Auge um Auge Zahn um Zahn; IT Rechtsstreitigkeiten

Bokill

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Auge um Auge Zahn um Zahn; IT Rechtsstreitigkeiten
Eye around eye tooth around tooth; IT law cases

Ich mache mal eine neue Kiste auf, da einige Meldungen irgendwie nicht so recht in die Bisherigen Threads von mir passten. So weit ich das Forum erforscht habe ist mir solch ein Thread auch noch nicht über die Netzhaut gestreift.

Es geht um die ewigen Rechtsstreitigkeiten wie zum Beispiel "Clipper"- Patente, SCO vs IBM und die Linuxgemeinde und ähnliches.
Dieser Thread soll sich aber vorwiegend um Meldungen handeln, die CPU relevante Infos behandelt. Daher ist die derzeitige Auseinandersetzung von SCO vs. IBM nicht so recht passend.

Nett sind auch Meldungen, die Details erklären zwischen bestimmten Vertragsparteien. Da fällt mir das Patentaustauschabkommen zwischen AMD und Intel ein, dieses Abkommen soll ja auch eben diese kostspieligen Prozesse verhindern.

Schon seit Ewigkeiten sieht man keinen Patentstreit über CPU relevante Technologie zwischen AMD und Intel ... is doch erstaunlich oder? Solange die Kerntechnologie des anderen nicht namentlich offen auf dem Konkurrenzprodukt beworben wird, scheint Friede Freude Eierkuchen zwischen AMD zu herrschen.
Pacifica und Vanderpool, AMD64 und EM64T, NX und XD Bit alles definiert die identische Grundtechnologie ... (nur wie dies in Hardware umgesetzt wird, dies bleibt dann jedem selbst üebrlassen).

Was die Vermarktungspraxis angeht, so wird zwischen AMD und intel mit sehr harten Bandagen gekämpft. Man sieht, solche Abkommen sind pures Gold und versprechen auch zeitnahe Vermarktung.

MFG Bokill
 
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Da sprang mich doch so`ne Meldung von Heise an. Dort wird die Patentstreitigkeit zwischen TI und Intergraph beigelegt.
(Intergraph?, Machen die derzeit überhaupt noch etwas anderes als Verklagen und die Prozessen gewinnen, bzw. dicke Abfindungen zu kassieren?)
Meldung vom 11.09.2003 18:07

Texas Instrument beendet Patentstreit mit Intergraph

Das US-Softwareunternehmen-Unternehmen Intergraph hat seinen Patentstreit mit Texas Instruments (TI) für beendet erklärt. In einer gemeinsamen Mitteilung vermelden beide Unternehmen, TI zahle 18 Millionen US-Dollar und Intergraph ziehe seine Klage im Gegenzug zurück.

Intergraph hat bereits im Jahr 2001 eine Patenklage ähnlichen Inhaltes gegen Intel eingereicht. Bei beiden Klagen ging es um die Anfang der 90er Jahre von Intergraph patentierten Techniken des Clipper-Prozessors. Laut Intergraph habe die Analyse aller öffentlich verfügbaren Informationen über die Digitalen Signalprozessoren (DSP) TMS320C6000 von TI ergeben, dass darin von Intergraph patentierte Techniken zum Einsatz kommen. TI verstoße damit gegen die US-Patente 5,560,028 (Software Scheduled Superscalar Computer Architecture), 5,794,003 (Instruction Cache Associative Crossbar Switch System) und 6,360,313 B1 (Instruction Cache Associative Crossbar Switch).

Ein US-Bezirksgericht in Texas hatte diese Patente bereits in der Vergangenheit bestätigt. Nach Angaben von Intergraph zahlt Fujitsu für die Nutzung dieser Patente seit September 2002 Lizenzgebühren. (tol/c't)
http://www.heise.de/newsticker/data/tol-11.09.03-005/

Clipperpatente erlangen so langsam den berühmt berüchtigten Ruf, wie das A20 Gate...
Niemand will wirklich etwas davon mehr hören, aber es ist so tief in den Tiefen der gegenwärrtigen IT- Infrastruktur eingebunden, so dass es anscheinend gar keinen Weg daran vorbei gibt.


Wäre nett wenn jemand dazu Infos beisteuern könnte, wäre hervorragend geeignet im Brutstättenthread, wenn etwas über den Sitz von Intergraph herausgefunden wird, bzw. was backen sie derzeit überhaupt noch?

Ich befürchte Intergraph ist derzeit nur noch eine verkappte Iuristenbeschaffungsmassnahme, eingetragen als Aktiengesellschaft.
 
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Das Rechts/Patentwesen speziell zur Hardwaretematik ist doch eben kein Thema des Internetrechtes und von Onlinemedien.

Jedenfalls wäre ich niemals auf den Gedanken gekommen den Intergraphsachverhalt hier zu veröffentlichen.

Wenns um die Art und Weise der Nutzung von Links ginge, dann hätte ich so ja ein gewisses Verständnis dafür, aber so?
 
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Um auf die Frage zu antworten was Intergraph heute noch macht.

Ich hab zwar wenig damit zu tun, aber von meiner Arbeitsstelle aus weiß ich soviel, dass mal über die Anschaffung eines Geografisches Informations System gesprochen wurde, und Intergraph soll wohl auch solche Produkte anbieten. Wenns denn die gleichen sind, die wir meinen. Aber Intergraph hätte eine andere Firma die sich ebenfalls "Intergraph" nennt sich längst verklagt ;D .

Ich finde dieses Thread gehöert nicht in Online Recht.
 
Rechteuniversum.
ATI pays $9 million to Cirrus

Cross licensing deals of today


By INQUIRER staff: Donnerstag 02 Oktober 2003, 08:33

CIRRUS AND ATI have agreed to stop paying lawyers ludicrous amounts of money over an alleged patent infringement and cross license technology.
The two companies have agreed to settle legal wrangles over graphics technology.

Cirrus had alleged that ATI infringed a patent for graphics processors, and also took action for a separate patent.

The case is now settled. Cirrus will give ATI some of its patent portfolio for its former graphics products group, and ATI will pay Cirrus $9 million this month. µ

See Also
Nvidia and Cirrus settle patent claim
Western Digital to stump up $45 million to Cirrus
Fujitsu blames Cirrus for close to six million hard drive failures
Nvidia countersues Cirrus Logic in graphics threesome
http://www.theinquirer.net/?article=11890
Jedenfalls wird deutlich wer mit wem irgendwelche Patente austauscht, und dies wo doch derzeit Ati übermachtig gegenüber der uralten verblichenen Diva Cirrus erscheint.
 
Jedenfalls scheint INTERGRAPH nicht mehr neuere Sachen zu entwickeln, sie schöpfen den alten Fundus an Patenten ab.
Eine weitere Meldung zu dieser doch merkwürdigen Kapitalisierung von Wissen ist im Inquirer erschienen.
Intelgraph turns in nice little profit over Clipper win
It's never looked back since Clipper C5


By INQUIRER staff: Donnerstag 30 Oktober 2003, 10:22

INTERGRAPH SAID it made a net profit of $12.9 million on revenues of $133.6 million, showing that you can do worse than win intellectual property cases.
The firm said a large chunk of those profits were due to a settlement over patents it made with Texas Instruments, and it also sold Creative Technology shares.

The chief beancounter said that the firm continued to maintain a solid position.

It's currently engaged in litigation against Dell, HP and its old pal Intel, but nothing much will happen on the appeal until December, it transpires.

A court awarded Intelgraph a lot of money against Intel, but Chipzilla is appealing. µ

See Also
Intel infringed Intergraph patents in Itanic designs

Intergraph sues Texas instruments for patent infringement

Intergraph now goes after Dell, HP and Gateway

Intel banned from selling Itanic chips

Intel faces coughing up to Intergraph again

Intel pays Intergraph $300 million to shut up

Intergraph sues Intel over Itanic

Taleban singles out Intergraph for obloquy

Intel's request for new Integraph trial rejected

AMD pursues Intel antitrust case to €urope

EU Intel antitrust case "not over"
http://www.theinquirer.net/?article=12417
 
Dass Intergraph tatsächlich mal was mit Harware zu schaffen hatte zeigt folgender Auszug von Heise. Damals war prima Klima zwischen Intergraph und Intel, die waren sogar mal in der 3D- Geschichte von Grafikkarten dabei.

Hmm, die haben wohl irgendwann massiv den Zug der Zeit verpasst...
Direktverbindung
Intergraph war einer von mehreren Herstellern, die neue Workstations der 300-MHz-Klasse auf Basis des Pentium-II vorstellten. Die TDZ 2000 soll im Viewperf-CDRS-Benchmark ein Ergebnis von 100 erreichen und damit die zur Zeit höchste Grafik-Performance unter Windows NT bieten. Ein Grund dafür ist das Grafik-Subsystem RealiZm II mit der DirectBurst-Technik, die durch eine Optimierung der 3D-Grafik-Pipeline eine rund dreimal höhere Leistung als die bisherigen TDZ-Workstations liefern soll. Die TDZ-2000-Linie kommt unter anderem mit einem oder zwei Pentium-II-Prozessoren, synchronem DRAM und bis zu elf PCI-Slots. Die Grundausstattung startet bei einem Preis von rund 10 500 US-$.
Mit der Intense 3D Pro 2200 stellte Intergraph eine Grafikbeschleuniger-Karte für alle Windows-NT-PCs vor. Die Karte baut ebenfalls auf der in den RealiZm 3D verwendeten Technik auf. Sie kostet rund 2400 US-$ und soll ab August erhältlich sein.
...
http://www.heise.de/ct/97/10/097/default.shtml

Dazu noch eine kleine Entwicklungsgeschichte von Intels Grakas bzw deren Entwicklungsgeschichte des i740
...3D-Prozessors i740 in Aktion zu sehen. Dieser Chip mit dem Codenamen Auburn soll Ende dieses Jahres in Produktion gehen. Er entsteht bei Chips & Technologies - inzwischen von Intel gekauft - in Zusammenarbeit mit der Lockheed-Martin-Tochter Real 3D. Der i740 soll in erster Linie PC-Spielen auf die Sprünge helfen; er leistet Insider-Informationen zufolge das Zwei- bis Vierfache der heutzutage im Spielebereich üblichen Grafikprozessoren.
...
Jedenfalls ist geschicktes Einkaufen genauso wichtig wie Eigenentwicklungen, sonst könnte jemand ganz übel in die eigene Suppe spucken.
 
ist die Friede, Freude Eierkuchenzeit vorbei, jedenfalls ist diese Notiz von Heise schon bemerkenswert.
Der Schuh ...
Weiterhin auf dem Kriegspfad befindet sich der kleine Stamm der Intergraph-Indianer gegen die übermächtigen Intel-Apachen.

Im Frühjahr konnte der ehemalige Workstation-Hersteller einen ersten Teilerfolg im langjährigen Streit gegen Intel verbuchen. Da drehten die obersten föderalen Friedensrichter einen Schiedsspruch des Bezirksgerichtes in Alabama ins Gegenteil um. Nach dem höchstrichterlichen Urteil hat Intel nun doch nicht durch das Patentaustauschabkommen mit National Semiconductor auch die umstrittenen Rechte an den Clipper-Patenten erhalten. Zu klären gilt es allerdings weiterhin, ob denn der Pentium-Prozessor, wie beklagt, auch wirklich gegen diese Clipper-Patente verstoßen hat.

Den gleichzeitig mit der Patentverletzung erhobenen Vorwurf des Machtmissbrauchs und Vertragsbruches schmetterten die obersten Richter jedoch im Juni endgültig ab. Aber so schnell geben echte Alabama-Indianer nicht klein bei. Und so gruben sie aus ihren Patentunterlagen neue Kriegsbeile aus, jetzt gegen Intels IA-64-Abteilung . Zwei Intergraph-Patente aus dem Jahr 1992 beschäftigen sich mit Parallel Instruction Computing (PIC), und werden angeblich von Intels EPIC (Explicitly Parallel Instruction Computing) verletzt . Diesmal mied Intergraph das feindlich eingestellte heimische Gericht in Alabama und erhob im Lonestar-Staat Texas Klage gegen den ‘Patenträuber’. Das könnte für Intel doch noch ganz schön teuer werden.
http://www.heise.de/ct/01/17/016/default.shtml

Oh ja... das ist immer teurer geworden!

War wohl ein sehr geschickter Schachzug von VIA teilweise ihre Chipsätze mit dem Nationalsymbol bedrucken zu lassen ;D

Wusste gar nicht, dass Interfgraph sich auch mit Instruktionssätzen und derartig tiefer Programmierung beschäftigten, so etwas kann wirklich nicht nur ein Kistenschieber gewesen sein...
Warum hört man aber auf Hardwareseite nicht mehr von ihnen?!

Mit dem Suchlink steckt jedenfalls sehr viel Musik drin ;D 8) ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
dass der Thread wieder da ist, wo er urspünglich herstammte... Im Onlinerecht war doch recht unglücklich positioniert :-[

So passt`s ;D
 
ist die Mutter der Porzellankiste

Intergraph may sue AMD over Clipper patents
AMD files suit just in case


By Mike Magee: Donnerstag 29 Januar 2004, 08:57

INTERGRAPH'S SUCCESSFUL CASE against Intel over the Itanium and its infringement of Clipper patents has spooked AMD so much that the smaller chip firm took preventative legal action earlier this month.
On the 15th of January this year, according to Intergraph, AMD filed a declatory judgement act (DJA) statement against it in the Northern District of California.

In the plaeading, AMD claimed that Intergraph's family of Clipper patents, numbered 4,860,192, 4,884,197, 4,899,275, 4,933,835 and 5,091,846, are either invalid, or not infringed by AMD's microprocessor products.

But this isn't solely an act of caution on AMD's behalf. Intergraph has apparently attempted to have discussions with AMD over licensing its Clipper patents.

AMD was subpoenad in a case started in an OEM Texas court, and Integraph said Chimpzilla feared it might be sued.

AMD isn't claiming any damages in its declaratory pleading, but Intergraph is currently mulling over what action it may take itself.

Intergraph has made itself tidy little sums out of the Clipper patents, picking up mucho moolah from chip giant Intel over the Itanic, and Texas Instruments too.

The irony here is that this all started in the days when Intel was a truly secretive and paranoid company that apparently didn't mind stamping all over even its own customers, never mind the press, to get its own way. Intergraph used to be a major Intel customer but that relationship turned sour when it charged Chipzilla with preventing it from doing business. µ
Eigentlich ist Intergraph ja sexy, durch eine CPU Sprache die EPIC verdammt ähnlich ist.

Eigentlich ist EPIC ja auch der Clone vom Original.
Deswegen durfte Intel ja auch schon mehrfach bluten.

Eigentlich scheint diese Aktion überflüssig wenn man die heutigen Meldungen ja so anschaut... ;-)
http://www.theinquirer.net/?article=13871

Aber dies ist ja eine Prinzipienfrage. Und wenn man kein Patentaustauschabkommen macht, dann verklagt man sich gegenseitig.
Früher war`s die Streitaxt die man kriegerisch dem Gegner auf den Schädel haut, heute sind Klagen.
Iuristen sind die Wikinger der Gegenwart im Wirtschaftskrieg. Intergraph hat mit seinen Patenten superscharfe Kriegswerkzeuge.

MFG Bokill
 
Rambus muss im Rechtsstreit mit Infineon weitere interne Dokumente vorlegen

Ein ewig langer Prozess über einen Speicherstandard, der so langsam obsolet ( Alphas allerletzte Inkarnation ) wird. Eigentlich geht es auch nicht um die Speichernorm RAMBUS, sondern über Patente, die sich auch über andere Speicherstandards erstrecken.

Teils erfolgreich hatte RAMBUS ja auch Lizenzen einziehen können über SD-RAM. Ursprünglich sollte ja der SD-RAM Standard verdrängt werden durch Rambus.

Intel hatte grosse Pläne, und liess sich sogar knebeln mit RAMBUS, denn Intel sagte RAMBUS vertraglich zu, dass ab einem bestimmten Zeitpunkt zuerst Plattformen für RAMBUS entwickelt werden müssen.

Die Folge war plangemaess, dass der P4 zuerst mit RAMBUS auf den Markt kam. Als der Markt aber nicht so recht wollte, konnte intel abér nicht so flexibel nachgeben. Schlimmer noch, mit dem Aufkommen von DDR-SD-RAM konnten sie eben nicht als erste dieses konkurrierende Format aufnehmen. Nach RAMBUS schufen sie zuerst Nebenlinien mit SD-RAM.

Die Folge war, der Markt lachte sich schlapp, intel verlor Marktanteile an VIA, und konnte aus den Verträgen mit RAMBUS nicht raus.

Wie gesagt alles Geschichte, aber nicht ganz. Immer noch werden Patentstreitigkeiten ausgetragen.
Die Meldung von heise.de erzählt da mehr ...

Bemerkenswert ist die Schlussnote
Die allgemeinen Aspekte der rechtlichen Auseinandersetzung -- etwa auch die lange Dauer, der gigantische Arbeitsaufwand und die enormen Kosten, unter anderem für renommierte Anwälte -- werden auch für Software-Entwickler interessant, wenn sich der Schutz des geistigen Eigentums in Europa den US-Verhältnissen angleicht.

So zeigt sich beispielsweise, dass von Laien kaum zu bewertende Unschärfen in Schutzschriften die Durchsetzung vermeintlich sicherer Ansprüche für Kleinfirmen so gut wie unmöglich machen, wenn der Gegner nur genügend Geld und einen ausreichend langen Atem hat.
Andersherum betrachtet zeigt sich, dass auch die Umsetzung offener Standards offenbar nicht vor Klagen schützt. (ciw/c't)
http://www.heise.de/newsticker/meldung/50211

Wie gut, dass wenigstens der CPU x86 Markt einigermassen gesichert scheint, auch wenn bisher kaum echte Vertragspapiere über die sogenannten Austauschabkommen bekannt sind.

MFG Bokill
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja der Heise-Artikel heute war nicht nur das übliche RAMBUS-Verprügeln, zeigt er doch auch auf, dass auch die "armen" Großen ihre Macht "missbrauchen" können.

Shearer
 
HP beendet Patentstreit mit Intergraph

Wie ewig lange Patentstreitigkeiten dauern, zeigt sich hier erneut mit den Intergraph Clipper-Patenten.
Der Computerkonzern HP beendet einen gut zwei Jahre dauernden Patentstreit mit der Softwarefirma Intergraph und zahlt 141 Millionen US-Dollar. Die beiden Parteien legen sämtliche Rechtsstreitigkeiten bei. Weiterer Bestandteil der Vereinbarung ist ein Abkommen über die gegenseitige Lizenzierung von Patenten, geht aus einer Mitteilung von Intergraph hervor. ...

MFG Bokill
 
Soso, mir scheint den
edit.gif
bekommt hier auch nicht jeder...
 
Wenn ich mir die Meldung so auf der Zunge zergehen lasse, dann erscheint mir es so, dass Infineon doch nachgegeben hat. RAMBUS bekommt vollen Zugriff auf IP "Intellectal Property" -> Geitiges Eigentum von Infineon. Und Infineon kann ... bei Bedarf auf Nachfrage bei RAMBUS Wissen bekommen.

Infineon und Rambus legen Patentstreitigkeiten bei

Hat da RAMBUS auf den harten Speicher-Markt gesetzt? Könnte man fast so glauben, denn in jüngster Zeit konzentriert sich Infineon wieder auf das Kerngeschäft. Andere Sparten werden abgegeben, wenn sie nicht gewinnträchtig erscheinen. -> Infineon schließt Glasfaser-Standort in Berlin Ende September

Oder kann man die Kernaussage doch noch anders lesen?
... Nach einer von den beiden Firmen geschlossenen Vereinbarung lizenziert der deutsche Chiphersteller das Patent-Portfolio von Rambus. Die von dem US-amerikanischen Speicherchip-Designer patentierten Techniken kann Infineon danach in allen momentan verfügbaren und künftig entwickelten Produkten einsetzen (aber das Eigentum bleibt bei RAMBUS). ...

Infineon bekommt durch das Abkommen Zugriff auf Patente und Patentanmeldungen von Rambus für Speicherchips. Zusätzlich kann Infineon bei Bedarf weitere Lizenzen von Rambus kaufen.

Rambus erhält im Gegenzug eine unbefristete Lizenz auf alle Infineon-Patente für Speicherschnittstellen (ist fast so gut wie der Besitz vom Geistigen Eigentum). Infineon zahlt im Rahmen des Abkommens vom 15. November 2005 bis zum 15. November 2007 vierteljährlich 5,85 Millionen US-Dollar an Rambus. Weitere Zahlungen fallen nach dem Ende dieses Zeitraums an, sollte Rambus zusätzliche Lizenzabkommen mit bestimmten weiteren Speicherherstellern abschließen ...
Da zahlt Infineon ... mit der Aussicht, doch noch mehr nachzahlen zu müssen ...

Die Kriegskassen von RAMBUS haben jedenfalls die Aussicht gehabt weiter gefüllt zu werden. Dank Cell hatte RAMBUS ja eine Bank für künftige Lizenzzahlungen ... ohne Rechtsstreitigkeiten. Nur diesesmal gehört IBM zu den RAMBUS Promotoren ... nicht Intel. Und es ist anzunehmen, dass die Abstprachen nicht so weit gingen wie damals zwischen Intel und RAMBUS. Denn Intel ging die Verpflichtung ein, andere Standards deutlich zeitverzögert am Markt anzubieten (SDR-RAM für Pentium4, DDR noch später für den Pentium4). Serverworks und VIA profitierten extrem stark von dieser Absprache seitens Intels und gewannen grosse Marktanteile im Mainboardmarkt.
Bei Broadcom/Serverworks ging es so weit, dass sogar Intel zeitweilig einen Fremdhersteller für Chipsätze empfahl, wenn kein RAMBUS gewünscht war.

MFG Bokill
 
ich bitte alle beteiligten um nachsehen, aber ich habe den thread jetzt bereinigt.

wer über sinn oder unsinn, gebrauch oder nicht-gebrauch der edit-funktion diskutieren will, der sollte das an anderer stelle tun, am besten im feedback-forum.


mfg
cruger
 
Eine andere Ebene von Patentschutz wird mit dem EE-Times Artikel deutlich. Schlüsseltechnologien werden auch als schutzwürdiges Wissen zur nationalen Sicherheit begriffen. Das geht sogar so weit, dass Unternehmen gebeten werden bestimmte Technologien zu stützen und zu produzieren. Der NEC SX Vektorprozessor ist solch ein Beispiel für besonders geschützte Technologie.

Aber es geht nicht nur um bestimmte Produkte, sondern auch um schutzwürdige Patentpakete. Derzeit hat UMC besondere Schwierigkeiten.
Auf dem extrem stark wachsenden Chinesischen Markt (alleine die Fab von He Jian verspricht Investitionen von 10 Milliarden US$) versuchen viele Firmen ein weiteres Standbein zu bekommen. Dank Freihandelzonen und Sondergesetzgebungen ("Ein Reich mehrere Systeme"), entwickelt sich auf Festlandchina eine weitere neue Halbleitermacht neben Taiwan.
Auch AMD ist dabei seine Festlandchina-Claims dort abzustecken. Folgende Meldungen deuten dies an: Education Partnerships, TMP Fab Suzhou. Übersicht der AMD Produktionsstätten.

UMC gerät in die Mühlen der taiwanesischen Justiz
... Taiwan versucht, die Chinesen von der neuesten Technologie fernzuhalten. Aber nicht alle Halbleiterhersteller sind davon begeistert ...
Die taiwanesische Foundry UMC denkt momentan über eine Beteiligung an ihrem festland-chinesischen Geschäftspartner He Jian Technology nach ... Hintergrund des Schachzugs könnte die Hoffnung sein, dadurch einem laufenden Gesichtsverfahren den Wind aus den Segeln zu nehmen. In dem Verfahren wird UMC vorgeworfen, He Jian beim Aufbau ihres Geschäfts auf ungesetzlichem Weg unter die Arme gegriffen zu haben. Laut UMC kann He Jian rund 200 UMC-Patente sowie weiteres Know-how nutzen. ...
UMC hat statt einer üblichen Anfrage in Taiwan, eine stille Minderheitsbeteiligung bei He Jian angestrebt. Bei einer 100% Tochter wären die Taiwan Technologie-Tranfer-Genemigungen vermutlich viel schleppender verlaufen. Der Hauptkonkurrent TSMC hat anscheined da deutlich grössere Schwierigkeiten, auch auf Festlandchina eine Tochter/Joint-Venture mit topaktueller Fertigungstechnik zu errichten.
... Während TSMC in Shanghai bestenfalls 0,25-Mikron-Technologie einsetzen darf, arbeitet He Jian bereits mit 0,15-Mikron-Technologie und verarbeitet mindestens 30 000 Wafer pro Monat. "He Jian ist erfolgreicher als die TSMC-Tochter in Shanghai, sie ist profitabel, hat mehr Kunden und das bessere Technologie-Portfolio", erklärte ein Analyst. ...
Wie dies juristisch zu werten ist, wird man wohl üblicherweise erst Jahre später erfahren.

MFG Bokill
 
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