Auch die EU prüft Intels Marktmethoden

Campari

Grand Admiral Special
Mitglied seit
17.10.2000
Beiträge
17.203
Renomée
156
Über die juristischen Angriffe AMDs auf den Marktprimus Intel haben wir in dieser Woche bereits berichtet. AMD klagt sowohl in den USA als auch in Japan gegen den Konkurrenten Intel, der nach Ansicht AMDs - in Japan flankiert durch die Kartellbehörde - seine Marktmacht missbraucht und unter anderem durch seine Preispolitik Druck auf Unternehmen der Branche ausübe.

Indes ist noch eine weitere Partei hellhörig geworden: wie <a href="" target="b">ZDNet</a> berichtet, prüft nun auch die Europäische Union gegenwärtig intensiv, ob Intel seine Marktposition missbraucht habe - besonders die Rabattpolitik des Platzhirsches erweckt das Misstrauen der europäischen Wettbwerbshüter.

Gerade in der Vergangenheit bewies die EU, dass sie im Kampf gegen Quasi-Monopolstellungen keineswegs ein Papiertiger ist. Zuletzt war es kein geringerer als der Softwaregigant Microsoft, der sich den Wettbewerbshütern der Europäische Union beugen musste und in der Konsequenz eine Windows Version ohne den Windows Mediaplayers anbieten muss (wir <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1103891185">berichteten</a>).
 
Campari schrieb:
Gerade in der Vergangenheit bewies die EU, dass sie im Kampf gegen Quasi-Monopolstellungen keineswegs ein Papiertiger ist. Zuletzt war es kein geringerer als der Softwaregigant Microsoft, der sich den Wettbewerbshütern der Europäische Union beugen musste und in der Konsequenz eine Windows Version ohne den Windows Mediaplayers anbieten muss (wir <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1103891185">berichteten</a>).

egal, wie man das auch bewerten mag. in der vergangenheit hat die eu bewiesen, daß sie in sachen wettbewerbsrecht deutlich gründlicher und konsequenter zu werke geht, als das in anderen teilen der welt der fall ist.
 
cruger schrieb:
aus diesem Posting

egal, wie man das auch bewerten mag. in der vergangenheit hat die eu bewiesen, daß sie in sachen wettbewerbsrecht deutlich gründlicher und konsequenter zu werke geht, als das in anderen teilen der welt der fall ist.

Konsequent ja, aber z.B. im Falle Microsofts finde ich deren Vorgehen eher anmaßend. ;)
 
Campari schrieb:
aus diesem Posting

Konsequent ja, aber z.B. im Falle Microsofts finde ich deren Vorgehen eher anmaßend. ;)

Nicht anmassend, aber wirkungslos. Aber es gibt immer ein nächstes mal, bei dem man es besser machen kann. Bin jedenfalls schon etwas stolz darauf ein europäer zu sein, wenn man auch von amerikanischen kollegen hört, das mit der EU nicht zu spassen ist, wenn es um kartell klagen geht.
Richtig so, ganz gleich wie gross oder wieviel geld ein konzern hat, irgendjemand muss sie in die schranken weisen, und wenn das nur die EU machen will, dann sei es so. )((
 
Wieso anmaßend? Wenn Microsoft in Europa Produkte verkaufen will, dann sollen die sich doch auch an hier geltende Wirtschaftsgesetze halten.
In den USA läuft die Wirtschaft nunmal allgemein liberaler ab, als hier in Europa.

Meine persönliche Vermutung dazu: Nach der Weltwirtschaftskriese hat sich in Deutschland sehr stark der Neoliberalismus verbreitet, in den USA durch den New Deal nicht unerheblich die Ideen von Keynes. Der Neoliberalismus schreibt afaik eine stärkere Kontrolle des Marktes durch den Staat vor, eben was Kartelle und Monopole angeht.

Wie auch immer, in dem Fall bin ich auch stolz Europäer zu sein, egal ob die Maßnahmen nun besonders wirkungsvoll waren, oder nicht - besser als garnix ist es in jedem Fall.
 
ohhh, da scheint intel nun wirklich eine auf den sack zu bekommen... ;D

bin ich nun aber traurig... *lol*
 
i_hasser schrieb:
Meine persönliche Vermutung dazu: Nach der Weltwirtschaftskriese hat sich in Deutschland sehr stark der Neoliberalismus verbreitet, in den USA durch den New Deal nicht unerheblich die Ideen von Keynes. Der Neoliberalismus schreibt afaik eine stärkere Kontrolle des Marktes durch den Staat vor, eben was Kartelle und Monopole angeht.
Genau das Gegenteil. Die Märkte und Konzerne machen zu lassen und sich selber zu "regulieren". Mehr oder weniger unabhängig davon, was dies für die unteren Teile der Wohlstandspyramide bedeutet. Dazu Geld aus Sozialprojekten abziehen und (evtl.) in die Förderung der Wirtschaft stecken. Das ist Neoliberalismus und das droht uns demnächst. Auch hier wird es genauso Kartellrechtsfragen geben, aber stärker ist dies im Neoliberalismus nicht.
 
i_hasser schrieb:
Der Neoliberalismus schreibt afaik eine stärkere Kontrolle des Marktes durch den Staat vor, eben was Kartelle und Monopole angeht.

ollix hat es ja schon geschrieben.

niemand kann sich einen verzicht auf kartellrechtliche kontrolle erlauben.

aber beim neoliberalismus geht es nicht um regulierung, sondern um möglichst weitgehende deregulierung, auch des marktes. möglichst wenig eingriffe in wirtschaftliche prozesse, möglichst wenig auflagen von staatlicher seite. der neoliberalismus vertraut auf die selbstregulierenden mechanismen des marktes.
 
cruger schrieb:
aus diesem Posting

... der neoliberalismus vertraut auf die selbstregulierenden mechanismen des marktes...
... welchem aber enge Grenzen gesetzt werden. Das schließt also ein rigides Kartellrecht nicht aus. Mit Selbstregulierung ist eher gemeint, dass der Staat nicht sporadisch als Nachfrager in den Markt eingreift, wie es z.B. Keynes mit seinem "Deficit Spending" fordert.
Also nochmal: Neoliberalismus meint nicht, dass alles dem Zufall (oder dem Recht des Stärkeren) überlassen wird.

Und mal grundsätzlich zur USA:
Gerade wir Deutschen neigen sehr schnell dazu, mit Blick auf das amerikanische Arbeitsrecht den USA eine neoliberale Wirtschaftspolitik anzudichten. Das ist Blödsinn.
Die USA mögen vielleicht eine neoliberale Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik betreiben. Die Wirtschaftspolitik selbst ist allerdings extrem Keynesianisch. Das wird schnell klar, wenn man sich mal Staatsquote, Subventionen, Militärausgaben ect. bei den Amis anschaut. Und insbesondere die Reagan-Regierung hat Unsummen an Geld in die eigene Wirtschaft gepumpt, was zu einem erheblichen Teil der Grund für das Wirtschaftswachstum unter Clinton war. Eine paradoxe Welt, nicht wahr? Reagan eher keynesianisch, Clinton dann wieder mehr neoliberal (Abbau von Subventionen).
So ist es aber überall. Es gibt wohl kein nennenswertes Industrieland auf dieser Erde, das eine "lupenreine" Wirtschaftstheorie betreibt. Alles ist nur Mischmasch und deswegen funktioniert nichts so richtig.
 
i_hasser schrieb:
aus diesem Posting

Wieso anmaßend? Wenn Microsoft in Europa Produkte verkaufen will, dann sollen die sich doch auch an hier geltende Wirtschaftsgesetze halten.
In den USA läuft die Wirtschaft nunmal allgemein liberaler ab, als hier in Europa.

Weil ich es erwarte bei einem Betriebssystem eine Mediaplayer vorzufinden. Da es unlogisch wäre, dass Microsoft Konkurrenzprodukte hofieren würde, ginge am Mediaplayer kein Weg vorbei aber die reduzierte Version kauft eh keiner ;).

@Rest
Politische Grundsatzdiskussionen könnt ihr im Forum austragen, in diesem Thread bitte ich zur Bessinung auf das Thema.
 
würde ich mir ein windows kaufen dann sicher die reduzierte version da man den wm player eh komplett vergessen kann.. (achja "würde" weil ich ja das zeuch als info student eh gratis kriege aber da gibts keine reduzierte version)

am bestenn wäre natürlich ein komplett reduziertes windows wo der ganze scheiss raus ist wo eh kein mensch weiß was es sein soll ;)


aber zum thema:
Bin gespannt wie es sich endwickelt, denn im vergleich zu microsoft geht es nicht um ein stück abänderbare software sondern um extremen machtgebrauch.

habe die vorahnung das wen AMD gewinnen sollte intel sher schlechte karten hat sobald sie überhaupt etwas promoten wollen.


Hoffe AMD bekommt dadurch irgendwann endlich die 60% marktanteil die ihnen aufgrund der technik zuständen ;)
 
http://www.the-inquirer.net/?article=24350

Die ersten Firmen wollen AMD bei der rechtlichen Auseinandersetzung mit Informationen versorgen.
Man beachte, es geht um viel Geld für diese Firmen, da Intel per Preiswucher Firmen schnell viel Schaden zuführen kann.

Wahrscheinlich rechnen viele in der Branche aber mittlerweile, daß Intels Tricks offen gelegt werden und der Wettbewerb weltweit wieder per Gerichtsnetscheidungen etabliert wird.
 
snooopy365 schrieb:
aus diesem Posting
aber zum thema:
Bin gespannt wie es sich endwickelt, denn im vergleich zu microsoft geht es nicht um ein stück abänderbare software sondern um extremen machtgebrauch.

habe die vorahnung das wen AMD gewinnen sollte intel sher schlechte karten hat sobald sie überhaupt etwas promoten wollen.


Hoffe AMD bekommt dadurch irgendwann endlich die 60% marktanteil die ihnen aufgrund der technik zuständen ;)

Wenn die EU zubeißt, dann mit hohen Geldstrafen, wie schon gegen VW.
 
Zurück
Oben Unten