Stuttgart 21 - Für und Wider

Die Fahrtzeit beträgt wohl 2min, die man da gewinnt. Der große Gewinn kommt durch die neue Schnellfahrstrecke. Die braucht den neuen Bahnhof nicht notwendigerweise. Und die Freifläche ist bis jetzt ausnahmslos von der Stadt gekauft worden. Das Argument, dass Stuttgart jetzt schon einen Haufen freier und nicht verkauf/vermietbarer Büro- und Industriefläche hat, kam auch schon. Die frei werdende Fläche ist also sinnfrei.

Und was die Kosten angeht, ich verweise nochmal auf den Leipziger City-Tunnel. Da hat man mittlerweile eine Kostensteigerung von fast 100%. Die trägt fast vollkommen das Land Sachsen und die Stadt Leipzig. Jetzt rate mal, wer die Kostensteigerungen in Stuttgart bezahlen wird. Kleiner Tipp, die Bahn wird es nicht sein. ;)


Wer profitiert eigentlich wieder vom großen Gewinn? Die paar Passagiere von ICE und IC oder auch die große Masse?
 
Laut den ANgabe der Bahn profitieren davon hauptsächlich Passagiere des ICE und auch eine Menge Pendler, aber fast nur aus den südlichen Regionen von Stuttgart.
Pendler aus den nördlichen und nordöstlichen Landesteilen haben gar nichts davon, da die Strecke z.B. von Crailsheim-Schwäbisch Hall-Stuttgart so marode ist das nicht mal IC fahren können.
Der IC kann nur über Aalen fahren und auch da gibt es keine Fahrtzeitverkürzung.

Hier noch der Link zur DB mit den Fahrtzeitvorteilen, die Angaben sind recht sparsam gehalten finde ich...

http://www.bahnprojekt-stuttgart-ulm.de/das_bahnprojekt/schnell_unterwegs/default.aspx
 
Zuletzt bearbeitet:
a) ein Zeitungsartikel ohne Datum. Nach einem Monat weiß keiner mehr wann der erschienen ist, nach zwei Jahren kann er immer noch frisch aus der Mottenkiste geholt als Argument für was auch immer dienen. Keine gute Diskussionsgrundlage.

b) ein paar "tübinger Geologen" die noch nicht einmal mit ihrem Namen zu ihrer Meinung stehen
(und auch nicht identifiziert werden können - Papa, Charlie hat gesagt sein Papa hat gesagt...)

c) wurden diese "tübinger Geologen" von jemandem Beauftragt (von wem?) und mit Daten versorgt oder schwadronnieren die einfach nur so geologisch ins Blaue hinein?

d) ein an den Haaren herbeigezerrter Vergleich zwischen einer Wasserbohrung die ein Wasserreservoir anbohren sollte und der unentdeckten Gipsschicht und einem Tunnelbau. Einmal waagrecht, einmal senkrecht. Einmal wird Wasser gezielt gefördert, das andere Mal gezielt bekämpft.

Hi...

Recherchiere doch einfach mal selbst zu dem Thema. Ich möchte da gar keine abschließende Bewertung/Standpunkt einnehmen - nur so viel: Die Relevanz von Anhydrit ist auch unter Fachleuten umstritten. Der verlinkte Artikel der Stuttgarter Zeitung ist gefühlt einer von 2874 die in den letzten 60 Jahren zu dem Thema geschrieben wurden.


....
Wer ist der Architekt des Projektes und woher hast Du die Information das der den Bau ablehnt?

Och du - ich hab für 100€ monatlich Zeitschriften/-Tageszeitungabonnements. Und die lese ich dann auch. Von daher tue ich mich ein bisschen schwer damit immer alles im Internet per Quelle oder Link zu belegen.
Aber sagen wir mal so. Ich hab das wie bereits geschrieben aus dem STERN entnommen, da war ein mehrseitiger Artikel zu dem Thema. Schon paar Wochen her..

Mit etwas Recherche findet sich da aber auch ein Onlineartikel

........
http://www.stern.de/wirtschaft/immo...-fordert-den-sofortigen-baustopp-1596547.html

Stuttgart 21-Architekt fordert den sofortigen Baustopp
Er war einer der Väter von Stuttgart 21, doch nun fordert er den sofortigen Stopp des umstrittenen Bahn-Projektes: Architekt Frei Otto warnt eindringlich vor den Gefahren für "Leib und Leben". Eine Untersuchung bestärkt ihn.



Das soll ein Argument wofür sein?

Das es nicht einfach ist bei der Geologie Tunnels zu bauen. Erfahrungsgemäß wird dann entweder in Nachhinein repariert - oder der Bau gestaltet sich schwieriger als gedacht.
Beides kostet Geld, und im ersteren Falle führt das auch ggf. zu Zugverspätungen und Ausfällen im laufenden Betrieb.

Der Hbf Stgt ist nicht ebenerdig, wer schlecht zu Fuß ist muß bereits Treppen steigen oder (wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht gabs eine) warten bis die abgeschaltete Rolltreppe mal saniert wird. Auf allen großen Bahnhöfen wurden und werden daher Aufzüge zu den Gleisen nachgerüstet. Und die S- und U-Bahnen liegen im Bahnhof schon immer größtenteils unterirdisch. Die meisten Menschen außerhalb Stuttgarts scheinen damit kein Problem zu haben.

Es ist ein UNterschied, ob ich in 5 Ebenen mit der Rolltreppe auf 38 Meter unter Bodenniveau in einem gammeligen und stinkenden U-Bahnhaltestellenschacht auf den Zug warte - oder bei Frischluft und Tageslicht mit einer kurzen Rolltreppe/Aufzug als Zubringer die Gleise erreiche.

Am angenehmsten wäre wahrscheinlich ein Hochbahnhof, aber eben noch viel teurer.
firewired schrieb:
Bei S21 geht es aber auch nicht mehr nur um den Bahnhof. Die reinen Bahnhofsgegner haben, glaube ich, schon immer protestiert. Hier geht es zunehmend darum, daß sich Bürger nicht mehr vertreten und wahrgenommen fühlen. Geld, für das sie hart arbeiten gehen oder gegangen sind, wird einfach verschwendet. Von Menschen, die scheinbar gar nicht mehr wissen, was es heißt, Geld im Schweiße seines Angesichtes verdienen zu müssen. Ich glaube auch, daß es gerade vielen Mittelschichtlern vor 10 Jahren noch egaler, was mit ihrem Geld passiert, wir ham ja genug! Nur die Zukunftsängste zeihen sich zunehmend durch alle Schichten und dann fäng man eben an zu fragen, was passiert da eigentlich mit meinem Geld. ......

Das könnte gut sein. Aus fiskalischen Gesichtspunkten beurteile ich das Gesamtprojekt auch eher im Bereich "Luxus". Kann man sich leisten - irgendwie - steht aber im Zeitalter von knappen Kassen nicht ganz zwingend oben auf der Prioritätenliste...
 
Zuletzt bearbeitet:
???

Also jetzt geht es los! Ich habe nie behauptet das daß Risiko abstrus sei!


Hey, schön langsam. Das war als Erläuterung meiner eigenen Äußerungen gedacht.


Natürlich ist das Risiko bei einem U-Bahnbau oder ähnlichen Arbeiten im Untergrund auch vorhanden ist, nur vergisst Du das mit jedem Eingrif in den Untergrund das Risiko erheblich ansteigt, da die vorhandenen Strömungen im Grund- und Schichetnwasser jedes mal verändert werden oder kurzfristig sogar ganz unterbunden werden.

Reimst Du Dir das als Laie so zusammen oder bist Du da vorgebildet?

Wie kommst Du eigentlich darauf das diese Risiken bezüglich des Untergrunds an den Haaren herbeigezogen sind?

Siehe oben. Nicht die Risiken sind an den Haaren herbeigezogen sondern sie als Argument gegen S21 zu verwenden ist es. Diese Risiken bestehen bei jedem Bau, da in D jedes Jahr einiges an Erdarbeiten durchgeführt werden sind sie allem anschein nach kalkulier- und beherschbar.

Bist Du Bauingenieur oder Geologe?

Nein, bin ich nicht. Bist Du es? Ernst gemeinte Frage.
 
Siehe oben. Nicht die Risiken sind an den Haaren herbeigezogen sondern sie als Argument gegen S21 zu verwenden ist es. Diese Risiken bestehen bei jedem Bau, da in D jedes Jahr einiges an Erdarbeiten durchgeführt werden sind sie allem anschein nach kalkulier- und beherschbar.
Ich verweise nochmal auf den Leipziger City-Tunnel. Das ist ein wunderbares Beispiel, dass diese Risiken eben nur bedingt kalkulierbar sind. Die Kostensteigerungen dort sind weitgehend durch Probleme beim Bau entstanden. Natürlich wird der Tunnel fertig und benutzbar. Nur mit einer zeitlichen Verzögerung von 2 Jahren jetzt und einer immensen Kostensteigerung.
 
Nein, bin ich nicht. Bist Du es? Ernst gemeinte Frage.

Also auch eine ernste Antwort von mir, ja ich bin Bauingenieur und seit 20 Jahren als Bau- und Projektleiter für alle möglichen Bauvorhaben tätig, zugegeben nicht im Tunnel- oder Spezialtiefbau sondern im schlüsselfertigen Bau von Wohn-, Büro- und Gewerbevorhaben.

Seit 6 Jahren selbständig, als Einzelkämpfer und zuvor 8 Jahre in Stuttgart als angestellter, von daher kenne ich mich eben auch in diesem Raum etwas aus.

Schlüsselfertig bedeutet spätestens vom 1. Spatenstich bis zur Übergabe an den Bauherren, von daher muss ich mich zwangsläufig auch mit Baugrundgutachten beschäftigen und nach dem Aushub entscheiden ob Abweichungen gegenüber dem Gutachten vorliegen und evtl. weitere Untersuchnungen nötig sind.

Also ich denke schon das ich ein wenig Ahnung habe und auch in gewissen Grenzen mitreden kann.

Es wäre sicher mal interessant die entsprechenden Gutachten zu lesen und auch die Ausschreibung und die Verträge mit den Ausführenden Firmen einzusehen, wird aber wohl nicht veröffentlicht.

Also, noch mal kurz zusammen gefasst: ich habe beruflich eben auch damit zu tun und sauge mir nicht meine Behauptungen aus den Fingern oder fange an zu dichten.;)

Nur zur Erläuterung: Das Baugrundrisiko trägt eigentlich immer der Auftraggeber, also die DB und die hat vermutlich Klauseln in den Verträgen mit dem Bund, Land und Stadt das sich eben die öffentlich Hand an evtl. Mehrkosten entscheidend beteiligt.

Es passiert viel häufiger das aufgrund des Baugrundes Mehrkosten und Verzögerungen entstehen als Du denkst, nur kommt es selten in die Presse.

Muss auch mal den Artikel suchen in dem stand das ein Bohrkopfhersteller vor kurzem wohl 70.000,-€ an die CDU gespendet hat. Ein Schelm wer böses dabei denkt...
 
Fefe hat noch ein wenig dazu zusammen getragen:

Also die Personalie Herrenknecht ist in der Tat eine sehr interessante. In seinem Aufsichtsrat sitzt eben dieser Lothar Späth, der sitzt dem Aufsichtsrat auch vor, und Herrenknecht hat auch - aber auch dieses ist nicht kriminell, sondern völlig legal - der CDU eine Spende von 70.000 Euro zukommen lassen. Und wenn Sie dann noch wissen, dass Ministerpräsident Oettinger schon 2008 in der Regierungserklärung gesagt hat, Herrenknecht wird bohren, ohne dass Ausschreibungen vorliegen, dann können Sie sich vorstellen, wie dieses System - wir nennen das dann auch immer gerne ein geschlossenes System -, wie das funktioniert. Und das ist eben die Spätzles-Connection oder die Maultauschen-Connection, wir können es auch den Filz nennen.

http://blog.fefe.de/?ts=b25617df
 
Auch aus der Schweiz bin ich sehr betroffen, was zur Zeit in Stuttgart läuft. Als Autorin habe ich dazu ein Gedicht geschrieben und möchte es Euch hier vorstellen.


Stuttgart im Herbst

Uns Bäumen
sind heute
im Namen des Fortschritts,
des verkehrstechnischen Interessens und
des rechtsstaatlichen Raumes
die Aeste gebunden,
die Wurzeln entzogen und
das Haupt abgeschlagen
worden.

Wir klagen mit Euch,
gedenken des Auges,
das Ihr uns geopfert
und wissen:
Es geschieht immer im Herbst,
dass Deutschland sich verändert.

Aus dem Sägemehl
erhebt sich unsere Stimme
und ruft Euch zu:
Vergesst nicht,
die Deutsche Seele
ist ein Meister der
Auferstehung.

Isa Bell
30.9./1.10.2010
 
Ich lach mir nen ast...
Ich bin nicht direkt Stuttgarter, sondern komme aus dem Landkreis esslingen, mein heimatort ist etwa 30 kilometer entfernt von Stuggi...
Aber das Argument dass man irgendwas baut nur um "auch mal dran" zu sein ist ja echt lächerlich.
Wieviel von dem in den Osten gepumpten Geld bekommen wir durch S21 zurück?
Tolle logik, zuerst finanzieren wir die anderen und dann schmeißen wir auch noch selber unser geld zum fenster raus... ist das eine art Trotzreaktion so alla "bevors die ossis verpulvern hauen wir lieber selber naus?) Oo
Das muss ich als Schwabe nicht versteen, oder?

Fakt ist, hier wird ein Heiden Geld ausgegeben, um ein Projekt zu finanzieren dessen Nutzen fragwürdig ist, wobei man die Kohle bestimmt an genug anderen Stellen brauchen könnte (oder maßt stuttgart sich an zuviel kohle in der Tasche zu haben?), es wird platz geschaffen in der Hoffnung dass sich Firmen ansiedeln mit Büroräumen obwohl es anscheinend genug leerstehende Büroflächen gibt, also bereits ein Überangebot vorhanden ist.

Nebenbei sollte man nicht nur in die Zukunft schauen sondern auch sienen Sinn für Tradition bewahren, sooo ohässlich ist der alte Stuggi-Bahnhof nun auch wieder nicht und auf seine Art was besonderes.
Durchgangsbahnhöfe gibts in jedem Dorf...

Ne ordentlich befahrbare Strecke nach Ulm zu bauen mag ja nicht die dümmste idee sein, wobei es da erstmal noch an anderen Stellen verbesseurngspotential gäbe.
Ich bin bis vor 3 Jahren regelmäßig in Wendlingen in den Regionalexpress gestiegen der von Tübingen über Nürtingen nach Stuggi fährt und dabei auch in Esslingen halt macht (Fachhochschule) und dabei wurde man stellenweise im Zug fast Seekrank und es gab zu spitzenzeiten nur Stehplätze...
Bevor man sich also in so waghalsige Geschichten stürzt und Geld ausgibt das ansceinend sowieso nicht vorhanden ist (die Bundeskanzlerin hat uns doch Sparkurs verordnet oder etwa nicht?) sollte man mal anfangen das bestehende Gleissystem zu reparieren und modernisieren, die Fahrpläne besser abzustimmen und zu stoßzeiten vielleicht mal mit Zügen aufzukreuzen die ein paar Waggons mehr dranhängen haben...
Das wäre erstmal wesentlich sinnvoller....

Nebenbei, da wir bei Volksentscheiden sind... So wie ich das verstehe sind wir zumindest offiziell eine Demokratie, oder?
Und wie oft werden wir wirklich gefragt?
Es wird so ein Heini gewählt (pest oder cholera?) der das eine zeugs verspricht, nachher was anderes tut und sich von lobbyheinis beeinflussen lässt... und wo genau bin ich als Bürger, wähler un Steuerzahler in der Gleichung?
In der Schweiz gibts auch Volksabstimmungen und die sind sicherlich nicht weniger demokratisch als wir...
Also warum wird hier so getan als hätte das Volk sowieso nichts zu sagen? - Warum wird nicht auf die Anschuldigungen von wegen "zu enge tunnels" usw. eingegeangen und sie argumentattiv schlüssig entkräftet?
Ein herumeeiern alla "vertraut uns einfach das wir das richtig geplant haben..." ist ja wol mehr als lächerlich... wie gut die deutsche planung ist hat soch spätestens gezeigt nachdem der Milliarden DM teure Transrapid auf der eigenen Teststrecke undbeingt mit mehreren hundert Sachen in den Werkstattwagen donnern musste... - Ein Schildbürgerstreich erster Güte und ein toller Beweis für die sprichwörtliche deutsche Gründlichkeit und Effizienz...

Stuttgart ist eine Stadt die ganz andere Probleme hat als einen Kopfbahnhof, also sollte man sich vielleicht mal fragen wieso der "durchgeboxxt" wird als ginge es um Leben & Tod... ver verdient daran wirklich?...
Und sorry, aber "Haptsache die Ossis verdienen nicht..." ist einfach nur Kindisch und lächerlich.
Ich weiß nicht wer von euch den Osten aus erster Hand kennt... aber es ist nun auch nicht so als hätte man denen den goldenen Löffel in den Mund gesteckt... *noahnung*
 
Auch aus der Schweiz bin ich sehr betroffen, was zur Zeit in Stuttgart läuft. Als Autorin habe ich dazu ein Gedicht geschrieben und möchte es Euch hier vorstellen.


Stuttgart im Herbst

Uns Bäumen
sind heute
im Namen des Fortschritts,
des verkehrstechnischen Interessens und
des rechtsstaatlichen Raumes
die Aeste gebunden,
die Wurzeln entzogen und
das Haupt abgeschlagen
worden.

Wir klagen mit Euch,
gedenken des Auges,
das Ihr uns geopfert
und wissen:
Es geschieht immer im Herbst,
dass Deutschland sich verändert.

Aus dem Sägemehl
erhebt sich unsere Stimme
und ruft Euch zu:
Vergesst nicht,
die Deutsche Seele
ist ein Meister der
Auferstehung.

Isa Bell
30.9./1.10.2010
Jetzt wird's langsam zum Spam. Außerdem Glückwunsch dass du versuchst dich auf diese Art und Weise bekannt zu machen.*suspect*
 
Deswegen musst du es aber nicht mehrfach posten. Einmal reicht.
 
Ich wüsst mal gern, was jemand davon hält...

Hi..ich finds gut. Wirkt etwas tiefgründig, melancholisch, hölzern - passend zum Herbst...
Ich meine der eine lacht sich nen Ast und du beschreibst dich als technische Nuss...:-)
Der emotionale Kontrast mit der eher sachlichen Diskussion hier Thread ist so schlecht auch nicht..

Willkommen im Forum!

Ge0rgy schrieb:
Nebenbei, da wir bei Volksentscheiden sind... So wie ich das verstehe sind wir zumindest offiziell eine Demokratie, oder?
Und wie oft werden wir wirklich gefragt?
Es wird so ein Heini gewählt (pest oder cholera?) der das eine zeugs verspricht, nachher was anderes tut und sich von lobbyheinis beeinflussen lässt... und wo genau bin ich als Bürger, wähler un Steuerzahler in der Gleichung?
In der Schweiz gibts auch Volksabstimmungen und die sind sicherlich nicht weniger demokratisch als wir...
Also warum wird hier so getan als hätte das Volk sowieso nichts zu sagen? -

Ich bin mir gar nicht so sicher, ob die Verfassung in Stuttgart da eine Möglichkeit bietet für Volksentscheide. Und dann müsste man sich auch fragen was genau entschieden werden sollte, oder ob es nur eine Volksbefragung sein soll? Und irgendwie ist es auch bisschen spät sowas jetzt noch in Gang zu setzen, findest du nicht?

Irgendein Politiker von den Grünen wurde dazu auch von einem Reporter vor kurzem befragt, ich glaube das war Fritz Kuhn. Und wenn ich mich richtig erinnere hat der sinngemäß dann geantwortet, dass man bei Einzelentscheidungen jetzt nicht einen Volksentscheid einführen möchte.
Es fehlt da glaube ich die Grundlage dafür. Man kann ja nicht einfach bei diesem Projekt einen Voklksentscheid machen, und beim nächsten wieder keinen, und beim übernächsten wieder anders....., etc..pp. Das wäre dann willkürlich.
Ich fands ja schon seltsam, dass man in Bayern beim Rauchen in Gaststätten einen Volksentscheid gemacht hat. In 16 anderen Bundesländern hatte man diese Möglichkeit nicht.
 
Ich bin mir gar nicht so sicher, ob die Verfassung in Stuttgart da eine Möglichkeit bietet für Volksentscheide. Und dann müsste man sich auch fragen was genau entschieden werden sollte, oder ob es nur eine Volksbefragung sein soll? Und irgendwie ist es auch bisschen spät sowas jetzt noch in Gang zu setzen, findest du nicht?
Nach dem der stuttgarter OB das mit seiner voreiligen Vertragsunterschrift unterbunden hatte, könnte der Zug wirklich abgefahren sein.
 
Ich fands ja schon seltsam, dass man in Bayern beim Rauchen in Gaststätten einen Volksentscheid gemacht hat. In 16 anderen Bundesländern hatte man diese Möglichkeit nicht.

In Bayern hat man das doch nur gemacht, damit CSU Politgrößen vor die Kameras treten und erzählen konnten, wie regelmäßig solche Volksentscheide dort durchgeführt werden und wie stolz man darauf sei. *lol*
 
Hi..ich finds gut. Wirkt etwas tiefgründig, melancholisch, hölzern - passend zum Herbst...
Ich meine der eine lacht sich nen Ast und du beschreibst dich als technische Nuss...:-)
Der emotionale Kontrast mit der eher sachlichen Diskussion hier Thread ist so schlecht auch nicht..

Willkommen im Forum!



Ich bin mir gar nicht so sicher, ob die Verfassung in Stuttgart da eine Möglichkeit bietet für Volksentscheide. Und dann müsste man sich auch fragen was genau entschieden werden sollte, oder ob es nur eine Volksbefragung sein soll? Und irgendwie ist es auch bisschen spät sowas jetzt noch in Gang zu setzen, findest du nicht?

Irgendein Politiker von den Grünen wurde dazu auch von einem Reporter vor kurzem befragt, ich glaube das war Fritz Kuhn. Und wenn ich mich richtig erinnere hat der sinngemäß dann geantwortet, dass man bei Einzelentscheidungen jetzt nicht einen Volksentscheid einführen möchte.
Es fehlt da glaube ich die Grundlage dafür. Man kann ja nicht einfach bei diesem Projekt einen Voklksentscheid machen, und beim nächsten wieder keinen, und beim übernächsten wieder anders....., etc..pp. Das wäre dann willkürlich.
Ich fands ja schon seltsam, dass man in Bayern beim Rauchen in Gaststätten einen Volksentscheid gemacht hat. In 16 anderen Bundesländern hatte man diese Möglichkeit nicht.
Danke für den Willkommensgruss.Doch: Nuss und Ast, das geht schon zusammen. Zumal es hier ja unter anderem auch um Bäume geht.
Ob die sachlichen Diskussionen so ganz ohne Emotionen ablaufen, das wage ich zu bezweifeln.Vermutlich gibt es prinzipiell keine rein sachlichen Diskussionen, nur Argumente, und die haben ihre Wurzeln wiederum in Emotionen. Jetzt haben sich auch noch die Wurzeln dazugesellt , und der Laden ist bald voll.
Also ich versuche "sachlich" zu sein...
Mit meinem Gedicht wollte ich mal die Sicht von aussen ( konkret von der Schweiz her) zeigen.
Ich habe nämllich den Eindruck ( das Gefühl?, die Einschätzung?), mit Stuttgart21 ist etwas weit Grösseres in Gang gekommen als "nur" ein lokaler Protest.
Ich beobachte so die Presse und Medien und bekomme immer mehr den Eindruck ( das Gefühl?), hier könnte eine Bewegung für eine bundesweite Angelegenheit ausgelöst worden sein. Wann wurde zum letzten Mal SO heftig um Demokratie geredet? Ist Demokratie, wenn die "Machthaber" ( furchtbar blödes Wort) ihre Sicht der Dinge mittels rechtsgültigen Beschlüssen dem Bürger verkaufen oder ist Demokratie, wenn der Bürger trotz dieser Beschlüsse sich zur Wehr setzt?
Ich finde es sehr gut, was Stuttgart21 auslöst, sehr gut für das ganze politische Deutschland.
Und obendrein tun mir die Bäume schon auch leid. Hab im Fernsehen so eine Kettensäge an so einem Mammut dran gesehen. Du lieber Himmel...
 
Ich habe nämllich den Eindruck ( das Gefühl?, die Einschätzung?), mit Stuttgart21 ist etwas weit Grösseres in Gang gekommen als "nur" ein lokaler Protest.
Ich beobachte so die Presse und Medien und bekomme immer mehr den Eindruck ( das Gefühl?), hier könnte eine Bewegung für eine bundesweite Angelegenheit ausgelöst worden sein.

Die Ursachen dafür liegen gewiss nicht nur bei S21. Was hier in Deutschland seit Jahren abläuft, welche Fehltritte sich die Politik leistet und mit Arroganz rechtfertigt, lässt es in der Gesellschaft gären. Die sog. Volksparteien spüren das seit Jahren bei den Wahlen, keine davon bietet ein Rundumsorglospaket, was wirklich Wohlstand und Zufriedenheit bei der Mehrheit der Mitte bringt, sie bieten eher alle den getrübten, seit der Krise längst verdorbenen, Eintopf.
Für Stuttgart interessieren sich Menschen, die nicht aus Baden Würtemberg kommen, wahrscheinlich nur deshalb, weil es einmal mehr zeigt, wie fern die Politik von den Menschen bereits ist, es dient nur als Beleg. Den Meisten wird es egal sein, denn die Steuergelder gehen so oder so in die Wirtschaft, wenn nicht direkt in die DB, die sind ohnehin verloren.

Ich erinnere mich noch als die Bankenkrise gerade zuschlug, da wurde die Episode Stuttgart kurz in den Medien erwähnt, als Beispiel einer stark verschuldeten Stadt, welche damals besonders getroffen wurde und in Folge die Leistungen für die Bürger enorm zurückschrauben musste. Wie es dort heute mit der Gemeindekasse aussieht, entzieht sich meiner Kenntnis.

Wann wurde zum letzten Mal SO heftig um Demokratie geredet? Ist Demokratie, wenn die "Machthaber" ( furchtbar blödes Wort) ihre Sicht der Dinge mittels rechtsgültigen Beschlüssen dem Bürger verkaufen oder ist Demokratie, wenn der Bürger trotz dieser Beschlüsse sich zur Wehr setzt?
Ich finde es sehr gut, was Stuttgart21 auslöst, sehr gut für das ganze politische Deutschland.

Das könnte während der Wende gewesen sein, auch wenn einige bereits den nächsten Deutschen Herbst, als Folge der Proteste, heraufbeschwören wollen. Gleichzeitig spielen sich bei den Konservativen (die den Bau durchaus Befürworten) allerdings auch bizarre Dinge ab, vor allem in Buchform.

Und obendrein tun mir die Bäume schon auch leid. Hab im Fernsehen so eine Kettensäge an so einem Mammut dran gesehen. Du lieber Himmel...

Ähnlich große Bäume fallen auch in den Wäldern, werden dann direkt in einen Container geladen und nach Asien verschifft, ich würde es nicht glauben, wenn ich es selbst nicht gesehen hätte. *suspect*
 
da ja immer die laberei kommt von "alles demokratisch legitimiert":

wurde dies eigentlich schon mal gepostet?

1997, "bürgerbeteiligung" zu stuttgart 21:

http://www.archive.org/details/Stuttgart_1997&reCache=1

es läuft/lief darauf hinaus, daß sich der bürger nur beteiligen kann an der ausgestaltung des projektes. jene, die es grundsätlzlich ablehnen bleiben komplett außen vor.

später dann wurde diesen gegnern später vom OB schuster ein volksentscheid versprochen, für welches sie auch die notwendigen stimmen sammelten. da der OB aber hinten herum schon vorverträge unterschrieben hatte, wurde die berechtigung eines solches entscheides verneint. daher u.a. auch die rufe "lügenpack".

also, nochmals zur behauptung, es sei alles demokratisch legitimiert.
es ist genauso wie in den 80ern bei atomkraft & nato-doppelbeschluß & anderen dingen: "demokratisch legitimiert." doch mit dem durchknüppeln solcher projekte wird dann der glaube an unsere demokratie und an den rechtsstaat erschüttert, untergraben. soll mich aber nicht groß stören ;D

edit
ergänzung:

http://www.zeit.de/2010/39/Bahnprojekt-Stuttgart-21?page=2
 
In der Schweiz wurde 1975 ein AKW nach 20! Jahren Planungszeit durch die Solidarität der Bürger und lediglich 15 000 aktiven Besetzern verhindert. Die Ersatzkosten beliefen sich auf ca.1,3 Mia Sfr.
Das AKW Kaiseraugst wurde NIE gebaut.
Na also, es geht doch !
 
In der Schweiz wurde 1975 ein AKW nach 20! Jahren Planungszeit durch die Solidarität der Bürger und lediglich 15 000 aktiven Besetzern verhindert. Die Ersatzkosten beliefen sich auf ca.1,3 Mia Sfr.
Das AKW Kaiseraugst wurde NIE gebaut.
Na also, es geht doch !
In der Schweiz gibt es auch eine Demokratie.
In Deutschland eine Parteiendiktatur.
Aber schon witzig.
In dem Wort Demokratie steht Demo drinnen, aber nur nicht bei werf milliarden Kohle in die Tonne Aktionen der Politik.
 
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