18:10 - Autor: Dr@Im Rahmen des allgemeinen Wirtschaftsaufschwungs befindet sich auch das Silicon Saxony im Aufwind. Im Jahr 2009 sah das noch ganz anders aus. Mit Qimonda musste eine der größeren Stützen des Dresdner Mikroelektronik-, Halbleiter- und Photovoltaik-Netzwerks Insolvenz anmelden und letztlich auch vollziehen. Die anderen beiden großen Pfeiler GlobalFoundries und Infineon, die ebenfalls durch hohe Subventionen an den Standort gelotst wurden, mussten ihre Angestellten in die Kurzarbeit schicken. Dank des finanzstarken Miteigentümers ATIC aus Abu Dhabi sowie Aufträgen von Neukunden konnte Ende Oktober 2009 GlobalFoundries verkünden, dass alle Beschäftigten in der Entwicklungsabteilung wieder Vollzeit im Einsatz sind. Zudem schuf man 60 neue Ingenieurstellen, die im Wesentlichen durch ehemalige Mitarbeiter von Qimonda besetzt wurden. Anfang August 2010 erklärte der Halbleiterproduzent dann schließlich die Kurzarbeit in Dresden für beendet. Zuvor wurde bereits im Juni 2010 der weitere Ausbau des Dresdner Werks ("Fab") beschlossen.
Laut Elke Eckstein, der neuen Geschäftsführerin der Fab 1 in Dresden, ist der Standort derzeit voll ausgelastet. Neben der Massenfertigung im 45nm-Prozess werden die künftigen 32nm- und 28nm-Produkte von AMD und weiterer Kunden für die Massenfertigung vorbereitet. Zudem läuft bereits die Entwicklung für die nächste Prozessgeneration, bei dem die Strukturgrößen auf dann 22nm verkleinert werden. Parallel dazu muss die Umstellung weg von der reinen CPU-Produktion hin zum Foundry-Geschäft gestemmt werden. Für die dazu notwendige Entwicklung weiterer Prozessvarianten und die Betreuung der zusätzlichen Kunden wird weiteres Fachpersonal benötigt. Genau hier hapert es aber aktuell. Derzeit sind laut GlobalFoundries mehrere hundert Stellen in Dresden unbesetzt. Um den Fachkräftemangel kurzzeitig überbrücken zu können, wurden bereits 100 Mitarbeiter vom Standort in Singapur nach Dresden ausgeliehen. Dadurch können allerdings nur die wichtigsten offenen Stellen abgedeckt werden. Der Personalmangel führt aktuell dazu, dass nicht alle Aufträge abgearbeitet werden können.
"Wir haben einen echten Fachkräftemangel, der Beschäftigungsmarkt ist seit Beginn des Konjunkturaufschwungs wie leer gefegt", klagt Elke Eckstein, Geschäftsführerin GlobalFoundries Fab 1 Dresden, über die Personalsituation.
GlobalFoundries erweitert derzeit die Fab 1 in Dresden auf eine künftige Kapazität von 80.000 Waferstarts pro Monat. Bis 2012 soll dazu die Reinraumfläche von 38.000 auf 48.000 m² erweitert werden. Insgesamt betragen die Investitionen in den Standort 2 Mrd. Euro. Aktuell sind 3.000 Mitarbeiter bei GlobalFoundries in Dresden beschäftigt.
Quelle: MDR
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