Druck der Wirtschaft

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http://de.today.reuters.com/news/ne...1_RTRDEOC_0_DEUTSCHLAND-FIRMEN-VATTENFALL.xml

Habe eben folgenden Artikel gelesen. Ist ein typisches Beispiel für den Druck der Wirtschaft auf die Politik. Wie soll man in so einem Fall vorgehen? An seiner Linie festhalten und Arbeitsplätze (ob nun bestehende oder neu entstehende) riskieren oder dem Druck nachgeben und entweder im Bereicht Kraftwerke Zugeständnisse machen oder einen steigenden Energiepreis tollerieren? Was kostet den Verbraucher auf lange Sicht mehr?

Ich würde der Linie treu bleiben. Früher oder später gehen die Firmen dann doch ins Ausland...
 
hmm man könnte, wenn man wollte, auch Vattefall ganz klar sagen:
"du hast dein Geschäft nur durch die Privatisierung quasi geschenkt bekommen, wenn dir Unsere Auflagen nicht passen dann verpiss dich!"....strom wollen uns auch andere verkaufen und es ist niocht an zu nehmen das man auch den Stromverbraucher auslagern kann ;)
Sollen sie doch gehen, steht jedem Frei
 
Soll'n 'se doch drohen! Deutschland ist ein wichtiger Absatzmarkt und wer seine Kunden vergrämt, wird über kurz oder lang die Quittung dafür bekommen. Sieht man gerade so schön bei BenQ. Die Erpresser-Masche zieht net mehr. Die Firmen werden bald wieder schaun, wie es um ihr Image bestellt ist. Und wenn nicht: der Markt wird es regeln und unliebsame Anbieter schneller abwickeln, als es denen lieb ist.

Insofern locker bleiben und ganz gelassen auf das Gequäcke reagieren (oder eben auch gar net reagieren). 8) ;) Gleiches gilt überings auch für die Politik. Ihre aktuellen Taten kann man auch nur als gequäcke abtun, was der Imageförderung dienen soll. Geholfen ist damit Keinem.
 
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Sehe ich auch so. Säbelrasseln, leere Drohungen. Und es geht schließlich nicht darum, daß Vattenfall pleitegeht, sondern nur darum, ob die Kapitalrendite 15 oder 20% beträgt.

Die werden weiter investieren oder auch nicht, ganz egal wie die Politik sich verhält. Der Rauscher sagt ja auch ganz unverblümt, daß man mit den Renditeerwartungen runtergehen müßte. Es ist eine Unverschämtheit.
 
Eine Unverschämtheit? Wohl eher die sich ergebene logische Konsequenz, die ein Aktionär und Vorstandsvorsitzender fürchtet.
 
Was besseres, als daß sich die Politik da regulierend einmischt, kann den Stromkonzernen eigentlich gar nicht passieren:
Dann kann man vor den Aktionären alle Schuld von sich weisen, daß das Unternehmen nur hohe anstatt astronomische Gewinne erwirtschaftet hat. Außerdem betrifft es alle Konzerne gleichermaßen, man muß also keine Abwanderung der Investoren zu anderen Unternehmen fürchten.

Und zuletzt: Man kann, ohne sich vor den Aktionären rechtfertigen zu müssen, niedrigere Strompreise als möglich anbieten, und damit den kleinen Anbietern das Leben wieder schwieriger machen - der eine oder andere wird dann aufgeben müssen, denn wenn die Differenz nicht mehr so groß ist, sinkt bei den Verbrauchern der Wechselwille.

Nach außen hin muß man als Vorstandsvorsitzender natürlich den Bilderbuch-Kapitalisten geben, den regulierenden Staat als marktfeindlich und sozialismusnah geißeln, und Drohungen aussprechen. Da denken dann die Aktionäre "wow, was für ein toller Vorstand, der setzt sich öffentlichen Schähungen aus, nur um unsere Gewinne zu sichern, den müssen wir behalten!"...
 
Was besseres, als daß sich die Politik da regulierend einmischt, kann den Stromkonzernen eigentlich gar nicht passieren:
Es wäre weitaus besser, wenn die Politik den Energiemarkt liberalisiert. Aber Vorsicht: zu liberal darf das Konstrukt nicht sein. Würde es zuviele, kleine Anbieter geben, würden sie ohne Schutzmaßnahmen schnell aus dem Ausland geschluckt werden. Und ich denke da nicht an die USA, sondern Russland! Die vier Energieriesen bringen zwar den Nachteil von vergleichsweise hohen Stromkosten, aber dafür bieten sie den Russen noch ein ausreichendes Konterfei. NOCH wie gesagt, darauf liegt die Betonung. Auf diese Gefahr sollte man also auch achten, wenn man deutsche Interessen vertritt...
 
Ich sehe das Problem auch darin, dass die großen Anbieter ihre marktbeherrschende Stellung durch niedrigere Preise manifestieren werden. Das Problem verschiebt sich damit nur.

Es ist doch so: Je höher der mittelfristige Strompreis ist, desto eher rentieren sich Investitionen in neue Kraftwerke auch für (kleine) regionale Anbieter. Langfristig wird durch ein höheres Angebot der Strompreis sinken. Positiver Nebeneffekt: Neue Kraftwerke, Dezentralisierung der Stromproduktion

Mal eine andere Frage: Es wird ja immer von hohen Gewinnen gesprochen. Wo liegt denn z.B. die Umsatzrendite der vier großen Anbieter?

MfG
 
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Hallo ! Man sollte Niemals Energiegewinnung in Private Hände geben ,reine Preistreiberei ! Einfach schrecklich. mfg arne

Ps :Zahlen müssen WIR
 
Hallo ! Man sollte Niemals Energiegewinnung in Private Hände geben ,reine Preistreiberei !
Da hast Du nicht unrecht. Ich sehe es auch so, daß elementare Bereiche wie Energiegewinnung, Wohnungen, ÖPNV etc. in staatlicher Hand bleiben sollten.

Wenn private Unternehmen damit Gewinne erwirtschaften können (noch dazu sehr hohe), dann können das auch Betreiber unter kommunaler Ägide - vielleicht etwas weniger, gerade weil soziale Belange berücksichtigt werden, aber immer noch mehr als die Steuereinnahmen, die sie vom privaten Betreiber erhalten.

Der Verkauf von "Tafelsilber" hat außer dem einmaligen Privatisierungserlös nur Nachteile. Es gibt für keinen Vorteile - nicht für die Stadt (den ehemaligen Betreiber), nicht für die Kunden (Preise werden angehoben, da Monopol- oder Oligopolstellung), nicht für die Angestellten (Druck auf die Gehälter).

Am schlimmsten ist diese Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt. Stichwort Heuschrecken.
 
Der Verkauf von "Tafelsilber" hat außer dem einmaligen Privatisierungserlös nur Nachteile. Es gibt für keinen Vorteile - nicht für die Stadt (den ehemaligen Betreiber), nicht für die Kunden (Preise werden angehoben, da Monopol- oder Oligopolstellung), nicht für die Angestellten (Druck auf die Gehälter).

Ist in meiner Heimatstadt passiert! Die restlichen Anteile der Stadt an den Stadtwerken wurden an RWE verkauft. Dadurch hatte man zwar ein wenig Luft im Haushalt, aber die Gewinne (immerhin mehrere Millionen) jedes Jahr fallen weg. Und was RWE mit dem Stom und dem Gaspreis gemacht hat wissen wir ja!
 
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