Alparysoft Lossless Video Codec 1.5 beta

Nero24

Administrator
Teammitglied
Mitglied seit
01.07.2000
Beiträge
24.066
Renomée
10.446
  • BOINC Pentathlon 2019
  • BOINC Pentathlon 2020
  • BOINC Pentathlon 2018
  • BOINC Pentathlon 2021
Anwender mit TV- oder DVB-Karte kennen das Problem beim Aufnehmen von Fernsehsendungen am PC: am liebsten würde man den Film ohne Komprimierung aufnehmen, um maximale Qualität erreichen zu können und beim nachträglichen Schneiden oder Croppen keinen Verlust zu haben. Doch ohne Komprimierung plätschern ca. 40 MB pro Sekunde an Daten auf die Festplatte. Also nicht sehr praktikabel und von den meisten Festplatten ohne Framedrops auch nicht schaffbar. Daher nimmt man seine Filme meistens mit einem Tool wie WinDVR als MPEG2-Stream auf, um ihn zur weiteren Verarbeitung erst mal auf der Platte zu haben. Aber MPEG2 ist ein verlustbehaftetes Format, ähnlich wie JPG bei den Bildern oder MP3 bei Audiodateien.

Ein verlustfreier Video-Codec muß also her. Mit dem Huffyuv Lossless Video Codec ist hier auch bereits ein relativ etablierter Vertreter verfügbar. Nun allerdings hat die Firma Alparysoft einen neuen Lossless Video-Codec vorgestellt, der gegenüber dem Huffyuv Codec deutlich bessere Kompressionsraten erreichen, aber im Gegensatz zu MPEG1 (VCD), MPEG2 (SVCD/DVD) oder MPEG4 (DivX/XViD) ohne Qualitätsverlust arbeiten soll.

Noch ist der Codec in der Beta-Phase. Aktuell verfügbar mit Releasedatum 28.11.2003 ist die Version 1.5 Beta. Die gibt es einmal als Direct Show Filter und einmal als VFW Treiber für die Einbindung in Tools wie VirtualDub.

<b>Download:</b><br><li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/file/get.pl?20031204173842">Alparysoft Lossless Video Codec 1.5 beta (Direct Show)</a></li><li><a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/file/get.pl?20031204173843">Alparysoft Lossless Video Codec 1.5 beta (VFW Treiber)</a></li>

Kompressionsvergleiche mit dem Huffyuv Codec findet Ihr <a href="http://www.alparysoft.com/prod/compression/compress-compare.php" TARGET="b">hier</a>. Der Encoder unterstützt auch die SSE-Befehle des Athlon XP/64 und soll damit sehr wenig CPU-Last beim Echtzeit-Encoden verursachen. Dennoch dürfte es in der maximalen Kompressionsstufe selbst auf High-End Maschinen eng werden mit dem Echtzeit-Encoden, da der ausgeklügelte Kompressionsalgorithmus sehr rechenintensiv ist...
THX Rectencle für den Hinweis
 
Für DVB nicht ganz so sinnvoll da der Video Stream ja sowieso MPEG2 kodiert ist
 
Original geschrieben von Burns
Für DVB nicht ganz so sinnvoll da der Video Stream ja sowieso MPEG2 kodiert ist
Zum Aufnehmen nicht, das ist wahr :) Zur Weiterbearbeitung jedoch wäre es eine Option. Ist ja ähnlich, wie mit MP3 oder JPG. Wenn man diese Dateien bearbeitet, speichert man sie auch nicht immer wieder in diesem Format, um sie morgen wieder zu laden und weiterzubearbeiten, weil bei jedem Laden-/Speicher-Zyklus die Qualität noch ein weiteres mal schlechter wird. Wenn man eine MP3 Datei 100x lädt und speichert, ist anschließend nicht mehr viel davon übrig ;D

Also je nachdem, was man mit dem Stream anstellen will, ist ein Lossless Codec vielleicht auch für DVB eine Option :)
 
Original geschrieben von Nero24
Wenn man eine MP3 Datei 100x lädt und speichert, ist anschließend nicht mehr viel davon übrig ;D
Nein, Du kannst eine MP3-Datei auch 1000x laden und speichern, die Qualität verschlechtert sich dabei nicht. Der Encoder entfernt nämlich immer exakt dieselben Informationen. Problematisch ist es nur, wenn man ein MP3 z.B. ins OGG Vorbis Format umwandelt. Aufgrund der verschiedenen Verfahren werden unterschiedliche Informationen herausgefiltert, so dass sich dadurch der Klang tatsächlich verschlechtert.
 
@nv0:
Das kann so nicht stimmen.
Wenn ich eine WAVE Datei ins MP3 Format umwandle, gehen dabei Informationen verloren. Wenn ich dann die MP3 Datei nochmal bearbeite und wieder den MP3 Algo drüber laufen lasse, lässte er wider andere Informationen wegfallen. Er kann ja nicht dieselben Informationen wegfallen lassen, da es diese ja nicht mehr gibt.
 
SuperCow:

Wenn der Codec einmal drüber lief, schmeißt er beim zweiten Mal nur noch sehr wenig raus, wenn überhaupt. Das ist so ähnlich wie bei verlustlosen Kompressionen. Irgendwann geht einfach nicht mehr. Es gibt ja bestimmte Kriterien dafür, was entfernt wird und was bleibt.
 
PuckPoltergeist:
Stimmt. Wenn ich mir es recht überlege, habt ihr doch Recht.
 
Wenn man einfach nur neu codieren lässt mit demselben Codec passiert nix. Aber wenn du was änderst z.b. Höhen raus nimmst dann fällt der Verlust auf. Das Problem haben z.b. die TV Sender wenn sie ihre Sendungen aufzeichnen.

Ich sehe sie Zukunft für Lossless Video Codec vor allem in der Verbindung von Digital angesteuerten Bildschirmen und Abspiel Geräten. Wenn man eine DVD abspielt und auf einem LCD-TV sich anguckt geht das über den Analogen Umweg.
 
Ihr habt wohl alle recht: Beim Re-Encoden gibts immer nochmal Qualitätsverlust, wenn man aber immer die gleichen Codec-Einstellungen nimmt, wird man kein sehr drastischen Verschlechterungen merken. Nach 100mal ist das natürlich dann wirklich irgendwann Müll, aber wer komprimiert das schon 100mal neu? *buck*


Zum Codec: Wäre interessant, vor allem, wenn die Kompression relativ gut ist. Ist mir jetzt zu spät, aber morgen probier ich den mal in Ruhe aus...

Die Installer-Batchdatei beim VfW scheint schonmal nicht richtig zu funktionieren: "Installation fehlgeschlagen"; aber wenn man mit Rechtsklick auf die .inf und dann "installieren" anklickt, gehts (hab WinXP).
 
Original geschrieben von OBrian
Ihr habt wohl alle recht: Beim Re-Encoden gibts immer nochmal Qualitätsverlust, wenn man aber immer die gleichen Codec-Einstellungen nimmt, wird man kein sehr drastischen Verschlechterungen merken. Nach 100mal ist das natürlich dann wirklich irgendwann Müll, aber wer komprimiert das schon 100mal neu? *buck*
ein intelligenter codec sollte eigentlich schon zuerst alle verlustfreien möglichkeiten ausschöpfen, bevor er erneut nutzdaten reduziert. und beim decodieren sollten eigentlich keine neuen nutzdaten enstehen. ;)

für die angesprochenen dvb-karten gibt es aber tools, die den mpeg2 strom ohne veränderung schneiden und verbinden können und dabei nur die frame-informationen aktualisieren. lautstärke mods und schnitt-effekte sollten aber doch dann erst im letzen arbeitsgang erfolgen.

ich habe die site nich ganz gelesen - wie lange soll der codec denn open bleiben, oder ist er eh schon shareware ?
( bevor ich ihn verwende und mich womöglich daran gewöhne. ;) )
 
Original geschrieben von bug
für die angesprochenen dvb-karten gibt es aber tools, die den mpeg2 strom ohne veränderung schneiden und verbinden können und dabei nur die frame-informationen aktualisieren. lautstärke mods und schnitt-effekte sollten aber doch dann erst im letzen arbeitsgang erfolgen.
Cut & Merge schon, ja. TMPGEnc kann das ja z.B. Aber Du kannst weder croppen, noch filtern, noch sonst was, ohne den Stream neu zu encoden :)
 
So, hab mal ein wenig getestet. Bei halber HDTV-Auflösung (d.h. 640x360) schaffe ich kein Echtzeit-Encoding, sondern nur so ca. 70-80% (mit A64 3200+!). Kann natürlich daran gelegen haben, daß zusätzlich die Quelldatei dekodiert werden mußte (derselbe Codec, gleiche Auflösung) und das Aufnehmen von z.B. einer TV-Karte etwas besser klappt (nicht getestet). Bei der Auflösung (und 24fps) braucht eine Minute ca. 300MB.

Die 3 Stufen "minimale Kompression/hohe Geschwindigkeit", "normal" und "max. Kompr./langsam" unterscheiden sich übrigens äußerst wenig, nur ca. 5% sowohl bei Geschwindigkeit als auch Dateigröße.

Also ich bin nicht so extremst begeistert. Der oben diskutierte Fall des vielfachen Re-Enkodens kommt ja in der Realität nicht vor, und einfach um ein Video in möglichst guter Qualität, aber gleichzeitig vernünftiger Kompression zu speichern, gibt es im Bereich MPEG4 doch bessere Möglichkeiten. Bei ausreichend hoher Datenrate sieht man keine Verluste mehr. Beispiel: 1280x720, 24fps, XVID, ca. 15MB, mit 2,5MBit/s und
mit 6MBit/s (aus dem doom9.org-Forum).

Nischenanwendungen gibt es für lostless-Codecs sicher, aber für den normalen Heimanwender meiner Meinung nach doch eher unnötig/ungeeignet.
 
Zurück
Oben Unten