News Sechs-Kern Opteron Istanbul Reviews und Analyse

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<div class="newsfloatleft"><img src="http://www.planet3dnow.de/vbulletin/attachment.php?attachmentid=15184&stc=1&d=1243891159" alt="" border="1" height="300"></div>Wie <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?id=1243879399">berichtet</a> hat AMD heute seinen neuen Sechskern Server-Prozessor mit Codenamen Istanbul vorgestellt. Der unter der offiziellen Bezeichnung Opteron 2400 Serie (Zwei-Sockel Systeme) und Opteron 8400 (Vier- und Achtsockel-Systeme) firmierende Prozessor ist im Prinzip ein <a href="http://www.planet3dnow.de/vbulletin/showthread.php?t=351040">Shanghai-Prozessor</a> mit sechs statt vier CPU-Kernen; und ein paar mehr oder minder wichtiger Goodies.

<b>HyperTransport 3.0</b>
Die Istanbul-Prozessoren kommen grundsätzlich mit HT3-Support, während die Vierkern Varianten Shanghai auch in Versionen mit lediglich HT1.1 Support auf dem Markt sind. Nur ein genauer Blick auf die Spezifikationen der jeweiligen Modelle verraten die HyperTransport-Geschwindigkeit; also die zur Verfügung stehende Bandbreite zwischen CPU und Infrastruktur bzw. zwischen den CPUs.

<b>APML</b>
Mit dem APML Remote Power Management Interface lässt sich der Stromverbrauch des Systems fernsteuern, indem über ein Interface direkt die P-States angesteuert werden können. Im Prinzip ein ähnliches Verfahren, das Bastler im Desktop-Bereich schon lange mit K10Stat praktizieren, nur via Hardware gesteuert und nun mit offiziellem Segen von AMD.

<b>HT Assist</b>
Dieses Feature haben wir in einigen News auf Planet 3DNow! bereits näher beschrieben. Es reduziert den Traffic zwischen den Nodes (sprich: CPUs) in einem Multi-Sockel System erheblich, indem statt auf Broadcast-Snoops zur Abfrage von Cache-Stati auf ein Verzeichnis-Verfahren zurückgegriffen wird. Dieses Verzeichnis wird in den L3-Caches der CPUs abgelegt und verbraucht dort idR 1 MB des 6 MB großen L3-Cache. Allerdings steht HT Assist lediglich in Vier- oder Achtsockel-Systemen zur Verfügung. Auf Zwei-Sockel Systemen bringt es keinen Vorteil und ist daher by Default deaktiviert, was den Istanbul performancemäßig zu einem 6-Kern Shanghai degradiert.

<b>X8 ECC</b>
Istanbul beherrscht nun sowohl das X4 ECC-, wie auch das X8 ECC Verfahren, was ihn flexibler macht bei der Auswahl der passenden Speichermodule.

Typisch für einen reinen Server-Prozessor, noch dazu einen, der auf den High-End Markt zielt, sind Reviews rar gesäht. Wir haben dennoch ein paar der interessantesten zusammengetragen:<ul><li><a href="http://www.tecchannel.de/server/prozessoren/2019333/test_amd_6_core_opteron_cpu_istanbul_8435_2435/" target="_blanK">CPU-Test: AMD 6-Core-Opteron 2435 und 8435 [TecChannel]</a></li><li><a href="http://it.anandtech.com/IT/showdoc.aspx?i=3571" target="_blanK">AMD's Six-Core Opteron 2435 [Anandtech]</a></li><li><a href="http://techreport.com/articles.x/17005/1" target="_blanK">AMD's 'Istanbul' six-core Opteron processors [The Tech Report]</a></li></ul>Die unterschiedlichen Testmethoden der einzelnen Redaktionen sind dabei eher positiv denn verwirrend, zeigen sie doch verschiedene Facetten der Prozessoren.

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass der AMD K10 Prozessor selbst als 6-Kern Variante gegen den Intel Nehalem - hier in Form der Xeon 5500 Serie - noch immer chancenlos ist. Die Tests bei Anandtech zeigen jedoch, dass der Istanbul dem Nehalem bei deaktivierter HyperThreading Technology in vielen Tests relativ nahe kommt, sodass das Intel-Topmodell lediglich aufgrund seiner höheren Taktfrequenz noch vorne bleiben kann. Bei aktiviertem HTT dagegen spielt der Xeon 5500 in den meisten Tests in einer eigenen Liga.

Dennoch bleibt ein Detail beinahe unbeachtet: das mit viel Vorschusslorbeeren bedachte Feature HT Assist ist bei den Zwei-Sockel Systemen, mit denen die meisten Tests durchgeführt wurden, bedeutungslos. Lediglich TecChannel bietet auch Tests mit Vier-Sockel Systemen an, kann dort jedoch natürlich nur Xeon 7400 Tests als Vergleich anbieten, da die Nehalem-Plattform noch nicht im Vier-Sockel- bzw. MP-Bereich angekommen ist. Hier jedoch sieht die Istanbul-Plattform (mangels zeitgemäßer Gegner aus dem blauen Lager) ganz passabel aus, sodass sich hier zumindest mittelfristig eine Chance für AMD ergeben könnte.

Verstecken muss sich AMD auch nicht bei den Tests der Leistungsaufnahme. Hier liegen sowohl Shanghai, als auch Istanbul im Spitzenfeld, wobei sich die Leistungsaufnahme mit Blick auf die erbrachte Rechenleistung wieder relativiert. Positiv auch: die Virtualisierungsperformance scheint beim Shanghai und Istanbul höher zu sein, als bei den Intel-Gegnern.

Unter dem Strich ist der Istanbul für AMD ein Schritt in die richtige Richtung. Dennoch kann auch die Sechs-Kern Variante einer bis zum Abwinken ausgelutschten Architektur nicht verbergen, dass es für AMD höchste Zeit wird eine wirklich neue, auf keinem Vorgänger basierende Kern-Architektur zu präsentieren, nachdem auch AMDs neuestes Pferd immer noch die Gene des 1999 vorgestellten AMD K7 in sich trägt. Doch damit lässt sich AMD noch Zeit. <a href="http://www.planet3dnow.de/cgi-bin/newspub/viewnews.cgi?category=1&id=1236350497">Erst 2011 soll Bulldozer auf den Markt kommen</a> und nachdem es bisher keinerlei gefestigte technischen Details zum K10-Nachfolger gibt, lässt sich auch dessen Potenzial bisher schwer abschätzen.
 

ja, aber irgendwo hat er recht....die Wurzel des K7 lassen nicht nicht leugnen...
Es wird wahrlich Zeit fuer ein frisches neues Design... die prompte Punktlandungen AMDs in letzter Zeit, lassen wirklich hoffen, dass der Bulldozer es auch 2011 schafft und vielleicht nicht gerade in 12/2011...

Interessant waere es ob der jetzige Core noch irgendwelche Verbesserungen in der Feature Liste erfaehrt...
 
Jetzt fängt der architektur Blödsinn wieder an....
Worauf basiert nochmal der Core2..?
 
Ist schon tragisch - AMD hat sich vor Jahren gegen SMT ausgesprochen, obwohl selbst bei IBM im Mainstream eingesetzt.

Jetzt killt diese hardwaremäßig eher primitive Technik im Nehalem den Istanbul als technologischer Meilenstein.
Ok, das 4 fach superskalare Design bei Intel kann mehr raus holen als SMT beim K10.5 / 3-fach superskalar und wohl optimiert ausgenutzt.

Ob der Bulldozer hier was bringt muss man abwarten. Der Nehalem macht seine Boost per simpler SMT Technik und eben dem 4-fach superskalaren Basisdesign.
Und netto 15-30% Zuwachs per SMT / HT bringt noch soviel IPC-Flickerei zustande.
Wie http://it.anandtech.com/IT/showdoc.aspx?i=3571&p=6 zeigt geht es manchmal nur um die Core-Zahl - egal ob real oder per SMT.

Fazit: Entweder zukünftig SMT - oder AMD muss der Performance-Krone dauerhaft hinterher blicken.

Zum Istanbul: Ein notwendiges Produkt von AMD das wohl die Spitze der K10.5 Evolution repräsentiert. Gut das die Fertigung es packt und die akzeptable TDP auch bei 2,6 GHz klingt sehr gut.
 
manchmal.. aber nur manchmal...
When we profiled the benchmark, we noticed that the php website did not scale past 8 cores. So it is an inaccurate benchmark for any system with more than 8 cores, but it does show what happens in the real world. The results clearly demonstrate the issues we talked about in the introduction of this article: many server applications do not scale well beyond 8 or 16 cores. Remember, just 4 to 5 years ago, 8 core machines were very expensive machines. In less than 5 years we have gone from 2 cores to 12 cores in a server. It is only natural that in many cases software can not use, or simply does not need all that processing power
http://it.anandtech.com/IT/showdoc.aspx?i=3571&p=7


betreffen dem HT Assist:
Auf Zwei-Sockel Systemen bringt es keinen Vorteil und ist daher by Default deaktiviert, was den Istanbul performancemäßig zu einem 6-Kern Shanghai degradiert.

Warum degradiert? Wäre denn ein Zwei Sockel Istanbul mit 7MB L3 -1MB für HT Assist wesentlich schneller?
bringt's für weniger als 4 Sockel schlicht nichts (wenig), weil bei 2 Sockeln eh kein "Broadcast" notwendig ist (naja broadcast zu einem ziel^^)?

Dann wäre es ja keine Degradierung.
 
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Jetzt fängt der architektur Blödsinn wieder an....
Worauf basiert nochmal der Core2..?
Das kannst Du doch gar nicht vergleichen! Intel hat bei der Entwicklung des Core 2 auf der bestehenden Pentium-M/-III Basis kaum einen Stein auf dem anderen gelassen beim Kern selbst. Schon allein das Hinzufügen einer zusätzlichen Pipeline und des 4-fach Dekoders ist ein massiver Eingriff in die Kern-Architektur. Von Features wie Loop Stream Detector oder Macro-OP-Fusion will ich gar nicht reden.

AMD dagegen hat bis auf ganz wenige minimale Eingriffe meist nur um den eigentlichen Kern herum gebastelt: Cache-Prefetcher, mehr TLB und mehr L2-Cache beim Athlon XP, nochmal mehr Cache, TLB und ein IMC beim K8, dann zwei Kerne beim K9 (alias Dual-Core K8), dann 4 Kerne, nochmal mehr TLB und ein L3-Cache beim K10. Begleitet wurde das Ganze von diversen hinzugefügten Befehlssätzen bzw. SIMD-Befehlen. Aber die Kerne selbst, also die klassischen ALU- und FP-Pipelines, das Dekoding, etc. wurde so gut wie nicht angefasst.

Insofern hinkt der Vergleich mit dem Core 2 und seinen Genen extrem. Und man sieht ja was dabei herauskommt. War AMD von 2003 bis 2006 in praktisch allen Belangen noch Performance-Leader mit dieser Kern-Architektur, reicht heute nicht einmal mehr ein 6-Kern Istanbul, um einen 4-Kern Nehalem vom Thron zu stoßen. Welcher Fakten bedarf es denn noch um zu erkennen, dass die aktuelle Architektur am Ende ist? Entweder bohrt AMD sie ähnlich radikal auf wie Intel es getan hat, oder man muss etwas wirklich völlig neues und revolutionäres bringen - was Bulldozer aus Sicht von AMD hoffentlich sein wird.
 
Nix für ungut aber ich schenke es mir mal HIER darauf großartig zu antworten.
Der eine hat sich ebend bei der Weiternetwicklung auf den Kern an sich konzentriert und der andere auf deren Infrastruktur, Anbindung und Kommunikation untereinander.
 
Nix für ungut aber ich schenke es mir mal HIER darauf großartig zu antworten.
Der eine hat sich ebend bei der Weiternetwicklung auf den Kern an sich konzentriert und der andere auf deren Infrastruktur, Anbindung und Kommunikation untereinander.
Intel hat bei letzterem allerdings gut nachgezogen. Und mit ersterem sind sie schon eine ganze Zeit sehr erfolgreich gegen AMD. Es ist also recht offensichtlich, dass AMD sich was einfallen lässt. Die K7-Architektur ist offenbar doch hinreichend ausgelutscht. Sie war gut, aber sie reicht eben nicht mehr.
 
Wo war der Core2 bzw. der P4 bei der Infrastruktur erfolgreich?
Beim Core2 Quad wurden wie beim Pentium D lediglich 2 DIE über den FSB zusammengenagelt, der Speichercontroller hockt im Chipsatz (hat Vor- und Nachteile) und man tat sich schwer mit native Designs.
All dies hat man erst beim Nehalem nachgeholt und bei dessen professioneller Variante würde mich mal interessieren ob sie ebenfalls eine Technologie wie das HT Assist des neuen 6 Kerners mit drin haben.
Worin man erfolgreich war ist die Kernleistung an sich, das ausgleichen der Flaschenhälse mittels dicken L2 und eine breite Compilerunterstützung der CPUs.
 
Wo war der Core2 bzw. der P4 bei der Infrastruktur erfolgreich?
Nirgendwo, habe ich auch nicht geschrieben.

Beim Core2 Quad wurden wie beim Pentium D lediglich 2 DIE über den FSB zusammengenagelt, der Speichercontroller hockt im Chipsatz (hat Vor- und Nachteile) und man tat sich schwer mit native Designs.
All dies hat man erst beim Nehalem nachgeholt
Ganz recht, und gegen den kommt der Opteron in gleicher Konfiguration nicht ran.

und bei dessen professioneller Variante würde mich mal interessieren ob sie ebenfalls eine Technologie wie das HT Assist des neuen 6 Kerners mit drin haben.
Das werden wir nächstes Jahr sehen, deutlich vor dem Bulldozer. Und wenn wir mal die Relationen von den 2 Sockel-Systemen hoch rechnen, sieht es für AMD sehr düster aus.
 
Sorry aber dann hatte ich dich falsch verstanden und du hat es auf den Punkt der Kernentwicklung bezogen.

Relationen von den 2 Sockel-Systemen auf 4-8 Sockel Systemen hochzurechnen (ich vermute mal das meintest du damit) halte ich im Fall des 6 Kerners für mehr als fahrlässig, denn dank des HT Assist halte ich es für möglich das Intels Gainestown Modelle mit steigender Prozessoranzahl deutlich mehr einbrechen könnten. Bedenkt man jetzt noch die veraltete Plattform der Opterons...
 
Fazit: Entweder zukünftig SMT - oder AMD muss der Performance-Krone dauerhaft hinterher blicken.
SMT, so wie Intel es implementiert hat, hat keine Zukunft, imo. AMD macht es schon richtig, auf diesen Zug im Endstadium nicht noch aufzuspringen. Und mal abgesehen davon, TecChannel zeigt doch ganz gut, dass Istanbul nahezu gleichauf mit Nehalem liegt. Die nehmen sich bezüglich Effizienz praktisch nichts. Und das trotz veralteter Plattform bei AMD. SMT ist unterm Strich bedeutungslos. Anandtech als Intel Werbepartner würde ich da auch nicht allzu ernst nehmen. Die werden sich schon die Rosinen für den Nehalem rausgepickt haben. Vielleicht sollte man sich auch mal Nigel Dessaus Blog durchlesen. Maximale Performance ist bei weitem nicht alles. Im Gegenteil, für erfolgreiches Wirtschaften hat die Performance Krone keine Bedeutung. Das ist vielleicht für die 0,0001% der Freaks (nicht falsch verstehen) wie in diesem Forum wichtig. Das war es dann aber auch schon.

Insofern hinkt der Vergleich mit dem Core 2 und seinen Genen extrem.
Finde ich nicht. sompe hat schon recht. Bis auf die 4 Dekoder hat Intel praktisch nicht viel mehr geändert als AMD. Intel hatte vor allem den Vorteil, dass der shared L2 des Core, welcher dann auch beim Core 2 zum Einsatz kam, in Verbindung mit den grossen Kapazitäten sich recht positiv ausgewirkt hat. Ohne dem und den Software Vorteilen von Intel sieht selbst der K8 nicht so schlecht aus. Echte Nachteile hat der dann eigentlich nur bei SSE aufgrund der 64 Bit Datenpfade.
 
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SMT, so wie Intel es implementiert hat, hat keine Zukunft, imo. AMD macht es schon richtig, auf diesen Zug im Endstadium nicht noch aufzuspringen. .. .
Es ist ja nicht so, dass nur Intel SMT-Technik einsetzt. Im Grunde genommen ist AMD einer der ganz wenigen Global-Player, die immer noch darauf verzichten.

Ansonsten hat IBM das vom High-End bis zum Low-Budget-Prozessor drin, wie auch Sun, Fujitsu, MIPS darauf setzen.

Ich kann AMD aber verstehen, dann mit SMT-Technik wird ein Design noch komplexer und ist eine potenzielle Fehlerquelle zusätzlich. Vor allem, wenn High-Performance-Produkte verkauft werden, machen sich Fehler ganz schlecht.

Im Forum ist das immer wieder diskutiert worden (Dresdenboy-Blog dazu). Mit dem kommenden Bulldozer-Design hat AMD eine interessante Variation zum Thema SMT in der Mache. Schon alleine dieses Bulldozer-Konzept zeigt AMDs grundsätzliches Interesse, wie multiple Threads parallel im Prozessor verarbeitet werden können. Die Idee dabei eine Gleitkommaeinheit zu teilen ist übrigens auch nicht neu. Das machen/machten Sun und IBM in einigen Designs schon.

MFG Bobo(2009)
 
Ich vermute mal das ihr dabei sogar einer Meinung seid, denn nicht umsonst dürfte gruffi von "SMT, so wie Intel es implementiert hat" gesprochen haben.
Bei der derzeitigen implentierung zeigt es ähnliche Macken wie seinerzeit beim Pentium 4.
Da wären beispielsweise Performanceverlußte wenn es bei bestimmten Anwendungen aktiv ist. Meiner Meinung nach liegt es warscheinlich daran das sich die Kernverwaltung mit einer sinnvollen Lastverteilung schwer tut, da es nicht so recht zwischen virtuellen und physischen Kernen unterscheiden kann aber das ist reine Spekulation meinerseits
 
Meiner Meinung nach liegt es warscheinlich daran das sich die Kernverwaltung mit einer sinnvollen Lastverteilung schwer tut, da es nicht so recht zwischen virtuellen und physischen Kernen unterscheiden kann aber das ist reine Spekulation meinerseits

Das wurde von der PCGH beim aktuellen i7 schon nachgewiesen. Hier tritt das Phenomän auf, das die Leistung manchmal einbricht, ein CPU lastiges Spiel einmal schneller und einmal langsamer läuft, dies mit dem abschalten von SMT verhindert werden kann. Bleibt nur die Frage ob es am OS liegt, das schlichtweg falsch verteilt, oder ein grundsätzliches Problem ist.
 
Es ist ja nicht so, dass nur Intel SMT-Technik einsetzt.
Ja. Allerdings sind andere Implementierungen nicht so richtig vergleichbar. Erstens zielen diese Prozessoren auf ein etwas anderes Marktsegment ab. Und zweitens ist das dann auch meistens 4-fach oder gar 8-fach SMT. Vielleicht ist der Xenon in der Xbox 360 noch am ehesten vergleichbar. Nur ist das PowerPC und kein x86. Wenn ich mir so anschaue, wie stark die Kernlogik beim Nehalem gewachsen ist, kann ich AMD gut verstehen, darauf zu verzichten. Stattdessen kann man auch 1 oder 2 physische Kerne mehr implementieren und hat davon meistens mehr. Bis auf Intel kenne ich ehrlich gesagt auch kaum Mikroarchitekturen, die im Client Bereich auf SMT setzen. Eigentlich nur Xenon und Cell aus den Microsoft und Sony Konsolen. Oder hat VIA, ARM, etc etwas in dieser Richtung?

Mit dem kommenden Bulldozer-Design hat AMD eine interessante Variation zum Thema SMT in der Mache. Schon alleine dieses Bulldozer-Konzept zeigt AMDs grundsätzliches Interesse, wie multiple Threads parallel im Prozessor verarbeitet werden können.
Deshalb schrieb ich ja auch von Intels Implementierung. Was AMD beim Bulldozer scheinbar vorhat, finde ich sehr interessant und sinnvoll. Nur hat das mit dem klassischen SMT nicht mehr viel gemein. Man zielt wohl vor allem darauf ab, die Performance bei wenigen Threads zu erhöhen. Für viele Threads geht die Reise imo Richtung Many Core.
 
... Bis auf Intel kenne ich ehrlich gesagt auch kaum Mikroarchitekturen, die im Client Bereich auf SMT setzen. Eigentlich nur Xenon und Cell aus den Microsoft und Sony Konsolen. Oder hat VIA, ARM, etc etwas in dieser Richtung? ...
Xeons als Clients? ;)

Diverse Firmen haben bei MIPS sich Lizenzen besorg. Die Chips/Prozessoren tun ihren Dienst unspektakulär im Embedded-Bereich. In wie weit die ausserhalb von High-End-Telekommunikationsbereich ihren Dienst verrichten kann ich aber nicht sagen.

MFG Bobo(2009)
 
Meinte ich nicht nur, habe ich auch geschrieben. Hoffe ich doch. ;D
 
Das kannst Du doch gar nicht vergleichen! Intel hat bei der Entwicklung des Core 2 auf der bestehenden Pentium-M/-III Basis kaum einen Stein auf dem anderen gelassen beim Kern selbst. Schon allein das Hinzufügen einer zusätzlichen Pipeline und des 4-fach Dekoders ist ein massiver Eingriff in die Kern-Architektur. Von Features wie Loop Stream Detector oder Macro-OP-Fusion will ich gar nicht reden.
So massiv finde ich das nicht, das betrifft - bis auf die zusätzliche Pipline - alles nur das Front End mit den Dekodern. Die zusätzliche Pipline bzw. der dritte Port, den Du wahrscheinlich meinst ... naja ... notwendige Maßnahme, der K7 hatte ja schon je 3 INT / FPU Ports und war von ~1999, der P6 dagegen von 1993, da musste Intel nachlegen.

...und ein L3-Cache beim K10. Begleitet wurde das Ganze von diversen hinzugefügten Befehlssätzen bzw. SIMD-Befehlen. Aber die Kerne selbst, also die klassischen ALU- und FP-Pipelines, das Dekoding, etc. wurde so gut wie nicht angefasst.
und das Verbreitern der FPU auf 128bit. Dekoding .. hmm wurde angefaßt ist aber nicht erwähnenswert, sind ein paar mehr single-pass Befehle.

Insofern hinkt der Vergleich mit dem Core 2 und seinen Genen extrem. Und man sieht ja was dabei herauskommt. War AMD von 2003 bis 2006 in praktisch allen Belangen noch Performance-Leader mit dieser Kern-Architektur, reicht heute nicht einmal mehr ein 6-Kern Istanbul, um einen 4-Kern Nehalem vom Thron zu stoßen. Welcher Fakten bedarf es denn noch um zu erkennen, dass die aktuelle Architektur am Ende ist? Entweder bohrt AMD sie ähnlich radikal auf wie Intel es getan hat, oder man muss etwas wirklich völlig neues und revolutionäres bringen - was Bulldozer aus Sicht von AMD hoffentlich sein wird.
Wie besagt, "extrem" ist mir zu "extrem", man muss auch immer schauen, wo die entsprechenden Architekturen herkommen, Intel war gezwungen mehr zu ändern, als AMD, einfach weil die Grundarchitektur schon älter war.

Aber mittlerweile ist auch eine AMD Anpassung überfällig. Prinzipiell würde aber schon ein leichtes Aufbohren auf einen 4fach Dekoder + loop Detektor / L0 Cache reichen. Naja, vielleicht noch ne zusätzliche Int Einheit. FPU mäßig schauts ganz gut aus, da hängt auch schon ein "alter" Shanghai Quad den Nehalem ab, vom Istanbul kann der i7 da nur träumen ;-)
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ciao

Alex
 
All dies hat man erst beim Nehalem nachgeholt und bei dessen professioneller Variante würde mich mal interessieren ob sie ebenfalls eine Technologie wie das HT Assist des neuen 6 Kerners mit drin haben.
Also Intel hatte schon mal einen Snoop Filter drin, allerdings eher um dem zunehmend hechelndem FSB mehr Luft zu verschaffen:
http://en.wikipedia.org/wiki/Intel_...psets_for_Core_2-based_Xeons_.28Socket_771.29

Beim Nehalem bzw. bei QPI wird meines Wissens nichts vergleichbares eingesetzt, es wäre aber natürlich möglich. Es ist wahrscheinlich, dass Intel sich eher vorsichtig an das Thema NUMA mit IMC herantastet. Das sieht man auch daran, dass es noch keine Nehalems für sehr große Server gibt. Da hat AMD derzeit einen Vorsprung.

Irgendwie lustig zu sehen, wie SISD, SIMD, MISD und MIMD von der Herstellern nacheinander ausgelutscht werden. Ich denke dieses Thema wird neben Caching und Bussystemen technisch in Zukunft entscheidend sein.
 
@Opteron

Aber mittlerweile ist auch eine AMD Anpassung überfällig. Prinzipiell würde aber schon ein leichtes Aufbohren auf einen 4fach Dekoder + loop Detektor / L0 Cache reichen. Naja, vielleicht noch ne zusätzliche Int Einheit. FPU mäßig schauts ganz gut aus, da hängt auch schon ein "alter" Shanghai Quad den Nehalem ab, vom Istanbul kann der i7 da nur träumen ;-)

Auch bei der Java Performance braucht der Istanbul sich hinter dem i7 nicht verstecken, die ist richtig gut. Und bekanntlich geht in der Serverwelt heute nichts mehr ohne Java.
Benchmarks sind zwar nett, haben auch ihre Berechtigung, sind aber letztlich nur Fallbeispiele, die je nach Einsatzzweck gewichtet werden müssen. Und Java ist ein Schwergewicht!
 
Die Opterons sind bei JAVA gut, weil kein (gemeiner) Intel-Compiler zur Verwendung kommt ;)
 
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