Schleichwerbung im GEZ Fernsehen

Desti

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http://www.wdr.de/themen/kultur/rundfunk/wdr/tatort/050720.jhtml?rubrikenstyle=kultur

Fahndung nach versteckter Werbung
WDR-Intendant stellt sich den Zuschauerfragen

Product Placement und Geldgeschäfte: Die ARD ist seit Wochen in den Schlagzeilen. WDR-Intendant Fritz Pleitgen hat bereits eine umfangreiche Aufklärung der Vorwürfe angeordnet und stellt sich am Donnerstag (21.07.05) in einer Sondersendung den Fragen der Zuschauer.
Szene mit drei Schauspielern aus der Serie 'Marienhof'; Rechte: ARDBild vergrößern



Die Fragen an den WDR-Intendanten können vorab per E-Mail gestellt werden (redaktion@wdr.de) oder während der Sendung telefonisch über die kostenlose Hotline 0800 / 5 67 85 54. Bettina Böttinger wird die 45-minütige Sendung moderieren. Gast im Studio wird der Journalist Volker Lilienthal sein. Der Medienkritiker hatte verbotene Schleichwerbung in der Vorabendserie "Marienhof" aufgedeckt und damit umfangreiche Untersuchungen angestoßen.
Filmsichtung und rechtliche Schritte

WDR überprüft Filme der Colonia Media

Zahlreiche ältere Filme werden vor einer erneuten Ausstrahlung auf unerlaubte Produkt-Platzierungen überprüft. Ins Visier des WDR ist vor allem die Produktionsfirma Colonia Media geraten. In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (20.07.05) sagte WDR-Intendant Fritz Pleitgen, nach der ersten Überprüfung von Filmen, die diese Produktionsfirma seit 2002 an den WDR geliefert hatte, gehe man jetzt bis ins Jahr 1994 zurück. Deshalb seien derzeit Filme mit einem Produktionswert von etwa 75 Millionen Euro für die Ausstrahlung gesperrt, darunter Tatort-Krimis und Schimanski-Filme.

Gegen den früheren Geschäftsführer von Colonia Media, Frank Döhmann, hat der WDR bereits Strafanzeige wegen Betrugs und Untreue gestellt. Neben einem Colonia-Verlust von 109.000 Euro durch Geschäfte mit Döhmanns Firma "7-Tage Film" sei der WDR auch dadurch schwer geschädigt, dass er "Tatorte" und andere Filme im Ersten und im WDR Fernsehen so lange nicht zeigen könne, "bis alle Schäden entdeckt und beseitigt sind".
Entwarnung für den Fahnder
Szene aus dem Fahnder; Rechte: ARDBild vergrößern



Auf der Prüfliste des WDR stehen auch 200 Folgen der TV-Serie "Der Fahnder". Für die derzeit im Abendprogramm der ARD laufenden Folgen gab der Sender am Mittwoch (20.07.05) bereits eine Entwarnung. Eine Überprüfung der 13 Episoden habe "nur in einer Folge eine auffällige Produktdarstellung" ergeben. Die Szene sei nachträglich so bearbeitet worden, dass keine Marken oder Produkte mehr erkennbar seien. Die Folgen waren im Jahr 2001 von der Colonia Media 2001 für das Vorabendprogramm gedreht worden.

"Tatort Schleichwerbung"
Donnerstag, 20.15 Uhr bis 21.00 Uhr im WDR Fernsehen
E-Mail redaktion@wdr.de
Hotline (während der Sendung) 0800 / 5 67 85 54
 
http://www.mdr.de/nachrichten/schwerpunkt/2058164.html

MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Fernsehsportchef Mohren fristlos entlassen



MDR-Fernsehsportchef Mohren wurde fristlos entlassen.
Der MDR hat seinen suspendierten Fernsehsportchef Wilfried Mohren heute fristlos entlassen. Gegen Mohren läuft ein Ermittlungsverfahren wegen Bestechlichkeit in besonders schwerem Fall. Er sitzt seit vergangener Woche in Untersuchungshaft. Der MDR hatte Akteneinsicht bei den Ermittlungsbehörden beantragt und diese auch erhalten. Nach Auswertung der durch die Staatsanwaltschaft Dresden zur Verfügung gestellten umfangreichen Unterlagen ist für den MDR klar: Wilfried Mohren ist als Fernsehsportchef untragbar geworden. MDR-Intendant Udo Reiter: "Die zusammengetragenen Beweismittel und Aussagen sind erdrückend. Wir können bislang sicher davon ausgehen, dass der Beschuldigte über einen vom MDR nicht genehmigten Vertrag mit der Firma Techem AG deutlich über 100.000 Euro kassiert hat."

Externe Wirtschaftsprüfer werden MDR untersuchen
Der MDR-Intendant kündigte an, die bereits angelaufenen internen Untersuchungen im Fall Mohren zu verschärfen. Dazu wurden Frankfurter Wirtschaftsprüfer mit dem Fachgebiet Wirtschaftskriminalität (Forensic Services) nach Leipzig bestellt. MDR-Intendant Reiter: "Wir brauchen einen von externen Fachleuten erstellten unabhängigen Bericht, der glaubhaft ist und uns detaillierte Informationen über die Vorgänge liefert. Wir brauchen eine Schwachstellenanalyse und daraus abgeleitet Empfehlungen für unsere Dienstvorschriften. Und wir brauchen einen gerichtsverwertbaren Report, um Schadensersatzansprüche geltend zu machen."

"Task Force" gegen Schleichwerbung
MDR-Intendant Reiter erläuterte weiter, dass sich die Revision des Senders stärker als bislang des Themas Schleichwerbung annehmen werde. Unterstützt werde die Revision durch eine Arbeitsgruppe - eine Art "Task Force" - aus Verwaltungsdirektion, Juristischer Direktion und Unternehmensplanung. Die Prüfungstätigkeit der MDR-Revision soll auf produzierende Tochterunternehmen ausgeweitet werden. Reiter sagte weiter, gleichzeitig müsse das Bewusstsein der Mitarbeiter des MDR geschärft werden: Ein erstes Seminar mit dem Titel "Trennung von Werbung und Programm" sei bereits im internen Fortbildungsangebot des Senders aufgenommen worden.



MDR-Intendant Reiter will hart gegen Schleichwerbung vorgehen.
MDR sucht in Produktionen nach Schleichwerbung
Reiter wies außerdem daraufhin, dass in Sachen "Bavaria" der MDR peinlich genau darauf achten werde, dass der beschlossene Maßnahmenkatalog zur Verhinderung von Placements umgesetzt wird. Bereits produzierte Folgen der Serie "In aller Freundschaft" seien auf Schleichwerbung überprüft und fragliche Sequenzen auf Kosten der Saxonia Media entfernt. Weitere Produktionen ("Tatort", "Polizeiruf 110") werden noch überprüft. Der MDR hat außerdem 374 Produzenten angeschrieben und eine Erklärung eingefordert, dass bei allen bisherigen Produktionen die in den Produktionsverträgen festgeschriebenen "Richtlinien von Trennung von Werbung und Programm" eingehalten wurden. Da dieser Rücklauf bislang eher dünn ausfiel (150 Rückläufe per 20. Juli), wurde die Frist bis 19. August verlängert.

Reiter betont, dass die in den letzten Wochen bekannt gewordenen Schleichwerbungs- und Korruptionsfälle den öffentlich-rechtlichen Sendern massiv geschadet hätten. Jetzt müsse das Vertrauen der Öffentlichkeit wieder zurück gewonnen werden. "Der MDR wird aus eigener Kraft alles tun, um sich künftig von Schleichwerbung und Korruption sauber zu halten." Gleichzeitig warnt Reiter davor, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk insgesamt in Frage zu stellen: "Natürlich ist Kritik und vor allem Selbstkritik angebracht. Aber wir erleben auch, wie undifferenziert und zum Teil populistisch auf die ARD eingeprügelt wird. Vor allem, wenn die Kritik von unseren Mitbewerbern kommt, ist viel Heuchelei erkennbar."

zuletzt aktualisiert: 21. Juli 2005 | 18:20
 
Desti schrieb:
Der MDR hat seinen suspendierten Fernsehsportchef Wilfried Mohren heute fristlos entlassen. Gegen Mohren läuft ein Ermittlungsverfahren wegen Bestechlichkeit in besonders schwerem Fall. Er sitzt seit vergangener Woche in Untersuchungshaft.

mohren war ja das zweite "opfer", ins rollen kam die ganze sache afaik durch die korruptionsvorwürfe gegen den inwzischen (teil)geständigen jürgen emig.

http://www.faz.net/s/Rub6488DC6E9D6...03A9E8A345A1D4CB8D~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Staatsanwaltschaft beantragt Haftbefehl gegen Emig

29. Juni 2005 Gegen Jürgen Emig, den früheren Sportchef des Hessischen Rundfunks (HR), hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt im Rahmen ihrer Ermittlungen Haftbefehl beim zuständigen Amtsrichter beantragt. Bei seinem Arbeitgeber, der den 59Jährigen seit März 2004 mit Sonderaufgaben betraut und ihn im Oktober 2005 in die passive Altersteilzeit schicken will, hatten am Dienstag rund 50 Polizeibeamte sowie sieben Staatsanwälte der Abteilung für Organisierte Kriminalität Redaktions- und Arbeitsräume durchsucht.

„Zwei Beschuldigte sind anschließend am Dienstagabend vorübergehend festgenommen worden. Dabei handelt es sich um den 59 Jahre alten ehemaligen Leiter der HR-Sportredaktion und den 61 Jahre alten Betreiber einer Agentur”, sagte Thomas Bechtel, der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Am Mittwoch entschied die Staatsanwaltschaft, gegen beide Personen Haftbefehl zu beantragen. Während der gegen Emig in Kraft trat, wurde gegen den zweiten Beschuldigten ein Haftbefehl mit Verschonungsbeschluß und Kontaktsperre ausgesprochen.

„Beweismaterial in größerem Umfang”

Bei den Hausdurchsuchungen ist laut Bechtel „Beweismaterial in größerem Umfang” sichergestellt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Emig wegen dessen früherer Geschäftspraktiken. Die Berichterstattung über bestimmte Sportereignisse im HR hatte er gegenüber den Veranstaltern angeblich mit der Auflage verbunden, mit der Vermarktung der Events ausschließlich jene beiden Agenturen zu betrauen, die Emig selbst beziehungsweise seiner Ehefrau gehörten.

Laut Bechtel sei nach den bisherigen Ermittlungen im Fall Emig davon auszugehen, daß allein an die Ehefrau Gewinne „in Höhe eines sechsstelligen Betrages” geflossen sind. Gegen den in Gewahrsam genommenen Betreiber einer dieser Agenturen sowie den ehemaligen HR-Redaktionsleiter werde wegen der Tatbestände Angestelltenbestechlichkeit, Betrug und Untreue ermittelt. Neben den Räumlichkeiten im HR wurden Wohnungen und Büros in Frankfurt und Umgebung durchsucht, darunter die Geschäftsräume des Ehepaares Emig.

Text: FAZ.NET mit ddp, dpa und sid
Bildmaterial: dpa/dpaweb
http://www.faz.net/s/Rub21DD40806F8...3EAD45580E01A1F4C8~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Staatsanwaltschaft: Affäre um Emig wohl kein Einzelfall

06. Juli 2005 Die Schmiergeldaffäre um gekaufte Sportübertragungen im Hessischen Rundfunk (HR) ist nach Einschätzung der Strafverfolger wahrscheinlich kein Einzelfall. „Es würde mich schon sehr wundern, wenn dieses System nur in Frankfurt und Leipzig angewendet worden sein sollte”, sagte der ermittelnde Oberstaatsanwalt Wolfgang Schaupensteiner am Mittwoch in Frankfurt.

Die Intendanten der übrigen ARD-Sender wären seiner Meinung nach gut beraten, in ihren eigenen Häusern ganz genau hinzusehen und die Probleme nicht nur bei anderen zu vermuten. Schaupensteiner ist Chef der Anti-Korruptionsabteilung der Frankfurter Staatsanwaltschaft.

„Produktionszuschüsse” von Agenturen zum Teil kassiert

Der frühere HR-Sportchef Jürgen Emig steht im Verdacht, über die Marketing-Firmen seiner Ehefrau und eines engen Freundes Schmiergelder für die Übertragung bestimmter Sportereignisse verlangt und angenommen zu haben. Der 59jährige sitzt seit vergangener Woche in Untersuchungshaft.

Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft waren die von den Sportveranstaltern gezahlten „Produktionszuschüsse” nicht direkt an den Sender, sondern an die zwei zwischengeschalteten Agenturen gegangen und dort zum Teil einbehalten worden.

MDR-Sportchef Mohren suspendiert

Die Agenturen waren auch an Übertragungen des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) beteiligt. Dieser hat am Montag Sportchef Wilfried Mohren vom Dienst suspendiert. Einzelheiten zu den laufenden Ermittlungen nannte Schaupensteiner nicht.

Text: dpa
http://www.faz.net/s/Rub6488DC6E9D6...FB802412D7B07B4178~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Jürgen Emig fristlos entlassen

14. Juli 2005 Der ehemalige Sportchef des Hessischen Rundfunks, Jürgen Emig, ist fristlos entlassen worden. Es handele sich um eine „Verdachtskündigung”, teilte der HR im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit. Sie stütze sich unter anderem auf den von der Staatsanwaltschaft Frankfurt erhobenen Verdacht, daß Emigs Ehefrau Atlanta Killinger-Emig stille Teilhaberin der Agentur von Emigs Vertrautem Harald Frahm, sei. Wie die Staatsanwaltschaft miteilt, hat Emig in der Schmiergeldaffäre ein Teilgeständnis abgelegt, in dem er auch seinen früheren Geschäftspartner Harald Frahm belaste.

Deshalb sei der Inhaber der Agentur SMP und Präsident des Deutschen Tanzsportverbandes in Haft genommen worden. Frahm würden nun neben Bestechlichkeit und Beihilfe zum Betrug noch Untreue und Steuerhinterziehung vorgeworfen. Emig sitzt weiter in Untersuchungshaft, er soll weiter vernommen werden und zur Kooperation bereit sein.

Die beiden Beschuldigten seien am Mittwoch von den Anti-Korruptionsstaatsanwälten befragt worden. Emig und Frahm wird vorgeworfen, gemeinsam mit Emigs Ehefrau einen Teil von Produktionszuschüssen für sich behalten zu haben, die für bestimmte Sportübertragungen an den HR gezahlt werden sollten. Zu diesem Zweck sollen sie Agenturen zwischengeschaltet haben.

Beim MDR besteht der Verdacht ähnlicher Machenschaften, Sportchef Wilfried Mohren ist suspendiert und sitzt seit Donnerstag in Untersuchungshaft. Die sächsische Antikorruptionseinheit INES bestätigte einen entsprechenden Bericht der „Leipziger Volkszeitung”. Mohren wurde am Morgen in seinem Haus in Leipzig-Markkleeberg festgenommen worden, berichtet die Zeitung in ihrer Freitagsausgabe. Es bestehe Verdunkelungsgefahr. Der MDR erklärte, der Sender setze alles daran, bei der Aufklärung des Falles zu helfen. Sollte sich der Tatverdacht gegen Mohren bestätigen, werde sich der Sender von ihm trennen.

Text: lüc., miha./F.A.Z., dpa, Reuters
Bildmaterial: dpa/dpaweb, AP
 
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