Man möchte meinen, mit AMD sollte es derzeit aufwärts gehen. Seit einigen Quartalen schreibt AMD regelmäßig Gewinne in die Bücher und das Portfolio wurde gerade im bisher schwachen mobilen Sektor erheblich umgekrempelt. So können die Kalifornier statt irgendwelcher umgelabelter K8-Überbleibsel inzwischen stromsparende Bobcat-Prozessoren, nein, eine ganze Brazos-Platfform dafür liefern, die angeblich so stark nachgefragt war, dass die Komponenten praktisch ausverkauft sind.
Gerade eben hat AMD die Llano-Produkte eingeführt, die sowohl hochwertige mobile Geräte, als auch Office- und Multimedia-Systeme (ohne Gaming-Anspruch) im Desktop-Bereich bedienen sollen. Die Rede ist von den Fusion-APUs. Hier läuft die Auslieferung gerade erst an.
Auch auf dem Grafiksektor (ehemals von ATI) kann sich AMD eigentlich nicht beschwerden. In praktisch jedem Segment hat man konkurrenzfähige und - geht es nach den Preisvergleichern - auch stark nachgefragte Produkte im Markt. Also alles paletti?
Mitnichten! In den letzten Tagen ist der Kurs für die AMD-Aktie ins Bodenlose gefallen. So tief stand er seit der Erholungsphase aus dem letzten Wirtschaftskrise-Schock nicht mehr. Unter 5 EUR wurde für eine Aktie aufgerufen.
Quelle: finanztreff.de
Im Januar 2011 haben wir uns noch gewundert, wieso die Aktie von knapp 7,2 EUR wieder auf gut 6 EUR abgestürzt war. Damals war die Unsicherheit bzgl. des CEO-Rücktritts noch ein willkommenes Argument. Doch wieso die AMD-Aktie aktuell einen derartigen Rückschlag erlebt, das wissen vermutlich die Analysten selbst nicht. Während im März NOMURA EQUITY RESEARCH noch ein Kursziel von 12 US-Dollar und eine positive Bewertung ausgegeben hatte, konterte UBS im April mit nur noch 8,25 US-Dollar und einer neutralen Bewertung. Doch auch das ist 2 Monate her. Der aktuelle Kurssturz ist angesichts der gerade vorgestellten und noch angekündigten Produkte unerklärlich.
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