Reichtum ist keine Schande!

Campari

Grand Admiral Special
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http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE2...35B6304F99293A68F7~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Das ist nichts für Altlinke, Kommunisten und Neidhammel aber durchaus der Wahrheit entsprechend!

http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE2...E6B4BAAE83B80AF973~ATpl~Ecommon~Sspezial.html - Link zur kompletten Serie

Artikel 6 ist auch sehr interessant, denn er belegt, wie Tarifkartelle mit ihren Flächentarifverträgen die Beschäftigung bremsen.

In dieser Serie der FAZ schreiben im Übrigen keine Journalisten oder Politiker mit "angelesenem" Wissen sonder VWL-Professoren.
 
Von auseiferndem Sozialneid halte ich nichts. Aber von dem Artikel genausowenig. :-*

Diese gekünstelte Empörung zum Thema Reichensteuer zum Beispiel. Wenn jemand, meist noch nichteinmal durch eigenen Verdienst, materiell besonders gut dasteht, geht damit nuneinmal in unserer glücklicherweise auch noch etwas auf Solidarität basierenden Gesellschaft eine gewisse Verantwortung einher.
Wie sich der Autor dadurch auf den Schlips getreten fühlt ist schon sehr bezeichnend.
Der ziemlich zusammenhanglose Rundumschlag gegen "egalitären Wirtschaftsordnungen" am Schluß ist imho nur Ausdruck persönlicher Antipathie und wird wohl kaum zum "Weltverständnis" beitragen.
 
Das ist mit Abstand das hanebüchenste, was ich zum Thema lesen konnte. Bin ja gerne bereit, andere Standpunkte anzuhören und ggf. zu akzeptieren, wenn sie in sich stimmig sind. Aber das ist lächerlich.


Selbst diejenigen Reichen, die privat im Luxus schwelgen, geben anteilmäßig von ihrem Einkommen in aller Regel viel weniger für den Konsum aus als die Masse der Bevölkerung, vom Staat ganz zu schweigen. Würde man sie enteignen, so wäre das Kapital daher sehr rasch verbraucht und mit ihm die Arbeitsplätze.

Was hat es mit irgendwelchen Arbeitsplätzen zu tun, wenn man an das Privatvermögen irgendwelcher Reichen (egal ob Unternehmer oder Erbe) herangeht?

Noch besser: Es ist offenbar von Vorteil, daß dieses Geld auf Dauer dem Wirtschaftskreislauf entzogen ist.

Aber jetzt kommt´s: ("wäre das Kapital rasch verbraucht") Wenn dieses Geld ausgegeben würde, würde es der, der es eingenommen hat, wohl sogleich verbrennen. Nicht etwa seinerseits investieren oder ausgeben.

Lächerlich. Frag mal einen im Einzelhandel, ob die Binnennachfrage gut oder schlecht ist. Ein Pamphlet von einem, der den Schlund nicht voll genug kriegen kann und Angst hat, daß er der Allgemeinheit ein klein wenig von seinem Geld ab- bzw. zurückgeben soll. Gieriges Pack.
 
Natürlich ist Reichtum keine Schande. Ich freue mich immer, wenn ein BMW meinen Opel auf der Autobahn überholt - die räumen mir immer so schön den linken Streifen frei! *great*

Was mich an solchen Diskussionen immer stört, ist der Vorwurf des Neids. Hier wieder:
[...] Neidhammel [...]
Es ist ziemlich überheblich, jedem Kritiker der auch meiner Meinung nach vorhandenen Fehlentwicklungen, niedere Beweggründe zu unterstellen!


Der ist gut:
Ulrich van Suntum schrieb:
Selbst diejenigen Reichen, die privat im Luxus schwelgen, geben anteilmäßig von ihrem Einkommen in aller Regel viel weniger für den Konsum aus als die Masse der Bevölkerung [...]
Ach... Die könnten sich also mehr Bier kaufen als ich. :o Nur trinken könnten sie das definitiv nicht! 8)


Alles hat zwei Seiten: Wenn alle arm sind, ist der Allgemeinheit auch nicht geholfen. Eine Einkommensschere ist sogar richtig. Muss sich diese jedoch immer weiter öffnen?!?
 
Hier noch mal ein älteres Zitat aus den Nachdenkseiten.
Lest euch das dochmal durch.
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Die oberen 10% der Einkommensteuerzahler bestreiten 54% des Steueraufkommens?

erstellt am 08.10.2004 um 14:11 Uhr



Mit diesem Argument „hinterfragt“ Bundeskanzler Gerhard Schröder in der Süddeutschen Zeitung vom 2./3.10.04 den Vorwurf, Hartz IV sei ungerecht, weil nur die Langzeitarbeitslosen ihren Beitrag leisten müssten, die Besserverdiener aber nicht. Schafft Hartz IV also etwa wieder mehr Gerechtigkeit? (WL)

Wenn diese Aussage des Bundeskanzlers über die Verteilung der Einkommensteuerlast richtig ist, müsste er dann nicht zunächst „hinterfragen“, wie hoch eigentlich die Einkommen der oberen zehn Prozent der Einkommensteuer-Zahler über dem der übrigen neunzig Prozent liegen müssen, wenn diese – selbst unter Berücksichtigung eines Spitzensteuersatzes von 45% oder gar 48,5% - zu über der Hälfte des Steueraufkommens beitragen? Wird nicht umgekehrt ein Schuh draus? Ist diese Relation richtig, so ist das - mindestens auch - ein Indiz für das dramatische Auseinanderklaffen der Einkommen der überwiegenden Mehrheit der Einkommensteuerzahler und den Spitzeneinkommensbeziehern.

Wenn man schon mit den „oberen zehn Prozent“ argumentiert, müsste man dann nicht auch erwähnen, dass die „oberen zehn Prozent“ der privaten Haushalte über mehr als 50 Prozent des Geldvermögens von unvorstellbaren 3730,5 Milliarden Euro verfügen? (Franz Segbers, Im Namen der Gerechtigkeit, FR v. 24.4.2004). Von einem Bruchteil der Zinseinnahmen könnte man locker die gesamte Arbeitslosenhilfe finanzieren.

Selbst wenn sich der Anteil der Spitzeneinkommensbezieher beim Einkommensteueraufkommen in den letzten Jahren erhöht haben sollte, dann hieße das auch, dass deren Einkommen gestiegen sein muss. Kann es aber dann gerecht sein, dass die Langzeitarbeitslosen die unterste Einkommensbezieher weniger bekommen sollen?
Ist es selbst unter der Annahme dieses hohen Anteils der Spitzeneinkommen am gesamten Einkommensteueraufkommen gerecht, den Spitzensteuersatz von 48,5 (bis 2003) auf 45% (in 2004) und auf 42% (in 2005) zu senken, das Nettoeinkommen dieser Einkommensgruppe also beachtlich zu steigern und gleichzeitig die ohnehin meist geringe Arbeitslosenhilfe auf den Sozialhilfesatz zu verringern?

Auf dem „Marsch in den Lohnsteuerstaat“ (Dieter Eißel) ist zwar der Anteil der Einkommensteuer am gesamten Steueraufkommen von 1950 von 18,5% auf über 30% deutlich angestiegen (BMF), ihr Anteil (einschließlich Lohnsteuer und Zinsabschlag) machte aber 2003 an den gesamten Steuereinnahmen lediglich einen Anteil von 32,7%, also ein knappes Drittel aus (BMF). Einen erheblich größeren Anteil an der Steuerlast aller Bürgerinnen und Bürger machen die Umsatz- und Verbrauchssteuern aus, nämlich rd. 46% (Zeit-Grafik, Wo stehen die Reichen?, www.zeit.de/2004/40 /Reiche). Es ist also eine – vorsichtig gesagt – ziemlich suggestive Verengung des Blickfeldes, wenn man auf die Frage nach einer gerechten Verteilung der Lasten ausschließlich auf den Anteil an der Einkommensteuer abhebt?

Was der Bundeskanzler bei seiner Hinterfragung nämlich völlig außer acht lässt, ist die Tatsache, dass bis auf ein paar Top-Manager mit einem Millionensalär die wirklich Reichen in unserem Land ja nicht die Menschen mit einem Arbeitseinkommen, also die Lohn- und Einkommenssteuerzahler sondern die Bezieher von Gewinn- und Vermögenseinkommen sind. (Siehe dazu den recht aufschlussreichen Beitrag von Wolfgang Uchatius in „DIE ZEIT“ v. 23.09.04 unter dem Titel „Wo stehen die Reichen“, www.zeit.de/2004/40 /Reiche.)

Der Anteil der Gewinn- und Vermögenssteuern ist von 1977 auf 2002 von 29% auf 14% gefallen ist (WSI-Info Nr. 3/2004; zu einer etwas anderen Senkungsrate kommt das Institut für Wirtschaftsforschung – Hamburg, HWWA, in seinem Wirtschaftsdienst Nr. 3/2004 S. 153: danach ist die gesamte relative Abgabenbelastung der Unternehmens- und Vermögenseinkommen allein von 1999 auf 2003 von 22,9% auf 15,7% geradezu „abgestürzt“) Der Anteil der Gewinn- und Vermögenssteuern ist zwar erheblich gesunken und das obwohl die Anzahl der Bundesbürger mit einem Nettovermögen von mindestens einer Million Euro von 1997 bis 2003 von 510.000 auf 756.000 gestiegen ist. (DIE ZEIT ebd.)
Kein Wunder also, dass nach Schätzung von Finanzexperten bis zum Jahre 2010 in Deutschland ein Vermögen von zwei Billionen Euro vererbt wird. (DIE ZEIT ebd.)
 
Aber jetzt kommt´s: ("wäre das Kapital rasch verbraucht") Wenn dieses Geld ausgegeben würde, würde es der, der es eingenommen hat, wohl sogleich verbrennen. Nicht etwa seinerseits investieren oder ausgeben.

Ich schätz mal er meint eher etwas in Richtung, wenn keine Stabilität vorhanden ist, geht es bergab. Nimm nur mal BMW als Beispiel: Was glaubst Du würde bei denen passieren, wenn die Familie Quandt/v. Klatten ihr komplettes Aktienpaket (wir sprechen von 48% oder über 300Mio Aktien) abgenommen bekommt und das auf den Markt geschmissen wird?!

Btw. Ich bin ebenso wie Campari der Meinung, daß der Neid in kaum einem anderen Land so groß ist wie in Deutschland.
 
Ja. Da hast du ja auch den totalen vergleich dafür...

Neid ist bestimmt ganz schlimm in Deutschland. Fast so schlimm wie das notorische schlechtreden in Deutschland. Das die Politiker scheiße bauen hat nichts mit schlechtreden zu tun. Das stimmt. Aber so dämliche kommentare wie von dir find ich irgendwie langsam dermaßen pfui.
 
Einfach Ölen lassen,8)
Was soll das denn?*noahnung* ("wäre das Kapital rasch verbraucht")
Komisch bloß ??? Eine Stiftung kanns Besser ? :o na denn, Wers Glaubt!!!;)

mfg arne
 
Ich habe das Gefühl, daß so mancher hier mit seinem Kommentar den Artikel eigentlich nur bestätigt...
Armes Deutschland (im doppelten Sinne...)
 
Ich kann nur schwer hoffen, daß der Neid noch viel größer wird, damit endlich mal durchgesetzt wird, daß die seit Jahren stattfindende Umverteilung von unten nach oben zumindest verringert wird (umzukehren wird sie nicht sein, da von den Entscheidungsträgern, die ja alle was zu verlieren hätten, die meisten von der schieren Gier zerfressen sind).

Wer von Neid spricht, weil jemand, der weniger Glück im Leben hatte, nicht einsieht, daß jemand anders, der auch nicht mehr kann als er, mehr Kohle hat, der handelt nicht nur über die Maßen arrogant - sondern es ist auch lächerlich mitanzusehen, wie eingeschnappt diese Reichen darüber sind, daß nicht alle sagen "toll, ich finde es super, daß Du mehr hast als ich".
 
(...)
In dieser Serie der FAZ schreiben im Übrigen keine Journalisten oder Politiker mit "angelesenem" Wissen sonder VWL-Professoren.
...um so schlimmer, wenn selbst "VWL-Professoren" mit solchen, beinahe schon an Lächerlichkeit grenzenden Artikeln dermaßen weit an der Realität vorbeischauen.
Setzen, sechs (nicht du Campari sondern die Herren Professoren) :-X !
 
Sehr interessanter Artikel, sehe ich (größtenteils) genauso.
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Edit:
Wenn jemand, meist noch nichteinmal durch eigenen Verdienst, materiell besonders gut dasteht, geht damit nuneinmal in unserer glücklicherweise auch noch etwas auf Solidarität basierenden Gesellschaft eine gewisse Verantwortung einher.
Du hast den Artikel wohl nicht ganz gelesen. Der Autor verweist darauf, dass groß angehäuftes Privatvermögen zu Wachstum und Arbeitsplätzen führt, was in der Geschichte immer wieder bestätigt wurde. Eine Schlichte Aufteilung des Geldes bringt dagagen garnichts. Und was Anderes ist es ja im Endeffekt nicht, wenn die Reichen viel mehr zahlen sollen, als die weniger reichen.
Außerdem, was heißt hier "meist noch nichteinmal durch eigenen Verdienst"? Ich behaupte mal, dass es meistens schon der eigene Verdienst der Reichen ist. Abgesehen von ein paar Millionenerben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast den Artikel wohl nicht ganz gelesen.
Ich lasse mir viel vorwerfen, das aber sicher nicht.

Der Autor verweist darauf, dass Privatvermögen zu Wachstum und Arbeitsplätzen führt, was in der Geschichte immer wieder bestätigt wurde. Eine Schlichte Aufteilung des Geldes bringt dagagen garnichts. Und was Anderes ist es ja im Endeffekt nicht, wenn die Reichen viel mehr zahlen sollen, als die weiger reichen.
Viel mehr zahlen ist relativ. Jemandem mit monatlichem Einkommen von 10.000 Eus schadet es beispielsweise wesentlich weniger die Hälfte abzugeben als jemandem mit 1000 Eus.
Der erstere kann immernoch ein ausgesprochen gutes Leben führen, der zweite nagt am Existenzminimum. Das es Arbeitsplätze schafft, wenn einige wenige große Mengen Geldes in ihren Händen haben halte ich für fraglich.
Es geht mir nicht unbedingt darum alle gleichzustellen, aber zumindest sollte ein weiteres Auseinanderklaffen der Scheere zw. Arm und Reich verhindert werden.
 
Viel mehr zahlen ist relativ. Jemandem mit monatlichem Einkommen von 10.000 Eus schadet es beispielsweise wesentlich weniger die Hälfte abzugeben als jemandem mit 1000 Eus.
Das ist richtig, aber mit welcher Begründung sollte er eigentlich prozentual viel mehr abgeben, als ein Wenigverdiener?
Weil es ihm nicht so sehr weh tut? Das ist keine Begründung.
Ist ja nicht die Schuld des Vielverdienenden, dass die prozentual geringeren Abgaben dem Wenigverdiener mehr weh tun, als ihm die höheren Abgaben. Der Wenigverdiener ist ja auch seines eigenen Glückes Schmied.
Das es Arbeitsplätze schafft, wenn einige wenige große Mengen Geldes in ihren Händen haben halte ich für fraglich.
Nehmen wir mal an, man würde das gesamte Geld aller Reichen auf alle Menschen verteilen (jetzt mal nur innerhalb Deutschlands), was würde dann wohl passieren? Vielleicht hätten alle genug Geld, um gut zu leben und sich vielleicht sogar ein kleines Häuschen zu kaufen. Es gäbe aber keine Leute mit viel Kapital, die eine neue Firma aufbauen und somit Arbeitsplätze schaffen könnten, um diese Häuser überhaupt zu bauen.
Natürlich überspitzt dargestellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist richtig, aber mit welcher Begründung sollte er eigentlich prozentual viel mehr abgeben, als ein Wenigverdiener?
Weil es ihm nicht so sehr weh tut? Das ist keine Begründung.
Aus Solidarität. Mag abgegriffen klingen, aber imho triffts das.

Nehmen wir mal an, man würde das Gesamte Geld aller Reichen auf alle Menschen verteilen (jetzt mal nur innerhalb Deutschlands), was würde dann wohl passieren? Vielleicht hätten alle genug Geld, um gut zu leben und sich vielleicht sogar ein kleines Häuschen zu kaufen. Es gäbe aber keine Leute mit viel Kapital, die eine neue Firma aufbauen und somit Arbeitsplätze schaffen könnten, um diese Häuser überhaupt zu bauen.
Natürlich überspitzt dargestellt.
Stellt sich die Frage, wie groß der Anteil von "Reichen" ist, die ihr Geld so einsetzen, und es nicht einfach auf irgendwelchen Konten dahindämmern lassen (wo es den Wirtschaftskreisläufen entzogen ist).
 
Das ist richtig, aber mit welcher Begründung sollte er eigentlich prozentual viel mehr abgeben, als ein Wenigverdiener?
Weil es ihm nicht so sehr weh tut? Das ist keine Begründung.
Natürlich ist das eine Begründung. Du bist ja noch viel radikaler als die neoliberalsten Politiker; selbst die sehen die Notwendigkeit einer Progression ein.

Nehmen wir mal an, man würde das Gesamte Geld aller Reichen auf alle Menschen verteilen (jetzt mal nur innerhalb Deutschlands), was würde dann wohl passieren? Vielleicht hätten alle genug Geld, um gut zu leben und sich vielleicht sogar ein kleines Häuschen zu kaufen. Es gäbe aber keine Leute mit viel Kapital, die eine neue Firma aufbauen und somit Arbeitsplätze schaffen könnten, um diese Häuser überhaupt zu bauen.
Natürlich überspitzt dargestellt.
Auch das ist - sei nicht böse, TB - Unsinn. Mehr Kaufkraft bedeutet mehr Nachfrage bedeutet Ankurbelung der Wirtschaft.

Und wer baut denn aus einer Momententscheidung ein Unternehmen für 100 Mio. Euro aus dem Nichts auf? Die, die so viel Geld angehäuft haben, sind entweder schon Unternehmer, oder sie sind Erben, die nichts damit am Hut haben, ihr neues Geld so riskant auszugeben. Firmen, Erweiterungen usw. werden überdies nahezu ausschließlich mit Fremdkapital finanziert. Insofern läuft Deine Argumentation ins Leere. Außerdem: Wenn das angehäufte Geld investiert wird, dann ist es ja ok. Aber es geht ja um die Billionen, die dauerhaft gehortet werden, und eben nicht investiert werden.

Wenn auf Dauer dem Wirtschaftskreislauf Geld entzogen wird, wirkt sich das negativ auf die Volkswirtschaft aus. Es senkt nicht mal die Inflation, da Sparguthaben u.ä in der Geldmenge M3 einbezogen sind.

Daraus folgt (um auf Dein Beispiel zurückzukommen): Wenn die Familen Quandt und Klatten zu 50% enteignet würden und man würde tatsächlich die ganzen BMW-Aktien auf den Markt schmeißen, würde der Kurs kurzzeitig einbrechen und sich in den Wochen danach wieder erholen. Aber da ärmere Leute einen großen Teil ihres Einkommens verkonsumieren (müssen), würde sich ein massiver Nachfrageboom ergeben, von dem die gesamte Wirtschaft was hätte. Gewinne im Einzelhandel würden steigen, Einkommen auch, Arbeitsplätze entstünden, Steuereinnahmen stiegen, Steuersätze könnten sinken usw.

Der Autor verweist darauf, dass groß angehäuftes Privatvermögen zu Wachstum und Arbeitsplätzen führt, was in der Geschichte immer wieder bestätigt wurde.
Das will ich bitte mal bewiesen haben. Denn das ist nun wirklich Quatsch. Wenn keiner mehr was ausgeben würde, stürbe die Wirtschaft ab. Die kapitalistische Wirtschaft lebt geradezu existenziell von Kaufkraft und Konsum.
 
Natürlich ist das eine Begründung. Du bist ja noch viel radikaler als die neoliberalsten Politiker; selbst die sehen die Notwendigkeit einer Progression ein.
Nee, finde ich nicht, dass das eine Begründung ist.

"Aus Solidarität" also soll der Vielverdiener den Wenigverdiener finanziell entlasten. Warum entlastet der Wenigverdiener den Vielverdiener dann nicht auch, indem er ihm etwas von seiner Freizeit abgibt, von der er ja weitaus mehr hat? Etwa, indem er kostenlos ein paar Stunden für ihn arbeitet.
Der Artikel geht ja auch darauf ein, dass der Wenigverdiener bzw. Arbeiter Reichtum in anderer Form besitzt - Freizeit.
Auch das ist - sei nicht böse, TB - Unsinn. Mehr Kaufkraft bedeutet mehr Nachfrage bedeutet Ankurbelung der Wirtschaft.
Klar ist das so, das hat ja auch nie jemand bestritten. Aber mehr Kaufkraft schafft nicht automatisch Unmengen von Arbeitsplätze.
Und wer baut denn aus einer Momententscheidung ein Unternehmen für 100 Mio. Euro aus dem Nichts auf? Die, die so viel Geld angehäuft haben, sind entweder schon Unternehmer, oder sie sind Erben, die nichts damit am Hut haben, ihr neues Geld so riskant auszugeben. Firmen, Erweiterungen usw. werden überdies nahezu ausschließlich mit Fremdkapital finanziert. Insofern läuft Deine Argumentation ins Leere.
Natürlich kauft sich nicht jemand für 100 Mio. mal eben spontan ein Unternehmen und zahlt in Bar, das dürfte klar sein :]
Aber Deutschland besteht ja nicht nur aus großen Konzernen sondern größtenteil aus kleineren, mittelständischen Unternehmen, aus solchen auch die großen Konzerne im Endeffekt entstanden sind.
Und um solch ein Unternehmen zu gründen, ist eben auch Kapital notwendig. Natürlich wird sowas fremdfinanziert, aber man braucht ja auch Sicherheiten. Ohne Kapital geht nix.
Daraus folgt (um auf Dein Beispiel zurückzukommen): Wenn die Familen Quandt und Klatten zu 50% enteignet würden und man würde tatsächlich die ganzen BMW-Aktien auf den Markt schmeißen, würde der Kurs kurzzeitig einbrechen und sich in den Wochen danach wieder erholen. Aber da ärmere Leute einen großen Teil ihres Einkommens verkonsumieren (müssen), würde sich ein massiver Nachfrageboom ergeben, von dem die gesamte Wirtschaft was hätte. Gewinne im Einzelhandel würden steigen, Einkommen auch, Arbeitsplätze entstünden, Steuereinnahmen stiegen, Steuersätze könnten sinken usw.
Das ist ja alles richtig, aber das setzt trotzdem vorraus, dass an manchen Stellen Kapital in größeren Mengen angehäuft ist. Würden alle genau das Gleiche besitzen, würde das alles nicht mehr funktionieren. Wo sich beispielsweise 2 Leute zusammentun, um mit je 100.000€ eine Gesellschaft zu gründen, müssten das sonst z. B. 10 Leute tun, und das geht nicht gut.
Naja, eigentlich sowieso Schwachsinn, darüber zu diskutieren, denn es würde sowieso niemals klappen. Würde man allen Reichtum aufteilen, würde er sich sofort wieder bei Leuten anhäufen, die intelligenter sind, härter Arbeiten o. ä. und der normale Kreislauf beginnt wieder.
 
Würde man allen Reichtum aufteilen, würde er sich sofort wieder bei Leuten anhäufen, die intelligenter sind, härter Arbeiten o. ä. und der normale Kreislauf beginnt wieder.

"Geld ist die Macht der Ohnmächtigen.
- die Schönheit der Hässlichen
- der Verdienst der Parasiten
- die Intelligenz der Geistesschwachen
- der Spielraum der in jeglicher Empfindung Abgestumpften"

Dr. Eugen Drewermann
 
"Aus Solidarität" also soll der Vielverdiener den Wenigverdiener finanziell entlasten. Warum entlastet der Wenigverdiener den Vielverdiener dann nicht auch, indem er ihm etwas von seiner Freizeit abgibt, von der er ja weitaus mehr hat? Etwa, indem er kostenlos ein paar Stunden für ihn arbeitet.
Der Artikel geht ja auch darauf ein, dass der Wenigverdiener bzw. Arbeiter Reichtum in anderer Form besitzt - Freizeit.
Das reichere Menschen mehr/länger arbeiten als weniger Reiche ist ja wohl eine haltlose Behauptung. *suspect*
 
Das reichere Menschen mehr/länger arbeiten als weniger Reiche ist ja wohl eine haltlose Behauptung. *suspect*

ich musste auch gerade etwas schmunzeln bei den z.T. äusserst witzigen Argumenten *suspect*
Für den gehobenen Mittelstand mag das z.T. vielleicht noch stimmen, aber wenn man sich die breite Unterschicht anguckt, eben diejenigen die zweitjobs annehmen müssen um nen Teller Suppe auf den Tisch zu bekommen, dann grenzt das schon fast an Frechheit.
 
Das reichere Menschen mehr/länger arbeiten als weniger Reiche ist ja wohl eine haltlose Behauptung. *suspect*
Finde ich aber garnicht. Ich sehe doch bei uns in der Firma die ganzen Arbeiter (vom kleinen Lagerarbeiter bis zum Schlossermeister), für die fällt Freitag Nachmittag der Hammer und dann ist Freizeit angesagt.
Wenn ich aber mal bei uns die Ingenieure angucke, haben die mehr Arbeit zu Hause, je höher ihr Posten ist. Höherer Posten = höherer Verdienst = mehr Stress und Arbeit.
Die haben teilweise soviele Überstunden, dass sie garnicht wissen, wohin damit. Überstunden auszahlen lassen ist als Ingenieur ja nicht. Deshalb will ich auch nie F&E Leiter werden *suspect*

Klar gibt es viele Leute in der untersten Schicht, die mehrere Jobs machen müssen und sehr viel arbeiten, aber ich wette, dass jeder Filialleiter o.ä. mehr Arbeit hat...und vor Allem mehr Stress und Verantwortung.
Außerdem sind das die "Extreme" ganz unten. Wenn man sich den "normalen Arbeiter" anguckt, der macht seine 40 Stunden/ Woche, kriegt seine 1300€ ausgezahlt und nach der Arbeitszeit geht ihm die Arbeit am Arsch vorbei.
 
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