Wahlendspurt 2005: Realistische Einschätzung, wer wird die Regierung stellen?

Wer stellt die zukünftige Bundesregierung?

  • SPD und B90/Die Grünen (Rot-Grün)

    Stimmen: 20 19,4%
  • CDU/CSU und FDP (Schwarz-Gelb)

    Stimmen: 46 44,7%
  • SPD und CDU/CSU (Große Koalition)

    Stimmen: 22 21,4%
  • SPD, B90/Die Grünen und die Linkspartei (Linksregierung)

    Stimmen: 10 9,7%
  • SPD, B90/Die Grünen und FDP (Ampel)

    Stimmen: 3 2,9%
  • Andere Möglichkeit, die ich im Thread nenne

    Stimmen: 2 1,9%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    103
  • Umfrage geschlossen .
Irgendwie scheinen hier einige schlechte Verlierer zu sein.

Wer für das eigene Versagen die "Dummheit" Anderer verantwortlich macht, hat das demokratische System nicht verstanden! Was einem teilweise für arrogante Aussagen um die Ohren fliegen, ist ja eine richtige Freude. :]

Ich glaube die Masse der Deutschen weiß wen sie gewählt hat und auch warum!
Und nur weil ihr es nicht versteht, habt ihr kein Recht derart abwertend über "anders denkende" zu reden. Das ist einfach nur jämmerlich!

Ich sage es nochmal: Die CDU hatte für viele Wähler KEINE BESSEREN Konzepte, daher hätte sie auch nicht besser abschneiden können. Die "Medienwirksamkeit" macht in der Politik gerade mal 4% aus! Das haben statistische Auswertungen in den letzten Jahren gezeigt.

XD
 
X-Dimension schrieb:
aus diesem Posting
Ich sage es nochmal: Die CDU hatte für viele Wähler KEINE BESSEREN Konzepte, daher hätte sie auch nicht besser abschneiden können. Die "Medienwirksamkeit" macht in der Politik gerade mal 4% aus! Das haben statistische Auswertungen in den letzten Jahren gezeigt.
Ich seh das nun einmal anders. Durch die Formulierung "keine besseren Konzepte" indizierst Du für mich, dass es einen Vergleich der Konzepte zwischen SPD + Union gab, bei dem die Union nicht besser abgeschnitten hat.
Für mich gab es aber nur ein Konzept der Union, von der SPD habe ich, von der Reichensteuer und der Angstmache gegen "Kirchhofs Pläne" einmal abgesehen, die ja nicht das Wahlprogramm der Union waren, nichts gehört.
 
wer die besseren konzepte hat/gehabt hätte kann niemand für die zukunft projezieren. fakt ist aber, daß die cdu/fdp ihre ideen/konzepte/etc sehr leicht ohne endlose und aufreibende diskussionen hätte umsetzen können und es endlich mal vorwärts gegangen wären. und genau aus diesem grund hab ich auch gegen schröder gestimmt. an sich der angenehmere typ, aber ein "weiter so" kann doch nun wirklich niemand in diesem lande wollen?

merkel hat den wähler die wahrheit gesagt und wurde dafür abgestraft, merke: der wähler WILL verarscht werden, vor der wahrheit haben hier alle angst. da trifft es den kern der sache, daß das wort zukunftsangst auch im englischen sprachgebrauch geläufig ist, weil niemand eine passende übersetzung dafür gefunden hat. schande den heulsusen in diesem lande :P
 
@alGeroN

Warum ziehst du immer den CDU/CSU SPD vergleich heran? Es gibt auch noch drei andere Parteien die zusammen auch fast 30% im Bundestag ausmachen!

Hat die FDP deiner Meinung nach keine Konzepte gehabt? Ich finde sie konnte im Gegensatz zur CDU deutlich klar machen wofür sie steht. Das wurde vom Wähler auch belohnt! (Zu recht wie ich finde, auch wenn mir das Parteiprogramm wirtschaftspolitisch nicht zusagt.)
Hast du das SPD Programm eigentlich gelesen? Ich fand es genauso schwammig wie das der CDU und der "Kirchhof-Unsinn" hat bei den Wählern alles andere als Klarheit geschaffen. Infratest Dimap führt die Verluste der CDU/CSU unter anderem auf "unklare Signale in der Steuer- und der Arbeitsmarktpolitik zurück".

Die Linken haben deswegen zugelegt, weil sie im Gegensatz zu den anderen Parteien ihre "Streichliste" weiter oben ansetzen und darauf hingewiesen haben, daß die Rekordgewinne der Unternehmen der letzten Jahre keine Arbeitsplätze geschaffen haben, im Gegenteil! Damit haben wir ein gesundes Gegengewicht zu der einseitigen Arbeitgeber-Politik von CDU/CSU/FDP/SPD. Das kann der Demokratie in meinen Augen nur gut tun!

Das ganze Leben besteht aus Kompromissen, es wird langsam zeit daß auch Politiker das lernen. Ich hoffe, daß die Streithähne endlich von ihrem Ego-Tripp herunterkommen und langsam beginnen Politik zu machen.
Denn die Machtbesessenheit von Schröder und Merkel kann nicht gut für unser Land sein.

XD
 
Schade, scheint so, als bliebe CDU doch stärkste Fraktion.
Aber Hauptsache: kein schwarz-gelb.

Was jetzt auch passiert, deren Radikalpolitik wird nicht kommen.

Momentan bleibt realistisch nur "Jamaika-Koalition" 8) o. eben die große.
Finde das sehr nett, wie selbst in Bayern aufeinmal großes Interesse an den Grünen besteht. Mal sehn. Die Unterschiede sind da schon groß, aber imho nicht unüberwindbar. Und irgendwie habe ich den Eindruck, daß die Union zu vielen Zugeständnissen bereit ist, um nicht in die gr. Koalition zu müssen.

passender Ausschnitt aus einem spiegel.de-Komentar:


"Bleiben die Grünen. Das Ende der rot-grünen Ära hat die Partei zwar noch immer nicht ganz begriffen, aber es existiert eine Vorstellung von "Meinungsführerschaft in der Opposition" - und eine vage Idee ferner schwarz-grüner Bündnisse, die sich in Stuttgart schneller realisieren lassen könnten, als so mancher glaubt. Das sollte man nicht mit Opportunismus verwechseln. Politische Lockerungsübungen sind das Gebot der Stunde.

Denn die wichtigste Lehre aus dieser Wahl ist, dass es für die in Jahrzehnten erprobten herkömmlichen Bündnisse künftig nicht mehr reichen wird. Rot-Grün wurde abgewählt - Schwarz-Gelb aber im Grunde auch. 15 Jahre nach der Wiedervereinigung und dem Bankrott des Lagerdenkens sind die Parteien gezwungen, quer zu den bisherigen Links-Rechts Schemata zu denken. Darin steckt eine große Chance.

Denn jenseits der Wahlkämpfe können in der politischen Arena längst alle miteinander. Was die Parteien heute im Grunde noch unterscheidet, sind vor allem kulturelle Differenzen und historische Bezugspunkte. Die Schützengräben sind längst nicht mehr in Betrieb, sie werden ab und zur nur noch mal besichtigt; etwa, wenn Fischer über 1968 oder Kohl über 1989 redet.

Natürlich gibt es Affinitäten, auch persönliche. Fischer und Westerwelle nebeneinander im Kabinett? Ohne Betriebspsychologen wird das kaum gehen. Trotzdem: Rot-grüne Projekte und geistig-moralische Wendemanöver könnten nach dieser Wahl endlich zugunsten eines fröhlichen Pragmatismus auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen werden. Nicht Machiavelli stand Pate bei dieser Wahl, sondern Friedrich Hölderlin: "Komm ins Offene, Freund."

Dort wagen sich die politischen Eliten im Moment aber noch nicht hin. Denn m Offenen wimmelt es vor Unwägbarkeiten, man kann dort auch umkommen. Es wird ein paar Tage dauern, bis die Parteien begriffen haben, dass am 18. September 2005 vor allem das nützliche Konstrukt bundesrepublikanischer Verlässlichkeiten angezählt worden ist."

(http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,375319,00.html)
 
Nur ohne die FDP ist das eben nicht zu machen...

P.S.: In welchem Fall würde es eigentlich Neuwahlen geben? Wenn sich die Parteien einfach nicht einigen können, oder bedarf es da noch was anderem?
 
X-Dimension schrieb:
Die Linken haben deswegen zugelegt, weil sie im Gegensatz zu den anderen Parteien ihre "Streichliste" weiter oben ansetzen und darauf hingewiesen haben, daß die Rekordgewinne der Unternehmen der letzten Jahre keine Arbeitsplätze geschaffen haben, im Gegenteil! Damit haben wir ein gesundes Gegengewicht zu der einseitigen Arbeitgeber-Politik von CDU/CSU/FDP/SPD. Das kann der Demokratie in meinen Augen nur gut tun!

sorry, klar kann es nicht schaden, wenn sich eine partei wie die linktspartei.pds vom einheitstrend der übrigen absetzt und ein bißchen lebenswirklichkeit der "kleinen" leute zurück in den fokus bringt. ob da aber ausgerechnet ein oskar lafontaine als wortführer das richtige aushängeschild ist. :]

aber jenseits dessen kann man diese partei doch nicht ernst nehmen, auf der einen seite unfinanzierbare wolkenkuckucksheime in aussicht stellen, auf der anderen seite auf reinen protest zu machen, und um gottes willen bloß nicht bundespolitisch in die verantwortung genommen zu werden.

und solche leute wie lafontaine glauben doch tatsächlich, daß höhere steuersätze auch tatsächlich zu höheren steuereinnahmen führen. *kopfkratz

wie es speziell um lafontaines (immerhin mal bundesfinanzminister) kompetenz in sachen wirtschafts- und finanzpolitik steht, konnte man ja in dem sehr erheiternden duell zwischen ihm und friedrich merz bei sabinie christiansen sehen. da wurden lafontaine gnadenlos die hosen runtergelassen. dann konnte man sehr schön sehen, daß lafontaine wirklich nur auf blanken populismus macht, immer schön oberflächlich bleibt und von der sache selbst keine ahnung hat.

klar hört es sich für viele menschen gut an, wenn man quasi den wohlfahrtsstaat ausruft und zur finanzierung bei den reichen abkassieren will. nur mit der realität hat das leider wenig zu tun.

und wie die politik der linken ausschaut, wenn man sich den realitäten (vor allem in sachen haushalt) stellen muß, sieht man u.a. bei der rot/roten-koalition in berlin.

soulmanager@W:E schrieb:
aus diesem Posting

Besser vielleicht: Überhaupt Argumente zu haben. *suspect*
Lafontaine saß zwischenzeitlich ziemlich verloren da.
Es dauerte nicht lange, da wusste er sich nicht mehr anders zu helfen, als von der Sache weg zu kommen und simple Wahlkampf-Propaganda (Techniken) in die Kameras zu senden.

Ich bin nun wahrlich kein Merz-Fan, aber ich fand es bewundernswert, wie er strikt beim Thema blieb, sich nicht von den populistischen Parolen Lafontaines anstecken ließ (also, nicht in Versuchung geriet, ebenfalls so zu kontern) und sich sogar noch bemühte, Lafontaine ("...und dann kommen Sie mit ihren Computern! - *buck* ) wieder zum eigentlichen Thema zurückzuholen.
cruger schrieb:
aus diesem Posting

geht mir ähnlich, merz ist/war einer der schwarzmaler bzw. miesmacher der nation.

aber das "duell" gestern war ausgesprochen unterhaltsam und zuweilen sogar belustigend, hat es doch gezeigt, daß lafontaines argumentation (wir erhöhen die steuern für reiche, dann wird alles gut und damit läßt sich der wohlfahrtstaat wieder finanzieren) in einer diskussion mit einem speziell im steuerrecht sehr versierten gegenspieler wie merz sehr schnell als oberflächlich und populistisch entlarvt wird.

lafontaine tat mir sogar wenige sekunden regelrecht leid, weil seine darbietung doch gezeigt hat, daß er in vielen dingen nicht nur oberflächlich argumentiert, sondern überhaupt keine ahnung zu haben scheint. und so jemand war mal bundesfinanzminister.
 
Luanne schrieb:
aus diesem Posting

Herrn Schröders Verhalten war schlich und ergreifend eines Bundeskanzlers
unwürdig.

So hat sich keiner seiner Vorgänger verhalten, schon gar nicht Helmut Kohl,
der 1998 schlicht erklärte, er habe die Wahl verloren und sei vom Souverän
nicht mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt worden.
So richtig abgewählt wurden ja noch nicht viele: Adenauer nicht, Brandt nicht,
Helmut Schmidt auch nur "halb". Bleiben Erhardt, Kohl und eben Schröder.

Nein, Herr Bundeskanzler, so kann man sich vielleicht als Fußballtrainer
gebärden, nicht jedoch als Kanzler.
Apropos Fußball: Gut, dass Herr Wontorra nicht am Tisch saß.....

(Ich hoffe, cruger löscht das jetzt nicht schon wieder....)
Genau das meine ich! Helmut Kohl war ganz sicher eine Führungspersönlichkeit schlechthin und hat in seiner Amtszeit jeden Gegner aus den Weg geräumt, der ihm seine Führungsrolle auch nur im entferntesten streitig machen wollte. ABER als er dann mit dem Wahlergebniss von 1998 konfrontiert wurde, hat diese souveräne Wahl ganz eindeutig akzeptiert und sogar auch seinem Nachfolger Schröder alles Gute für seine Amtszeit gewünscht, was sich auch so gehört wie ich finde.

Aber die Nummer, die Schröder nach der gestrigen Wahl abgezogen hat bzw. immernoch abzieht, ist nicht mehr zu überbieten. Die Wähler haben ihn eindeutig das Vertrauen entzogen und das hat er einfach mal zu akzeptieren.
Campari schrieb:
aus diesem Posting

Leider scheint es zukünftig nur noch so zu funktionieren. Jetzt, wo der Pöbel einer 90-Minütigen Fernsehsendung mehr Gewicht verleiht als einem ausformulierten und mehrere Dutzend Seiten starken Wahlprogramm, wo Themen und Inhalte durch Sympathievermittlung und Eloquenz ersetzt werden, ist die Zeit der zwingend mediensicheren Kandidaten unweigerlich gekommen.
Etwas krass ausgedrückt. Bis halt ein sehr engagierter CDU-Sympathisant (im Gegensatz zu mir). ;) *hehe*

Aber du triffst es schon irgendwo richtig. Der Wähler will einfach auch nur auf Strich und Faden beschissen werden! Wer am besten palavert und die schönsten Szenarien ausmalt, wird von der nicht-bürgerlichen Fraktion gewählt.

Und DAS meine lieben Freunde, sind tatsächlich die vielbeschworenen amerikanischen Verhältnisse! Von Seiten der Linken wurde immer gegen die Politik der USA (zu liberal, zu verlogen und machtbessesen usw.) gewettert, aber hiermit hat man sich auf's gleiche Gleis gestellt. Man fährt haargenau auf dem gleichen Zug: Polemik ist gut, Bodenständigkeit und Ehrlichkeit ist schlecht. Wer immerwieder die blödeste Kacke ablässt (wenn auch mit umgedrehten Vorzeichen) während des Wahlkampfes, wird gewählt.

Aber gut, man muss auch das Positive in dieser Wahl sehn. Zumindest wenn die Jamaika-Koalition kommt. Dann nämlich wird ein gemäßigter politischer Richtungswechsel statt finden und Angela Merkel kann man dann kaum eine soziale Kälte vorwerfen können. So nimmt man schlussendlich der SPD das Futter für den nächsten Wahlkampf. Die Polemik haben die verbraucht. Jetzt bzw. für die nächsten Wahlen müssen echte politische Konzepte. Und DA bin ich ja jetzt schon wahrlich gespannt...

Wie auch immer, ich freue mich schon auf die Debatten im nächsten deutschen Bundestag. Da wirds so richtig heiß hergehn, denke ich, und die selbsternannten neuen Robin Hoods werden hoffe ich auch schnell entlarvt werden.
 
Patmaniac schrieb:
ABER als er dann mit dem Wahlergebniss von 1998 konfrontiert wurde, hat diese souveräne Wahl ganz eindeutig akzeptiert und sogar auch seinem Nachfolger Schröder alles Gute für seine Amtszeit gewünscht, was sich auch so gehört wie ich finde.

das ist etwas sehr vereinfacht ....

1998 waren die verhältnisse nach der wahl ganz eindeutig, heute ist das eben nicht der fall. eine ampel ist immer noch nicht ganz vom tisch, denn einige in der fdp haben westerwelle bereits kritisiert, daß die führung so konsequent die ampel ausgeschlossen hat.

zu 1998 - die frage ist doch, was VORHER abgelaufen ist. in der amtszeit von 94 bis 98 gab es innerparteilich große skepsis, ob man mit helmut kohl noch mal in den wahlkampf ziehen sollte. die skepsis und kritik wurde von kohl in seiner typischen arroganten art ganz einfach weggewischt, die innerparteilichen kritiker haben, wie sie es in der vergangenheit gelernt haben, die schnauze gehalten und sich hinter ihren stühlen versteckt.

abgesehen davon, hat helmut kohl bis heute die spender auf der cdu-spendenaffäre genannt ? warum saß der kerl nicht in beugehaft ? warum darf dieser mann sein ehrenwort über das grundgesetzt stellen ?
 
cruger schrieb:
aus diesem Posting

das ist etwas sehr vereinfacht ....

1998 waren die verhältnisse nach der wahl ganz eindeutig, heute ist das eben nicht der fall. eine ampel ist immer noch nicht ganz vom tisch, denn einige in der fdp haben westerwelle bereits kritisiert, daß die führung so konsequent die ampel ausgeschlossen hat.

zu 1998 - die frage ist doch, was VORHER abgelaufen ist. in der amtszeit von 94 bis 98 gab es innerparteilich große skepsis, ob man mit helmut kohl noch mal in den wahlkampf ziehen sollte. die skepsis und kritik wurde von kohl in seiner typischen arroganten art ganz einfach weggewischt, die innerparteilichen kritiker haben, wie sie es in der vergangenheit gelernt haben, die schnauze gehalten und sich hinter ihren stühlen versteckt.
Glaube mir, auch wenn die Wahl damals knapper ausgegangen wäre, solche Spirenzchen hätte er sich nicht erlaubt!
abgesehen davon, hat helmut kohl bis heute die spender auf der cdu-spendenaffäre genannt ? warum saß der kerl nicht in beugehaft ? warum darf dieser mann sein ehrenwort über das grundgesetzt stellen ?
Bei diesem Punkt haben wir ja die gleiche Position, aber die Spendenaffäre ist ein anderes Thema!
 
[MTB]JackTheRipper schrieb:
aus diesem Posting

Nur ohne die FDP ist das eben nicht zu machen...

P.S.: In welchem Fall würde es eigentlich Neuwahlen geben? Wenn sich die Parteien einfach nicht einigen können, oder bedarf es da noch was anderem?
Dazu wären 3 (oder 5) fehlgeschlagene Versuche bei der Kanzlerwahl nötig. Ein neuer Kanzler bräuchte dann nur noch die einfache Mehrheit, aber hier kann dann wieder Köhler einspringen, das nicht tolerieren und als Endkonsequenz Neuwahlen ausrufen.

Wie man sieht, wird es ein Jahr von Köhler! Denn er muss auch eine Kanzlerempfehlung ausgeben und das wird noch alles sehr spannend...
 
cruger schrieb:
aus diesem Posting

das ist etwas sehr vereinfacht ....

1998 waren die verhältnisse nach der wahl ganz eindeutig, heute ist das eben nicht der fall. eine ampel ist immer noch nicht ganz vom tisch, denn einige in der fdp haben westerwelle bereits kritisiert, daß die führung so konsequent die ampel ausgeschlossen hat.

Dafür kam für ihn 1998 das Ende seiner rekordverdächtig langen Amtszeit, nach 16 Jahren einfach zu sagen, "Ich akzeptiere die Entscheidung des Souveräns", erfordert Größe, und die hat Helmut Kohl bewiesen!
 
Campari schrieb:
aus diesem Posting

Dafür kam für ihn 1998 das Ende seiner rekordverdächtig langen Amtszeit, nach 16 Jahren einfach zu sagen, "Ich akzeptiere die Entscheidung des Souveräns", erfordert Größe, und die hat Helmut Kohl bewiesen!

das geht jetzt natürlich ins off-topic. aber helmut kohl hatte 1998 auch gar keine andere wahl als die entscheidung der wähler zu akzeptieren. rot/grün hatte eine absolute mehrheit, da gab es für die union keine realen alternativen. was hätte kohl denn sagen sollen ? was ihr wählt ist mir egal, isch bleib im kanzleramt.

und hätte es heute eine genauso eindeutige mehrheit für das bürgerliche lager gegeben, dann hätte sich gerhard schröder ganz sicher auch entsprechend mit respekt vor dem wählervotum verabschiedet.

aber heute gibt es schlicht und einfach ziemlich viele mögliche konstellationen. selbst rot/rot/grün oder eine ampel würde ich nicht völlig ausschließen.

Campari schrieb:
Größe, und die hat Helmut Kohl bewiesen!

größe hätte er bewiesen, wenn zur lückenlosen aufklärung der spendenaffäre beigetragen hätte. :]
 
Campari schrieb:
aus diesem Posting

Dafür kam für ihn 1998 das Ende seiner rekordverdächtig langen Amtszeit, nach 16 Jahren einfach zu sagen, "Ich akzeptiere die Entscheidung des Souveräns", erfordert Größe, und die hat Helmut Kohl bewiesen!
Im Rahmen der Wahlen, ja. ;D 8)

In manchen Interviews und Polit-Dokumentationen kam (kommt) er allerdings mit einer Selbstgefälligkeit und Unverständnis über die Wählerentscheidung daher, wie sie Schröder gestern nicht einmal in Ansätzen(!) präsentierte... (muss man der "Fairness" [Sachlichkeit] halber mal feststellen)



sm
 
immerhin muß man doch deutlich sagen, daß die reaktionen der spd-spitze auf das wahlergebnis an lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten ist.

wir sind aber die stärkste partei, weil man cdu/csu getrennt behandeln müsse

dieses schmarn kann noch zu einer echten staatskrise führen, wenn sich die spd gesprächen mit der cdu verweigert, weil man die eigene niederlage und das scheitern von rot/grün nicht eingestehen will. da geht es erstmal nur wieder um die eigenen interessen statt um das wohl deutschlands.

immerhin, frau merkel hat in der heutigen pressekonferenz durchblicken lassen, daß sie eine jamaika-koalition durchaus in betracht zieht.

wäre demokratisch imho ein echter fortschritt. vor allem beim derzeitigen zirkus, den die spd aufführt, gehört sie nach meiner auffassung in die opposition.
 
cruger schrieb:
aus diesem Posting

.... eine ampel ist immer noch nicht ganz vom tisch, denn einige in der fdp haben westerwelle bereits kritisiert, daß die führung so konsequent die ampel ausgeschlossen hat.

Ich glaub das war auf die "Jamaika"-Koalition bezogen


Spiegel.de schrieb:
aus dieser Meldung

...
Das kategorische Nein von FDP-Chef Guido Westerwelle zu möglichen Ampel-Koalitionen mit den Grünen stößt in seiner Partei bereits auf Widerspruch. "Innenpolitisch und auch in der Gesellschaftspolitik sind die Grünen und die FDP nicht so weit auseinander, sagte der Berliner FDP-Chef Markus Löning der "Netzeitung". Ein Zusammengehen beider Parteien mit der Union böte daher "die Chance, eine große Koalition zu verhindern". Eine Ampelkoalition der FDP mit SPD und Grünen lehnte Löning allerdings ab.


Das der Schröder jetzt immer noch an seinem Posten klebt, obwohl die SPD nur noch zweitstärkste Partei ist, ist schon bemerkenswert. :[

Ich weisses auch nicht genau und bin kein Experte aber vielleicht ist in diesem Fall CDU/CSU-FDP-Grüne die beste Alternative. ???

Was meint iht dazu?
 
dieses schmarn kann noch zu einer echten staatskrise führen, wenn sich die spd gesprächen mit der cdu verweigert, weil man die eigene niederlage und das scheitern von rot/grün nicht eingestehen will. da geht es erstmal nur wieder um die eigenen interessen statt um das wohl deutschlands.

Ganz genau. Offenbar ist für die SPD der Wahlk(r)ampf noch nicht vorbei.
Wie auch immer: Eindeutig ist das Wahlergebnis wenigstens in diesem Punkt, Rot/Grün ist weg vom Fenster und die Union ist (wenn auch extrem knapp) stärkste Kraft.

Und, was soll ich zu Herrn Schröder noch groß sagen? Er hat seine (wenn auch knappe) Mehrheit aufs Spiel gesetzt und verloren. Er ist der Verlierer der Wahl und die Haarspalterrei um CDU/CSU zeigt, das der auch noch den letzten Rest Anstand (oder Verstand, je nach dem) verloren hat.
 
cruger schrieb:
aus diesem Posting

immerhin muß man doch deutlich sagen, daß die reaktionen der spd-spitze auf das wahlergebnis an lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten ist.

wir sind aber die stärkste partei, weil man cdu/csu getrennt behandeln müsse

dieses schmarn kann noch zu einer echten staatskrise führen, wenn sich die spd gesprächen mit der cdu verweigert, weil man die eigene niederlage und das scheitern von rot/grün nicht eingestehen will. da geht es erstmal nur wieder um die eigenen interessen statt um das wohl deutschlands.
...
vor allem wäre das ja schon die letzten 50 Jahre so gewesen... also wäre die SPD wohl immer die stärkste Partei gewesen - folglich hätte sie immer mit der Regierungsbildung beauftragt werden müssen.
 
Beerman schrieb:
Ich weisses auch nicht genau und bin kein Experte aber vielleicht ist in diesem Fall CDU/CSU-FDP-Grüne die beste Alternative. ???

wäre mutig und imho einen versuch wert.

denn wenn man mal von den in den medien veröffentlichten meinungen und auseinandersetzungen absieht, liegen fdp und grüne in der tat gar nicht mal so weit auseinander. und gerade deshalb versuchen die beiden parteien in der öffenlichkeit im kampf um wählerstimmen extrem zu polarisieren, weil man sonst bei den derzeit zentralen themen wohl kaum unterschiede finden würde.

in sachen innen- und außenpolitik (z.b. bürgerrechte, doppelte staatsbürgerschaft, einwanderung, türkeifrage, europa, innere sicherheit etc.) gibt es bei den beiden parteien keine wirklichen unterschiede. ebenso in der finanz- und steuerpolitik gibt es eine große schnittmenge.
 
"Wulff will nicht nach Berlin wechseln

Nach dem überraschend schlechten Abschneiden von Unionsspitzenkandidatin Merkel hat Niedersachsens Ministerpräsident Wulff einen Wechsel nach Berlin ausgeschlossen. Er lehne eine Personaldebatte über die CDU-Chefin ab.


Berlin - "Mein Platz ist und bleibt in Hannover", sagte Christian Wulff nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses. Eine Personaldebatte über Unions-Kanzlerkandidatin Angela Merkel lehnte Wulff ab. Der CDU-Bundesvize zeigte sich grundsätzlich offen für eine große Koalition.

Dass wichtigste sei nun eine handlungsfähige Mehrheit. Eine neue Regierung müsse vor allem ein Signal setzen, "damit Investoren wieder nach Deutschland kommen". Veränderungen seien vor allem im Steuerrecht notwendig. Außerdem müsse es einen Bürokratieabbau geben. Eine Koalition mit den Grünen schloss Wulff aus. Dies sei "abwegig", sagte er. Wulff verwies auf Differenzen vor allem in der Energiepolitik.
"

-------------------

Gut, aktuell kann man ja eh auf kaum ein Statement bauen.
Aber gerade angesichts der desaströsen Schlappe für die CDU in Niedersachsen, wird er wohl wirklich erst noch in Hannover bleiben.



sm
 
soulmanager@W:E schrieb:
Aber gerade angesichts der desaströsen Schlappe für die CDU in Niedersachsen, wird er wohl wirklich erst noch in Hannover bleiben.

naja, desaströs aber nur im vergleich zur letzten landtagswahl.

im vergleich zu 2002 hat sich nichts geändert, so wie es aussieht hat die spd exakt die gleichen wahlkreise direkt gewonnen wie 2002, ebenso die cdu. also dort keinerlei veränderungen.

während aber die spd 2002 noch rund 12 wahlkreise mit absoluter mehrheit der stimmen direkt gewonnen hat, ist es heute nur noch ein einziger wahlkreis (aurich/emden).

die zweitstimmen-ergebnisse hab ich allerdings noch nicht gelesen.
 
soulmanager@W:E schrieb:
aus diesem Posting

Im Rahmen der Wahlen, ja. ;D 8)

In manchen Interviews und Polit-Dokumentationen kam (kommt) er allerdings mit einer Selbstgefälligkeit und Unverständnis über die Wählerentscheidung daher, wie sie Schröder gestern nicht einmal in Ansätzen(!) präsentierte... (muss man der "Fairness" [Sachlichkeit] halber mal feststellen)



sm

In vielleicht fünf Jahren wird auch Schröder für Interviews und Polit-Dokumentationen vor der Kamera sitzen und ein Resümee ziehen und seine, ganz eigene Sicht der Dinge erklären, da wirst du den großen Sommerball des Narzissmus erleben ;D.
 
cruger schrieb:
aus diesem Posting

naja, desaströs aber nur im vergleich zur letzten landtagswahl.
(...)
Ich meinte (auch) vorrangig im Vergleich zu den Ansagen der CDU vor der Wahl.
-----
Beiden Parteien steht es nicht zu, sich als eindeutigen Sieger zu betrachten.
Wenn es einen Sieger gibt, dann doch wohl die Linkspartei (aus ihrer Sicht).


Campari schrieb:
aus diesem Posting

In vielleicht fünf Jahren wird auch Schröder für Interviews und Polit-Dokumentationen vor der Kamera sitzen und ein Resümee ziehen und seine, ganz eigene Sicht der Dinge erklären, da wirst du den großen Sommerball des Narzissmus erleben ;D.
Sicher... alles ist möglich. 8)



sm
 
Dieses Board ist in der Mehrheit ja scheinbar konservativ, neoliberal, rechtsausgerichtet (nennt es wie ihr wollt), kann ich mit leben. Auch wenn es sich irgendwo beisst. Ich würde jetzt ganz gerne wissen, nachdem ihr und Stoiber/Söder/Merkel/Kauder es den Grünen ja knüppeldick gegeben habt, damit zurechtkommen würdet, würde wirklich Schwarz/Gelb/Grün das Zepter in die Hand nehmen? Die ganze AKW-Pros müssen ja regelrecht in Tränen ausbrechen... und erst die Frage nach der Türkei und ihrer Rolle in der EU.

Und nochmal zu Schröders Auftritt gestern: Es war vielleicht etwas überspitzt, aber im Grunde richtig. Dieses verteilen des Kuchens vor der Wahl, DAS war arrogant, unwürdig und vor allem extrem penetrant! Ich habe das noch richtig vor Augen: ER wird Finanzminister, ER wird Aussenminsiter, blabla... was die Wähler wollen, das juckt uns jetzt ersteinmal nicht weiter. Aber die ganzen langen Gesichter, schade, hätte auch einige Gesichter aus dieser Runde hier gerne gesehen im Moment der ersten Prognose, haben mich entschädigt.

Und jetzt wird auch noch der Dicke wieder aus dem Hut gezaubert. Dafür Hut ab! :]
 
Suppentrulli schrieb:
aus diesem Posting
Ich habe das noch richtig vor Augen: ER wird Finanzminister, ER wird Aussenminsiter, blabla... was die Wähler wollen, das juckt uns jetzt ersteinmal nicht weiter.
...
Hab ich da was nicht mitbekommen? Meines Wissens nach, waren das doch nur die Medien. Außerdem sind hier im Normalfall mehr SPD und Grünen Wähler unterwegs.
 
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