Zurück ins Atomzeitalter.....

Also ehrlich gesagt hab ich keine rechte Lust nochmal einen Roman zu schreiben. Du willst dich nicht überzeugen lassen, nun gut, damit muss ich leben. Ich hab schon zum wiederholten mal geschrieben, dass Windkraft einfach nicht genug Energie liefert. Du kannst Deutschland nicht mit Windkraft versorgen, das geht nicht.
Zu der Überlegung den radioaktiven Müll in die Sonne zu schießen hab ich auch schon was geschrieben, allem Anschein nach umsonst.

Aber eine Sache will ich so nicht stehen lassen:

und wollen wir jetzt die toten und opfer aus windkraft aufrechnen gegenüber denen aus der atomenergie?

Wenn man Tschernobyl ausklammert dürften pro erzeugter Energiemenge bei Windkraftwerken wesentlich mehr Schäden an Ökologie und Mensch auftreten als bei AKWs. Bedenke, dass die gesamte Windenergie die Deutschland produziert (2004 4.2% des Gesamtbedarfs lt. Wikipedia) bereits von 2 AKWs erzeugt werden kann.
 
@Treverer
na, ein bißchen nachdenken und nachrechnen hilft wohl auch: egal wie leicht du die rakete bekommst, der müll wird nicht leichter und weniger, den du hochschießen müßtest.
Dein Denkfähigkeit ist ja schon atemberaubend, aber nächstes mal bitte auch zu dem, was ich geschrieben habe. Ich habe kein Wort darüber verloren, dass sie die Menge verringern würde. Du hast den Kostenfaktor angesprochen und ich habe darauf hingewiesen, dass mit fortschreitender Raktentechnik sich die Kosten reduzieren lassen. Überdies wird die Raumfahrt sicher nicht gefährlicher, wenn die Technik fortschritte macht.
Diese zwei Punkte sind zentrale Interessen der Raumfahrtbehörden. Verständlich, oder?

es ging nur um diese behauptung der mehrheitsmeinungen!
Mehrheitsmeinungen sind hier völlig fehl am Platz und nichts sagend, genau wie deine ständigen Beleidigungen, welche übrigens deinen Worten nicht gerade mehr Gewicht verleihen. Du solltest dein Denkvermögen lieber dazu verwenden, meine mehr als berechtigten Fragen zu deiner alternativen Energiegewinnung zu beantworten. Sollte dies etwas länger dauern, kann ich das gut verstehen, aber bitte vergiss es nicht.

Hier sind sie nochmals:
Ich würde es begrüssen, wenn du deine Offshore-Windanlagen etwas kritischer betrachtest. Wie soll das denn genauer aussehen? Wo soll das hin? Was für eine Fläche würde dafür benötigt? Behindert dies die Schifffahrt? Wenn ein Ausstieg aus der Atomenergie sinn machen soll, dann genügt es nicht, wenn nur Deutschland da mitmacht. Soll ganz Europa seine Energie aus diesen Windparks beziehen? Dazu noch auf alle Dächer Solarzellen? Was ist mit den sensiblen Bereichen, wo man zuverlässigen Strom benötigt? Z.B. Spitäler, ÖV, Industrie. Willst du für den Notfall die ganzen Kapazitäten doppelt vorhanden haben? Wie soll das genau aussehen?

und wollen wir jetzt die toten und opfer aus windkraft aufrechnen gegenüber denen aus der atomenergie?
Hast wohl den Wink nicht verstanden. Wieso erwähnst du einen Unfall in Japan, gibst uns aber keinerlei Details darüber. So ist es sehr leicht eine Sache ins schlechte Licht zu rücken. Wir sind ja hier nicht bei der BILD.

Gruss
 
Seit September vergangenen Jahres läuft das größte Windrad Europas in der Nähe von Magdeburg. Das Windkraftwerk mit einer Turmhöhe von 120 Metern erzeugt nach Angaben von Enercon 4,5 Megawatt; das reicht aus, um eine Stadt mit 15000 Einwohnern zu versorgen. Die Rotorblätter sind jeweils 52 Meter lang und bis zur Hälfte begehbar. Das bis dahin größte Windrad des Unternehmens Enercon (E-66) erzeugt 1,8 Megawatt mit einer Nabenhöhe von 66 Metern und einer Rotorblattlänge von 32 Metern.

überlegtr ech mal wie das die Landschaft verschandelt, wenn tausend solcher Dinger in der Landschaft stehen, was das für das Mikroklima bedeutet und wie wenig nutzen das bringt
eine Kleinstadt mit einer Anlage ist schön und gut, aber was ist mit Berlin, Hamburg un den Ruhrpott?

wie gesagt, das ist die größte Anlage und viel mehr wird man auch aus kleineren Anlagen einfach technisch nicht herausbekommen
aerodynamisch und vom Material sind die Rotorblätter schon ziemlich ausgereift, man hat schließlich schon 4000 Jahre an der Windenergie geforscht
Generatoren sind auch recht effektiv, denn daran wird auch unabhängig vom Wind alles getan, da es alle Kraftwerke und auch deren Wirtschaftlichkeit/Geld betrifft

wo ist bei der Windkraft bis auf mehr und größere Anlagen noch Potential?

MfG Micha
 
migmicha schrieb:
aus diesem Posting

überlegtr ech mal wie das die Landschaft verschandelt, wenn tausend solcher Dinger in der Landschaft stehen, was das für das Mikroklima bedeutet und wie wenig nutzen das bringt
eine Kleinstadt mit einer Anlage ist schön und gut, aber was ist mit Berlin, Hamburg un den Ruhrpott?

wie gesagt, das ist die größte Anlage und viel mehr wird man auch aus kleineren Anlagen einfach technisch nicht herausbekommen
aerodynamisch und vom Material sind die Rotorblätter schon ziemlich ausgereift, man hat schließlich schon 4000 Jahre an der Windenergie geforscht
Generatoren sind auch recht effektiv, denn daran wird auch unabhängig vom Wind alles getan, da es alle Kraftwerke und auch deren Wirtschaftlichkeit/Geld betrifft

wo ist bei der Windkraft bis auf mehr und größere Anlagen noch Potential?

MfG Micha

Vor allem, was ist mit der Industrie, die deutlich mehr verbraucht als die privaten Haushalte?
 
Tensor schrieb:
aus diesem Posting

@Treverer
Dein Denkfähigkeit ist ja schon atemberaubend, aber nächstes mal bitte auch zu dem, was ich geschrieben habe. Ich habe kein Wort darüber verloren, dass sie die Menge verringern würde. Du hast den Kostenfaktor angesprochen und ich habe darauf hingewiesen, dass mit fortschreitender Raktentechnik sich die Kosten reduzieren lassen. Überdies wird die Raumfahrt sicher nicht gefährlicher, wenn die Technik fortschritte macht.
Diese zwei Punkte sind zentrale Interessen der Raumfahrtbehörden. Verständlich, oder?

Mehrheitsmeinungen sind hier völlig fehl am Platz und nichts sagend, genau wie deine ständigen Beleidigungen, welche übrigens deinen Worten nicht gerade mehr Gewicht verleihen. Du solltest dein Denkvermögen lieber dazu verwenden, meine mehr als berechtigten Fragen zu deiner alternativen Energiegewinnung zu beantworten. Sollte dies etwas länger dauern, kann ich das gut verstehen, aber bitte vergiss es nicht.

Hier sind sie nochmals:

Hast wohl den Wink nicht verstanden. Wieso erwähnst du einen Unfall in Japan, gibst uns aber keinerlei Details darüber. So ist es sehr leicht eine Sache ins schlechte Licht zu rücken. Wir sind ja hier nicht bei der BILD.

Gruss

man sind wir hier an der uni, wo ICH dir eine doktor-arbeit liefern muß? ist es so schwierig, selber im netz nach daten zu suchen hinsichtlich unfällen? klar, wenn man die meldungen einfach nicht glaubt...

und die sache mit der mehrheitsmeinung hast du immer noch nicht begriffen, deswegen versuche ich es nochmals ein weiteres mal vereinfacht: jemand (intel_hasser) hat behauptet, die mehrheitsmeinung hinsichtlich einer frage (hier: klimaerwärmung) sehe xyz aus. ich bestritt, daß dies die mehrheitsmeinung sei. über xyz wurde dabei also gar nicht gestritten, auch nicht darüber, ob nun die mehrheits- oder die minderheitenmeinung stimmen würde. klar? was du daraus bastelst, weil du die streitpunkt nicht verstehst: ich würde immer der mehrheit folgen...man, was für ein niveau...

so, vielleicht war es das folgende in japan, keine ahnung mehr, ich denke ich sprach auch von vielleicht in meinem vorherigen post:

http://www.de.emb-japan.go.jp/presse/jb_alt/jb_0434.html

und, ja, ich habe auch gelesen, daß keine radioaktivität ausgetreten ist, aber die fünf arbeiter wiegen den einen vom windrad erschlagenen wohl locker auf...außerdem ist ein unfall im atomkraft wohl immer ein wenig heikler (und teurer, wenn die anlage herunter gefahren werden muß)

aber ich habe doch tatsächlich die größte europäische dreckschleuder vergessen, sellafield, ehedem windscale, im mai dieses jahres:

http://www.x1000malquer.de/pa61521.html
 
i_hasser schrieb:
aus diesem Posting

Also ehrlich gesagt hab ich keine rechte Lust nochmal einen Roman zu schreiben. Du willst dich nicht überzeugen lassen, nun gut, damit muss ich leben. Ich hab schon zum wiederholten mal geschrieben, dass Windkraft einfach nicht genug Energie liefert. Du kannst Deutschland nicht mit Windkraft versorgen, das geht nicht.
Zu der Überlegung den radioaktiven Müll in die Sonne zu schießen hab ich auch schon was geschrieben, allem Anschein nach umsonst.

Aber eine Sache will ich so nicht stehen lassen:



Wenn man Tschernobyl ausklammert dürften pro erzeugter Energiemenge bei Windkraftwerken wesentlich mehr Schäden an Ökologie und Mensch auftreten als bei AKWs. Bedenke, dass die gesamte Windenergie die Deutschland produziert (2004 4.2% des Gesamtbedarfs lt. Wikipedia) bereits von 2 AKWs erzeugt werden kann.

intel_hasser: du denkst, du kannst mich nicht überzeugen, ich denke, ich kann nicht überzeugen. wer verbohrt ist, wer recht hat - alles das möchte ich nicht mir dir diskutieren, weil ich deine meinung im forum sonst immer recht schätze. aber bei diesem thema finde ich halt, daß du "komische" sachen schreibst *buck*

allein die story mit den opfern von windkraft vs. atomenergie... eine minute im netz googeln und schon stößt man auf dies:

http://lexikon.freenet.de/Liste_der_nuklearen_Unfälle

ob die wohl volständig ist? und was ist mit den opfern, die es noch lange geben wird, wenn kein atomkraftwerk mehr steht? ach so, die wird es ja nicht geben, weil der müll zur sonne geschickt wird..leute: nach 50jahren raumfahrt ist dies immer noch so riskant, daß nicth mal die internationale raumstation richtig versorgt werden kann...
 
@Treverer
man sind wir hier an der uni, wo ICH dir eine doktor-arbeit liefern muß? ist es so schwierig, selber im netz nach daten zu suchen hinsichtlich unfällen? klar, wenn man die meldungen einfach nicht glaubt...
wann war der letzte größere unfall? in japan vor nicht mal ein jahr, glaube ich.
Wenn du schon von einem grösseren Unfall sprichst, dann will ich's halt schon genau wissen und da es dein Einwand war, solltest auch du die Informationen liefern, nicht? Woher soll ich denn wissen, worauf du dich beziehst?
so, vielleicht war es das folgende in japan, keine ahnung mehr, ich denke ich sprach auch von vielleicht in meinem vorherigen post:
Da muss ich mich wohl selber zitieren:
Hoffentlich sind deine anderen Behauptungen bissl fundierter.

So wir drehen uns im Kreis. Probieren wir doch mal was neues:
Ich würde es begrüssen, wenn du deine Offshore-Windanlagen etwas kritischer betrachtest. Wie soll das denn genauer aussehen? Wo soll das hin? Was für eine Fläche würde dafür benötigt? Behindert dies die Schifffahrt? Wenn ein Ausstieg aus der Atomenergie sinn machen soll, dann genügt es nicht, wenn nur Deutschland da mitmacht. Soll ganz Europa seine Energie aus diesen Windparks beziehen? Dazu noch auf alle Dächer Solarzellen? Was ist mit den sensiblen Bereichen, wo man zuverlässigen Strom benötigt? Z.B. Spitäler, ÖV, Industrie. Willst du für den Notfall die ganzen Kapazitäten doppelt vorhanden haben? Wie soll das genau aussehen?

Gruss
 
@Strom im Weltraum
die Stationen brauchen kein Atomstrom, weil die Sonne billiger und effizienter ist

denn ohne Atmosphäre und bei optimaler ausrichtungsmöglichkeit(sind ja drehbar, anders als auf einem Dach) ist eine Erhebliche Wirkungsgradsteigerung möglich, 1m² Photovoltaik da oben produziert noch mehr Strom, als der selbe m² in der Sahara, von den ungünstigen Verhältnissen in Deutschland brauchen wir gar nicht sprechen
Sonnen energie ist meiner Ansicht naach eine der wenigen Alternativen, wenn die Produktion nicht so verschwenderisch wär und es jeder zweite hat, allerdings braucht man immernoch einen erheblichen Anteil an Spitzenlast und Wärmekraftwerken um auch andere Bedürfnisse zu befriedigen, z.B. wenn die Sonne nicht scheint
übrigens werden Turbinen im Kraftwerk kaum angehalten, da man sich mal überlegen muß, was das für das Material und die Lager bedeutet mehrere Tonne bei 3000U/min wzu tragen und dann wird alles nur punktuell belastet
also würde unnotig Brennstoff bei 20% Last verheizt, nur um evtl. die Dinger wieder anzufahren zu können, wenns irgendwo fehlt

für mich gibt es keine Alternative zu Verbrennungskraftwerken bzw. der Kraft-Wärmekopplung
Wasserstoff und Brennstoffzelle wär ein Ausweg, Fusion
Sonnenkollektoren im Weltraum(in den 70ern und 80ern hatten mal Leute die Idee dort Sonnenkraftwerke zu errichten und die Energie mittels Mikrowellen oder Laser gebündelt zu einer Umformstation auf die Erde zu schicken bzw. einfach auch Nachts die Sonne über dem Sonnenkraftwerk scheinen zu lassen)
man könnte auch die Sonnenenergie nutzen um Wasserstoff zu produzieren, eine Möglichkeit den Strom zu speichern um ihn im Bedarfsfall zu verbrennen

aber dafür ist der Aufwand/Nutzen auch für die Umwelt noch zu hoch

MfG Micha
 

Das meine ich zum Beispiel. Dieser Link hat nicht die geringste Aussagekraft, es ist noch nichteinmal möglich die Aussagekraft von dem Link überhaupt einzuschätzen. Trotzdem führst du das als Argument gegen Atomenergie an, das erinnert schon in gewisser Weise an Bauernfang. Du "argumentierst" in genau so einer argumentlosen Art und Weise wie es bei vielen Atomgegnern zu finden ist - keine Ahnung von nix, aber die eigene Meinung geht über alles.

Wenn du mal das Verhältnis von produzierter Atomenergie der produzierten Windenergie gegenüberstellst, kommt da ungefähr ein Faktor von 15:1 raus. Nur allein in Deutschland, dem Land der EU, das mit Abstand am meißten Windenergie erzeugt. Wenn du nun die Liste durchgehst, entdeckst du nur einen einzigen Zwischenfall in Deutschland,

Und wenn du dir das genauer anguckst, sind da auch sehr viele nichtkrittische Ereignisse gelistet. Dann musst du noch mit einbeziehen, dass Windkraft bei weitem nicht so lange genutzt wird die Atomenergie, das durch WIndkraftwerke um Größenordnungen weniger Strom produziert wird, und das bei Atomenergie viel strenger hingeguckt wird als bei Windenergie. Darüberhinaus lässt sich der Schaden an der Umwelt wohl kaum in Zahlen fassen, fakt ist aber, dass tausende von Windkraftwerken überall in Deutschland einem vergleichsweise eher unbedeutendem und einmaligem Austritt von Radioaktivität gegenüberstehen.

Du bringst die richtigen Argumente, biegst dir die Interpretation davon aber so zurrecht, dass sie dir in den Kram passen. Der Link, den du da gebracht hast, ist im Endeffekt nämlich pro Atomenergie! Da es aber schwierig ist das abzuschätzen würde ich das als Argument gänzlich weglassen.
 
Ich hab zwar keinen Plan von der Matere, lese aber interessiert mit.
Lasst doch mal Eure gegenseitigen Sticheleien, bitte! :-[



sm
 
Tensor schrieb:
aus diesem Posting

@Treverer

Wenn du schon von einem grösseren Unfall sprichst, dann will ich's halt schon genau wissen und da es dein Einwand war, solltest auch du die Informationen liefern, nicht? Woher soll ich denn wissen, worauf du dich beziehst?
Da muss ich mich wohl selber zitieren:

So wir drehen uns im Kreis. Probieren wir doch mal was neues:


Gruss

na, sie mal an: habe dir nicht deine links geliefert zum thema unfälle in/um akws? reicht das nicht, um SELBER weiter zu recherchieren, wenn man es SELBER wissen will? meine heutigen überzeugungen sind in vielen jahren gewachsen. sie immer wieder neu zu begründen ist ein wenig mühsam, aber ich denke nicht, daß ich es hier an versuchen gelassen habe.

und wenn du immer nur wieder deine fragen losläßt hinsichtlich off-shore windkraft, was soll das? weil du von mir ein fertiges konzept erwartest, welches die off-shore pioniere gerade erst selber erarbeiten? also: was soll das? ich halte die technischen und ökologischen probleme der windkraft eben für bedeutend kleiner als bei großkraftwerken. die imensen risiken und probleme der windkraft solltest vielleicht gerade du aufzeigen, wenn du meinst, ich sollte es kritischer sehen. und im übrigen habe gerade ich andauernd von einem energiemix aus vielen alternativen energien gesprochen, oder etwa nicht?

hier, geschenkt, damit es mal realer wird:

http://www.bsh.de/de/Das BSH/Presse/Pressearchiv/Pressemitteilungen2002/06-2002.jsp

der witz ist doch:

- die gleichen, die bei atom-,raketen-,fusions-technik meinen, in hunder(!!!) jahren seien die probleme gelöst, sprechen hier bei windkraft von scheinbar unlösbaren problemen. man, die sind schon in zehn jahren gelöst: entweder es geht, oder es geht nicht...aber dazu braucht man praxis-erfahrungen!

- gerade die "den grünen" immer so oft vorgeworfenen bürokratischen umweltschutz-verfahren, werden doch auch auf windanlagen angwendet. wenn es da defizite gibt, dann nur her damit. den schlanken staat als lösung für unsere probleme she ich nun gerade nicht!

und hier ganz ausführlich:

http://www.umweltdaten.de/down-d/wind.pdf

ein bericht von 2003 von den erfahrungen der dänen:

http://www.umweltfondsvergleich.de/fp/archiv/artikel/030730.shtml

http://www.google.de/url?sa=t&ct=re...shore-windkraft.pdf&ei=7_IRQ6vfMIW-wgGY_PSUAg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne alles gelesen zu haben...

Windkraft sollte als Ergänzung des Energiemix gesehen werden. Die Technik ist relativ ausgereift, Fortschritt begrenzt sich auf Größe, Standort und die Kosten. Wenn man Windkraft effizient einsetzen kann ohne die Umweld übermäßig zu schädigen (Vögel), sollte man das tun.
Auch andere Techniken (Photovoltaik, Aufwindkraftwerke) sollten im Auge behalten werden. Dort sind noch einige Fortschritte zu erwarten.

Dennoch braucht man weiterhin eine stabile und planbare Energiequelle, mit der die Grundlast des Netzes gedeckt werden kann. Dafür sind Kohle/Gas/Öl/Atom - Strom unverzichtbar. Große Hoffnungen setze ich persönlich immernoch in die Fusionsenergie, die viele Sorgen überflüssig machen kann.

MfG
 
i_hasser schrieb:
aus diesem Posting

Das meine ich zum Beispiel. Dieser Link hat nicht die geringste Aussagekraft, es ist noch nichteinmal möglich die Aussagekraft von dem Link überhaupt einzuschätzen. Trotzdem führst du das als Argument gegen Atomenergie an, das erinnert schon in gewisser Weise an Bauernfang. Du "argumentierst" in genau so einer argumentlosen Art und Weise wie es bei vielen Atomgegnern zu finden ist - keine Ahnung von nix, aber die eigene Meinung geht über alles.

Wenn du mal das Verhältnis von produzierter Atomenergie der produzierten Windenergie gegenüberstellst, kommt da ungefähr ein Faktor von 15:1 raus. Nur allein in Deutschland, dem Land der EU, das mit Abstand am meißten Windenergie erzeugt. Wenn du nun die Liste durchgehst, entdeckst du nur einen einzigen Zwischenfall in Deutschland,

Und wenn du dir das genauer anguckst, sind da auch sehr viele nichtkrittische Ereignisse gelistet. Dann musst du noch mit einbeziehen, dass Windkraft bei weitem nicht so lange genutzt wird die Atomenergie, das durch WIndkraftwerke um Größenordnungen weniger Strom produziert wird, und das bei Atomenergie viel strenger hingeguckt wird als bei Windenergie. Darüberhinaus lässt sich der Schaden an der Umwelt wohl kaum in Zahlen fassen, fakt ist aber, dass tausende von Windkraftwerken überall in Deutschland einem vergleichsweise eher unbedeutendem und einmaligem Austritt von Radioaktivität gegenüberstehen.

Du bringst die richtigen Argumente, biegst dir die Interpretation davon aber so zurrecht, dass sie dir in den Kram passen. Der Link, den du da gebracht hast, ist im Endeffekt nämlich pro Atomenergie! Da es aber schwierig ist das abzuschätzen würde ich das als Argument gänzlich weglassen.

warum hat der link keine aussagekraft? und ob er nun pro oder gegen atomenergie ist, was soll es? (insbesondere, wenn er keine aussagekraft hat? *lol* ) es ist eine auflistung von unfällen, nicht mehr und nicht weniger.

was atomenergie betrifft: bleibe bei deiner meinung, ich bleib bei meiner. denn deine - und die mancher anderer - unterfütterung deiner argumente ist ja wohl noch dünner als bei mir. aber solche statements wie "keine ahnung von nix, aber die eigene meinung geht über alles" belegt einfach endgültig die verschwendete zeit, weil an austausch gerade von jenen kein interesse besteht, die so sprechen... das lustige ist ja schon, mir die richtigkeit meiner argumente zu attestieren, aber eine falsche interpretation: die ist gewachsen in jahrzehnten. und in jahrzehnten werden wir alle besser wissen, was geht und was nicht. daß in 45 jahren fusionskraftwerke immer noch nicht die energie UND ökologie-probleme der menschheit lösen, werde ich hoffentlich noch erleben, aber daß raketen unsere müllprobleme lösen wohl kaum (schließlich will ich "nur" 107 werden, nicht 137... *lol* )

p.s.: "einmaliger" austritt? was soll denn das schon wieder sein? 30 jahre läuft das werk, jeden tag werden radioaktive stoffe in die umwelt geblasen und geflossen - was heißt da einmalig? ganz abgesehen davon, daß diese stoffe über einen "ziemlich" langen zeitraum in der umwelt verbleiben... ich verstehe nicht, wovon du sprichtst und es kommt mir völlig absurd vor...hey, mache doch mal ne liste der opfer von windenergie, meinetwegen auch pro kw
 
@Treverer
und wenn du immer nur wieder deine fragen losläßt hinsichtlich off-shore windkraft, was soll das?
Hätte ja sein können, dass du vergessen hast zu antworten.
[...]belegt einfach endgültig die verschwendete zeit, weil an austausch gerade von jenen kein interesse besteht[...]
Das passt doch was nicht zusammen? ???

weil du von mir ein fertiges konzept erwartest, welches die off-shore pioniere gerade erst selber erarbeiten?
Wieso übertreibst du denn so masslos? Du hast doch eine Meinung!? Oder beschränkt sich die bloss auf das 'was' und beinhaltet kein 'wie'? Die Offshore-Pläne sind ja unbestritten sehr viel weiter fortgeschritten als die Fusionstechnologie, darum verstehe ich nicht, weshalb du bei uns auf den Details herumhackst, dich selber aber hinter solchen Sprüchen verstecken willst!? Da passt ja schon wieder was nich... *suspect* Du legst mir zu oft verschiedene Massstäbe an.

ich halte die technischen und ökologischen probleme der windkraft eben für bedeutend kleiner als bei großkraftwerken.
Da sind wir einer Meinung. Nur, und das ist für mich der springende Punkt, genügen denn alternative Energiequellen (sprich die regenerativen), um unseren Bedarf zu decken? Ich bin der Meinung, sie vermögen dies nicht!

Gruss
 
Treverer schrieb:
aus diesem Posting

warum hat der link keine aussagekraft? und ob er nun pro oder gegen atomenergie ist, was soll es? (insbesondere, wenn er keine aussagekraft hat? *lol* ) es ist eine auflistung von unfällen, nicht mehr und nicht weniger.

was atomenergie betrifft: bleibe bei deiner meinung, ich bleib bei meiner. denn deine - und die mancher anderer - unterfütterung deiner argumente ist ja wohl noch dünner als bei mir. aber solche statements wie "keine ahnung von nix, aber die eigene meinung geht über alles" belegt einfach endgültig die verschwendete zeit, weil an austausch gerade von jenen kein interesse besteht, die so sprechen... das lustige ist ja schon, mir die richtigkeit meiner argumente zu attestieren, aber eine falsche interpretation: die ist gewachsen in jahrzehnten. und in jahrzehnten werden wir alle besser wissen, was geht und was nicht. daß in 45 jahren fusionskraftwerke immer noch nicht die energie UND ökologie-probleme der menschheit lösen, werde ich hoffentlich noch erleben, aber daß raketen unsere müllprobleme lösen wohl kaum (schließlich will ich "nur" 107 werden, nicht 137... *lol* )

p.s.: "einmaliger" austritt? was soll denn das schon wieder sein? 30 jahre läuft das werk, jeden tag werden radioaktive stoffe in die umwelt geblasen und geflossen - was heißt da einmalig? ganz abgesehen davon, daß diese stoffe über einen "ziemlich" langen zeitraum in der umwelt verbleiben... ich verstehe nicht, wovon du sprichtst und es kommt mir völlig absurd vor...hey, mache doch mal ne liste der opfer von windenergie, meinetwegen auch pro kw

*rofl*

Sorry, aber das ist ein Beitrag vom Schlage "Ok, lass uns Frieden schließen, aber ich hab doch recht!".
Ich hab argumentiert was geht. Wenn du die Argumentation nicht verstehst nicht mein Problem, ich erwarte von meinem Gegenüber, dass es meine Argumentation auch ein bisschen selbst durchdenkt. Dazu muss man nunmal aber anhand vorhandener Fakten logisch Schlussfolgerungen ziehen können.
 
also Solarzellen im All das ist denk ich etwas zu kostenintensiv *lol* da müsst man ja 1000 mal hochfliegen bis man mal was anständiges da oben hätte. Ausserdem könnte sich das Deutschland und 99 % der anderen Länder der Welt eh nicht leisten.
 
i_hasser schrieb:
aus diesem Posting

*rofl*

Sorry, aber das ist ein Beitrag vom Schlage "Ok, lass uns Frieden schließen, aber ich hab doch recht!".
Ich hab argumentiert was geht. Wenn du die Argumentation nicht verstehst nicht mein Problem, ich erwarte von meinem Gegenüber, dass es meine Argumentation auch ein bisschen selbst durchdenkt. Dazu muss man nunmal aber anhand vorhandener Fakten logisch Schlussfolgerungen ziehen können.

nein, intel_hasser: wir haben beide argumentiert, ich genauso wie du. aber wenn man sieht, daß man nicht vorankommt, dann sollte man es lassen.

aber dein lachen hier zeigt nur eines: arroganz! lies mal nochmals durch, was du geschrieben hast und ich eben zitierte und mache dir klar, daß ich gleiches hätte behaupten können - nur: was bringt es? wenn du es nötig hast, dich als sieger zu fühlen - geschenkt und gegönnt.

jedenfalls zeugt es nicht von reife. denn, was denkst du denn, wie eine solche diskussion zuende gehen soll, in der man sich NICHT einig ist? mit toten? oder mit friedlichem auseinandergehen und dem wissen, daß es das nächste mal eben weiter geht? wenn du meine "aufgabe" als zeichen der niederlage siehst :] ich sehe es - wie gesagt - als reife, nicht weiter drein zu schlagen in einer sache, die augenscheinlich nicht zu klären ist vorerst...

p.s.: mittlerweile finde ich das schön ärgerlich, diese tour hier: wer dem anderen zuerst vorwirft unbelehrbar zu sein, der hat gewonnen. so ist es in echt gott sei dank nicht!
 
Hi,

da ein ähnliches Thema schon bei 3dcenter.de auftauchte, mach ich einfach mal C&P aus meinem Beitrag dort:

Das Problem an der Diskussion sehe ich darin, dass viele davon ausgehen, wenn Frau Merkel erstmal mit großen Worten den Ausstieg rückgängig macht -wovon ich übrigens überzeugt bin- die KKWs wie Pilze aus dem Boden schießen. Dies wird (ich selbst bin da froh) nicht der Fall sein. An dieser Stelle will ich grundsätzliche Sicherheitsprobleme, die selbst evolutionäre Konvoi Anlagen wie der neue EPR aufweisen gar nicht ins Feld führen, da ich dies auch schon in diversen Threads erläutert hatte; Interessierte werden diese sicher ausfindig machen können.

Interessanteweise haben die Chefs aller großen deutschen Verbundunternehmen bereits während (!) der Ära Kohl -zu einem Zeitpunkt als von einem Ausstieg noch gar keine Rede sein konnte- einvernehmlich zu "Protokoll" gegeben, dass ein Neubau von Anlagen nicht in Betracht käme, selbst unter entschärften Gesichtspunkten (auf das entschärft werde ich später noch eingehen). Das mag im Widersrpruch zu den Bedenken gesehen werden, die Seitens eben jener Unternehmen nach Beschluß des Ausstiegs (Jobkiller, Standortaufgabe, Verlust der technischen Führung auf diesem Sektor (wobei dies bezweifelt werden darf) etc.) laut -sehr laut- geworden waren. Dies ist aber eher ein natürlicher Abwehrprozeß gewesen, denn gleichzeitig wurde niemals in Aussicht gestellt, ein neues KKW zu bauen.
Was man aber gerne sehen würde (und wovor ich nur warnen kann), sind wie in den USA bereits etabliert, Laufzeitverlängerungen bis zum St. Nimmerleinstag. Dabei decken schon heute Revisionen Materialmängel auf, gleichzeitig nimmt man sich durch Verkürzung von Revisionszeiten und "flächendeckende Einführung" von Referenzmethoden (!) die Möglichkeit der "Niveauhaltung". Die Rot/ Grüne Regierung hat hier keineswegs Einhalt geboten - gerade die extrem verteuerten Bau- und Unterhaltungskosten führen dazu, dass mit Gewalt Gewinne gerade in den letzten Betriebsjahren eingefahren werden müssen, wenn überhaupt möglich.
Für die Energiewirtschaft ist somit klar: Möglichst langer Erhalt der installierten Basis, das große Wundenlecken hat längst begonnen. Man ist von den Kostensteigerungen einfach überrollt worden, Jahrelang wurde auch von renomierten Instituten eine Phantasiezukunft geschaffen, die so nie eingetreten ist. Kleiner Vergleich: Biblis A: 850 Mio DM (1975) Baukosten, Neckar 2: 5 Miliarden DM (1982), gleiche Leistung. Da kann auch die Inflation nicht als Grund für die Teuerung herangezogen werden, zumal die USA diese noch sehr viel mehr zu spüren bekommen haben. Harrisburg hat zwar vordergründig zu dem Moratorium geführt, in erster Linie ist es aber dann doch der Kostendruck.
Nun existiert auch der langgepriesene Kostenvorteil in der Grundlast bereits seit Jahren nicht mehr, wurde aber noch Jahre (inzwischen nicht mehr) hinweg instrumentalisiert. Damit man vielleicht auch mal eine Vorstellung davon bekommt, unter welchen (falschen) Vorraussetzungen auch hier im Lande über Jahrzehnte in der Richtung Politik gemacht wurde, hilft vielleicht die Abschätzung der Internationalen Atomenergie-Organisation von 1974: Im Jahr 2000 wurde eine installierte Basis von mindestens 4.450.000 MW vorhergesagt. Heute stehen wir bei 1/12. Was mich an der Stelle ärgert, ist die fehlende Ehrlichkeit. Die Zahlen wurden über Jahre immer Stückchenweise nach unten korrigiert, dabei war eigentlich schon ab Ende der 60er absehbar, dass die Wirtschaftlichkeit der Leichtwasserlinie nicht gegeben sein konnte. Diese profitierte am Anfang ja auch noch von den von den Herstellern selbst unterschätzten (bzw. von ihnen selbst subventionierten) Kosten; etwas, dass dann später bei den schnellen Brütern zu einem finanziellen Desaster und einer riesigen Soll- Ist Lücke führte. Auch in unserem Land.
Erst in den 90ern konnten sich dann auch die deutschen Energieversorger zu einem öffentlichen Nein für neue KKWs im eigenen Land aussprechen (s.o.). Das mag auch darin begründet liegen, dass man am EPR als Prestigeobjekt festhalten wollte. Dessen Konzept wurde eben unter dem Kostendruck immer weiter verwässert, so dass ein weiteres interessantes Phänomen zu Tage tritt:
Nehmen wir an, die Wirtschaftlichkeit stehe außen vor, andere Interessen überwiegten. Welches KKW "darf" es denn für Deutschland sein? Die Brüter-Euphorie ist vergangen, Altlasten in Form von längerfristigen Verträgen deutscher KKWs mit den Aufbereitungsanlagen drücken aber weiter aufs "Kostengaspedal" bzw. lasten eine schreckliche Plutonium-Hypothek auf* (MOX-Brennelementen** kann das Plutonium nur zu geringen Prozentsätzen beigemengt werden; es wird mehr separiert als genutzt wird). Diese Richtung ist -nachdem auch Vorreiter Japan*** (natürlich arg gebeutelt durch Monju und Tokaimura) die Brütertechnik nicht mehr zum Zwecke eines geschlossenen Brennstoffkreislaufes sieht- abgeschnitten. Zur Erbauung, einmal die die Prognose des Kernforschungsinstitut Karlsruhe von 1965, hier wird festgehalten, dass:
"Brüter schon in den 70er Jahren kommerziell einsetzbar seien und die Leichtwasserreaktoren wieder verdrängen würden. Für das Jahr 2000 prognostizierte die Studie für die Bundesrepublik Brüterkraftwerke mit insgesamt 80.000MW elektrischer Leistung (während derzeit die Jahreshöchstlast im öffentlichen Stromnetz des früheren Bundesgebietes bei 60.000MW liegt!). Voraussetzung sei, daß ein mittelgroßer Demonstrationsbrüter – wie in Frankreich, Großbritannien und der Sowjetunion – unverzüglich auch in Deutschland errichtet werde. Die Baukosten dieses 300MW-Brüters wurden mit 310 Millionen DM veranschlagt, die Bauzeit mit 3 Jahren." (Anm.: wir stehen heute bei genau 0MW aus Brüteranlagen).
Gekostet hat Kalkar dann übrigens 7 Milliarden DM, Supherphenix 20 Milliarden, Monju 8,4 Milliarden; nicht zu vergessen die enormen Kosten für die vielen WAA, die -sollte es wirklich einen Effekt bezgl. der Uranausnutzung geben- noch zu bauen gewesen wären.
Bleibt also die Leichtwasserlinie. Natürlich läuft alles auf den EPR hinaus. Dürfte dieser denn in seiner jetzigen Form überhaupt im eigenen Land gebaut werden?
Zur Beantwortung dieser Frage beziehe ich mich u.a. auf die "Untersuchung zur Nachhaltigkeit der Kernenergienutzung" vom Mai 2001 im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Hier wird festgehalten, dass "[...] „Für die geplante neue Druckwasser-Reaktorlinie, den Europäischen Druckwasserreaktor EPR, wurde bisher kein hinreichender Nachweis erbracht, daß er den Anforderungen des novellierten Atomgesetzes genügen würde. Zur Zeit wird von dem Entwickler-Konsortium versucht, diese Nachweise rein rechnerisch zu führen (HAHN,1998). Unabhängig davon wurden in zahlreichen Kleinversuchen aber hohe Unsicherheiten bei der Vorhersagemöglicher Abläufe bei einer Kernschmelze und deren Folgen festgestellt, so daß bestimmte Risiken bei Kernschmelzunfällen generell als unberechenbar eingestuft werden müssen (Reimann, 1997; Tz. 1289)."
Zusätzlich: "[...] Andere Autoren aber sind bezüglich des EPR weniger optimistisch. Die negative Einschätzung des SRU wurde bereits vorgetragen. Eine ausführliche Analyse verschiedener technischer Alternativen, nicht nur des EPR, seitens der hessischen Stiftung für Konfliktforschung und des Öko-Instituts für das europäische Parlament halten die bisher vorgelegten Nachweisversuche für nicht überzeugend (vgl. auch die Gutachten des Sollner- Instituts 1989, s. Funkkolleg Technik 1995).[...]".
An dieser Stelle erscheint es mir wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Änderungen im Atomgesetz, die zu diesem Dilemma führen, bereits 1994 (!) unter einer Regierung Kohl festgesetzt wurden. Interessant auch, dass bei dieser Novellerierung, die Verpflichtung zur Aufbereitung ausgehebelt wurde (erst hier verabschiedete man sich also dann nachhaltig vom Traum des geschlossenen Brennstoffkreislaufes durch schnelle Brüter). Leider waren bis dahin schon äußert langandauernede Verträge Seitens deutscher KKW-Betreiber geschlossen. Außer Frage steht aber an dieser Stelle, dass die "aktuellen" Konvoi KKWs in dieser Form nicht mehr gebaut werden dürften. Ich will damit keine Panik verbreiten, halte selbst die Regelung mit einer Abschaltung nach der vorgesehenen Laufzeit für sinnvoll, aber das sollte man sich doch mal "im Hinterkopf" behalten, bei all der Diskussion. Zumal ich den EPR wie schon in alten Postings von mir angeklungen, für absolut nicht gelungen halte. Inhärente Sicherheit gibt es in jedem Fall nicht, selbst vielversprechende Konzepte wie der THTR haben sich ja dann im "Großversuch" als in dieser Hinsicht untauglich erwiesen. Was die "Großen" keineswegs davon abhält, die meiner Meinung nach hochgefährliche "PBMR Version" für Südafrika zu projektieren.
Für mich steht außer Frage, dass schon aus diesem gesamten Kontext heraus, kein neues KKW in Deutschland gebaut werden wird. Mit Sorge sehe ich die womöglich kommende Verlängerung der Laufzeiten, unter dem Vorzeichen, dass Revisionszeiten weiter gekürzt werden. Das Siemens austenitische Stähle auch nicht gerade eine Offenbarung sind, ist ja inzwischen auch an die Öffentlichkeit gedrungen. Ich ordne dies vom Potential ähnlich ein, wie die Nickelproblematik an den WWER Druckbehältern. Sollte dies aber dann wirklich der Fall sein, dann darf auch gar nicht -wirklich gar nicht- weiter über Temelin diskutiert werden. Das wäre (und ist jetzt schon) absolut absurd. Bis auf den seltenen, schlecht konservierten 1000MW Turbosatz besteht dort kein wirklich signifikant höheres Risiko. Auch wir haben Problemanlagen. Da es sich beim Temelin um einen WWER 1000 handelt, der auf den recht "gutmütigen" WWER 440/213**** basiert und nicht um ein Siedewassermodell (welches "die Russen" auch gar nicht als Leichtwasserausführung haben), sehe ich das mit dem Turbosatz auch eher als ein Problem im nichtnuklearen Bereich.
Aber gerade diese zwei Gesichter der deutschen Energiewirtschaft sind es, die mich wahnsinnig stören. Vom geplanten Fiasko mit der Aufbereitungsanlage in Majak will ich mich an der Stelle gar nicht auslassen, dass hatte ich ja alles schon mehrfach geschrieben.
Ich lasse mich überraschen, was denn wirklich geschieht...Patenlösungen für eine vernünftige Energiewirtschaft habe ich nicht, aber die Kernenergie kann dies nicht leisten -erst Recht nicht, nachdem der Brüter-Traum gescheitert ist. So muß man denn den Fokus auf die Zukunft richten und hoffen, dass sich positive Lösungen finden - wovon ich aber überzeugt bin.

[...]

Hier noch ein paar O-Töne der Verantwortlichen:

"HEW-Chef Timm erklärte in der TAZ vom 5.7.97: "Unter den sich abzeichnenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen lohnt sich der Bau neuer Kernkraftwerke nicht mehr"

In einem Vortrag am 15.1.97 bei der Industrie- und Handelskammer zu Kiel erklärte Preußenelektra- Chef Harig, angesichts des entstehenden Kostendrucks sehe er "in Deutschland in einem völlig liberalisierten Strommarkt kein neues Kernkraftwerk entstehen".

"VDEW- Präsident Werner Brinker sagte in Berlin: "Die Investitionskosten für Atomkraftwerke sind so hoch, dass an einen Neubau gar nicht zu denken ist." AKWs hätten die höchsten Investitionskosten von allen konventionellen Kraftwerken, sagte Brinker. Weit preisgünstiger sei es heute, kleine Gaskraftwerke zu bauen. Dabei seien kleine Blockgrößen von 150 bis 200 Megawatt flexibler zu finanzieren

aber den billigen atomstrom aus der CR kaufen, dass stört niemanden
Unter Atomminister Adamov in den 90ern auch für deutsche Energieversorger längst Alltag sich u.a. in im wahrsten Sinne des Wortes brandgefährliche RBMK Anlagen "einzukaufen" - nicht nur in Rußland: Habe mich ja wirklich gewundert, dass Ignalina Block 1 Anfang der Jahres wirklich abgeschaltet wurde. Hatte eigentlich ein Rechannelling fest prognostiziert - aber das kann ja noch für Block 2 kommen. Für St. Petersburg Block 1+2 ist das ja schon fast unter Dach und Fach. Und mit Kursk-5 wird wohl tatsächlich in diesem neuen Jahrtausend nochmal ein RBMK ans Netz gehen.
Wobei ich die tschechischen KKWs nicht als überproblematisch bewerte. Es findet sich kein WWER 440/230 darunter, nur die evolutionären WWER 440/213 bzw. sogar WWER 1000 wie in Temelin um das wie schon gesagt aus fadenscheinigen Gründen ein Riesenrummel gemacht wird. Das z.B. Bohunice -zumindest V1- immer noch nicht abgeschaltet ist, obwohl mit westlichen Mitteln Mochovce fertiggstellt wurde ist ein Skandal; geht aber völlig unter. Ist natürlich auch weiter von westlichen Grenzen entfernt.

Gruß

Denis

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Die Wiederaufarbeitung verschärfe das Abfallproblem qualitativ wie quantitativ, es müsse kontinuierlich „zusätzlich Frisch-Uran zugeführt“ werden, die Effektivität der Rohstoffnutzung sinke „rapide mit steigender Zyklenzahl“, es entstünden schließlich Spaltprodukte und Aktinide, und auch weitere Plutonium-Isotope. „Diese komplexen Zusammenhänge erhöhen die Menge und erschweren den Umgang auch beim Transport“, sowie bei der Endlagerung, durch ihre höhere Aktivität. „Aus diesen Betrachtungen folgt der Schluß, daß die Anwendung von MOX-Brennelementen letztlich keine Lösung ist. Im Endeffekt stellt sie eine Hypothek für die langfristige Entsorgung dar [SRU-2000]"

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"It is concluded that higher burn-up of fuel and the use of MOX fuel is problematic for a variety of reasons; thorium fuel schemes have some clear safety advantages but are currently not attractive enough, and other advanced fuel schemes are currently not realistic." (Schaper, Schmidt et. al. 2000, 6)"

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"[...] In seiner langfristigen Planung für die Forschung, Entwicklung und Nutzung von Kernenergie, die der Ausschuss für Kernenergie der Regierung im November 2000 aufgestellt hatte, wurde die Anwendung der Schnellen-Brüter-Technologie bereits herabgestuft. Dort wird sie nicht mehr als Kern der Planungen für einen nuklearen Kreislauf, sondern nur noch als "wahrscheinlichste Wahl in technologischer Hinsicht" für die Wiederaufbereitung abgebrannter Brennelemente bezeichnet. [...]" (Anm.: Das heißt nicht mehr und nicht weniger, als dass alle Projekte nach Monju erstmal auf Eis gelegt sind - dieser erlitt ja schon in der "Einrollphase" einen schweren Störfall mit Natriumfreisetzung, so dass de Facto Rußland mit seinem BN-600 in Bjelojarsk allein auf weiter Flur steht)

****Den ich in *einigen* Bereichen Konvoi-Anlagen sogar als überlegen betrachte; das fehlende Containment wird durch einen Nasskondensator zumindest halbwegs gut ersetzt; im Ernstfall (siehe Beitrag unten) kann dies ohnehin versagen
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Thema Sicherheit, kam -ebenfalls im 3dcenter- die Diskussion um die Möglichkeit einer Havarie in einem Leichtwasserreaktor auf. Tenor war hier schnell, dass dieser doch, bedingt durch negative Reaktivitätsrückwirkungen, eine nahezu 100%ige Sicherheit bieten würde (Aufhänger war das Buch "Die Wolke") Korrigierend daher an dieser Stelle noch einmal ein C&P aus meiner damaligen Antwort:

seh ich das richtig? da geht ein leichwasserreaktor durch (was so nicht passieren kann) und die folgen sind die selben wie in tschernobil
Sicherlich geht das. Die Folgen wären nicht ganz so weitläufig, da natürlich der Graphitbrand fehlt. Aber eine Wasserstoffexplosion ist dank der Zirkaloy-Brennstabummantellung selbstverständlich möglich. Die wird im Extremfall auch das Containment zertstören, mag man es auch noch so stabil bauen. Insofern hätte in Tschernobyl auch das schönste Containment höchstwahrscheinlich nichts verhindert. Kann die Nachzerfallswärme -aus welchem Grund auch immer- nicht abgeführt werden, nähert man sich schnell der Schmelztemperatur von Uran. Katalytische Reaktionen, die Wasserstoff erzeugen, haben schon lange vorher eingesetzt. Kernfänger und Zündkerzen, die die Wasserstoffblase zu einem Zeitpunkt zünden sollen, wenn sie noch ungefährlich klein ist, sind sehr kritisch zu sehen. Vermutlich wird man im Ernstfall hierdurch eben den Ernstfall noch früher herbeiführen.
Natürlich ist mir bewußt, dass zwischen einem Siedewasser-Druckröhrenreaktor, der u.U. einen positiven Reaktivitätskoeffizienten aufweist (entgegen der landläufigen Meinung auch vor den Nachrüstungen nach Tschernobyl nicht in jedem Betriebsregime), und einem herkömmlichen Druckwasserreaktor signifikante Unterschiede bestehen. Der Unfallablauf selbst wird in dieser Form natürlich nicht stattfinden können (wenngleich ich an dieser Stelle darauf hinweise, dass die RBMKs nach der Havarie in Tschernobyl soweit nachgerüstet wurden, dass der letzlich auslösende Scram-Effekt nicht mehr stattfinden kann -indem die Ausfahrposition der Steuerstäbe beschränkt wurde und so keine Wassersäule mehr entsteht- und der positive Void Effekt selbst in ungünstigen Situationen nicht mehr 5 Beta (!) betragen kann, wie kurz vor der Havarie in Tschernobyl), was aber eine Kernschmelze oder gar eine Hochdruckkernschmelze natürlich nicht ausschließt. In Tschernobyl kam es ja zu einer Leistungsexkursion, die -glaubt man den Angaben des Rechners SKALA*- oberen Drittel der aktiven Zone stattfand.
Harrisburg wird insbesondere vom Informationskreis Kernenergie immer als perfektes Beispiel der Beherrschung einer höchst kritischen Situation angeführt. Ein großer Irrtum, zeigt die Havarie des TMI Reaktors, dass vor allem zwei Phänomene immer wieder zu beobachten sind:

1. Menschliche Fehlleistungen, die nicht von einem Computersystem abgefangen werden können (Auslöser für die Havarie in Harrisburg war ein Zettel, der über der Kontrolleuchte für den Zustand der Sperrventile geklebt war) - in Tschernobyl war es ein Gemisch aus unscharfen Testbedingungen, der Reaktorauslegung, nicht weitergegebenen Informationen über frühere Reakivitätsstörfälle in Ignalina und St. Petersburg, und der absoluten "Macht" der Operatoren (denen ich aber keineswegs die Hauptschuld gebe; im Wesentlichen hielten sie sich an das Versuchsprogramm): Keine Warnung von Seiten des Kontrollsystems als die (ohnehin zu niedrig angesetzte) Reaktivitätsreserve unterschritten wurde; ich will diese Punkte nicht 1:1 auf heute übertragen, aber Schlamperei gibt es immer wieder, ob mutwillig oder nicht

2. Plötzlich auftretende Situationen, an die zum ersten Mal gedacht wird, wenn sie bereits geschehen. Die Wasserstoffproblematik war vor Harrisburg nie in Betracht gezogen worden, auch nicht bei der Konstruktion des Containments. In Tschernobyl war man dem verheißungsvollen Havarieschutzknopf aufgesessen, es kann doch so einfach sein. Knopf drücken...und alles wird gut, leider nicht.

Damals kam man mit einem blauen Auge davon, sah sich aber einer Situation gegenübergestellt, die man nie vorhergesehen hatte; das war wie gesagt die massive Bildung von Wasserstoff.
Bevor Rekombinationsgeräte installiert werden konnten (im Containment herrschten zu diesem Zeitpunkt absolut tödliche Bedingungen), explodierte die Blase. Das Containment war auf die doppelte Stärke ausgelegt, also kein Problem. Leider bildete sich danach noch eine wesentlich größere Blase, die dann allerdings von selbst verschwand. Ein zweites Problem ist wie gesagt die Abführung der Nachzerfallswärme, in Harrisburg wurde die Schmelztemperatur von Uran nur um 100 Grad verfehlt. Danach hilft dann übrigens auch kein Containment mehr, der Uranbrei frißt sich durch ("China Syndrom" - wie der gleichnamige Film, der übrigens kurz vor Harrisburg entstand). Ob der wie im EPR geplante Kernfänger hilft, oder das Problem nur verschlimmert, wird im Endeffekt nur im Ernstfall zu sehen sein. Ich persönlich glaube es nicht.

Panik verbreiten will ich nicht, gebe aber zu Bedenken, dass Biblis Block A im Dezember 1987 absolut harscharf an einer schweren Havarie vorbeigeglitten ist.

Das Buch "Die Wolke" kenne ich übrigens. Natürlich im Dunstkreis von Tschernobyl angesiedelt, ist es sicher nichts für Leute, die eine "physikalisch korrekte" Havarie-Simulation in Deutschland erwarten. Aber die Folgen, die bei einer Kernschmelze mit Zerstörung des Conainments auch in Deutschland zu erwarten wären, sind sicherlich gravierend. Im näheren Umkreis um den Reaktor höchstwahrscheinlich sogar schlimmer als in Tschernobyl selbst, da hier durch den Graphitbrand eine großflächige Verteilung stattfand, die insbesondere Weißrußland (=> Gomel) hart getroffen hat; dabei haben sie gar kein KKW im eigenen Land.
Insofern ist es natürlich übertrieben, wenn in Schweinfurt fast alle Menschen noch am selben Tag sterben. Selbst in Prypiat hat es unter der Bevölkerung ja kaum Menschen gegeben, die direkt am ASS litten. Die Dosen waren allerdings auch dort erheblich. Bis zu 60 Röntgen auf dem Asphalt und 1-2 Röntgen in der Luft sind keine Kleinigkeit; verglichen mit den bis zu 15.000 Röntgen neben einem Brennstoffragment auf dem KKW Gelände aber fast schon Peanuts (bereits bei den Dosen in Prypiat war die Strahlung übrigens durchaus wahrnehmbar, wie entsprechende Zeugenberichte bestätigen, und hat bereits ausgereicht, um Schäden auf Filmmaterial zu hinterlassen). Spätfolgen waren und sind aber schrecklich genug.
Die Opfer, die bei einer Massenpanik auftreten sind ebenfalls nicht zu unterschätzen, zumal die Besiedlungsdichte bei uns ja erheblich höher ist. Im Ernstfall glaube ich mit ziemlicher Sicherheit, dass auch in Deutschland ein Versagen wie in der Sowjetunion auftreten würde. "Damit hat eben keiner gerechnet"....
Das Buch versucht sich übrigens auch gar nicht erst an irgendeiner Beschreibung der Havarie, die hier "nur" als Aufhänger dient. Hier geht es vielmehr um die Geschichte eines Mädchens, was sich in den Tagen der Panik alleine durchschlagen muß.

Schließen möchte ich mit den Worten von Andrej Iwanowitsch Worobjew (sowjetischer Gelehrter und Mitglied der Akademie der Medizinischen Wissenschaften der UdSSR) im Mai 1987:
"Können Sie sich vorstellen, wie unser Planet aussähe, wenn die Kernkraftwerke mit konventionellen Waffen, also ohne atomare Sprengköpfe, bombardiert würden? Kein zivilisierter Mensch kann den Gedanken an eine derartige Verstümmelung der Menschheit ertragen. Nach einer solchen Havarie muss unsere mittelalterliche Denkweise ein Ende haben [...] Von daher müssen wir unser Denken, unsere Einstellung radikal erneuern, jeder von uns, ob wir nun Arbeiter oder Wissenschaftler sind. Schließlich gibt es keine zufälligen Havarien. Das heißt, das nukleare Zeitalter fordert die gleiche Genauigkeit wie die Berechnung der Raketenbahnen. Das nukleare Zeitalter kann nicht nur auf einem Gebiet nuklear sein. Es ist von großer Wichtigkeit, einzusehen, dass die Menschen heute über Chromosomen genausogut Bescheid wissen müssen wie über Viertaktmotoren [...]"

Hier wurde schonmal geschrieben, dass in einem Fall wie in Tschernobyl bei einem AKW in der EU keine Radioaktivität freiwerden würde.
s.o. - Der Unfallablauf ist *so* natürlich nicht möglich. Aber Aktivitätsfreisetzungen schon. Ich will keine Panik schüren, aber inhärente Sicherheit gibt es eben nicht.

Gruß

Denis



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"[...] Um 1.22.30 wurde durch den Rechner Skala die Leistungsdichteverteilung und die Lage der Absorberstäbe ausgedruckt. Hier ist anzumerken, dass der Rechner etwa 7-10 Minuten rechnet, also den Zustand der Anlage ungefähr 10 Minuten vor der Explosion ausgab. Über den Querschnitt der aktiven Zone war das Neutronenfeld ausgebeult, über die Höhe hatte es im mittleren zwei Maxima, wobei die Leistungsdichte im oberen Teil höher lag [...] so hatte sich im oberen Teil der aktiven Zone ein Gebiet gebildet, das die Form einer abgeplatteten Kugel mit einem Durchmesser von etwa 7 Metern und einer Höhe von etwa 3 Metern hatte. In diesem Teil der aktiven Zone (der etwa 50 Tonnen wiegt) entstand auch vor allem die prompte Kritikalität und die darauf folgende Leistungsexkursion. Hier kam es zuerst zur Krise des Wärmeaustausches, hier wurden die Brennstäbe zerstört, zerschmolzen und verdampft. Eben dieser Teil der aktiven Zone wurde durch die Knallgasverpuffung in hohe Schichten der Atmosphäre geschleudert..."
 
Zuletzt bearbeitet:
Außerdem musst du schon noch betrachten unter welchen Umständen die Kohle abgebaut wird, und was das für Umweltschäden hinterlässt.
Hier sollte man aber auch die Umkehrung beachten. Der Uranabbau selbst verursacht große Schäden an Mensch und Umwelt. Eine große und bittere Hypothek, vor allem für die Schwächsten der Schwachen, die es trifft. Bis zum World Uranium Hearing hatten diese Menschen gar keine Lobby, d.h. bis Anfang der 90er Jahre. Meiner Meinung nach unverantwortlich. Und hier hört auch mein Verständnis für Organisationen wie Greenpeace auf. Denn aus dieser Richtung ist nie groß was zu diesem Thema gekommen. Eignet sich auch nicht unbedingt zur "Effekthascherei" - sehr Schade und ein echter Offenbarungseid. Da muß man sich natürlich eher an die Schienen beim Castortransport ketten :-(.

Ich bin sicher kein Gesundheitslatschen Öko, der dumpf "Keine Atomkraft" schreit. Aber die ablehnende Haltung hat sich mit der langjährigen Beschäftigung mit dem Thema dann so ergeben. Eine panikartige Abschaltung unserer Anlagen fordere ich wie gesagt gar nicht. Der geschlossene Kompromiß ist aber für alle Seiten gangbar. Neue KKWs werden ohnehin nicht in Deutschland gebaut werden.
Dies mindert für mich nicht auch eine gewisse Faszination, die von diesem Thema ausgeht. Sonst würde ich mich damit wahrscheinlich auch nicht recht intensiv beschäftigen. Insbesondere Kernenergie in Osteuropa ist ein weites Feld, und ein RBMK mit Abstand der -bei all seinen Gefahren- beeindruckendste Reaktortyp. Das rührt schon aus den Abmessungen der Anlagen (damit man einen Größenvergleich bekommt, sollte man sich mal die Abmessungen des typischen Kamins der meisten "2. Generation RBMKs" anschauen), die meist als Doppelblock ausgelegt wurden, und der Tatsache, dass man im Zentralsaal im Prinzip auf dem (im Vergleich zu Druckwasseranlagen) riesigen Reaktor (geschützt durch einen biologischen Schild) herumlaufen kann. Einen laufenden RBMK würde ich sehr gerne mal besuchen.

Das Thema Tschernobyl -und die Menschen- ist heute leider oft fast schon vergessen. Ich verneige mich vor den Leistungen von Feuerwehr, Liquidatoren und Operatoren. Sicher haben einige der Letzteren zu dem Unglück beigetragen, allerdings auch mehr als teuer dafür bezahlt und in den ersten Stunden dafür gesorgt, dass nicht noch schlimmeres passierte. Die Hauptschuld sehe ich nach wie vor bei dem Reaktordesign und den verantwortlichen Vorgesetzten. Unfaßbar natürlich die Legende vom intakten Reaktor*, wobei auch in gewisser Hinsicht nachvollziehbar. Man wollte es einfach nicht wahrhaben. Djatlow war zunächst davon ausgegangen ("Mist, da ist doch irgendwo Knallgas explodiert...Aber wo...Sieht ganz nach dem SUS Havariebehälter aus"), dass der Reaktor intakt ist. So versuchte man verzweifelt bis in die Morgenstunden, Wasser einzuspeisen. Dabei überflutete man die Kabelkanäle mit hochradioaktivem Wasser (diese Kanäle erstrecken sich über die gesamte Anlage, somit war das Gefährungspotential enorm: "Sie wollen nicht glauben, dass er zerstört ist, dass das Wasser nicht in ihn eindringt, sondern, den nuklearen Müll mit sich fortspülend, in die Kelleretagen gelangt, die Kabeltrassen und die Hochspannungsverteiler überschwemmt und damit die Gefahr eines totalen Spannungsausfalls für die drei drei übrigen in Betrieb befindlichen Blöcke heraufbeschwört..."). Später wurde es mühevoll abgepumpt. Erst mit dem Besuch einer Spezialistengruppe, bestehend u.a. aus Vertretern von NIKIET, dem RBMK Konstrukteur, wurde gegen Nachmittag des 26. Aprils klar, dass der Reaktor zerstört ist.

Arbeiter IM Kernkraftwerk Tschernobyl haben überlebt
Aber nicht alle; am ASS haben viele gelitten; und einige sind am Ende auch direkt daran gestorben, qualvoll. Kein Wunder bei den absorbierten Dosen. Aber auch direkt bei der Explosion ist zumindestens Walerij Chodemtschuk umgekommen, da er sich zu diesem Zeitpunkt im HUP-Raum befand

Gruß

Denis

*[...]und erläutern Akimow und Djatlow die Lage. Ihre Gesichter und Hände sind rotbraun gebrannt. Dieselbe Färbung zeigt ihre Haut unter der Kleidung, was sich dann schon bald in der medizinischen Station herausstellt...den Zentralsaal gibt es nicht mehr, erklärt Proskurjakow. Die Explosion hat alles zerstört. Über uns war nur noch Himmel. Aus dem Reaktor kommt Feuerschein...Leute da habt ihr bestimmt nicht richtig hingesehen, erwidert, die Worte in die Länge ziehend, Djatlow dumpf. Da hat irgendwas am Boden gebrannt und ihr habt gedacht, das sei der Reaktor..." [Verbrannte Seelen - Grigori Medwedew]
 
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könntest du mal biite Links posten, wo man die Unterschiedlichen Reaktortypen mal so ziemlich auf einen Blick hat?
will mal verstehen, was du da so schreibst, aber alles einzeln bei gugle dauert zu lange

MfG Micha
 
Google ist natürlich immer so eine Sache, da es im Internet oft schwierig ist, eine seriöse Quelle zu haben.
Als erste, recht grobe Richtungsorientierung sind die Infos hier zu sehen:

WWER, RBMK, und BN Baureihen, wobei der WWER-Typ ein Druckwasserreaktor ist
http://www.reyl.de/tschernobyl/technik/

Allerdings ziemlich vereinfacht, aber es soll ja auch nur der schnellen Informationsgewinnung dienen. Insbesondere zum RBMK sind die Angaben auch so nicht unbedingt korrekt. Der positive Void-Effekt trat selbst vor Tschernobyl "nur" in bestimmten (allerdings überwiegenden) Betriebsregimes auf. Gerade direkt nach der Erstbeladung, mit zusätzlichen Absorbern, war der Void-Effekt negativ. Heute hat es ja zusätzlich Ertüchtigungsmaßnahmen gegeben, die ich auch schon in einem vorigen Beitrag erwähnt hatte.

Für tiefergreifende Infos zum RBMK und der Havarie in Tschernobyl wäre u.a. eine Publikation der GRS zu empfehlen
http://www.grs.de/products/data/3/pe_392_20_1_grs_de.pdf
oder das "RBMK Source Book" (es geht um den RBMK 1500 in Ignalina), was allerdings >200 recht trockene, technische Seiten umfaßt und sehr auf die Details eingeht.
http://www.lei.lt/insc/sourcebook/toc.html

Bezüglich "unserer" Anlagen gibt es noch das Regelwerk des KTA, in seinem gesamten Umfang allerdings nicht kostenfrei - und auch nichts für zwischendurch.

Immer zu empfehlen sind:
- Grigori Medwedew: Verbrannte Seelen - Die Katastrophe von Tschernobyl
- Wladimir M. Tschernousenko: Tschernobyl - Die Wahrheit
- Juri Stscherbak: Tschernobyl

Das dann aber eher für den ambitionierten Leser.

welche kraftwerke sollen keine getrennten kreisläufe haben?
Siedewasseranlagen, gibts neben dem RBMK (als Druckröhrensiedewasserreaktor) auch in Leichtwasserausführung (hierzulande u.a. das KKW Krümmel)
http://www.tepco.co.jp/kk-np/report2000/appendix/images/bwr-5.gif

Die Leutchen (Tschernobyl Kontrollraumbesetzung) werden in fast jeder Doku präsentiert
Nein, das ist nicht korrekt. Gerade von der damaligen Kontrollraumbesetzung sind viele gestorben. Unter anderem Akimow, Toptunow, Proskurjakow, Kudrjawzew (alle im Mai 86; wobei die letzten beiden gar nicht zu Schicht gehörten, sondern als "frische" Reaktorpoperatoren, Akimow nur über die Schulter sehen wollten). Wenn man sich ansieht, wie die Strahlensituation an vielen Orten auch im KKW war, kein Wunder: "[...] Akimow und Toptunow sind rotgbraun gebrannt, das ständige Erbrechen hat ihnen das Innerste nach außen gekehrt...Mit Toptunew dringt er in den Raum der Zuspeiseaggregate auf Kote +24 der Reaktorabteilung ein...Wasser mit radioaktivem Brennstoff bedeckt den Fussboden, hier herrscht eine Aktivität von 5000 Röntgen pro Stunde".

Dort dient das Schwere Wasser gleichzeitig als Moderator und als Kühlung
Sowohl in Deutschland, als auch in Osteuropa -bis auf den CANDU in Cernavoda- existieren keine Schwerwasserreaktoren. Diese sind überhaupt in der Minderheit und überwiegend in Kanada zu finden (dort wurde der CANDU auch entwickelt).

AKW haben immer 2 Kühlkreisläufe, sonst würde man radioaktives Wasser in die Flüsse pumpe
Nein, Siedewasseranlagen sind Einkreislaufsysteme. Natürlich wird der Dampf später kondensiert und das Wasser wieder in den Kreislauf eingebracht; insofern ein geschlossenes System. Es bleibt aber ein Einkreislaufsystem. Und natürlich wird kein Flußwasser durch den Reaktor gejagt. Schon die Temperaturdifferenz würde zu schweren hydraulischen Schlägen führen. Das Flußwasser wird für die Kondensation nach den Turbosätzen verwendet. Bereits vor den Turbosätzen wird Dampf und Wasser in einem Dampfabscheider getrennt.

Gruß

Denis
 
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050504.jpg
 
Den Rest les ich mir irgendwann in Ruhe mal durch, wikipedia ist bei den Reaktortypen auch sehr auskunftsfreudig.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kernreaktor#Reaktortypen

Auf der Seite ist bei der Typenübersicht nochmal für jeden Reaktor ein extra Artikel.


PS übrigens, Kernreaktoren und Natur sind durchaus vereinbar:

Eine Besonderheit stellt der Naturreaktor in Oklo dar, in dem vor Millionen Jahren eine Kettenreaktion durch das Eindringen von Wasser in eine natürliche Uranlagerstätte in Gang kam. Dies war möglich, da aufgrund der unterschiedlichen Halbwertszeiten von 235U und 238U der Anteil an 235U im Natururan bei etwa 3-5% lag. Heute liegt der Anteil bei nur noch etwa 0,7% und bei einem Anteil von 1,5-5% spricht man von angereichertem Uran.

PPS

Nein, Siedewasseranlagen sind Einkreislaufsysteme. Natürlich wird der Dampf später kondensiert und das Wasser wieder in den Kreislauf eingebracht; insofern ein geschlossenes System. Es bleibt aber ein Einkreislaufsystem. Und natürlich wird kein Flußwasser durch den Reaktor gejagt. Schon die Temperaturdifferenz würde zu schweren hydraulischen Schlägen führen. Das Flußwasser wird für die Kondensation nach den Turbosätzen verwendet. Bereits vor den Turbosätzen wird Dampf und Wasser in einem Dampfabscheider getrennt.

Na also doch 2 Kreisläufe, 1 geschlossener und ein offener. Ich wollte ja nur der vorschnellen Überlegung vorbeugen, dass man da wirklich Flusswasser durch den Reaktor jagt und dann wieder in den Fluss pumpt.
 
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Sailor Moon schrieb:
aus diesem Posting
Ich bin sicher kein Gesundheitslatschen Öko, der dumpf "Keine Atomkraft" schreit.

da wird man ja reingesteckt, in diese schublade. ich kenne nur wenige, die da freiwillig reingingen/reinpassen wollen. die meisten wehren sich, so wie du, wie ich - die meisten halt.

Das Thema Tschernobyl -und die Menschen- ist heute leider oft fast schon vergessen. Ich verneige mich vor den Leistungen von Feuerwehr, Liquidatoren und Operatoren. Sicher haben einige der Letzteren zu dem Unglück beigetragen, allerdings auch mehr als teuer dafür bezahlt und in den ersten Stunden dafür gesorgt, dass nicht noch schlimmeres passierte. Die Hauptschuld sehe ich nach wie vor bei dem Reaktordesign und den verantwortlichen Vorgesetzten.

1. noch heute engagieren sich viele in deutschland für die kinder. aber es ist ja mode geworden, die menschen, die solches tun, als gutmenschen zu diffamieren. ekeliger-kampfbegriff, zuerst von rechten gegen die 68er-zeit-gesinnung aufgebracht, mittlerweile inflationär gegen jede menschlichkeit. und noch mehr ot: die kinderaustauschprogramme haben sehr gelitten unter den aufgebauschten visa-skandal...

2. verantwortung? schuld? schön und gut, festzustellen, wer denn verantwortlich sein soll. nur, wenn bei uns etwas schief geht, wer zahlt den preis? wer wird verantwortlich gemacht? und vor allem: wie soll die verantwortung aussehen? in meinen augen eben so, daß man aus der atomenergie aussteigt, weil nur dies verantwortbares handeln wäre. alles andere ist ein va banque spiel für millionen, nur nicht für diejenigen entscheidungsträger, die ihre schäfchen ins trockene bringen und sicher 2000 kilometer entfernt am strand sitzen...
 
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