Thin Clients...

pik11

Grand Admiral Special
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...was müssen die an Leistung haben???

Zur Erklärung zunächst mal der Hintergrund der Frage:
Im Jahre des Herrn 1998 habe ich mir ein echtes Ei gelegt. Im Zuge des ersten Internetbooms sollten wir von der PC Gruppe an unserer Schule auch zwei frei zugängliche Suftstationen eingerichten. Das ging aber nicht lange gut, da das für über 2000 Schüler viel zu wenig und sie keineswegs vandalismussicher waren.

Damals bekamen wir 30 Intel LPX Boards mit Pentium 60, 32MByte RAM und 540MB Festplatte geschenkt. Diese wurden dann von einem Stahlbauer samt 15" Monitor und Stahltastatur/Trackball in ein Stahlgehäuse verbaut. Das ganz sieht mehr aus wie ein Geldautomat als ein ein PC. *suspect* Auf den Kisten läuft bis heute Windows NT 4.0 (mittlerweile SP6 und IE6 SP1). Als Internetgateway dient ein Dual PPro 200 mit Windows NT 4.0 Server mit dem MS Proxy 2.0. Im Jahr 2000 hab ich dann da noch das kanalgebündelte ISDN gegen einen DSL Zugang umgebaut. Mittlerweile DSL 6000.

Das Konzept hat sie bis heute recht gut bewährt (die haben da seit 2000 nicht wesentliches geändert!), nur ist es dem heutigen Internet keineswegs mehr gewachsen. Mehr als Wikipedia surfen geht da kaum.

Nun hat mich die Schulleitung als Mitverursacher dieser Konstellation gebeten bei der Lösung zu helfen. Kosten darf es natürlich mal wieder nix. Meinen ersten Verdacht, der Proxy sei zu lahm, konnte ich gestern entkräften. Auch ein Dual Xeon 2,8 mit 4GB RAM Windows 2003 Server und dem ISA Server 2006 bringt hier nix.

Die Schulleitung würde die Gehäuse aber gerne so behalten, (Klar, da hat man null Ärger mit) aber die sind von ihrer Bauform meilenweit von jedem Standard weg.

Jetzt kam mit die Idee das ganze auf Basis von Thin Clients und einem entsprechend potentem Server im Hintergrund zu machen. Die Schule hat aus einer Spende noch einen bis heute ungenutzten 8-Fach!!! 900MHz Xeon von HP rumstehen. Die 6GByte RAM sollten da auch ausreichen. Fehlt noch eine Windows 2003 Enterprise Serverlizenz (Die verschenkt MS aber an Schulen recht gerne). Auf den Clients ein Schmalspur Windows NT 4.0 (Nur SP6, NIC-Treiber, Grafiktreiber, TCP/IP und TS-Client)

Nur, sind die Clients auch schnell genung? Nachrüsten kann man da mangels Risercard nichts. Hier deren Hardware:
- Intel i430LX
- Pentium 60
- ATI Mach32 mit 2 MByte PCI
- 32 MByte RAM (4x 8 MByte = keiner mehr frei)
- Seagate SCSI HDD 5400rpm und 540MByte
- NCR SCSI-II Controller PCI
- Intel i82562 10MBit Ethernet-Controller PCI (Full-Duplex tauglich).

Ich hab da null Ahnung, ob das reicht. Meine ersten Erfahrung mit dem Windows TS System hab ich mit einem 166MMX Client gemacht. Da ging es ohne Probleme.

Danke für euere Tips, andere preisgünstige Ideen sind natürlich auch willkommen.
 
Danke für den Tip. Da Linuxlösung werde ich mir mal zu Gemüte führen, ob nicht zu schwer ist. Zum einen, weil ich selbst nicht wirklich den Plan von Linux habe, zum anderen, weil ich den laufenden Support für die Lösung dann wieder an die Schule geben wollte. Dort findet man eher einen gute Bewandelten Windowsuser mit Netzwerkkenntnissen, als einen Linux Crack. Den hätten sie sonst hoffe ich schon vor mir gefragt ;-)

Die 10MBit sollten ansich reichen. Zumindest war das bei Windows NT 4.0 TS so. Probleme gab es erst, wenn mehr als 5 Clients an einem 10MBit Hub hängen. Ich hoffe nicht, daß Windows 2003 da mehr Netzlast verursacht. Die Auflösung bleibt ja bei XGA. Zum Glück habe ich damals ein eigenes Netzwerk für die Rechner angelegt mit zwei 100MBit Switches. Da müsste man nur noch mit einem Gigabit Uplinkport nachrüsten, der dann an den Server kommt.
 
Einige Distributionen unterstützen LTSP. Bei Ubuntu (Server) ist es z.B. mit im Repository. Also sollte es da relativ einfach zu installieren sein...

Ich habe allerdings in einer Präsentation (von 2004) gelesen, dass die mind. Anforderung des LTSP-Clients bei 90 MHz und 16 MB Ram liegen. Du musst wohl oder übel ausprobieren, ob die Rechner trotzdem ausreichen.

EDIT:
Wenn Du FreeNX (wieder Linux) nutzt, sind die 10 MBit ausreichend...
 
So, hier mal ein Update, was aus der Sache geworden ist...

Die Hardware Anforderungen sind garnicht mal so hoch, viel wichtiger ist die Systemarchitektur. Die RDP-Clients erzeugen eine sehr hohe Buslast.

Aus meiner Bastelkiste habe ich so mehrer Systeme für Tests zusammengebaut. Als OS diente jeweils Ursprünglich wollte ich gar keinen SP installieren (das System dient ja nur als "Wirt". Da der Windows 2003 fähige RDP-Client aber den Windows Installer 2.0 braucht, welche wiederum den SP6 sehen will, musste ich diesen doch installieren. Der SRP1 ist dann gleich auch noch mit drauf gewandert. Softwareseitig hab ich alles an nicht notwendigen Diensten deaktiviert. Gerade das abschalten des ganzen SMB Kram macht eine menge RAM frei. Nachher lief NT mit einer RAM auslastung von 14MByte. Schön so. Wenn man dann auch Windows ohne die Explorer.exe und nur mit dem RDP laufen lässt, reichen die 32MByte RAM gerade. Das ganze sieht recht lustig aus, da nach dem blauen Bootscreen von NT eine Useranmeldung von Windows 2003 erscheint.

Ein reines ISA System war generell zu langsam. Sowohl ein i486DX2-66, als auch ein AMD 5x86 mit 133MHz waren dem nicht gewachsen. 32MByte RAM und eine 9GByte Fujitsu SCSI Platte an eine Adaptec AHA-1542CF standen dem System zur Seite. Das Bedienen von Windows ist kein Problem, scrollen in Internetseiten ist aber eine Qual. Vielleicht war die Grafikkarte (Hercules Dynamite ISA 2MByte) oder die Netzwerkkarte (Microdyne Exos 205 aktiv mit Intel 186er CPU) der Flaschenhals. Diese wollte partout nicht im Full-Duplex Modus laufen.

Ein EISA System mit ebendiesen CPU machte das ganze deutlich besser bedienbar. Eine 2Mbyte Elsa Winner EISA, eine Intel Pro 100 EISA (extra auf 10MBit gedrosselt) und ein Adaptec AHA-1742 EISA sowie 32MByte RAM waren in dem System. Hiermit konnte man schon ganz gut Surfen, gerade Flash-Animationen manchen aber Probleme.

Da die Rechner dort PCI System sind, wollte ich natürlich noch ein solches testen. Leider habe ich keinen Pentium im Sockel 4 mehr, so daß hier ein Pentium 75 im Sockel 5 herhalten musste. Das Board ist ein Intel Zappa mit i430FX Chipsatz, wieder 32MByte RAM, einer ATI Mach 64 mit 2Mbyte und einem Adatec AHA-2940U sowie einer Intel Pro 100S. Leider hatte ich keine so alte Intelkarte, so musste ich auch diese wieder auf 10MBit bremsen. Dieses System würde ich als absolut ausreichend fürs Surfen betrachten, sogar kleine Videoclips (bis 350x240 Pixel) kann man sich leidlich ansehen.

Das reichte mir aus um demnächst den Test in der Schule mal zu starten.

Das RDP Protokoll scheint aber seine Grenzen zu haben, gerade was die Multimediafähigkeit angeht. Auf einem Pentium 166MMX laufen kleine Videoclips ruckelfrei, Fullscreen geht aber nicht. Selbst, wenn ich einen Athlon XP 3200+ per Gigabit Crosslink mit dem Server verbinde reicht es nicht für Fullscreen Videos. Muss also am Protokoll liegen.
 
So, die Umstellung ist vollbracht. MS hat einen Windows 2003 R2 Enterprise Server mit 50Lizenzen springen lassen. Ein kurzer Anruf mit der Schilderung des Projekts und fertig. Der freundlich Mitarbeiter meinte, es gäbe z.Z. ein Förderungsprojekt für Schulen. *suspect* im Netz habe ich da aber nix aktuelles zu gefunden. 50 Office 2007 Lizenzen gibts auch noch dazu, wenn es erschienen ist. Hier wird es dann richtig *suspect* . Die nutzen Admins wie mich aus um Kids an Windows und Office zu binden. Das hat MS zwar schon zu meiner Schulzeit gemacht, aber irgendwie subtiler.

Zum Projekt ansich:
Ein Mustersystem hatte ich am Mittwoch schon installiert, so daß wir (zwei freundlich Schüler und zukünftige Admins von dem System unterstützenten mich tatkräftig) die Platte nur noch mit Partition Magic spiegeln mussten. Eine gewaltige Performancebremse hab ich noch gefunden, die Farbtiefe wurde trotz anderslautender Einstellung am Client immer auf 24Bit eingestellt. Erst das fixieren der Farbtiefe auf 16Bit am Server brachte hier die Lösung. So lassen sich kleine Videoclips in 350x240 auch auf den alten Systemen anschauen. Das scrollen geht auch deutlich flotter von statten. Nur die Bilder sehen nicht ganz so doll aus. Das ist aber egal, da die Grafikkarten der Clients eh besser nur mit 16Bit zu betreiben sind.

Der arme alte Pentium Pro Proxy kommt jetzt aber arg in schwitzen. Bin gerade dabei sein 6 Platten RAID5 in ein zwei Platten RAID1 (System) und 4 Platten RAID0 (Proxy Cache) umzubauen. Leider ist bei 32MByte Cache für den Mylex schluss. Vielleicht sollte man den DSL Anschluss auf 16000 aufrüsten und den Proxy abschalten. Mal sehen...

... bin auf die dummen Gesichter der Schüler gespannt, wenn sie Montag mit dem IE7 surfen dürfen. ;-)
 
Na das ist doch mal ein Projekt! Nicht schlecht, hätte nicht gedacht dass man aus P60-Terminals noch sowas rausholen kann.
Gibt's diese Freizügigkeit seitens MS eigentlich auch gegenüber Jugendklubs, oder gilt das nur für Schulen? Bin im Moment dabei im Jugendklub eines Freundes ein paar Rechner zum Surfen hinzustellen.

Gruß,

Chris
 
Ich denke, es kommt drauf an, wie "seriös gemeinnützig" der Spendennehmer ist. Ein eingetragener Verein (e.V.) oder eine allgemeinbildende staatlich Schule haben da gute Chancen.

Info gibt es da bei MS selbst, wer geförtdert wird:
http://download.microsoft.com/downl...5c6-9678-6128cbaedb83/bildungs-pdf-format.pdf
Vielleicht fallt ihr ja in die Kategorie "i"

Ansich müsst ihr die Software dann entsprechend kaufen. Für 500€ bekommt man da aber schon 15 WinXP und 15 Office Lizenzen.

Interessant in dem Zusammenhang auch:
http://www.educheck.de/
 
Laut dem PDF wird im Prinzip alles gefördert was mit Lehre & Forschung zu tun hat. Da der Club imo aber nur zum Zeitvertreib da ist, wird das wohl nix. Trotzdem Danke für's Nachschauen.

Gruß,

Chris
 
Jein, da fördern so ziemlich alles. Unter dem Punkt I) steht dort doch:

Wohltätigkeitsorganisationen:
Mitgliedschaft in einem der 6 Wohlfahrtsverbände, oder eine Organisation, die keine Gewinnerwirtschaftungsabsicht verfolgt und eine Gemeinnützigkeitbescheinigung vorlegen kann und deren Zeil es ist (i) Armut zu bekämpfen, (ii) Ausbildung zu fördern, (iii) soziale und gemeinschaftliche Wohlfahrt zu fördern, (iv) Kultur zu förden, oder (v) die natürliche Umgebung zu fördern.

Ich kenne eueren Jugendclub zwar nicht, aber auf des fette könnt ihr euch denke ich schon berufen. An so eine Gemeinnützigkeitsbescheinigung sollte auch ranzukommen sein, wenn bei euch alles sauber ist. Jugendclub, die die Kids "von der Straße holen", werden ansich immer in der Richtung anerkannt. Kommt nur auf die organisatorische Lage bei euch an. Eventuell muss da ein Trägerverein her.
 
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