Intel warnt vor 64-Bit Betrieb mit Xeons

Nero24

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Nein, die Überschrift ist kein Schreibfehler. Intel warnt nicht vor 64-Bit Betrieb mit AMDs Opteron-Prozessoren, sondern laut <a href="http://www.tecchannel.de/hardware/1366/index.html" TARGET="b">TecChannel</A> in der Tat vor ihren eigenen erst kürzlich vorgestellten Xeon-Prozessoren mit <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1078152128">IA-32e (=x86-64/AMD64) Erweiterung</A>.

Wie kommt es dazu? Nun, bekanntlich hat Intel bereits seit 2001 einen 64-Bit Prozessor namens Itanium auf dem Markt. Ein Prozessor, der momentan ausschließlich für den Server-Markt gedacht ist und ganz sicher nicht für die Ablösung der Pentium 4 Prozessoren; zumindest nicht kurz- und mittelfristig. Intel hat schließlich stets betont, dass in ihren Augen die Zeit für 32-Bit auf dem Desktop-Segment noch lange nicht vorbei ist. Zudem verwendet der Itanium den IA64-Befehlssatz, der mit dem bekannten x86-Befehlssatz, wie ihn alle Pentiums samt Nachfolger und Kompatible verwenden, überhaupt nichts zu tun hat. Wer also 64-Bit braucht, der muss nach der Rechnung von Intel einen kompletten Systemwechsel vollziehen und eben IA64-Betriebssystem und IA64-Software nutzen. Im Grunde kein schlechter Gedanke. Wieso die x86-Plattform von 1979 mit ihren zahlreichen Einschränkungen und Fußangeln noch mitschleppen, wenn ohnehin neue Software benötigt wird?

Doch damit hat Intel die Rechnung ohne den Wirt gemacht! Dabei hätten sie es besser wissen können, schließlich war es Intel, die den Weg der Evolution dem der Revolution beim Wechsel von 16-Bit auf 32-Bit mit dem 80386 vorgezogen hatten. Da wir alle auch heute noch diese Systeme bzw. deren Nachfolger nutzen, kann man das Experiment getrost als gelungen bezeichnen. Der große Vorteil: wer 64-Bit nutzen will, der kann. Wer nicht, der muss auch nicht! Das ist in Unternehmen, wo häufig eigens erstellte und damit teuer erkaufte Spezialsoftware zum Einsatz kommt, die man nicht mal eben auf den Müll wirft, noch wichtiger, als für den Heimanwender.

Nun kam AMD im April 2003 mit dem Opteron samt x86-64 Befehlssatz auf den Markt und später mit der Desktop-Variante Athlon 64, die für den 64-Bit Wechsel genau das darstellen, was der Intel 80386 damals beim Wechsel auf 32-Bit war. Plötzlich können Unternehmen schnellere Hardware (2-fach, 4-fach oder 8-fach Systeme) in ihren Servern einsetzen, ohne die teuere Software über Bord werfen zu müssen und halten sich trotzdem alle Optionen offen, später nach 64-Bit zu migrieren, falls die Notwendigkeit bestehen sollte. Marketing-Abteilungen nennen so etwas bedeutungsschwanger "Investitions-Sicherheit".

Offensichtlich ist dieses Modell in den letzten 9 Monaten so gut angekommen, dass Intel seinem Xeon-Prozessor nach AMD-Vorbild nun doch 64-Bit Erweiterungen spendieren wollte oder besser gesagt "musste", um gegen AMDs Opteron im unteren Server-Segment ein vergleichbares Eisen im Feuer zu haben (wir <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1077047899">berichteten</a>). Gleichzeitig jedoch scheint bei Intel natürlich die Angst umzugehen, dass hochgezüchtete, vergleichsweise billige 64-Bit Xeon-Systeme (oder im schlimmsten Fall natürlich 64-Bit Opteron-Systeme) im Marktsegment des Itanium wildern könnten. Nur so ist es zu erklären, dass Intel höchst selbst seinen Kunden von dem Einsatz des Xeon als 64-Bit Prozessor abrät. 2007, so heisst es in der Meldung, sollen Xeon und Itanium auf der selben Infrastruktur laufen können, was derzeit aufgrund völlig unterschiedlicher Busprotokolle unmöglich ist, und - man höre und staune - zum gleichen Preis angeboten werden. Intel versucht damit ganz klar zu verhindern, dass Itanium-Interessenten auf die billigere, aber zunehmend leistungsfähigere Xeon-/Opteron-Schiene ausweichen. Wir gehen mal nicht davon aus, dass der gut gemeinte Tip Rückschlüsse auf die 64-Bit Performance des Xeon Nocona zulässt...
 
*lol*
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Bei der Überschrift dachte ich schon das Intel aufgefallen ist, dass sie einen groben Fehler im Chipdesign hatten und nun den Start ihrer 64Bit Xeons und Pentiums um ein paar Monate zurückstellen muss :D
 
Mir ist es ein absolutes Rätsel wie ein Itanium genauso viel kosten soll wie ein Xeon. Will man mit dem Itanium weiter Verlust machen oder will man den Xeon so teuer machen, bis der Preisunterschied wirklich minimal ist ?
 
hehe, also das ist wirklich kurios.

In einer Galaxie, weit weit entfernt, Sternzeit 2007 a.d. soll er kommen ...
Intel vertroestet bei 64bit auf eine zukuenftige Plattform, und der bislang katastrophal gescheiterte Itanium soll wie durch Magie ploetzlich ein Stehauf-Maennchen werden *g*

Also das nenne ich den Vapor-Launch des Jahres ! ;D

Lustig finde ich dazu, dass eine Emulations-Software dramatisch schneller laeuft, als die eigene in Silizium gegossene und als Wunder-CPU angepriesene Hardware *g*
 
Langsam versinkt Intel in den 'Bit'-Wahnsinn.

Der Unterschied zwischen einer 32 Bit CPU und einer 64 Bit CPU ist primär die Verdoppelung der Bits in den Registern, sekundär die Feinheiten der Implementierung.

Wie bei 'der Schwanz wakelt mit dem Hund' werden die Feinheiten zur absoluten Berechtigungsfrage hochstilisiert.

Fakt ist, daß der Itanium ein hochinteressantes, fortschrittliches Design hat. Aber auch, daß Desktops, Workstations und die meisten Server als 'Ackergäule' Software-Mischmasch verdauen müssen, zügig und preiswert.
Mehr ist x86-64 nicht, aber dafür ist es hochoptimiert.

Der Itanium ist ein 'Rennwagen', der Höchstleistung erbringen kann. Der aber auf den Feldwegen von Word, Internet oder als Unternehmensserver für Mail und 0815 Datenbanken fehl am Platz ist.


64 Bit # 64 Bit ist im realen, harten Softwarealltag Blödsinn.
 
Intel war sogar so freundlich zu sagen, dass das Projektziel vom Xeon die halbe Rechenleistung vom Itni(c)um ist.

Ehrlicher kann man doch Leistungsfragen gar nicht beantworten oder?

Ob der Markt allerdings künstlich gedrosselte System auch wirklich haben will, ... die Frage kann intel auch selber bestimmt nicht beantworten..

AMD lässt sich deswegen bestimmt nicht motivieren die eigenen Linien künstlich zu beschneiden.

Witzigerweise kündigen sie schon wieder einen Sockel an, obwohl der LGA 775 noch gar nicht eingeführt ist *buck*
Wie Treverer schon in seinem Spekulationsthread itanium - und die nächsten 36 monate sagte... es herrscht vermutlich Bürgerkrieg bei Intel.

MFG Bokill
 
Zuletzt bearbeitet:
Wahrscheinlich sind solche Kämpfe sicherlich.

Auf einer Seite die 1.000 Millionen teure Fast-Investitionsrouine Itanium, auf der anderen die direkten P4-Abkömmlinge XEON, die sich gerade mal einen eigenen Chipsatz leisten dürfen.

Es fehlt bei Intel der Mut, den Itanium für den Massenmarkt (speziell zukünftig) abzuschreiben.
Ok, die Börse würde halb durchdrehen, da ja rießige Umsätze ab Ende des Jahrzehnts noch eingeplant sind.

Aber der Kampf gegen die Windmühle 'x86-64' wird am Ansehen von Intel stark nagen.
AMD ist so viel früher am gesetzten Ziel, statt Clone-Produzent der Trendsetter zu werden.
 
Hmmmmmmm

Also ich versteh nur Bahnhof ??? ???

Der 64 Bit Xenon ist doch noch nicht mal richtig auf den Markt oder?

Intel warnt vor den Intel 64bit Xeon häää :o


Sollen lieber auf 2007 warten bis Itan und Xeon ein gemeinsames Busprotokol haben hääääää

Also nochmal Intel rät vom 64-bit Xeon ab weil sie angst haben das ihr Xeon den Itani verdrängt??? richtig so?

Kann mir den Artike mal einer zusammenfassen. ;D Kernaussage ??? ;D
 
Original geschrieben von FalconFly
Lustig finde ich dazu, dass eine Emulations-Software dramatisch schneller laeuft, als die eigene in Silizium gegossene und als Wunder-CPU angepriesene Hardware *g*
Das ist wirklich kurios, denn schließlich macht der EL nichts anderes, als die ganzen Decoder, Scheduler & Co eines IA 32 Prozessors, sie passt den Code an die Execution Units an. Und das soll eine Software besser könne als eine Hardware? Das wäre das Selbe wie wenn jemand behauptet, seine CPU könne 3D Grafik schneller erstellen als eine GPU, die jegliche Befehl in Hardware ausführen kann.

Für mich ist dies Leistungsdiskrepanz nur auf 2 Arten möglich:
1. Der Xeon wird nicht verbessert (keine Multi Cores etc) und trotzdem teurer, sodass er sich dem Itanium anpasst
2. Intels Zukunftsprozesse sind noch schlechter als 90 nmfür den Prescott geeignet, sodass Intel nix mehr aus dem Netburst Design raus holt ;D

In jedem Fall frage ich mich, ob Intel mit dieser Ankündigung des Untergangs des Xeons sich nicht sogar schadet, weil Kunden dem Xeon noch mehr den Rücken kehren, wobei sie zwar teilweise zum Itanium wechseln, aber auch in deutlichem Maße zum Opteron, von dem man große Zukunftssicherheit erwartet. Ich bin auch sehr gespannt, ob AMD zu dieser Geschichte ein paar Kommantare verbreitet.
 
Was genau sind jetzt eigentlich die Besonderheiten und Vor/Nachteile der IA64 Architektur gegenüber der AMD 64 Architektur? Bisher hab ich nur gehört dass IA64 :
-nicht abwärtskompatibel
-mehr Speicher fürs selbe Programm braucht
-und von der Geschwindigkeit noch nicht richtig in die Gänge gekommen ist.
Aber Intel wird doch nicht Millionen für eine Gurke ausgegeben haben , also was ist an der CPU/Architektur so fortschrittlich und toll??
 
Original geschrieben von mtb][sledgehammer
Das ist wirklich kurios, denn schließlich macht der EL nichts anderes, als die ganzen Decoder, Scheduler & Co eines IA 32 Prozessors, sie passt den Code an die Execution Units an. Und das soll eine Software besser könne als eine Hardware? Das wäre das Selbe wie wenn jemand behauptet, seine CPU könne 3D Grafik schneller erstellen als eine GPU, die jegliche Befehl in Hardware ausführen kann.

Hm, die "native" IA32-Performance zumindest der alten Itaniums lag etwa auf 80486-Niveau (schlichtweg katastrophal).
Scheinbar hatten die Intel-Ingenieure mit einer rapiden Migration, und damit zum schnellen Abschied vom 32bit x86-Befehlssatz gerechnet. Der 32bit-Support viel daher entsprechend Stiefmuetterlich aus.
(etwa so, wie ein 2 PS Hilfsaggregat fuer 32bit-Kompatibilitaet,in einem eigentlich fuer 10000 PS ausgelegten 64bit Schiffsmotor)

Von daher durchaus "logisch", da per IA64-Emulationslayer nachzuhelfen; aber als (T)Itanic war die suendhaft teure Architektur seit diesen Tagen gebrandmarkt ;)
 
Original geschrieben von Lenny
Was genau sind jetzt eigentlich die Besonderheiten und Vor/Nachteile der IA64 Architektur gegenüber der AMD 64 Architektur? Bisher hab ich nur gehört dass IA64 :
-nicht abwärtskompatibel
-mehr Speicher fürs selbe Programm braucht
-und von der Geschwindigkeit noch nicht richtig in die Gänge gekommen ist.
Aber Intel wird doch nicht Millionen für eine Gurke ausgegeben haben , also was ist an der CPU/Architektur so fortschrittlich und toll??
Siehe dazu hier :)
http://www.planet3dnow.de/artikel/diverses/64bitpreview/module/itanium/index.shtml
 
Noch ein kaum berücksichtigter Aspekt dazu:

Intel hat zwar rund 1.000 Millionen Dollar verpulvert, aber ein ganzes Profi-Team (Ex-Alpha-Entwicker) arbeiten an der IA64 'Weiterentwicklung'.

Meine Meinung: IA64 ist überhaupt noch nicht fertig !
(Hierzu auch den obigen Link)


Das IA64-Konzept ist i.d.Tat wegweisend, aber aus der praktischen Erfahrung der real existierenden Programme erscheint es sehr zweifelhaft, daß die üblichen Aufgaben mit IA64 besser umsetzbar wären, als mit x86-64.

Aber, ein revolutionäres Design, daß bei gleichem technischen Aufwand vielleicht 15-30% mehr an Performance bringt, aber inkompatibel ist, ist fragwürdig.

Zudem, IA64 ist nicht statisch fixiert wie x86-64. Intel hält es sich offen, die CPUs zu ändern, sodaß auch 64 Bit-IA64 Software ständig neu compiliert werden muß. Binärcode-Kompatibilität dürfte es dann nur per langsamer Software-Emulation geben.

Eine 64 Bit Zukunft der andauernden Neucompilierung von Anwendungen ... und Intel bestimmt, wann dies geschieht !
 
Das ist wirklich etwas extrem unangenehmes, wenn man bedenkt, dass schon zwischen Itanium 1 und Itanium 2 Unterschiede im Kern existierten. Bislang fand ich das nicht weiter schlimm, aber jetzt wo du es erwähnst denke ich, dass auch bei diesem Wechesel ein Softwarewechsel nötig war.
 
@rkinet
Tja das sind Fragen, die intel mal gestellt werden sollten, aber ob auch Antworten kommen ...

VILW- Architekturen sind da ja recht starr, und intel sagte selber, dass sie sich sehr wohl vorstellen können die Ausführungseinheiten zu vervielfachen. Und diese Ankündigung macht eben diese Prognose zu Binärkompatibelität sehr schwierig. x86 kompatibel ist der Itani(c)um zweifellos ... aber bei welcher Geschwindigkeit?

Ich sage nur spannnend!

Auch hier zieht wieder das Argument Kompatibelität, eine Droge, die Intel selber heranzog ;)

MFG Bokill
 
Zuletzt bearbeitet:
Original geschrieben von Bokill
@rkinet
Auch hier zieht wieder das Argument Kompatibelität, eine Droge, die Intel selber heranzog ;)

MFG Bokill

Für zeitkritische Aufgaben, also intensive Berechnungen in Simulationen, sollte man nicht an der 'Kompatibilität' hängen.

Aber für die riesige Welt von 08/15 Anwendungen, oder Datenbanken, die eh auf die HD oder den Nachbarprozessor warten, ist das 'Bäumchen wechsle Dich Spiel' Unsinn.

Binärkompatibilität ist auch nur dann verzichtbar, wenn die Zahl der Anwendungen überschaubar und Zugriff auf den Quellcode besteht.
Aber 5-10 Milliarden Umsatz/a mit Itanium-CPUs 2007-2010, so die Börse, bedeutet 1-5 Million Stück. Alle mit überschaubaren Programmen gefüttert ?
Nur MS, Navision und SAP und pünktlichem Update ?!?

Oder IA64 als zukünftige Universal-Achitektur ... und ALDI legt jährlich die neueste Software als Update aus ?

Mal ehrlich, bei IA64 ist von vorne bis hinten der Wurm drin. Erdacht im Elfenbeinturm ...
Immer noch hochbeliebt in der Steuerungstechnik ist der alte Z80 (natürlich als Core-Bibliothek für Customerchips, nicht als freier Chip) oder ähnliches aus der Pionierzeit.

Variable Codierung nach Lust und Laune von Intel, ich fasse es nicht !
 
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