News In vier Jahren erste GLOBALFOUNDRIES-FAB in Abu Dhabi?

pipin

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Nachdem bereits AMD-CEO Dirk Meyer in der vergangenen Woche gegenüber Emirate Business die Möglichkeit eines Design-Centers für Chipentwicklung in Abu Dhabi <a href="http://www.business24-7.ae/Articles/2009/11/Pages/01112009/11022009_7f07cba3ab834af4af23b65efa551d42.aspx" target="b">ansprach</a>, hat nun Waleed Al Muhairi die erste Chipfabrik in den Vereinigten Arabischen Emiraten innerhalb der nächsten vier Jahre angekündigt.

Waleed Al Muhairi ist sowohl Vorstandsvorsitzender der Advanced Technology Investment Company (ATIC), die Mitbesitzer bei GLOBALFOUNDRIES ist, als auch Chief Operating Officer der Mubadala Development Company. Im Rahmen dieser Funktion hat er die erste Chip-Fertigungsstätte in den Vereinigten Arabischen Emiraten auf einer Energie-Konferenz angekündigt.

<blockquote>"In four years, you'll see the first foundry in Abu Dhabi
....
We will be No. 2 in two years.It is an industry changing move to create, at home, this business. We want to compete with Intel "</blockquote>

ATIC ist mittlerweile auch im Besitz von Chartered Semiconductors, nachdem die Aktionäre von Chartered dem im September abgegebenen Übernahmeangebot (wir <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1252303549">berichteten</a>) in der vergangenen Woche zugestimmt haben.

<b>Quelle:</b> <a href="http://www.reuters.com/article/marketsNews/idUSL936113820091109" target="b">Abu Dhabi to take on Intel, TSMC with chip foundry</a>

<b>Links zum Thema:</b>
<ul>
<li><a href="http://www.business24-7.ae/Articles/2009/11/Pages/01112009/11022009_7f07cba3ab834af4af23b65efa551d42.aspx" target="b">UAE attractive for chip designing: AMD</a></li><li><a href="http://www.globalfoundries.com/de/uber_uns/geschichte" target="b">GLOBALFOUNDRIES - Geschichte</a></li><li><a href="http://www.advancedtechnologyic.com/" target="b">Advanced Technology Investment Company (ATIC)</a></li>
<li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1256144158">GLOBALFOUNDRIES mit weiteren Neu-Kunden?</a></li><li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1252303549">Global Foundries + Chartered = Super-Auftragsfertiger?</a></li></ul>
 
Das wäre in der Tat ein Paradigmenwechsel ... bislang haben die "Tigerstaaten" im fernen Osten auf die Chipindustrie gesetzt.

Nun wollen die Araber ein "neues Fass" aufmachen, weil diese in mittlerer Zukunft kaum noch Erdöl aufnehmen werden. Das Motiv ist zwar schon mit der ersten Geschäftsanbahnung zwischen Dubai und AMD kolportiert worden ... aber wer in vier Jahren eine Fab haben will, der muss spätestens in zwei Jahren mit den Bauarbeiten anfangen.

Und eine Fab steht selten alleine ... da kommen noch Bildungsstätten, Infrastruktur und weitere Firmen dazu, die die Menschen und Maschinen vor Ort am Laufen halten.

Wo wird dann Dresden stehen? Welche Wertigkeit und Perspektive wird dann dieser Standort haben?

MFG Bobo(2009)
 
in abu dhabi wird jedenfalls kaum kostengünstiger als in dresden produziert werden, von daher sehe ich da keine gefahr.

die wollen expandieren und eben weltweit vertreten sein.

das know how kommt aus taiwan, den usa und deutschland. da wird wohl einigen ingenieure dann n gutbezahlter job in der wüste angeboten.
 
Ich glaube eher, dass die arabischen Staaten versuchen sich neben der Erdölindustrie ein anderes Standbein zu schaffen. Und neben Öl könnte das im Sand vorhandene Silizium auch ein wichtiger wirtschaftlicher Machtfaktor werden.
 
Nun wollen die Araber ein "neues Fass" aufmachen, weil diese in mittlerer Zukunft kaum noch Erdöl aufnehmen werden.

Nun, wie muss sich das als Gründer von AMD anfühlen, wenn deine Firma, mit Know-How von mehreren Jahrzehnten fast bankrott gegangen wäre und dann ein Araber kommt mit zu viel Geld, welche nur den Rohstoff denn sie zu Häufe für viel Geld verkaufen konnten ohne viel dafür gemacht zu haben sich einfach in die Technik einkauft?

Klar, ich kann es verstehen für die Araber, die brauchen ja auch eine Zukunft und es war auch gut für AMD aber dennoch hat es einen faden Beigeschmack.
 
Irgendwas brauchen sie ja um zu überleben, wenn den Ölquellen in ein paar Jahren der Saft ausgeht...

p.s. sooo viel verdienen die pro Barrel gar nicht am Öl.
Dass wir das Zeug verbrauchen wie Wasser ist ja nicht deren Problem....
 
Naja, der Ölverbrauch wird wohl über dem von Wasser liegen, wenn man alle Industrieprodukte miteinrechnet, in denen Öl vorhanden ist: Plastik, Kosmetik, Lacke,...

Greetz,
GHad
 
Naja, der Ölverbrauch wird wohl über dem von Wasser liegen, wenn man alle Industrieprodukte miteinrechnet, in denen Öl vorhanden ist: Plastik, Kosmetik, Lacke,..
Wasser ist die am meisten produzierte Feinchemikalie.

Insbesondere die vielfachen Reinigungsvorgänge auf Wasserbasis während der Chipfertigung sind eine logistische Herausforderung in Wüstenstaaten.

Chipfertigung ist zwar ein Extrembeispiel für Wasserverbrauch, aber in praktisch allen Produkten steckt neben Erdöl auch Wasser in der Bilanz ... und wenns "nur" Reinigungsvorgänge sind.

MFG Bobo(2009)
 
Sehe ich das richtig, dass in der Wüste ein optimaler Standort für Chipfrabriken ist? Ich meine: Super Klima, kaum Staub (gut, Sandkörner vielleicht) und jede Menge Platz.
 
in abu dhabi wird jedenfalls kaum kostengünstiger als in dresden produziert werden, von daher sehe ich da keine gefahr.

die wollen expandieren und eben weltweit vertreten sein.

das know how kommt aus taiwan, den usa und deutschland. da wird wohl einigen ingenieure dann n gutbezahlter job in der wüste angeboten.

Die haben dort doch keine eigenen Leute, die da arbeiten könnten. Wer baut denn dort alles? Westliche Ingeneure mit pakistanischen Arbeitern. Sollen die Pakistanis dann auch in der Chipfabrik arbeiten? Gut, die arbeiten dort für wenig Geld. Aber ein Westlicher Ingeneur geht sicherlich nicht für 3000€ Netto dahin :] was in Dresden reichen würde ^^
 
Die Insider (Araber) wissen halt schon ganz genau, das dass Erdöl eben nicht noch 50 Jahre lang hält wie viele immer gerne behaupten.
 
@Andy06

Was interessiert es die Jungs am persischen Golf ob der ein paar Tausender mehr oder weniger bekommt. Wer eine 0-Energie Stadt in die Wüste klatschen kann...

@Desti

Da geht es nicht nur darum sich abzusichern aus Angst das Öl versickert. Was würdest du tun wenn dein ganzes Geld in Dollar herumliegen würde (Der Spritpreis wird noch in Dollar gerechnet). Warten bis die Amies es komplett verzockt haben. Da kann man es auch vor der eigenen Haustüre anlegen.
 
die chinesen kaufen im moment wie wild weltweit rohstoffvorkommen, sprich minen usw auf. die wollen auch vom dollar als reserve weg.
 
Sehr schade das ganze.
Da will sich gerade ein Kulturkreis, in dem Steinigungen, öffentliche Hinrichtungen und die systematische Benachteiligung und Unterdrückungen von Frauen Tagesgeschägt sind für die Zukunft rüsten. In den Emiraten mag es nicht ganz so schlimm sein, trotzdem ist es laut Amnesty International dort nicht weit her mit Menschenrechten. Der deutsche Bundestag hat sich ebenfalls in einer kleinen Anfrage mit Menschenrechten, gerade im Bezug aus Homosexualität befasst.
Nachdem wir Jahrzehnte lang wegen Öl abhängig von der islamischen Welt waren, könnte es sein, dass dies zukünftig auch bei Chips der Fall sein wird.
Ich meine das nicht in einer fremdenfeindlichen Art (wie könnte ich, ich bin selber halb Ausländer), aber es gibt schon genug Welt-Wirtschaftspartner, die die internationale Menschenrechtscharta nicht anerkennen.
-Alex
 
wieso sollten wir abhängig sein? die produktion ist in taiwan, den usa und in deutschland.

und wenns echt so übel werden würde, gäb es immer noch das mittel der enteignung.

glaub kaum, dass wir von chips "made in abu dhabi" abhängig werden.... *g*

das ist net mehr als son hobby von denen. oder meint einer mit 2000 arbeitsplätzen in dem bereich könnten die weltwirtschaftsrelevant werden..
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde das nicht unterschätzen. Die Saudis wissen, dass es nicht unendlich viel Öl bei ihnen gibt. Sie werden auf jeden Fall nach einem zweiten Standbein suchen und ich bin mir fast sicher, dass deren Ziel ist ein "global player" zu werden.
-Alex
 
Richtig, die brauchen echte Industrie dort, wenn sie langfristig vom Öl unabhängig werden wollen. Eine Chipfabrik zieht eben auch einen Haufen weiterer Betriebe an, das ist eine Konjunkturspritze, deswegen werden die ja auch immer so stark subventioniert. Als Haupteigentümer von GF können sie nun einfach bestimmen, daß eine Fab in die UAE kommt, auch wenn das rein vom wirtschaftlichen Standpunkt aus nicht zwangsläufig die erste Wahl gewesen wäre. Muß allerdings auch nicht schlecht sein.
 
Das wäre in der Tat ein Paradigmenwechsel ... bislang haben die "Tigerstaaten" im fernen Osten auf die Chipindustrie gesetzt.

Nun wollen die Araber ein "neues Fass" aufmachen, weil diese in mittlerer Zukunft kaum noch Erdöl aufnehmen werden. Das Motiv ist zwar schon mit der ersten Geschäftsanbahnung zwischen Dubai und AMD kolportiert worden ... aber wer in vier Jahren eine Fab haben will, der muss spätestens in zwei Jahren mit den Bauarbeiten anfangen.

Und eine Fab steht selten alleine ... da kommen noch Bildungsstätten, Infrastruktur und weitere Firmen dazu, die die Menschen und Maschinen vor Ort am Laufen halten.

Wo wird dann Dresden stehen? Welche Wertigkeit und Perspektive wird dann dieser Standort haben?

MFG Bobo(2009)


Abu Dhabi tut gut daran, den Grundstein für die Zukunft zu legen. Das Land hat (noch) Erdöl, viel Sonne, viel Sand. Die politischen Strukturen lassen Flexibilität und Reaktionsgeschwindigkeit zu - theoretisch.

Dresden ... 20 Jahre nach Eingliederung der westlichen SBZ sind die sog. 'Wendezuwendungen' und '-euphorien' endgültig versiegt und verflogen. Für Dresden werden vermutlich andere Maßstäbe angesetz als noch zur rot-grünen Zeit. Aber schauen wir mal, vielleicht ist es nicht gar so düster, wie es im Moment erscheinen mag.
 
Dresden ... 20 Jahre nach Eingliederung der westlichen SBZ sind die sog. 'Wendezuwendungen' und '-euphorien' endgültig versiegt und verflogen. Für Dresden werden vermutlich andere Maßstäbe angesetz als noch zur rot-grünen Zeit. Aber schauen wir mal, vielleicht ist es nicht gar so düster, wie es im Moment erscheinen mag.


Was hat bitte rot-grün mit Dresden/Sachsen zu tun?
NIX
als Qimonda pleite gegangen ist, war eine CDU+SPD Landesregierung und eine CDU+SPD Bundesregierung an der Macht und als AMD angesiedelt wurde hatte die CDU noch die Allmacht in Sachsen

Verstehe nicht was du mir damit sagen willst *noahnung*
 
Abu Dhabi tut gut daran, den Grundstein für die Zukunft zu legen. Das Land hat (noch) Erdöl, viel Sonne, viel Sand. Die politischen Strukturen lassen Flexibilität und Reaktionsgeschwindigkeit zu - theoretisch. ...
Bis dahin stimme ich dir zu. Staaten wie Korea, Taiwan und Singapur glänzten vor Jahrzehnten nicht als "Musterdemokratien".

Die damaligen Staatsführungen konnten Zukunftsplanungen quasi widerstandslos durchführen und langfristig planen. Bis dahin hatte sich die heimische Wirtschaft als flexibel, kostengünstig und wissbegierig gezeigt und konnte auf eine funktionierende Infrastruktur und Bildungswesen zurückgreifen. Die Tiger(Staaten) waren damals "auf dem Sprung".

Was die SBZ-Terminologie und was da Rot-Grün allerdings soll ist mir ein Rätsel.

Dresden kam auch deswegen in Frage, weil Infrastruktur, ausgebildete Menschen, Tradition für Halbleiterprodukte und Sächsisches Selbstverständnis (Tüftler & Erfinder) dafür sprachen ... und als die Amis dann die Weinhänge, Zwiebelkuchen, Kunst und Kultur vor Ort gesehen haben, hat sie das sicherlich weiter bewogen dort etwas aufzubauen. ...

MFG Bobo(2009)
 
Sehe ich das richtig, dass in der Wüste ein optimaler Standort für Chipfrabriken ist? Ich meine: Super Klima, kaum Staub (gut, Sandkörner vielleicht) und jede Menge Platz.

Also ich glaube "in" der Wüste ist kein besonders guter Standort, siehe Staub, Stürme, Wassermangel etc.
Aber ich glaube da haben einige nicht Recht Ahnung, wo die VAE genau liegen, denn dort gibt es auch mehr als genug Küste.
Mehr hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigte_Arabische_Emirate

Generell sehe ich die strategische Entwicklung der Region bisher als recht interessant an. Das Geld wird dort, vielleicht nicht immer, aber doch meistens, vernünftig investiert und sollte langfristig dazu dienen die gesellschaftliche Situation zu verbessern.

Wieder einmal zeigt sich das auch autoritäre Systeme in Wirtschaftsfragen der freien Marktwirtschaft nicht unbedingt hinten an stehen müssen.
 
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