Rechner für ein Strausberger Kinderheim

Pr1nCe$$ FiFi

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Hallo liebe Gemeinde! :)

Vor geraumer Zeit kam mir eine Idee:
Nachdem unser Cluster immer stärker angewachsen ist und wir das Problem hatten, nicht genügend Stellplätze für die ganzen Rechner hatten, dass man ja die älteren Semester langsam in Rente schicken könnte. Da der Wiederverkaufswert extrem gering ist, könnte man die Rechner auf eine andere Art gewinnbringend weitergeben:
Was für uns als Enthusiasten schon zum alten Eisen gehört, ist für viele Menschen das alltägliche Arbeitsgerät. Andere wiederum würden sich über solche Computer freuen, denn sie haben gar keinen PC.

Deswegen habe ich angeregt, ausgemusterte Cluster-PCs für ein soziales Projekt zu spenden. Dazu hier ein Thread.
Nach sehr langer und intensiver Suche habe ich mich für das Elisabethstift Strausberg entschieden.
Die St. Elisabeth-Stiftung ist eine (katholische) soziale Einrichtung, die sich verschiedentlich gesellschaftlich engagiert. Ursprünglich der Altenpflege verschrieben, widmet sich die Stiftung seit den 90ern auch der Familien- und Jungendarbeit, speziell der Jugendbetreuung. http://www.st-elisabeth-stiftung.org/de/stiftung/

Seit einiger Zeit stehe ich mit Herrn Isermeyer in Kontakt. Herr Isermeyer ist der Leiter des Kinderheims in Strausberg.
Heute war er bei mir zuhause und hat die erste Ladung Computer abgeholt.
Ich habe ihn nach Strausberg begleitet und mich vor Ort umgeschaut.
Derzeit sind 18 Kinder und Jugendliche untergebracht. Von den 18 Kindern sind vier junge Mütter, die mit ihren Babys (die sind nicht in der Zahl 18 enthalten) im Kinderheim leben.

Es folgt eine kleine Schilderung meines Besuches bzw. ein paar meiner Eindrücke:
Das Kinderheim ist auf einem Grundstück in Strausberg. Das alte Haus (also Altbau) verfügt über einen Keller, in dem ein Freizeitraum (Billiard, Kicker) und ein Entspannungszimmer sind und ein Erdgeschoss, in dem das Wohnzimmer und viele Einzelzimmer sind. Hier ist auch die Küche und in einem Erker ein weiteres Zimmer, indem bereits ein PC steht (dem Aussehen nach zu urteleilen irgend ein P3).
Im Erdgeschoss wohnen die Jüngeren.
Das Kinderheim hat die Kinder in zwei Lebensgruppen unterteilt. Der "Regenbogen" hat sein Reich im Erdgeschoss.
Im ersten Stock leben die etwas älteren und die Mütter mit ihren Kindern. Es wird gerade baulich daran gearbeitet, ihnen noch etwas mehr Rückzugsraum zu verschaffen, indem man deren Wohnraum nochmal mit einer extra Tür abtrennt.
Im ausgebauten Dachgeschoss hat Herr Isermeyer sein kleines Büro.

Ich habe auch einige Fotos gemacht. Ich kann leider nicht einfach Bilder von den Kids veröffentlichen, aber ich stehe in Kontakt mit Herrn Isermeyer und sobald er mir das Okay für einzelne Bilder gegeben hat, kann ich noch weitere Bilder hochladen.

Das Entspannungszimmer:
bild448un5.jpg

Gruppe Regenbogen:
bild451wu9.jpg

Die Küche:
bild452fo6.jpg

Das Treppenhaus:
bild464pp8.jpg


Das ganze Haus ist eher einfach. Man merkt gleich, dass keine großten finanziellen Mittel zur Verfügung stehen. Die Böden sind meist hässliches Linolium, die Funktion steht hier im Vordergrund. Aber man merkt auch, dass viel Liebe hineingesteckt wird. Überall findet man kleine Basteleien an den Wänden und selbst gemachte Dekorationen.
Vor allem das Erdgeschoss ist auffallend ordentlich. Die Babys oben sorgen allerdings dafür, dass dieser Eindruck nicht auch für den ersten Stock gilt. Großzügig verteilte Wäscheklammern auf dem Boden sind nur ein Zeichen von kindlichem Spieltrieb und Entdeckergeist.

Herr Isermeyer hat mir erklärt, dass es heutzutage in Kinderheimen eigentlich keine Waisen mehr gibt. Diese werden eher in Pflegefamilien untergebracht. In Kinderheimen leben stattdessen Kinder, die nicht mehr bei ihrer Familie leben können. Es gibt also prinzipiell Eltern, allerdings sind diese so stark mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, dass die Erziehung über kürzere oder längere Zeit in die Hand von ausgebildeten Sozialarbeitern gelegt wird. Später gibt es dann wieder eine stückweise Annäherung. Die Eltern besuchen die Kinder, dann dürfen die Kinder auch die Eltern besuchen, dann auch mal über Nacht usw.
Das Kinderheim versucht, eine Familie zu sein. Damit ist nicht gemeint, dass es versucht, eine Ersatzfamilie zu sein. Stattdessen möchte man den Kindern Raum geben, sich zu entwickeln. Dabei ist gegenseitige Rücksichtnahme besonders wichtig.
Jedes dieser Kinder hat natürlich seine Probleme, das es quasi "mitbringt". Deswegen ist es besonders wichtig, dass die Kinder sich untereinander nicht zur Last fallen.
Deswegen ist es gut, dass die Elisabethstiftung trotz der knappen finanziellen Mittel versucht, jedem Kind ein eigenes Zimmer zur Verfügung zu stellen.
Da ist es klar, dass nicht viel Geld für Technik übrig bleibt.
In unserer ersten Sammelaktion ist schon Vieles an Einzelteilen zusammen gekommen.
Ich konnte dem Kinderheim heute 7 Computer zur Verfügung stellen. Das war schon ein riesen Erfolg.
Allerdings sind viele dieser Rechner mehr oder weniger komplett gespendet worden. Es sind also einige wenige, die sich besonders hervor getan haben. Die breite Masse ist noch nicht so stark involviert. Das ist auch einer der Gründe, warum ich das Projekt jetzt raus aus dem Distributed Computing und rein in das Herz von P3D hole.

Aber erstmal will ich einigen Usern meinen besonderen Dank aussprechen:
- Feuerkater, der vier (fast) komplette Rechner und den hübsch-hässlichen Imac gespendet hat,
- nightsky99, der das rosarote Monster gespendet hat (komplett fertig, mit XP),
- Goldie, der einen vollständigen Rechner gespendet hat mit installiertem Ubuntu und
- Kater Sylvester, der mich mit 3 kompletten PCs versorgt hat, denen nur noch das Gehäuse fehlt.

Es haben sich noch viele andere bisher beteiligt, dafür herzlichen Dank!

Hier eine Übersicht über die PCs, die jetzt im Kinderheim sind (von links nach rechts):
1. Office-PC mit 500Mhz Celeron
2. Office-PC mit 1400MHz Celeron im Shuttle-Gehäuse (oben quer)
3. Spiele-PC mit Sempron 2400+ und 9500 pro, 80GB HDD und 512mb Ram (rotrosa)
4. Spiele-PC mit Athlon 3400+ und X1600 Pro und 1GB Ram und 120GB HDD
5. Office-PC mit 600Mhz Celeron
6. Office-PC mit 566Mhz Celeron
7. Imac (niemand weiß, was da drin ist, außer meiner Ubuntu-CD, die nicht wieder rauskam :P)

Bild der Rechner:
bild443xe5.jpg

Bild von Rechner 3:
bild416dp3.jpg

Bild von Rechner 4:
bild403lz7.jpg

Zur Einfachheit habe ich die Rechner noch in drei Kategorien unterteilt, damit die vom Kinderheim einordnen können, was die Rechner taugen.
Das ganze dann mit Komponentenliste schön übersichtlich auf einen Zettel, der wasserdicht verpackt an die Gehäusewand.

Es warten noch 3 PCs von Feuerkater auf ihre Fertigstellung und ich werde in den nächsten 2 Wochen weitere PCs von Bekannten rekrutieren.
Im Dezember gibt es von der Elisabethstiftung ein großes Treffen, da wird nochmal der Bedarf aller Kinderheime ermittelt. Nach diesem Treffen werde ich eine weitere Spendenrunde starten.

Zu den Spenden will noch gesagt sein:
Ich möchte vorerst kein Geld annehmen. Wer zu einer Geldspende bereit ist: Es wird sicher Situationen geben, wo wir für einen PC ein Teil hinzukaufen müssen. Das würde ich dann bekannt geben und um Geldspenden bitten. Aber ich möchte nicht einfach so Geld annehmen.
Wer Hardware hat, die er nicht mehr braucht und die er diesem Zweck zur Verfügung stellen möchte, der ist natürlich herzlichst willkommen.
Aber: Es wird noch einige Wochen dauern, bis wir die genaue Bedarfsliste erhalten.
Es wäre schön, wenn ihr euch solange gedulden könnt. Wer schon jetzt etwas spenden möchte: Dieser Thread soll eine Auflistung der Hardwarespenden bzw. den Angeboten enthalten.
Habt bitte Verständnis dafür, dass ich nicht unbegrenzte Kapazitäten verfüge. Das bezieht sich sowohl auf die Zeit, als auch auf den Platz in meiner Wohnung. Deswegen werde ich immer wieder einzelne Leute bitten, die Spende nicht direkt zuzuschicken.
Auch kann es passieren, dass ich gewisse Hardware ablehnen muss.
Wer selbst bei sich einen Rechner zusammenbastelt, der ist natürlich besonders gerne gesehen.

Lieben Gruß,
Pr1nCe$$ FiFi
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich versteh zwar grad nicht, warum du drei Threads brauchst, hast aber ne PM bekommen. ;)
 
Sehr schöne Zusammenfassung, gut zu wissen das die Hardware auch an der richtigen Stelle angekommen ist ;D

Immer weiter so FiFi *greater*
 
Eine Idee am Rande.

Viele Firmen kaufen sich jedes Jahr neue Computer, da sonst ihr Budged für Hardware gekürtzt wird. Die alten Rechner werden meist intern kostenfrei abgegeben oder für ein Apfel und ein Ei verkauft.
Hier könnte man ansetzen und um Spenden bitten. Die Firmen können mit ihrer Spende Werbung machen und sie steuerlich absetzen, was ja Vorteile für sie bringt. Das muss man nur gut verkaufen. Eventuell finden sich hier Firmen aus der dortigen Umgebung die das mitmachen würden.

Ähnliches ist hier bei Kindergärten geschehen die für ihre Vorschulkinder Rechner zum lernen gesucht hatten. Das hat wunderbar funktioniert. ;)

Hilfreich ist hier eine Anfrage beim örtlichen Bürgermeister der natürlich Verbindungen und Informationen zu Firmen hat was weiterhelfen kann.
 
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