Kolumne: Neues von Immanuel Kant

Unsere aktuelle Kolumne beschäftigt sich mit der Mündigkeit des Bürgers und fragt wieviel Grundrechte man ihm "zumuten" darf.

<b>Zur Kolumne:</b> <a href="http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?t=311768">Neues von Immanuel Kant</a>

Guter Artikel! Tifft ganz den Zahn der Zeit. Wenn, wie angesprochen, nicht die breite Masse mit von der Baustelle (oder Arbeit) kommt, sich die Pantoffeln bringen lässt, Holzfällerhemd aus, Bier auf und RTL II Nachrichten rein, ihr "Leben" verbringen würde, dann hätte der Geist die Möglichkeit aus dieser kapitalistischen Lethargie zu entkommen.Somit wird die Unmündigkeit des Proletariats von der Politik ausgenutzt. Dies auch ganz gezielt. Wem nützt es, wenn der Bürger mündig ist und "denkt"? Eigentlich nur dem Volk, was dann aber den Regierenden ein Dorn neben dem Anus wäre... Und wieso haben so viele "Angst vor der Stille"? Für mich ist es essentiell über die Gesellschaft und meiner Rolle in dieser klar zu werden. Das ist ein stetiger Prozess zur Mündigkeit. Ney, stattdessen lässt man sich von Bushido (?), Big Brother und DSDS betäuben...
Die Privatpersonüberwachung wurde eh nur eingeführt, um die wenigen mündigen Bürger im Staate zu identifizieren, zu kontrollieren und ggf. eingreifen zu können. Wer sich der Masse hingibt, der hat nichts zu befürchten. Der aber "frei" ist und denkt, stellt immer eine Gefahr dar, den Status Quo ins wanken zu bringen...

ich finde die kolummne ebenfalls wirklich gut. neben dem stimmigen ausdruck ist leider viel zu viel erscheckende wahrheit darin.

ich brauch doch nur mal an unzählige diskussionen im kreise der familie zu denken: eine ziem,ich große zahl von leuten findet das alles supertoll, was da für unsere sicherheit getan wird. das muss ja auch sen, sonst könnte man sich ja kaum auf die straße wagen, hat man manchmal so das gefühl.

allerdings kann ich euch auch hoffnung machen: eine nicht unerhebliche anzahl meines freundeskreises steht dem ganzen mehr als kritisch gegenüber. die frage ist, ob das bei dem nachwuchs in den parteien ähnlich ausschaut. vermutlich werden "unbequeme" es nie so weit nach oben schaffen in den volksparteien.
hhm, ich liebäugel ja schon länger mit neuseeland ... (ist zwar für Deutschland keine lösung, aber wenn der brain-drain lange genug anhält und alle mit einem funken hirn im kopf das totalüberwachende schiff (zumindest ist der kurs dahin ja schon prima gesetzt) verlassen hat, können sie den laden hier wahrscheinlich auch dichtmachen ...)

Die Kolumne ist wirklich gelungen und trifft leider den Nagel auf den Kopf.
Schlimm ist nur wie viel Zustimmung für eine solche Politik herrscht.

Aber wie heißt es so: Jeder hat die Regierung die er selbst gewählt und damit verdient hat

SCAR(ed) schrieb:

ihhm, ich liebäugel ja schon länger mit neuseeland ...

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Da wirst Du aber keine Freude haben. Löse Dich von den romantischen Vorstellungen.

Neuseeland ist eines der restriktivsten Einwanderungsländer die es gibt.
Man bleibt gerne unter sich, will heissen man ist dort ziemlich rassistisch.
Es sei denn Du hast ne australische Staatsbürgerschaft.
An sonsten geb ich Dir kaum Chancen (ich hab mich schon mal schlau gemacht lol )

lg
__tom

Es gibt noch einen weiteren sehr schönen Spruch von Hegel, der zu diesem sich nicht wiederholenden Prozess der Aufklärung passt wie die Faust auf's Auge...

"Was die Erfahrung aber und die Geschichte lehren, ist dieses, daß Völker und Regierungen niemals etwas aus der Geschichte gelernt und nach Lehren, die aus derselben zu ziehen gewesen wären, gehandelt haben."

Oder die Kurzform von Mahatma Ghandi: "Die Geschichte lehrt uns, dass uns die Geschichte nichts lehrt."

"Erst kürzlich hat sich Mr. Orwell [...]"

Warum nennt Ihr den Herrn nicht beim Namen? Warum diese Selbstzensur? Ich respektiere die Entscheidung der Redaktion, den Namen abzuändern, und werde daher ebenfalls so verfahren. Aber ist es nicht auch dieser praktizierte "vorauseilende Gehorsam", der tunlichst zu vermeiden ist? Ihr habt den "Mr. Orwell" doch weder beleidigt, noch seine Aussagen verfälscht oder gar schlimmeres über ihn geschrieben. Angeblich herrscht in diesem Lande doch Meinungsfreiheit ... ... und wenn man diese nicht nutzt, so nutzt sie sich ab.

Sargnagel schrieb:

"Erst kürzlich hat sich Mr. Orwell [...]"

Warum nennt Ihr den Herrn nicht beim Namen? Warum diese Selbstzensur? Ich respektiere die Entscheidung der Redaktion, den Namen abzuändern, und werde daher ebenfalls so verfahren. Aber ist es nicht auch dieser praktizierte "vorauseilende Gehorsam", der tunlichst zu vermeiden ist? Ihr habt den "Mr. Orwell" doch weder beleidigt, noch seine Aussagen verfälscht oder gar schlimmeres über ihn geschrieben. Angeblich herrscht in diesem Lande doch Meinungsfreiheit ... ... und wenn man diese nicht nutzt, so nutzt sie sich ab.

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irgendwie hast schon recht...

kann sich noch wer an den aufschrei zum fingerabdruckspeichern erinnern? es wird nicht passieren, hieß es (mehrmals, sogar wahlkampf wurde damit gemacht!) und jetzt? so ganz nebenbei, während der g8 gipfel lief , wurde dieses nun eben doch beschlossen! aufschrei? empörung? man hört davon nichts mehr.

nichtmal auswandern bietet eine alternative mehr - es wird nicht nur hier immer schlimmer.

und auch wenn man so nicht denken darf, aber manchmal wäre es doch gut gewesen, wenn ein gewisser herr k. besser... naja lassen wir das, wer weiß wer jetzt dran wäre

Sargnagel schrieb:

"Erst kürzlich hat sich Mr. Orwell [...]"

Warum nennt Ihr den Herrn nicht beim Namen? Warum diese Selbstzensur? Ich respektiere die Entscheidung der Redaktion, den Namen abzuändern, und werde daher ebenfalls so verfahren. Aber ist es nicht auch dieser praktizierte "vorauseilende Gehorsam", der tunlichst zu vermeiden ist? Ihr habt den "Mr. Orwell" doch weder beleidigt, noch seine Aussagen verfälscht oder gar schlimmeres über ihn geschrieben. Angeblich herrscht in diesem Lande doch Meinungsfreiheit ... ... und wenn man diese nicht nutzt, so nutzt sie sich ab.

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Ich seh darin eher eine geschickte Wort und Gedankenspielerei als eine Selbstzensur.
In Augen wird damit der "vorauseilende Gehorsam" sogar parodiert.

Vielleicht denk ich aber auch zu kompliziert.

Riddler82 schrieb:

Ich seh darin eher eine geschickte Wort und Gedankenspielerei als eine Selbstzensur.
In Augen wird damit der "vorauseilende Gehorsam" sogar parodiert.

Vielleicht denk ich aber auch zu kompliziert.

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Eher habe ich zu kompliziert gedacht. Ich denke, Du hast völlig recht. Die Kolumne inkl. "Zensur" ist wirklich gelungen. Besten Dank an D'Espice! Ich bin drauf reingefallen.

Eieiei, das scheint ein Fussballhasser geschrieben zu haben. Oder wie soll man das Herausarbeiten von Fußball und Bier als Quadratwurzel allen Übels verstehen?

Den meisten Aussagen kann man aber durchaus zustimmen.

ah, mehr philosophie könnte dem forum gut tun - ich bin das ewige "amd ist tot" echt leid

daher, wegen der philosophie, zwei bemerkungen:

1. war kant christ zu guter letzt (wie er in "vom ewigen frieden" bekennt)

2. sehe (nicht nur!) ich den freien menschen als unmöglich an, solange man ihn als rationales wesen fordert, sieht, predigt (wie es übrigens auch die kommunisten taten, die eben eher in der tradition kants standen,als im schwärmerischen idealismus). m.e. wird freiheit erst durch das wahrnehmen, das "in anspruch nehmen" des verrückten, irrationalen möglich. jede frei entscheidung muß von außen betrachtet irrational (=nicht rational verstehbar), da willkürlich erscheinen! die sogannte "rationalität" wird nur auf jede willkürliche, unhinterfragbare, unbegründbare entscheidung drauf gepropft, damit andere sie akzeptieren (weil: diese anderen rechtfertigung verlangen -unverschämterweise!) also: nicht die menschen machen sich unfrei durch saufen, raufen, birne-voll hauen, sondern vielmehr wählen sie dies aufgrund ihrer freiheit...das sie dann nachträglich andere dafür verantwortlich machen anstatt ihre eigenen entscheidungen, haben sie interessanterweise mit jenen - z.b. den kantianern - gemein, die erklären, solch ein verhalten zeuge von unfreiheit...

Ich philosophiere meist sehr ungern und sehe den Dingen lieber ins Auge. Jedoch ist der Zeitbezug und die Realitätsnähe der Kolumne sehr eng, deswegen auch von mir ein kleines Statement.

"Wer Freiheit für ein bisschen mehr Sicherheit aufgibt, der hat beides nicht verdient." (mehr Inhaltlich zitiert als wortwörtlich, B. Franklin)

Ein Satz, der mir bei aktuellen politischen Diskussionen sehr oft durch den Kopf geht und das Wesen der Kolumne trifft.
Weiterhin erschrecken ist, dass Filme wie Gattaca, welche eigentlich ein düstere pseudo Zukunftsszenario zeichnen, nach und nach den Rang eines SciFi-Movies verlieren.

Weiterhin hätte ich eine Frage zu einer Stelle, in der es heißt:"Das schöne an der Unmündigkeit ist, dass sie im Sinne der Aufklärung undefinierbar ist"

Warum ist die Unmündigkeit im Sinne der Aufklärung undefinierbar?

Sargnagel schrieb:

"Erst kürzlich hat sich Mr. Orwell [...]"

Warum nennt Ihr den Herrn nicht beim Namen? Warum diese Selbstzensur? Ich respektiere die Entscheidung der Redaktion, den Namen abzuändern, und werde daher ebenfalls so verfahren. Aber ist es nicht auch dieser praktizierte "vorauseilende Gehorsam", der tunlichst zu vermeiden ist? Ihr habt den "Mr. Orwell" doch weder beleidigt, noch seine Aussagen verfälscht oder gar schlimmeres über ihn geschrieben. Angeblich herrscht in diesem Lande doch Meinungsfreiheit ... ... und wenn man diese nicht nutzt, so nutzt sie sich ab.

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Jeder, der sich der Thematik bewusst ist und auch nur etwas die Ohren spitzt, weiß doch eh wer hier gemeint ist. Allen anderen dürfte das eh kaum interessieren, einfach zu anstrengend...