AMD das Catalyst Control Center neu gestalten will. Damals verwunderte noch ein wenig das AMD-Logo im CCC. Was einige zu dem Zeitpunkt bereits vermuteten, wurde dann im August von AMD offiziell bestätigt. Die Marke ATI wird nicht weiter verwendet. Auch die Grafikprodukte des Konzerns sollen zukünftig unter dem AMD- bzw. VISION-Banner vermarktet werden. Die optische Gestaltung des CCC blieb von alldem bisher unberührt. Dies soll sich nun pünktlich zur Einführung der ersten Fusion-Prozessoren ändern. Zudem sollen weitere Funktionen integriert werden, die bisher über separate Tools angeboten wurden. Das CCC wird zum zentralen Tool für die AMD-Plattform ausgebaut, dass die bisherige Funktionalität des CCC mit der von AMD OverDrive sowie dem AMD Fusion Utility fusioniert.
Standardansicht (links) und Erweiterte Ansicht (rechts) des neuen Catalyst Control Centers
Mit dem AMD Catalyst 10.12 Preview zeigt AMD erstmals öffentlich das neu gestaltete Catalyst Control Center für Windows 7 und Windows Vista (setzt eine Installation von .NET 3.51 oder einer aktuelleren Version voraus). Für Nutzer von Windows XP bleibt alles beim Alten. Unterschiedliche Ansichten für Anfänger (Standardansicht) und Fortgeschrittene (Erweiterte Ansicht) sind verfügbar, ebenso gibt es Hilfsmittel wie die integrierte Suchfunktion oder die Möglichkeit, bestimmte Funktionen zu pinnen. Die Benutzerfreundlichkeit soll so gesteigert werden, sodass man mit weniger Klicks zum Ziel kommt. Für die Neuentwicklung der Benutzeroberfläche hat sich AMD externe Hilfe bei den UI-Experten von Infusion geholt. Die heute gezeigte Version ist das Ergebnis eines iterativen Prozesses, für den Benutzergruppen mit unterschiedlicher PC-Erfahrung das alte mit dem neuen CCC immer wieder verglichen und bewerteten. Laut AMD bevorzugten am Ende des Prozesses 100% der Befragten das neue CCC gegenüber dem alten. Bevor früh im nächsten Jahr das neue CCC das alte im Treiberpaket ersetzt, soll zunächst in einem speziellen CCC-Forum Feedback von den Anwendern gesammelt werden. Das neue CCC wird also zunächst nur optional angeboten. Für diesen Übergangszeitraum sollen beide CCCs den gleichen Funktionsumfang bieten. Bis zum geplanten Wechsel soll die Benutzeroberfläche weiter optimiert sowie weitere Funktionen integriert werden. Bereits angekündigt sind ein neuer Assistent für die Einrichtung von Eyefinity-Systemen und ein neues Task-basiertes Display-Management.
Achtung! Wie bei allen Preview- und Hotfix-Treibern sei auch hier der Hinweis angebracht, dass es sich nicht um eine voll umfänglich getestete Software handelt, in der auch schwerere Fehler noch enthalten sein können. Der Treiber sollte also nicht auf Produktivsystemen installiert werden. Wer aber schon mal einen ersten Blick auf das neue CCC werfen will, kann sich das Preview ziehen. Erste interne Tests haben jedenfalls gezeigt, dass sich der Preview-Treiber nicht mit dem MSI-Afterburner verträgt und das neue CCC noch nicht 100%ig stabil läuft.
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