AMD mit drittem Werk in Dresden?

Nero24

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Erst im Jahr 1999 hat AMD in Dresden mit der Fab 30 sein bis dato modernstes Chipwerk in Betrieb genommen. Das neue Chipwerk in Sachsen war der Wegbereiter für die Kupfertechnologie beim damals neu vorgestellten AMD Athlon "Thunderbird". Auch die SOI-Technologie für den Athlon 64 und Opteron wurde in der Fab30 zur Marktreife entwickelt.

Ein paar Jahre später war die Fab 30 nicht mehr in der Lage, die geplanten Stückzahlen zu produzieren, nachdem das alte Werk Fab 25 in Austin nach der Umrüstung auf Flashspeicher keine Prozessoren mehr beisteuerte. Ergo errichtete AMD direkt neben der Fab30 ein weiteres Chipwerk, die Fab36, von der wir bereits ausführlich <a href="http://www.planet3dnow.de/artikel/diverses/fab36richtfest/index.shtml">berichtet</a> haben.

Die Fab 36 ist noch gar nicht richtig in Betrieb, da keimen bereits neue Gerüchte über mögliche künftige Werke auf. So will die Tageszeitung <a href="http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/SACHSEN/487672.html" TARGET="b">Freie Presse</a> erfahren haben, dass AMD sich entschieden habe, neben Fab30 und Fab36 noch ein drittes Werk in Dresden zu bauen. Auf Nachfrage des Blattes bei AMD wollte man das Gerücht - wie üblich - nicht kommentieren.

In die selbe Kerbe schlug heute Bundeskanzlerin Merkel bei der offiziellen Eröffnung der CeBIT. Laut einem <a href="http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/2/0,3672,3908674,00.html">Bericht des ZDF</A> forderte Merkel AMD auf in Deutschland zu investieren:<ul><i>Merkel rief den Chiphersteller AMD zu weiteren Investitionen in Sachsen auf. Der US-Chiphersteller hatte im vergangenen Jahr seinen Standort Dresden deutlich ausgebaut, eine hochmoderne Fabrik für 2,5 Milliarden Dollar errichtet und 1000 neue Jobs geschaffen.

Beim Handelskonzern Metro wollte sich Merkel einen Eindruck von der Entwicklung der Funkchiptechnik RFID verschaffen, die die bisherigen Strichcode-Etiketten auf Waren abgelösen soll. Bei der Eröffnungsfeier am Vorabend rief Merkel zu einem "nationalen IT-Gipfel" in diesem Jahr auf, der Politik und Wirtschaft zusammenführen soll.
</i></ul>Für die Region wäre ein weiteres Chipwerk natürlich ein Segen. Mit Investitionen von rund 2 Mrd. EUR würden etwa 1.000 weitere Arbeitsplätze entstehen. Dass AMD erweitern möchte und muss, das ist bekannt. Nur wo, das werden die nächsten Wochen zeigen. Auch Indien und China sind mit im Rennen.
 
Auch Indien und China sind mit im Rennen.
Die Volksrepublik China ist zur Zeit aus politischer Sicht meines Erachtens kein attraktiver Standort.

Indien bietet da schon mehr Rechtssicherheit, die bei einer Investition in einer solchen Höhe zwingend erforderlich ist.
 
Das wär der Hammer *chatt*

Muss sich AMD natürlich überlegen, im Kriegsfall oder bei größeren Katastrophen/Anschlägen wären möglicherweise alle 3 Werke auf einen Streich hin. ;)
 
Die Volksrepublik China ist zur Zeit aus politischer Sicht meines Erachtens kein attraktiver Standort.

Wenn das so akut wäre, dann hätten sich doch schon viele globale Unternehmen bei Investitionen in China die Finger verbrannt. Meiner Meinung nach stellt die Errichtung eines Werkes in China kein Problem dar - weder politisch noch infrastrukturell.
Allerdings ist die Errichtung des Werkes in Deutschland natürlich empfehlenswert. Hier hat man die nötige Manpower mit entsprechendem Know-How und die deutsche Qualität spricht doch auch für sich. Wenn da nicht die erhöhten Kosten wären, würde die Entscheidung sehr leicht fallen.

MfG
 
Muss sich AMD natürlich überlegen, im Kriegsfall oder bei größeren Katastrophen/Anschlägen wären möglicherweise alle 3 Werke auf einen Streich hin. ;)

Deine Überlegung ist gut, allerdings sehe ich keine große Kriegs- bzw. Anschlaggefahr für die AMD-Werke in Deutschland.
Anschläge werden eher auf Orte ausgeübt, wo viele Menschen getroffen werden können (großstädtische Flughäfen und Bahnhöfe,...).
Potentielle Terroristen wären höchsten israelische Intel-Mitarbeiter, die mit Deutschland noch was zu klären haben. Die haben es aber AMD schon mit der neuen Core-Architektur (Conroe, Merom) gegeben ;D .

MfG
 
Zuletzt bearbeitet:
In China hast du aber den "Technologie Klau". Schon übel, was da für Zitate von chinesischen Politikern im Spiegel standen. Deswegen wird z.B. Airbus dort auch nur alte Modelle fertigen.
 
Ein Grund mehr ,daß man auf AMD setzt.
Das Debakel wegen Intel in Frankfurt/Oder ist ebenfalls ein Grund auf AMD zu setzen.Wird Zeit ,daß man sich für die nationalen Interessen einsetzt.Andere Länder machen es doch auch.
Ich arbeite und spiele seit ca. 7 Jahren schon mit AMD und bin nach anfänglichen Schwierigkeiten hochzufrieden....8)
 
An dem Debakel in FFO war aber nicht nur Intel schuld, sondern vor allem der sturköpfige Bund.
 
[MTB]JackTheRipper;2633593 schrieb:
In China hast du aber den "Technologie Klau". Schon übel, was da für Zitate von chinesischen Politikern im Spiegel standen. Deswegen wird z.B. Airbus dort auch nur alte Modelle fertigen.

Eben, genau aus diesem Grund dürfte China rausfallen und aktuell nur eine Drohkulisse für die Fördergeldbewilliger darstellen ;).

@Jogi
Rückblickend ist es wohl gut, dass in FFO doch nichts wurde, denn so wirklich durchsichtig was dort für wen produziert werden sollte, war nie klar. Eher gab es nur diffuse Andeutungen, die bei nächster Gelegenheit wieder relativiert wurden.
 
Das ist eine bornierte Frechheit von AMD zu verlangen, dass sie auch weiter in Deutschland Fabs zu bauen haben. AMD hat mit vielen Anderen zu einer Standortsicherung beigetragen, aber AMD ist ein Internationaler US-Konzern.

Die bisherigen Standorte sind vermutlich ebenso attraktiv, wie auch die Option bei IBM in NewYork Fishkill einen Standort zu errichten.

Die Merkel und Co sollten ganz andere mal an ihre Standortverantwortung an den *ern packen, wie war das mit den Abfindungsgelden von 100.000 € pro Mitarbeiter bei dem Plattmachen der jetzigen Waschmaschinenfabrik von Elektrolux? Für das Abfindungsgeld gründen manche 10 Firmen davon ... hier werden 100te Millionen verpulvert, um Standorte zu schliessen ...

Wer hier in Deutschland um fast jeden Preis Standorte plattmacht, der sollte meiner Meinung nach vom Deutschen Markt ausgeschlossen werden, zumindest in keiner Ausschreibung mehr stehen.

AMD ist von der hiesigen Bundesdeutschen Absurdischen Standortsicherungspolitik nicht betroffen. Für AMD ist es ebenso geopolitisch sinnvoll eine gänzlich neue Fab in Shenzen (China), Indien, oder auch Brasilien zu bauen.
 
Wenn das so akut wäre, dann hätten sich doch schon viele globale Unternehmen bei Investitionen in China die Finger verbrannt.
Immerhin sind millionen- oder milliardenschware Investitionen in China ein hohes wirtschaftliches Risiko. Manchmal sind die Unternehmen aber gewillt diese gern einzugehen. Man nehmen nur einmal Intel. Intel hat trotz religiöser Unruhen einige Standorte in Israel aufgebaut und diese werden wohl auch in den nächsten Jahren wachsen. Die Fördergelder, die von der dortigen Regierung fließen, sind einfach zu verlockend. Ich vermute mal, dass Intel sich in Israel sogar ein zweites Standbein aufbauen wird und dort in einigen Jahrzehnten ebenso stark vertreten sein wird, die im Stammland.
 
Das ist eine bornierte Frechheit von AMD zu verlangen, dass sie auch weiter in Deutschland Fabs zu bauen haben. AMD hat mit vielen Anderen zu einer Standortsicherung beigetragen, aber AMD ist ein Internationaler US-Konzern.

Komm mal wieder runter, mein Herr!
Merkel hat bei ihrem Besuch der Cebit in einem Nebensatz erwähnt, dass sie sich ueber weitere Investitionen freuen würde, bzw. darauf hofft.

Also keineswegs bornierte Forderungen, sondern etwas, was man als Bundeskanzlerin halt mal bei solchen Anlässen zum AMD Chef sagt, nicht mehr, aber auch nicht weniger. (Da sieht man mal wieder, was die Berichterstattung aus einer dahergesprochenen Floskel macht...)

Die Standortsicherungen von AMD waren keine Standortsicherungen weil AMD so sozial eingestellt war, sondern einzig und allein die immensen Fördergelder, die geflossen sind, fertig, aus. Wie du richtig erwähnst, ist AMD ein Konzern, und als solcher auf wirtschaftliche gegebenheiten angewiesen, wie auch auf eigenen Umsatz und Gewinn. - Da zählen zig Millionen Fördergelder halt mal mehr, als ein Standort mit 1000 Arbeitsplätzen.

Im Übrigen wird China wohl wirklich rausfallen, Geopolitik hin oder her - was da teilweise abgeht würde mich nicht unbedingt reizen, dort mehrere Milliarden für Hochtechnologie zu investieren!

gruss
skell
 
Zuletzt bearbeitet:
Komm mal wieder runter, mein Herr!
Ich habe noch gar nicht angefangen ...
Merkel hat bei ihrem Besuch der Cebit in einem Nebensatz erwähnt, dass sie sich ueber weitere Investitionen freuen würde, bzw. darauf hofft.
Ja natürlich sind das Sonntagsredenpalaver ...

Während dessen reden und machen ihre Parteigenossen den Weg frei für ein Diffuses Anticomputergesetz. Killerspiele 1, 2 [planet3dnow.de] seien zu verbieten. Das ist ein ganz klares Signal: "Entwickelt und investiert woanders für den Milliardenmarkt Computerspiele".

Dass dabei eine Frau Angela Merkel Hector Ruiz in die Rippen stösst und dabei bettelt, AMD möge doch gerne noch eine weitere Fab in Deutschland bauen entbehrt da nicht einer gewissen Komik.

Eine andere Komik, manche sagen auch Tragödie, ist der deutsche Medienmarkt. Während andere Länder Nägel mit Köpfen machen und ganz klare Technologie-Richtungen vorgeben (Stichwort Handy-TV, Rundfunkstandards [Pal+, DSR, DAB sind und waren ein Bundesdeutsches Trauerspiel]), dikutiert man hier welche Norm denn besser sei und schiebt die Investitionen weiter dazu auf. Grundig, einstmals DAB Pionier, hat da ganz böse Lehrgeld gezahlt ... da lachen sich Koreaner und Japaner immer noch scheckig darüber ...

Also keineswegs bornierte Forderungen, sondern etwas, was man als Bundeskanzlerin halt mal bei solchen Anlässen zum AMD Chef sagt, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
OK, kein borniert, das ist stammeln und betteln ...

Die Standortsicherungen von AMD waren keine Standortsicherungen weil AMD so sozial eingestellt war, sondern einzig und allein die immensen Fördergelder, die geflossen sind, fertig, aus.
Und wie die Randfaktoren Sicherheit, Arbeitskräfte, Infrastruktur, ... bewertet wurden.

Wie du richtig erwähnst, ist AMD ein Konzern, und als solcher auf wirtschaftliche gegebenheiten angewiesen, wie auch auf eigenen Umsatz und Gewinn. - Da zählen zig Millionen Fördergelder halt mal mehr, als ein Standort mit 1000 Arbeitsplätzen.
Vor allem zählen da am Ende Gewinne, eine Steuergeldstrudel ist sicherlich nicht Absicht von AMD gewesen.

Im Übrigen wird China wohl wirklich rausfallen, Geopolitik hin oder her - was da teilweise abgeht würde mich nicht unbedingt reizen, dort mehrere Milliarden für Hochtechnologie zu investieren!
Für die Chipendverpackung und Speedbinning scheint es zu reichen. Auch dort hat AMD hunderte Millionen US$ verbaut. Bildung, Infrastruktur und scheinbar unbegrenzte wachsende Nachfrage sind ein weiterer Grund vor allem auch in China zu bauen.

Dem entgegen stehen aber vermutlich die Technologiesperrabkommen seitens der USA. Transmeta durfte dahin nicht die Blaupausen des Crusoe verkaufen (Vorgänger vom jetzigen Efficeon). Auf ewig werden derartige Gesetze aber nicht Bestand haben. Korea ist in dieser Hinsicht, wie auch Singapur, jetzt schon ein ähnlich interessanter Standort.

MFG Bobo(2006)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wurde ja eigentlich schon alles gesagt. Aber ich seh so was auch als Grund mal wieder nen AMD zu kaufen. Nach meinen letzten 6 *buck* .

Auf jeden Fall liegen sie mit der Fab 36 richtig gut im Plan und haben gemerkt das die Mitarbeiter qualifiziert sowie einsatzbereit sind. Also warum soll man das Risiko eingehen wo anderes zu investieren. Noch ist Deutschland das land das die meisten Games und CPUs pro Kopf verballert.
 
Was Haltungen zu einem speziellen Genre der Computerspiele mit Chipfabriken zu tun haben sollen, erschließt sich mir nicht im Geringsten. Das Gleiche gilt für die Electrolux-Geschichte - was hat die Regierungspolitik im Generellen und Frau Merkel im Besonderen mit Dresden und einer neuerlichen Investition zu tun?

Und wo ist der Hieb an Ruiz?

Hier?
Bei AMD informiert sich Merkel über neueste Mikroprozessoren. Sie habe den Betrieb des Unternehmens in Dresden schon besucht - und sagt: «Sachsen steht für noch mehr Investitionen bereit.»
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/nachrichten/62376.asp
 
Ein Grund mehr ,daß man auf AMD setzt.
Das Debakel wegen Intel in Frankfurt/Oder ist ebenfalls ein Grund auf AMD zu setzen.Wird Zeit ,daß man sich für die nationalen Interessen einsetzt.Andere Länder machen es doch auch.
Ich arbeite und spiele seit ca. 7 Jahren schon mit AMD und bin nach anfänglichen Schwierigkeiten hochzufrieden....8)

also ich arbeite seit ca. 6 jahren mit AMD und bleibe wohl auch bei AMD;) bin sehr zufrieden.
mein Vater arbeite seit ca. 7 jahren mit AMD und er meinte schon zur FAB36 ich bleibe bei AMD, die investieren in deutschland.

mfg
Schmokkie
 
Ich denke die Chancen für Dresden stehen sehr gut. Diese Meldung läuft hier den ganzen Tag in den Nachichten. Man hört nur noch Cebit, AMD und Dresden. So muß es sein:-)

Laut MDR sagte AMD Deutschlandchef, man solle doch einmal zwischen den Zeilen lesen. Für ein weiteres Werk in Dresden sind alle wichtigen Vorraussetzungen gegeben.....

Was auch immer das genau heisen mag.
 
Was Haltungen zu einem speziellen Genre der Computerspiele mit Chipfabriken zu tun haben sollen, erschließt sich mir nicht im Geringsten. Das Gleiche gilt für die Electrolux-Geschichte - was hat die Regierungspolitik im Generellen und Frau Merkel im Besonderen mit Dresden und einer neuerlichen Investition zu tun?

Hier?

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/nachrichten/62376.asp
Das kann ich dir erklären.

Wer sich um den Hochtechnologie-Standort Deutschland bemüht, der sollte nicht diese Anstrengungen torpedieren mit Provinzpolitik im Medienbereich und Mittelalterpolitik im Computerspielbereich [planet3dnow.de]. Das macht die Anstrengungen wieder zunichte.

Und wo ist der Hieb an Ruiz?
Das mit dem Hieb in Rippen von Hector Ruiz war eine Methapher.

Ich verweise aber gerne nochmals auf eine Kolumne auf P3D, dann mag mein Ansinnen etwas deutlicher werden ... "Bildung und IT - Geschichten von Rainer Zufall" [planet3dnow.de].

Genau dort verorte ich die Rede von der Frau Merkel auch, zwischen all jenen Rucksäcken mit tollen Absichten, und verfehlter Tagespolitik mit dem Sündenbock Computer/Digitale Erwachsenenspiele.

MFG Bobo(2006)
 
Zuletzt bearbeitet:
amd hat in DD nicht nur gebaut wegen den fördermitteln sondern auch weil die werke eine spitzen qualität liefern in der ausbeute (yieldzahlen mein ich damit)
 
Die Volksrepublik China ist zur Zeit aus politischer Sicht meines Erachtens kein attraktiver Standort.

a) dann ist es ja gut dass AMD für seine Prozessoren keine politische Karriere anpeilt

b) auch Israel ist aus politischer Sicht kein attraktiver Standort. (Obwohl oder weil da immer eine bombenstimmung herscht - scnr)
Trotzdem baut Intel dort.
 
a) dann ist es ja gut dass AMD für seine Prozessoren keine politische Karriere anpeilt

Der Transrapid hat's vorgemacht :].

Das Chinaauto, der Landwind, ist jetzt noch totaler Schrott aber aufgrund des Wissens, dass man aus den deutschen Fabriken in China abzweigt, wird sich das Bild bald ändern.

Wenn du in China investierst musst du dir auch ein chinesisches Unternehmen ins Boot holen, das damit tiefgehende Einblicke bekommt. Deshalb investiert Boeing z.B. nicht in China.
In Israel ist das nicht der Fall, du vergleichst Äpfel mit Birnen.
 
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