AMD hat letzte Woche auf einem Grafik-Event erstmals ein Notebook gezeigt, das die neue Dynamic Switchable Graphics Technologie nutzt. Die neue Technologie ermöglicht ein vollautomatisches Umschalten zwischen der integrierten und der diskreten Grafikeinheit, wobei das lästige Flackern während des Vorgangs der Vergangenheit angehört. Bei den bisher angebotenen Lösungen wurde zudem lediglich beim Aus- oder Einstecken des Netzteils die GPU automatisch gewechselt, ansonsten musste der Vorgang manuell ausgelöst werden. Für die Demo kam ein Sony VAIO aus der C-Serie zum Einsatz, welches in Kürze verfügbar werden soll. Das Notebook basierte auf Intels "Huron-River"-Plattform, wobei als Prozessor der Intel Core i5 2410M ("Sandy Bridge"-Architektur) mit integrierter Intel HD Graphics 3000 und eine AMD Radeon HD 6630M verbaut war.
Der Umschaltvorgang wird ausgelöst, sobald der Start einer grafikintensiven Anwendung, wie beispielsweise eines Computerspiels, detektiert wird. Nach Beendigung dieser Anwendung erfolgt der automatische Wechsel zurück auf die IGP und die diskrete Grafikkarte wird wieder deaktiviert. Im Idealfall wird dem Nutzer also nur dann automatisch die volle Grafikleistung des Notebooks bereitgestellt, wenn diese auch benötigt wird. Ansonsten ist nur die energiesparende IGP aktiv, was die Leistungsaufnahme sowie Wärmeabgabe reduziert und damit letztlich die Akkulaufzeit gegenüber einem System verlängern kann, dass nicht über diese Funktionalität verfügt. Wer mit der vom Hersteller vorgenommenen Konfiguration nicht zufrieden ist, kann laut AMD programmspezifische Profile selbst erstellen, durch die sich das Verhalten von Dynamic Switchable Graphics beim Start dieser Anwendung an die eigenen Bedürfnisse anpassen lässt. Da der Nutzer systembedingt vom Umschaltvorgang selbst nichts mitbekommt, hatte AMD auf dem Demosystem ein Entwicklertool installiert, das die Grafiklastverteilung auf die beiden Grafikkarten anzeigte. Auf den unteren beiden Bildern ist der Zustand vor (links) und nach dem Start von Dirt2 (rechts) und dem daraus resultierenden Umschalten auf die diskrete Radeon-Grafikkarte zu sehen.
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AMD stellt seinen Partnern die notwendigen Technologien bereit, die zur Umsetzung von Dynamic Switchable Graphics benötigt werden. Ob Switchable Graphics aber letztlich für einzelne Notebookmodelle genutzt wird und welche Ausprägung dann zum Einsatz kommt, entscheiden die Notebookhersteller auch weiterhin selbst. Zu den weiteren Details der neuen Technologie wollte AMD aber zunächst nichts weiter verraten. Es ist aber anzunehmen, dass die neue Technologie auf eine ähnliche Art und Weise funktioniert, wie es NVIDIA bereits mit seiner Optimus-Technologie vorgemacht hat.
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