"Vista Capable" Prozess wird fortgesetzt

mj

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Der Prozess gegen Microsoft, der von zwei Klägern im Bundesstaat Washington eingereicht wurde, wird fortgesetzt. Die zuständige Richterin hatte die Anhörungen unterbrochen bis die Entscheidung eines höheren Gerichts über eine Beschwerde Microsofts vorlag.

In der <a href="http://arstechnica.com/journals/microsoft.ars/2007/04/04/microsoft-accused-of-deceptive-marketing-bait-and-switch-tactics-over-vista" target="b">bereits im April 2007 eingereichten Klage</a> wird dem Unternehmen vorgeworfen, mit der "Vista Capable" Klassifizierung Computer als Vista-fähig ausgewiesen zu haben, die tatsächlich lediglich in der Lage gewesen sein sollen die kleinste Version von Vista, Home Basic, auszuführen. Darin seien jedoch die von Microsoft aggressiv beworbenen Features von Vista, wie beispielsweise der 3D-Desktop Aero Glass, nicht enthalten. In den vom Gericht angeforderten und im Laufe des Prozesses offengelegten <a href="http://blog.seattlepi.nwsource.com/microsoft/library/vistaexhibitsone.pdf" target="b">158 Seiten E-Mail-Verkehr (PDF)</a> ist mittlerweile hervorgegangen, dass diese Klassifizierung anfänglich anderes geplant war. Microsoft hat sich jedoch dem Druck anderer Hersteller gebeugt und die heute bekannte Zweiteilung eingeführt, unter anderem um Intel nicht die Verkäufe des günstigen und somit zum Zeitpunkt der Einführung von Vista besonders in günstigen Laptops verbauten <a href="http://blogs.techrepublic.com.com/tech-news/?p=2135" target="b">915 Chipsatzes zu vermiesen</a>. Anders als der in der deutlich teureren 945-Reihe enthaltene Grafikchip ist dieser nicht DirectX 9.0 kompatibel und kann somit Vistas Aero Glass Desktop nicht anzeigen, worauf sich das Hauptargument der Klage bezieht. Neben Intel soll auch Best Buy, eine größe Handelskette in den USA, für die Aufweichung der Vista-Klassifizierung <a href="http://www.crn.com/it-channel/207000302" target="b">verantwortlich sein</a>.

Die zwei Kläger werfen Microsoft weiterhin vor, durch die "Vista Capable" Klassifizierung den Preis günstiger Laptops künstlich aufgeblasen zu haben, da dieser ohne den entsprechenden Vista-Aufkleber aufgrund der fehlenden Marketingmacht des Vista-Logos deutlich geringer gewesen wäre. Weiterhin würde diese Klassifizierung die Käufer in die Irre führen, da diese nicht wissen können, worin genau sich "Vista Capable" und "Vista Ready" unterscheiden somit zu Fehlentscheidungen verleitet würden. Die jetzt abgewiesene Beschwerde Microsofts hat genau diesen Punkt der Klage angefochten und die Belegbarkeit dieser Aussage in Frage gestellt. Weiterhin wurde die Zuständigkeit des Bundesstaats Washington angefochten, da lediglich einer der Kläger ein Einwohner Washingtons wäre und Microsoft keine PCs verkaufen würde. Das zuständige Berufungsgericht hat es abgelehnt, die Vorwürfe Microsofts anzuhören, was jedoch keineswegs auf einen Mangel an Rechtmäßigkeit schließen lässt, worüber jetzt das zuständige Gericht im Bundesstaat Washington entscheiden muss.

Der Prozess wird also fortgesetzt und wir können uns mit Sicherheit auf weitere spannende Enthüllungen freuen.
 
Microsoft hat sich jedoch dem Druck anderer Hersteller gebeugt und die heute bekannte Zweiteilung eingeführt, unter anderem um Intel nicht die Verkäufe des günstigen und somit zum Zeitpunkt der Einführung von Vista besonders in günstigen Laptops verbauten 915 Chipsatzes zu vermiesen. Anders als der in der deutlich teureren 945-Reihe enthaltene Grafikchip ist dieser nicht DirectX 9.0 kompatibel und kann somit Vistas Aero Glass Desktop nicht anzeigen, worauf sich das Hauptargument der Klage bezieht.
Hmmm... Irgendwie komisch... Interessant, dass die Firmen, welche schon einen dicken Bauch haben, noch fetter werden wollen... Da scheint man auch über die Methodik nicht mehr nachdenken zu wollen bzw zu hoffen, "dass es keiner mitbekommt"...
 
Weiterhin würde diese Klassifizierung die Käufer in die Irre führen, da diese nicht wissen können, worin genau sich "Vista Capable" und "Vista Ready" unterscheiden somit zu Fehlentscheidungen verleitet würden.
Nen PC kauft man doch nicht wie ne Tüte Chips im Selbstbedienungssupermarkt, wenn man etwas nicht versteht muss man halt mal nachfragen. Deshalb nen Prozess anzetteln, so was gibts halt nur in den USA. :P
 
Hmmm... Irgendwie komisch... Interessant, dass die Firmen, welche schon einen dicken Bauch haben, noch fetter werden wollen... Da scheint man auch über die Methodik nicht mehr nachdenken zu wollen bzw zu hoffen, "dass es keiner mitbekommt"...


... das ist nicht komisch, sondern vielmehr ganz natürlich! Dort, wo sich schon viel Masse konzentriert, wird sich noch mehr Masse konzentrieren. Schau Dir die Materieverteilung im Universum an oder schau Dich in der belebten Welt um. Es ist nicht das 'Kapital' an sich, was Du betrachten mußt, sondern das, was es verkörpert - und zwar essentiell und frei von verwässernden ideologischen Btrachtungen aus dem Dunstkreis des greisen Marx und/oder seiner irren Anhänger.

Andererseits: es liegt an einem selber, ob und in wie weit er oder sie sich in die Abhängigkeit eines unkontrollierbaren Unternehmens begibt. Allerdings ist die Fähigkeit der Rücksichtnahme und Konsumenthaltung bei der heutigen Generation, und auch der vorherigen, stark verkümmert und zuweilen schon in eine asoziale Egomanie verkehrt - was gut für die ist, die möglichst viel verkaufen wollen. Wer Spiele spielen will, braucht Windoof, wer bunte Bildchen und Zeittotschläger will, braucht Windoof. Und neuerdings heißt es ja 'ich will' und nicht, korrekt, 'ich hätte gerne'. Und daran klebt das ganze amoralische wie kriminelle Übel der Raubkopien, weil man sich einfach nimmt, was man sich nicht leisten kann. Und das witzige daran ist, daß diese Beratungsrestenten und Verstandevakuierten auch noch Recht haben wollen.
Unternehmen wie Microsoft wissen es auch geschickt anzustellen, diese Begehrlichkeiten zu fördern (was nicht heißt, daß der Einzelne hiermit eine Amnesie erhält, denn selbst denken sollte man schon voraussetzen können). Wozu brauche ich einen Desktop mit visuellen Reizen, die nur die Leistungsanforderungen des Rechners, nicht aber die Produktivität steigern? Was will ich mit einem Betriebssystem, dessen Nutzen/Anforderungs-Verhältnis zunehmend in Richtung Sinnlosigkeit tendiert?
Microsofts Bestreben nach Mehr und nochmals Mehr ganz typisch für die entfesselte Seuche US-Industrie (nur Monsanto könnte noch einen tick gefährlicher sein). Ganze Staaten stehen in Abhängigkeit eines US Konzerns. Und dieser Konzern will Geld verdienen und zwar mehr als das schon erreichte Niveau. Das geht aber nicht, wenn der Markt zunehmend mit Konkurrenten durchsetzt wird und langsam einer Sättigung entgegenstrebt. Also wird alles umgepflügt und Neues muß her. Ob es besser ist oder nicht, das steht auf einem anderen Blatt Papier.
Die, die das Hohelied Microsofts singen, dürfen sich auch nicht beschweren, wenn es mal nicht so klappt wie versprochen, wobei natürlich Täuschung, wie im oben beschriebenen Klagefall, mal ausgenommen werden sollte.
Seit ich Rechner bedienen kann habe ich noch keine Maschine gehabt, die mit einem Bill-Gates-Operationsscheiß primär bestückt war. Ein BSD UNIX macht genau das, wozu man es geschaffen hat - zum Arbeiten, rechnen, forschen. Zum Zocken kann man sich eine schicke CELL basierte und mit Linux bespielte Spielekonsole kaufen, oder?
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EDIT :
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Nen PC kauft man doch nicht wie ne Tüte Chips im Selbstbedienungssupermarkt, wenn man etwas nicht versteht muss man halt mal nachfragen. Deshalb nen Prozess anzetteln, so was gibts halt nur in den USA. :P

Warst schon mal bei den Amis? Weißt, wie die dort PCs verkaufen? In manchen Läden stehen die neben den Äpfeln und die kannste gleich wie den guten Apfel im Kilo günstiger mitnehmen. Da ist niemand, der berät!

Zum Glück sind hierzulande diese amerikanischen Seuchenverhältnisse (noch) nicht eingetreten. Deshalb klingen so manche Meldungen vielleicht auch für ein deutsches Ohr verwunderlich, wenn man sie liest. Die Hintergründe und der gesamte Kontext sind wichtig, nicht nur Ausschnitte.
 
Nen PC kauft man doch nicht wie ne Tüte Chips im Selbstbedienungssupermarkt, wenn man etwas nicht versteht muss man halt mal nachfragen. Deshalb nen Prozess anzetteln, so was gibts halt nur in den USA. :P

Naaaa ? Auf welcher Insel hast Du denn die letzten 10 Jahre verbracht ??

Unmengen von Rechnern werden inzwischen von Lebensmitteldiscountern vertickt !
Und MediaSaturnPromarkt kann man diesbezüglich wohl auch nicht als "klassischen Fachhandel" bezeichnen. Keine Ahnung wie das so in deiner Gegend aussieht aber ich denke hier in Bembeltown ist ein tiefschürfendes Beratungsgespräch an einer Aldikasse zu ergattern alles andere als trivial ;)

Und "VistaCapable" erfüllt schon die Anforderungen an eine arglistige Täuschung, da könnte ich mir vorstellen dass auch vor deutschen Gerichten was geht.....

Sein wir mal ehrlich, die Zeiten, wo fast jeder zweit Computerbesitzer auch ein C´t Abo hat sind schon ein weilchen vorbei !!

Mmoe
 
Wobei der Intel 915 am Anfang ja auch als DirectX 9 Chip vermarktet wurde. z.B. hier:
http://www.tomsguide.com/us/intel-915gm,review-453-2.html
bzw hier zum GMA900 direkt : http://www.intel.com/products/chipsets/gma900/index.htm

"With a powerful 333MHz core and new DirectX 9 hardware acceleration, Intel GMA 900 graphics can provide performance on par with graphics card solutions that cost significantly more. "

Mich hat das schon angestunken, als ich mitbekam, dass mein damaliger Dell 630m Notebook mit Intel 915GM AERO dann doch nicht unterstützt hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es gar nicht mal so schlecht, dass den Marketingleuten eines auf auf die Finger gehauen wird.
Manchmal blicke ich als erfahrener Kunde schon nicht mehr durch was wie ist. Wie soll da noch Otto Normalo mitkommen?
Das es mal wieder MS ist, ist zwar blöde, aber was soll´s. Wenn da was rauskommt für die Kläger, dann könnte es passieren, dass MS Seinerseits Klage gegen Intel und Co eröffnet.
Eigentlich gehörten alle in der Kette verklagt nicht nur MS.

Ich hoffe danach überlegen es sich einige Firmen vorher 2 mal bevor sie mal wieder eine komische Marketingidee einfach so auf die Kunden los lassen.
 
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